Kücüks
Hattrick kommt zu spät
Nach erneuter Schlappe: „Rückzug war noch
nie ein Thema!“
Wer an diesem Sonnabendnachmittag erst in der
Schlussphase des Duells der Drittvertretungen zwischen dem 1. FC Eimsbüttel und
dem SC Eilbek dazu stieß, dürfte sich vermutlich stark über das Endergebnis von
3:7 gewundert haben.
Drei umjubelte Tore für den FCE, ein lethargischer
Gegner aus Eilbek und ein Heim-Schlussmann, der nach dem Abpfiff die Arme zum
Jubel in die Luft streckte.
Alles keine Anzeichen dafür, dass die Punkte doch
recht deutlich an die Fichtestraße gingen.
Auch in der Anfangsphase der Begegnung auf matschigem
Untergrund deutete nicht so viel auf ein solches Resultat hin, präsentierte der
SCE zwar die bessere Spielanlage und mit Burakcan Kurts Distanzschuss über das
Tor (3.) die erste gefährliche Szene, doch zählbar wurde es erst nach 20
Minuten, als Erdem Yildirim flankte und Kurt gemeinsam mit Enes Gülaz per
„Zwillingskopfball“ das 0:1, besorgte. Gutgeschrieben wurde dieses übrigens Letztgenanntem.
Während dies der Gantenberg-Elf sichtbaren Auftrieb verlieh, wuchs beim
Schlusslicht nach einem ordentlichen Beginn die Verunsicherung, gepaart mit
dilettantischem Abwehrverhalten, wie bei Daniel Michaels´ geschmeidigen
Einzelaktionen, die das 0:2 (22.) und 0:4 (30.) bedeuteten. Im Sandwich dieses
Doppelpacks begab sich noch das 0:3, bei dem Fabian Müller ein feines Pässchen
in den Lauf durch Chrisovalandis Christoglou mustergültig verwertete (28.), ehe
Orhan Erdogan im Strafraum seine Hände nicht von Michaels lassen konnte und
Erdem Yildirim den fälligen Strafstoß sicher zum 0:5-Pausenstand versenkte
(40.).
Optisch wieder passabel in die Halbzeit gestartet,
mussten Abwehrchef Thomas Jordan und Co nach einer Stunde den nächsten
Nackenschlag hinnehmen, schnürte Müller vor dem Tor seinen Doppelpack, was ihm Gülaz
wenig später gleichtat (66.).
Doch plötzlich schlug auf der Zielgeraden der Partie
die große Stunde des Teams in Rot, das gegen einen SC Eilbek im Feierabendmodus
plötzlich großen Offensivgeist bewies.
Auslöser dafür war Hayrettin Kücüks Ehrentreffer aus
günstiger Mittelstürmerposition, der nicht nur beim Spielertrainer neue Kräfte
freisetzte. So rannten die Gastgeber nun an, als ob es für sie noch um
Zählbares ginge. Vor etwas mehr als vier Jahren erreichte die zweite Mannschaft
des Moorreger SV nach einem 1:4-Rückstand (75. Minute) noch ein 5:5 auf selber
Anlage, doch in diesem Fall blieb ein neues „Wunder von der Hagenbeckstraße“
aus, verkürzte erneut Kücük erst nach Konak-Ablage (79.) und einem starken
Einsatz von Adrian Cruz auf letztlich 3:7.
Trotz der nunmehr 17. Saisonniederlage und über 100
Gegentoren, sowie anhaltenden Personalproblemen, steht ein Rückzug, auf den
bereits einige Kenner der Szene wetten, nicht zur Debatte, wie Außenverteidiger
Marc Ruppach nach dem Spiel erklärte: „Da wetten wir gerne gegen. Wir wussten,
dass das ein hartes Jahr für uns wird, aber das müssen wir jetzt aushalten. Ein
Rückzug war jedenfalls bislang überhaupt kein Thema“, stellte der Akteur, der
diese Situation bereits aus der Premierensaison der ersten Mannschaft kennt,
klar.
1. FC Eimsbüttel III:
Jäger – Ergenc, Jordan, Murciano, Ruppach – O. Erdogan, Ö. Erdogan – Fortmann,
Kücük, Konak – Cruz, Spielertrainer: Hayrettin Kücük
Tore:
0:1 Gülaz (17. Yildirim), 0:2 Michaels (22.), 0:3 Müller (28. Christoglou), 0:4
Michaels (30.), 0:5 Yildirim (40. Foulstrafstoß, O. Erdogan an Michaels), 0:6
Müller (61.), 0:7 Gülaz (66.), 1:7 Kücük (72.), 2:7 Kücük (79. Konak), 3:7
Kücük (90. Cruz)
Gelbe
Karten: Ruppach, Kücük – Tillack
Schiedsrichter:
Michael Sören Vega (Hamburger SV)
Zuschauer:
7
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