Dienstag, 12. August 2025

Spielbericht TSV Flintbek - TSV Gremersdorf

Flintbeker Energieleistung
In doppelter Unterzahl: TSV Flintbek erkämpft sich das Remis

Kein Dreier, aber ein moralischer Sieg: dem TSV Flintbek ist im verlegten Match des dritten Verbandsliga Ost-Spieltags ein Husarenstück gelungen, holte die Elf (Neun) von Trainer Matthias Liebal trotz zweier Hinausstellungen ein 1:1 im kleinen Kellerduell mit dem TSV Gremersdorf.
Auf dem heimischen Kunstrasen mit seinen schmalen Abmessungen legte man zur dienstäglichen Abendstunde gleich den perfekten Start aufs Parkett, als Niklas Kock und Luca Schemborski perfekten Gegnerdruck erzeugten und die Kugel flugs nicht nur die rechte Linie runter, sondern auch zum einsam einschiebenden Fabio Pries navigierten. Gespielt waren da gerade einmal 24 Sekunden!
Überhaupt hatten die Hausherren gut daran getan, den Gremersdorfern immer wieder griffig auf den Füßen zu stehen. Bei der kaum vorhandenen Bewegung im Offensivspiel war es den Grünen kaum gelungen, sich davon freizustrampeln. Torgefahr versprühte bei ihnen einzig Rune Jaekel, der gleich dreimal erfolglos sein Glück versuchte (5., 8. & 21.) – bis eine kurze Freistoßvariante für Lennart Petersens Abdruck aus der zweiten Reihe, genau rechtsunten hinein, zum 1:1 sorgte (32.). Komisch daran: die schnelle Ausführung war in erster Instanz zurückgepfiffen worden; ein erneuter Pfiff war noch nicht erfolgt…
Nachdem Jaekel erneut, diesmal an Jan Preuß und dessen Pranke, scheiterte (das Schiri-Gespann war sich bei der Abseitsfrage nicht so recht einig, 38.), rückten der baumlange Stürmer und Schiedsrichter Jerrick Christiansen (TSB Flensburg) abermals in den Blickpunkt. Jaekel zog nach langem Ball in Richtung Tor, was Zentrumsverteidiger Goran Todic in Griechisch-Römischer Art auszubremsen wusste. Obwohl noch ein weiterer Roter im Dunstkreis mitlief, musste Todic vorzeitig unter die Dusche (39.). Ebenso der daraufhin angeschlagene Jaekel, für den mit Tim Keibel aber immerhin ein Substitutionsakteur hineindurfte. In Sachen Treffsicherheit stand der Joker seinem Vorgänger derweil in nichts nach (48.)…
Noch luftiger auf der Kunstkoppel wurde dann in Minute 57, als sich Malik Ferhat über einen unsanften Kontakt mit Gegenspieler Felix Severin echauffierte und seinen Kontrahenten mit den Worten „Du Vogel“ bedachte. Der direkt daneben stehende Schiedsrichter bewies wenig Herz für Ornithologie und schickte den Flintbeker am Abend vor seinem 32. Geburtstag vorzeitig zum Reinfeiern.
Die verbliebenen neun Kollegen feierten unterdessen sich selbst – für jeden gewonnen Ball und jede Chance, die man, wie im Falle von Preuß´ Abtauchen gegen einen Petersen-Versuch (65.), schadlos überstanden hatte. Zu Beginn der fast sechs minütigen Nachspielzeit lag bei einem Entlastungsangriff gar Sensationelles in der Luft, als der frische Leroy Müller einen langen Kock-Freistoß gut in die Richtung mitnahm, im Sechzehner aber nicht genug Dampf hinter das Leder bekam (90.+2).
So drehte sich der Zeiger unerbittlich gegen die Ostholsteiner, die der flintbeker Kompaktheit zu selten kreative Lösungen entgegenbrachten. Erst mit der letzten Szene konnte Dustin Gabbey per Doppelpass freigespielt werden, scheiterte jedoch, ehe Jonas Kocks Nachschuss nur zur „Arschfetze“ gegen Nachnamensvetter Niklas taugte. Auch die dritte Welle blieb ergebnislos, sodass das Ergebnis von 1:1 letztlich in die Annalen eingeht. Zwei Zähler aus drei Spielen stehen nun für beide Parteien zu Buche. Kein Start nach Maß, wobei zumindest der TSV Flintbek, der bereits im vorigen Heimspiel gegen den Wiker SV 22 Minuten lang platzverweisgeschwächt agierte, etwas für die eigene Moral tat. Vielleicht könnte man das jetzt anstehende Derby beim TSV Bordesholm (bisher punktlos) gleich direkt in nun bereits gewohnter Unterzahl angehen…
Der TSV Gremersdorf bekommt es dagegen (vollzählig) mit den Flintbek-Bezwingern aus Kiel-Wik (amtierender Vize-Meister) zu tun.

TSV Flintbek: Preuß – Rober, Dagga, Todic, Grimm (90.+5 Gremmel) – Roempke – Schemborski, Hübner (85. Szellas), Pries (66. Müller), Ferhat – N. Kock, Trainer: Matthias Liebal

TSV Gremersdorf: Mandt – Wagner, Bormann, Behrendt, Rüddiger – Winter, Severin (70. J. Kock), Petersen, Gabbey – Baaß, Jaekel (42. Keibel), Trainer: Christian Ippig

Tore: 1:0 Pries (1. Schemborski), 1:1 Petersen (32.)

rote Karten: Todic (39., Notbremse an Jaekel)

Schiedsrichter: Jerrick Christiansen (TSB Flensburg)

Zuschauer: 70








Mittwoch, 6. August 2025

Spielbericht Husumer SV - SG Langenhorn/Enge-Sande

Nachträgliche Belohnung
Erst fahrlässig, dann effizient: Husumer SV klettert auf den Tabellengipfel

Ein starker Schlussspurt mit sechs Siegen in sieben Pflichtspielen, inklusive verlustpunktfreier Abstiegsrelegation, rettete sich der Husumer SV im Vorjahr imposant vor dem Sturz in die Kreisliga, um nun als Spitzenreiter vom Sonnendeck der Verbandsliga Nord zu grüßen. Klar, alles nur eine Momentaufnahme nach zwei Runden, doch mit Tempo und viel Mentalität entwickeln sich die Kicker aus der Storm-Stadt zur ernstzunehmenden Nummer.
Zu spüren bekam das am Mittwochabend die als Tabellenführer angereiste Spielgemeinschaft Langenhorn/Enge-Sande, deren unsauberer Spielaufbau idealen Nährboden für pfeilschnelle Vorstöße in den üppigen Rücken der unsortierten Abwehrkette schenkte. Der trickreiche Leven Jensen (Fußabwehr Jörn Ketelsen) konnte davon noch nicht entscheidend profitieren (12.). Ebenso, als Daouda Soumah zu ihm durchsteckte und Gegenspieler Lasse Sönksen mit dem angelehnten Arm etwas zu penetrant drängelte – verzögerter Strafstoß auf Intervention des Schiedsrichterassistenten! Ketelsen aber tauchte blitzschnell gegen Soumahs Strafstoß ab und verhinderte damit weiteren Groll bei seinen immer wieder unter Feuer gesetzten Farben (22.). Wiederum der agile Soumah traf unter Gegnerdruck nur das Außennetz (28.), Raghib Hasan jagte seinen Versuch aus der zweiten Reihe ins regenbewässerte Gehölz (38.), während es im nächsten Anlauf immerhin auf das Tor ging. Der starke Ketelsen konnte den ruhenden Ball aber fachgerecht blockieren (45.+1).
Die Gäste, deren einzig bedeutsamer Offensivnachweis Arvid Mortensens einsam am zweiten Pfosten verpasste Gelegenheit darstellte (7.), machten erst mit dem Wiederbeginn etwas Betrieb, der gleich zur Doppelchance für Torge Domeyer führte (50.), während sein nächster Anlauf per Drehschuss knapp daneben rauschte (64.).
Ausgerechnet jetzt überwanden die Hausherren ihre Ladehemmung, indem sie gepflegt von hinten heraus aufbauten, sodass Saleh Beko seinen Kapitän auf die Reise zum flachen Abschluss in die lange Ecke schickte. Endlich hatte Soumah seine verdiente Bude (68.)!
Und es hätte noch besser kommen können, wäre Ketelsen bei einem Backsen-Geschoss nicht erneut überragend zur Stelle gewesen (73.).
So aber blieb das robust geführte Match bis zum Ende hoch spannend. Erst nachdem Henner Martensen seine Ping-Pong-Chance etwas zu überrascht nicht nutzen konnte (83.) und auch ein letzter hoher Freistoß im Dickicht des Strafraums verpuffte (90.+7), hatten die Husumer die vor allem aufgrund der überzeugenden ersten Hälfte gerechten drei Zähler ins Trockene gebracht und sich nebenbei an die Spitze der Liga katapultiert.

Tore: 1:0 Soumah (68. Beko)

gelbe Karten: Westensee, Beko – B. Lucht, Thiesen, P. Jensen, Hansen

Schiedsrichter: Darwin Paschke (BSC Brunsbüttel)

Zuschauer: 180

besonderes Vorkommnis: Soumah scheitert mit Strafstoß an Ketelsen (21., Thiesen an L. Jensen)


Sonntag, 3. August 2025

Spielbericht Heider SV - Kaltenkircher TS

(Vize-)meisterlicher Vorzeigeunterricht
4:0! Heider SV kocht Neuling Kaltenkircher TS routiniert ab

Dem Anlass vielleicht etwas hoch gegriffen, schallte nach dem ersten Heimspiel des Heider SV im neuen Spieljahr der Gassenhauer „an Tagen wie diesen“ durch das HSV-Stadion; das 4:0 des Vizemeisters darf aber auf jeden Fall unter „gelungener Saisonstart“ verbucht werden.
Vor 537 zahlenden Gästen hatte man Aufsteiger Kaltenkircher TS ordentlich Lehrgeld zahlen lassen. Dabei eröffnete dieser das Match mit einer guten Schusschance für Malte Pietsch, der bei der Verwertung der gegnerischen Einladung jedoch vom kurzfristig wegen Krankheit zwischen die Pfosten gerückten Christopher Thomsen per Abwehr des Chip-Versuchs aufgehalten werden konnte (3.).
Vorzeigerunterricht in Sachen Effizienz erteile drüben der Favorit, der nach famosem Steckpass Mathis Harms´ zu Jonah Gieselers unwiderstehlicher Einschussposition gelange – 1:0 (12.)!
Per Standard schaffte der HSV kurz darauf weitere Fakten. Eine Hinz-Ecke nutzte Torjäger Mika Kieselbach ganz uneigennützig zum Assist per Kopf für Steffen Neelsens 2:0 (16.).
Dabei beließen es die klar überlegenen Hausherren fortan, bis kurz vor der Pause Thede Reimers schön von Harms freigespielt wurde und aussichtsreich an KTS-Fänger Rene Heide scheiterte, ehe der Abseitspfiff ein Nachsetzen für nichtig erklärte (49.).
Schön, zumindest in der B-Note, kam derweil die nächste konkrete Annäherung daher, als Kieselbach  den Seitfallzieher im Sechzehner bemühte: drüber (69.)! Auch der hoch fleißige Harms hatte Grund zum Hadern, tauchte Heide (der Torwart) sauber gegen seinen Schussversuch ab (70.).
So langsam sollte mal wieder einer sitzen! Gesagt, getan, flankte abermals Harms im zweiten Anlauf einer Ecke in aller Seelenruhe auf Kieselbach, der ebenso einsam aus der dritten Etage das 3:0 köpfte (72.).
Den Schlusspunkt der freudigen Erregung bei immer wieder etwas aufziehenden Regenschauern setzte vier Minuten vor Schluss erneut 27-Tore-Mann Kieselbbach, der neben dem Einheimsen der vor dem Spiel verliehenen HSV-Torjägerkanone 2024/2025 auch Qualitäten als Vorbereiter bewies. Sein Gemälde einer Hereingabe spitzelte der perfekt eingelaufenen Tarek von Böhlen zum 4:0-Endstand über den Kreidestreifen (86.). So kann man seinen ersten (Joker-)Einsatz in der Oberliga mal zelebrieren!
Apropos Neuling: die souverän aus der Landesliga Holstein promovierten Roten gerierten sich heuer zwar als disziplinierte Einheit mit dem Willen zum Gegenhalten. Mehr als einen Rerop-Versuch, den Thomsen behände entschärfte (76.), sollte der Elf von Trainer Rene Sixt nicht gewährt bekommen. Die Punkte gegen den sofortigen Wiederabstieg müssen woanders geholt werden. Ob bereits am kommenden Mittwoch gegen Spitzenreiter und Regionalligaabsteiger SV Todesfelde? Schwierig.

Tore: 1:0 Gieseler (12. Harms), 2:0 Neelsen (16. Kieselbach), 3:0 Kieselbach (72. Harms), 4:0 von Böhlen (86. Kieselbach)

Schiedsrichter: Jan-Christian Meyer (SV Grün-weiß Todenbüttel, Note 2)

Zuschauer: 537