Flintbeker
Energieleistung
In
doppelter Unterzahl: TSV Flintbek erkämpft sich das Remis
Kein Dreier, aber ein moralischer Sieg: dem TSV Flintbek ist im verlegten Match
des dritten Verbandsliga Ost-Spieltags ein Husarenstück gelungen, holte die Elf
(Neun) von Trainer Matthias Liebal trotz zweier Hinausstellungen ein 1:1 im
kleinen Kellerduell mit dem TSV Gremersdorf.
Auf dem heimischen Kunstrasen mit seinen schmalen Abmessungen legte man zur
dienstäglichen Abendstunde gleich den perfekten Start aufs Parkett, als Niklas
Kock und Luca Schemborski perfekten Gegnerdruck erzeugten und die Kugel flugs
nicht nur die rechte Linie runter, sondern auch zum einsam einschiebenden Fabio
Pries navigierten. Gespielt waren da gerade einmal 24 Sekunden!
Überhaupt hatten die Hausherren gut daran getan, den Gremersdorfern immer
wieder griffig auf den Füßen zu stehen. Bei der kaum vorhandenen Bewegung im Offensivspiel
war es den Grünen kaum gelungen, sich davon freizustrampeln. Torgefahr
versprühte bei ihnen einzig Rune Jaekel, der gleich dreimal erfolglos sein
Glück versuchte (5., 8. & 21.) – bis eine kurze Freistoßvariante für
Lennart Petersens Abdruck aus der zweiten Reihe, genau rechtsunten hinein, zum
1:1 sorgte (32.). Komisch daran: die schnelle Ausführung war in erster Instanz
zurückgepfiffen worden; ein erneuter Pfiff war noch nicht erfolgt…
Nachdem Jaekel erneut, diesmal an Jan Preuß und dessen Pranke, scheiterte (das
Schiri-Gespann war sich bei der Abseitsfrage nicht so recht einig, 38.),
rückten der baumlange Stürmer und Schiedsrichter Jerrick Christiansen (TSB
Flensburg) abermals in den Blickpunkt. Jaekel zog nach langem Ball in Richtung Tor,
was Zentrumsverteidiger Goran Todic in Griechisch-Römischer Art auszubremsen
wusste. Obwohl noch ein weiterer Roter im Dunstkreis mitlief, musste Todic
vorzeitig unter die Dusche (39.). Ebenso der daraufhin angeschlagene Jaekel,
für den mit Tim Keibel aber immerhin ein Substitutionsakteur hineindurfte. In
Sachen Treffsicherheit stand der Joker seinem Vorgänger derweil in nichts nach
(48.)…
Noch luftiger auf der Kunstkoppel wurde dann in Minute 57, als sich Malik
Ferhat über einen unsanften Kontakt mit Gegenspieler Felix Severin echauffierte
und seinen Kontrahenten mit den Worten „Du Vogel“ bedachte. Der direkt daneben
stehende Schiedsrichter bewies wenig Herz für Ornithologie und schickte den
Flintbeker am Abend vor seinem 32. Geburtstag vorzeitig zum Reinfeiern.
Die verbliebenen neun Kollegen feierten unterdessen sich selbst – für jeden
gewonnen Ball und jede Chance, die man, wie im Falle von Preuß´ Abtauchen gegen
einen Petersen-Versuch (65.), schadlos überstanden hatte. Zu Beginn der fast
sechs minütigen Nachspielzeit lag bei einem Entlastungsangriff gar
Sensationelles in der Luft, als der frische Leroy Müller einen langen
Kock-Freistoß gut in die Richtung mitnahm, im Sechzehner aber nicht genug Dampf
hinter das Leder bekam (90.+2).
So drehte sich der Zeiger unerbittlich gegen die Ostholsteiner, die der
flintbeker Kompaktheit zu selten kreative Lösungen entgegenbrachten. Erst mit
der letzten Szene konnte Dustin Gabbey per Doppelpass freigespielt werden,
scheiterte jedoch, ehe Jonas Kocks Nachschuss nur zur „Arschfetze“ gegen
Nachnamensvetter Niklas taugte. Auch die dritte Welle blieb ergebnislos, sodass
das Ergebnis von 1:1 letztlich in die Annalen eingeht. Zwei Zähler aus drei
Spielen stehen nun für beide Parteien zu Buche. Kein Start nach Maß, wobei
zumindest der TSV Flintbek, der bereits im vorigen Heimspiel gegen den Wiker SV
22 Minuten lang platzverweisgeschwächt agierte, etwas für die eigene Moral tat.
Vielleicht könnte man das jetzt anstehende Derby beim TSV Bordesholm (bisher
punktlos) gleich direkt in nun bereits gewohnter Unterzahl angehen…
Der TSV Gremersdorf bekommt es dagegen (vollzählig) mit den Flintbek-Bezwingern
aus Kiel-Wik (amtierender Vize-Meister) zu tun.
TSV Flintbek: Preuß –
Rober, Dagga, Todic, Grimm (90.+5 Gremmel) – Roempke – Schemborski, Hübner (85.
Szellas), Pries (66. Müller), Ferhat – N. Kock, Trainer: Matthias Liebal
TSV Gremersdorf: Mandt – Wagner,
Bormann, Behrendt, Rüddiger – Winter, Severin (70. J. Kock), Petersen, Gabbey –
Baaß, Jaekel (42. Keibel), Trainer: Christian Ippig
Tore: 1:0 Pries (1. Schemborski),
1:1 Petersen (32.)
rote Karten: Todic (39., Notbremse
an Jaekel)
Schiedsrichter: Jerrick Christiansen
(TSB Flensburg)
Zuschauer: 70
Dienstag, 12. August 2025
Spielbericht TSV Flintbek - TSV Gremersdorf
Mittwoch, 6. August 2025
Spielbericht Husumer SV - SG Langenhorn/Enge-Sande
Nachträgliche
Belohnung
Erst
fahrlässig, dann effizient: Husumer SV klettert auf den Tabellengipfel
Ein starker Schlussspurt mit sechs Siegen in sieben Pflichtspielen, inklusive
verlustpunktfreier Abstiegsrelegation, rettete sich der Husumer SV im Vorjahr
imposant vor dem Sturz in die Kreisliga, um nun als Spitzenreiter vom Sonnendeck
der Verbandsliga Nord zu grüßen. Klar, alles nur eine Momentaufnahme nach zwei
Runden, doch mit Tempo und viel Mentalität entwickeln sich die Kicker aus der
Storm-Stadt zur ernstzunehmenden Nummer.
Zu spüren bekam das am Mittwochabend die als Tabellenführer angereiste
Spielgemeinschaft Langenhorn/Enge-Sande, deren unsauberer Spielaufbau idealen
Nährboden für pfeilschnelle Vorstöße in den üppigen Rücken der unsortierten
Abwehrkette schenkte. Der trickreiche Leven Jensen (Fußabwehr Jörn Ketelsen) konnte
davon noch nicht entscheidend profitieren (12.). Ebenso, als Daouda Soumah zu
ihm durchsteckte und Gegenspieler Lasse Sönksen mit dem angelehnten Arm etwas
zu penetrant drängelte – verzögerter Strafstoß auf Intervention des
Schiedsrichterassistenten! Ketelsen aber tauchte blitzschnell gegen Soumahs
Strafstoß ab und verhinderte damit weiteren Groll bei seinen immer wieder unter
Feuer gesetzten Farben (22.). Wiederum der agile Soumah traf unter Gegnerdruck
nur das Außennetz (28.), Raghib Hasan jagte seinen Versuch aus der zweiten
Reihe ins regenbewässerte Gehölz (38.), während es im nächsten Anlauf immerhin
auf das Tor ging. Der starke Ketelsen konnte den ruhenden Ball aber fachgerecht
blockieren (45.+1).
Die Gäste, deren einzig bedeutsamer Offensivnachweis Arvid Mortensens einsam am
zweiten Pfosten verpasste Gelegenheit darstellte (7.), machten erst mit dem
Wiederbeginn etwas Betrieb, der gleich zur Doppelchance für Torge Domeyer
führte (50.), während sein nächster Anlauf per Drehschuss knapp daneben
rauschte (64.).
Ausgerechnet jetzt überwanden die Hausherren ihre Ladehemmung, indem sie
gepflegt von hinten heraus aufbauten, sodass Saleh Beko seinen Kapitän auf die
Reise zum flachen Abschluss in die lange Ecke schickte. Endlich hatte Soumah
seine verdiente Bude (68.)!
Und es hätte noch besser kommen können, wäre Ketelsen bei einem
Backsen-Geschoss nicht erneut überragend zur Stelle gewesen (73.).
So aber blieb das robust geführte Match bis zum Ende hoch spannend. Erst nachdem
Henner Martensen seine Ping-Pong-Chance etwas zu überrascht nicht nutzen konnte
(83.) und auch ein letzter hoher Freistoß im Dickicht des Strafraums verpuffte
(90.+7), hatten die Husumer die vor allem aufgrund der überzeugenden ersten
Hälfte gerechten drei Zähler ins Trockene gebracht und sich nebenbei an die
Spitze der Liga katapultiert.
Tore: 1:0 Soumah (68.
Beko)
gelbe Karten: Westensee, Beko – B.
Lucht, Thiesen, P. Jensen, Hansen
Schiedsrichter: Darwin Paschke (BSC
Brunsbüttel)
Zuschauer: 180
besonderes Vorkommnis: Soumah
scheitert mit Strafstoß an Ketelsen (21., Thiesen an L. Jensen)
Sonntag, 3. August 2025
Spielbericht Heider SV - Kaltenkircher TS
(Vize-)meisterlicher
Vorzeigeunterricht
4:0!
Heider SV kocht Neuling Kaltenkircher TS routiniert ab
Dem Anlass vielleicht etwas hoch gegriffen, schallte nach dem ersten Heimspiel
des Heider SV im neuen Spieljahr der Gassenhauer „an Tagen wie diesen“ durch
das HSV-Stadion; das 4:0 des Vizemeisters darf aber auf jeden Fall unter „gelungener
Saisonstart“ verbucht werden.
Vor 537 zahlenden Gästen hatte man Aufsteiger Kaltenkircher TS ordentlich
Lehrgeld zahlen lassen. Dabei eröffnete dieser das Match mit einer guten
Schusschance für Malte Pietsch, der bei der Verwertung der gegnerischen
Einladung jedoch vom kurzfristig wegen Krankheit zwischen die Pfosten gerückten
Christopher Thomsen per Abwehr des Chip-Versuchs aufgehalten werden konnte (3.).
Vorzeigerunterricht in Sachen Effizienz erteile drüben der Favorit, der nach famosem
Steckpass Mathis Harms´ zu Jonah Gieselers unwiderstehlicher Einschussposition
gelange – 1:0 (12.)!
Per Standard schaffte der HSV kurz darauf weitere Fakten. Eine Hinz-Ecke nutzte
Torjäger Mika Kieselbach ganz uneigennützig zum Assist per Kopf für Steffen
Neelsens 2:0 (16.).
Dabei beließen es die klar überlegenen Hausherren fortan, bis kurz vor der Pause
Thede Reimers schön von Harms freigespielt wurde und aussichtsreich an
KTS-Fänger Rene Heide scheiterte, ehe der Abseitspfiff ein Nachsetzen für
nichtig erklärte (49.).
Schön, zumindest in der B-Note, kam derweil die nächste konkrete Annäherung
daher, als Kieselbach den Seitfallzieher
im Sechzehner bemühte: drüber (69.)! Auch der hoch fleißige Harms hatte Grund
zum Hadern, tauchte Heide (der Torwart) sauber gegen seinen Schussversuch ab (70.).
So langsam sollte mal wieder einer sitzen! Gesagt, getan, flankte abermals
Harms im zweiten Anlauf einer Ecke in aller Seelenruhe auf Kieselbach, der
ebenso einsam aus der dritten Etage das 3:0 köpfte (72.).
Den Schlusspunkt der freudigen Erregung bei immer wieder etwas aufziehenden
Regenschauern setzte vier Minuten vor Schluss erneut 27-Tore-Mann Kieselbbach,
der neben dem Einheimsen der vor dem Spiel verliehenen HSV-Torjägerkanone
2024/2025 auch Qualitäten als Vorbereiter bewies. Sein Gemälde einer Hereingabe
spitzelte der perfekt eingelaufenen Tarek von Böhlen zum 4:0-Endstand über den
Kreidestreifen (86.). So kann man seinen ersten (Joker-)Einsatz in der Oberliga
mal zelebrieren!
Apropos Neuling: die souverän aus der Landesliga Holstein promovierten Roten
gerierten sich heuer zwar als disziplinierte Einheit mit dem Willen zum
Gegenhalten. Mehr als einen Rerop-Versuch, den Thomsen behände entschärfte
(76.), sollte der Elf von Trainer Rene Sixt nicht gewährt bekommen. Die Punkte
gegen den sofortigen Wiederabstieg müssen woanders geholt werden. Ob bereits am
kommenden Mittwoch gegen Spitzenreiter und Regionalligaabsteiger SV Todesfelde?
Schwierig.
Tore: 1:0 Gieseler (12.
Harms), 2:0 Neelsen (16. Kieselbach), 3:0 Kieselbach (72. Harms), 4:0 von
Böhlen (86. Kieselbach)
Schiedsrichter: Jan-Christian Meyer
(SV Grün-weiß Todenbüttel, Note 2)
Zuschauer: 537