Sonntag, 17. Dezember 2023

Spielbericht SC Sternschanze 4.C - VfL Hammonia/SV Polizei 2.C

Kleiner Joker mischt das Derby auf
D-Jugendspieler Manneh zerlegt Schanze fast im Alleingang

Wäre das Halbjahr der U14-Kreisklasse 36 Herbst doch bloß ein wenig länger, mag man sich im Lager der C2 des VfL Hammonia denken. Knappe Siege gegen TuS Osdorf (3:2) und Schlusslicht Niendorfer TSV (2:1) korrigierten zuletzt den punktlosen Herbstrundenstart, ehe man im Nachholderby gegen den SC Sternschanze den krönenden 5:0-Jahresabschluss zelebrierte.
Nach beidseitig schaumgebremstem Beginn, der noch ein wenig Abbild der längeren Schnee(-trainings-)pause war (die entsprechende Platzsperrung hatte zu diesem Nachholtermin geführt), drohte der Nachbarschaftserfolg für die Roten erstmal ganz weit zu enteilen. Mit einer schönen Schussbewegung setzte Schanzes Julian Paulenz die Kirsche krachend an die Latte, ehe Emil Nowothnig den Abstauber komplett überhastet aus vier Metern drüber zimmerte (19.).
Von außen hatte diese Szene ein gewisser Muhamadulamin Manneh betrachtet. 2012 geboren und in Minute 24 eingewechselt, erfrischte der kleine Wirbelwind sein für die U14 ohnehin juvenil aufgestelltes Team (die Mehrheit seiner Mitspieler befindet sich im U13-Alter) gleich mit zahlreichen Laufwegen und einer guten Ausgleichschance. Ein langer Ball war zum Hineingebrachten „14er“ durchgerutscht, nur wäre die flache Abschlussvariante wohl die bessere gewesen (32.)…
Kurz nach der Pause dann die richtige Entscheidung am Ball. Abwehrkante Luca Borstelmann Albornoz schenkte die Kugel per Dribbling als letzter Mann her und schon war Manneh in der Poleposition zum mittlerweile verdienten 0:1 (36.).
Dem technisch zu oft fehlerhaften SCS fiel darauf keine echte Antwort ein. Kaum war man einmal etwas vorgedrungen, hatte Hammonias Defensive um den überragenden Utku Aydogmus die richtige Antwort parat. Stattdessen machte es der Gegner quasi im Zehnminutentakt. Halbrechts hindurchmarschierend erhöhte Kapitän Leonardo Alban Lopez auf 0:2 (46.), während es Manneh bei einem hohen Koc-Freistoß technisch fein im Strafraumdickicht machte (57.).
Weiter ging´s mit Mert Gökarslans Kontertor, bei dem er den vergeblich hinterherhechelnden Bode Fuchs locker abschüttelte (60.) und Mannehs drittem Streich, für den sich auch der Innenpfosten als Helfer mit einschaltete (63.).
Mehr passierte in diesem emotional am Ende sogar noch ein wenig hochfahrenden Lokalduell nicht mehr.
Die Derby-Pferde waren somit gesattelt und auch tabellarisch zog Hammonia, zu dem ja offiziell per Spielgemeinschaft auch der SV Polizei gehört, nach Punkten mit den jeweils tor- und punktgleichen drittplatzierten Kapellen aus Großborstel und Osdorf gleich.
Der heuer schwer geschlagene SCS beendete die Runde dagegen ohne eigenen Sieg auf dem vorletzten Rang.

Tore: 0:1 Manneh (36.), 0:2 Alban Lopez (46.), 0:3 Manneh (57. Koc), 0:4 Gökarslan (60.), 0:5 Manneh (63.)

gelbe Karten: Patan, Borstelmann Albornoz – keine

Schiedsrichter: Theodor Spöhrer (SC Sternschanze, Note 2,5)

Zuschauer: 25





Spielbericht SC Sternschanze 3.C - VfL Hammonia/SV Polizei 1.C

Klare Sache gegen Zehn
Namlioglu-Elf weist zehn Hammonen in die Schranken

Kellerduell in der U15-Kreisklasse 25 Herbst und der Sieger trägt Gestreift!
Mit 5:2 räumte die C3 des SC Sternschanze Lokalkonkurrent VfL Hammonia/SV Polizei auf der städtischen Anlage „Sternschanze 4“ im Duell der sieglosen (Vorletzter gegen Letzter) im nachgeholten Jahresfinale 2023 aus dem Weg.
Früh hatte man dabei den Weg gen drei Punkte eingeschlagen, brachte ein von hinten über Moritz Rauscher eingeleiteter Angriff, abgeschlossen durch Baris Sahin, die Schützlinge von Trainer Hakan Namlioglu in Front (3.).
Ausgerechnet sein Sohn Canel war es, der den Vorsprung aber wieder egalisierte. Eckstoß für die nominellen Gastgeber durch Kapitän Enzo Gasparini und in der Mitte schoss der Filius unbedrängt in die falsche Richtung (8.).
Freundlich nahm der SCS dem Gegner auf der anderen Feldhälfte auch das Verteidigen ab, indem Caleb Sarfo Mitspieler Cayid Kaplan in der aussichtsreichen Schussbahn stand (18.)…
Zum Glück für den 14-Jährigen, der bemerkenswerterweise nur einer von fünf Spielern des eigentlich in der U15 kickenden Jahrgangs 2009 unter den 25 Eingesetzten war, nicht beim zweiten Versuch, der diesmal im hohen Bogen aus der zweiten Reihe zum 2:1 hinunter plumpste (22.).
Kampflos wollten die nur zu zehnt angetretenen Hammonen die Derby-Lorbeeren jedoch nicht überlassen. Insbesondere der wendige Paul Röse bereitete Schanze immer wieder Kummer, den Torsteher Marlon Paulussen, lange stehend bleibend, bei der besten Torchance des unermüdlichen Röse im unschädlichen Rahmen hielt (26.).
Andererseits rettete auch Gegenüber Kjell Siebenbrodt sein Team gegen Sahin vor gegnerischem Torjubel (32.).
Dieser ertönte allerdings kurz darauf, als Tim Kreß flach von halblinks den 3:1-Halbzeitstand markierte (34.).
Das Schlusslicht wehrte sich auch nach dem Seitenwechsel ordentlich, doch zu oft luden die Lücken der Unterzahl zu SCS-Angriffen ein, von denen Özcan Karbuz auf Zuspiel Rauscher treffsicher profitierte (46.).
Ein Lapsus des sonst soliden Tormannes nutzte Lawall Issaka Abdoulaye indes zum 5:1, das frei vor dem Ziel auch keine Schwierigkeit darstellte (63.).
Als kleines Trostpflaster für den dezimierten VfL gelang mit dem Wiederanstoß der erste selbst erzielte Treffer, den Gasparini schön longline für den wieder gut gestarteten und diesmal spitzwinklig verwandelnden Röse servierte (64.).
Eine komplizierte Halbserie ohne Zählbares ist für die fast ausschließlich aus Spielern des jüngeren C-Jugendjahrgangs bestehenden Rothemden somit beendet, während die Derbysieger in blau-rot noch das neulich ausgefallene Match beim zu überflügelnden Tabellennachbarn in Haseldorf vor der Flinte haben.

Tore: 1:0 Sahin (3. Oppong), 1:1 C. Namlioglu (8., Eigentor, Gasparini), 2:1 Kaplan (22.), 3:1 Kreß (34.), 4:1 Karbuz (46. Rauscher), 5:1 Issaka Abdoulaye (63.), 5:2 Röse (64. Gasparini)

gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 27






Samstag, 16. Dezember 2023

Spielbericht Walddörfer SV 2.B - SC Sternschanze 1.B

Typischer Schanzen-Wahnsinn
Wilde Schlussphase rettet schon verkorksten Pokal-Auftritt

Ohne Drama können sie es einfach nicht, die 2008er des SC Sternschanze, denen nach zahlreichen Ligaspielen mit teils spektakulären Wendungen nun auch Irres im Pokal gelang: „Wir lagen lange Zeit zurück, was für uns dieses Jahr typisch ist, aber was dann noch mehr typisch ist, ist, dass wir dann tatsächlich noch zurückkommen“, zielten die ersten Worte, die Mittelfeldspieler Arthur Schreiber nach dem Spiel zu Protokoll gab, auf den ganz normalen Schanzenwahnsinn ab.
In der vorigen Runde gegen den Bezirksligisten SC Condor nur durch bessere Nerven im Elfmeterschießen überhaupt zum Viertrundenteilnehmer gekürt, stolperte man sich auch beim Ligakonkurrenten Walddörfer SV zunächst ein schräges Auswärtsspiel zurecht.
Nach jeweils einer halbgefährlichen Torerkundung auf beiden Seiten drohte ein Freistoß aus zentraler Position vor dem Sechzehner ein echtes Debakel einzuleiten. Denn nicht nur, dass Leandro Duve „den Freistoß einfach unfassbar gut geschossen“ hatte und somit das 1:0 linksoben markierte (16.), flogen dem SCS in der Folge immer wieder stupideste Ballverluste um die Ohren.
So zum Beispiel bei einer Dreifachchance für die Herren Jacimovic (Pfosten), Amtsberg (blockiert) und erneut Jacimovic, der den Nachschuss des Nachschusses, vortrefflich positioniert, drüber bolzte (21.).
Weiteres Ungemach drohte bei einem Rabeary-Fehlpass, den Duve diesmal ebenso wenig zu bestrafen wusste (29.), wie Kollege Leo Amtsberg ein Missverständnis samt Ballhergabe im Mittelfeld (30.). Gut für Marineblau, dass wenigstens Schlussmann Enno Gloßner nicht nur gegen Duves nach-Innen-Ziehen (35.) voll auf der Höhe war.
Eine Frechheit, fast, dass Kleon Lorenz kurz vor der Pause gar den schmeichelhaften Ausgleich gegen den Winkel verkürzenden und abwehrenden Maximilian Röndigs auf dem Fuß hatte (37.).
Die Freude somit nicht nur bei einer schrillstimmigen und stets von draußen navigierenden WSV-Spielermutter, die innerhalb der Szene arg an einem Kultcharakter bastelt, auf Höchstniveau – zumindest wenn man es, wie sie, mit den Gastgebern hielt.
Und auch mit gewechselten Spielfeldseiten hielt das Stimmungshoch im Lager der Weißen an. „Es war ähnlich wie in der Liga (1:1): Sie haben einfach unfassbar viel kämpferisch weggemacht und damit sind wir nicht so gut klargekommen, weil bei uns nicht bei allen der Kampfwille die ganze Zeit da war“, kritisierte Schreiber derweil sein eigenes Team, das wiederum Lorenz zweimal offensiv lebend, aber nicht effektiv meldete (43. & 54.).
Gegen einen tief postierten Gegner war es nun das Spiel, das die Schanzenkicker nicht sonderlich mögen. Ohne tiefe Räume war es ein zähes Ringen um weitere Abschlüsse, bis ein zu weit ausgefahrener Arm eines Walddörfer-Verteidigers den Penalty zurück ins Match begründete. Lorenz, der in Liga und Pokal zuletzt jeweils getroffen hatte, scheiterte jedoch – wie Schreiber in der Liga – an Röndigs und der gebrauchte Tag für den SC schien komplett (65.). „Ich habe nach dem Elfmeter nicht mehr daran geglaubt, dass wir dieses Spiel gewinnen können; natürlich trotzdem noch weiter gekämpft, aber irgendwie lief es nicht so richtig“, wirkte Schreibers Gefühlslage stellvertretend für sein Team, das eine umstrittene Zeitstrafe für den zweimal leidenschaftlich (und den Ball treffend) grätschenden Baran Sütcü weiter zurückwarf (67.). „Die zweite Grätsche kann man vielleicht als Foul pfeifen. Aber auch die ist für mich nicht gelbwürdig. Dazu kam noch, dass er deutlich zu lang außerhalb des Feldes war“, bekam der ansonsten „gute Schiri“ nicht nur nach dem Spiel sein Fett vom jüngeren Schiedsrichterkollegen im Schanzen-Dress weg.
Besser gefiel dem SCS da Janis Ohlsens Blick für den Vorteil im Mittelfeld, durch den Schreiber die Kugel noch zu Theo Spöhrer gespitzelt bekam, sodass Spöhrer wiederum den tatsächlich zum „zu diesem Zeitpunkt so langsam verdienten“ Ausgleich einpiekenden Shahab Ahmadi bediente (79.).
Sollte es nun wieder ins Entscheidungsschießen von der Strafstoßmarke gehen?
Keine 120 Sekunden später bescherte sich der SCS die „Erleichterung, nicht ins Elfmeterschießen zu müssen“: Spöhrer schickte den Lorenz-Express, den Hejran Taher regelwidrig als letzter Feldspieler zum Entgleisen brachte – Feldverweis!
…und eine schöne Freistoßposition für eine gute Hereingabe winkte ja auch noch von halbrechts. „Ich habe einmal gesagt, wo ich den Ball hin schießen werde und wo bitte alle reinlaufen und dass irgendwer bitte den Fuß reinhält“, erklärte der ausführende Schreiber das Vorgehen, das Lorenz exakt befolgte und die Partie in dieser Manier komplett auf den Kopf stellte (80.+2).
Mit der Brechstange und einem letzten Freistoß, den Herolind Sejdiu noch einmal hoch ins Pulk brachte, rüttelte das U16-Landesliga-Schlusslicht in den letzten Augenblicken an dem drohenden Pokal-Aus – vergebens! Ein ganz normaler Vormittag hatte für den SC Sternschanze seinen glücklichen Verlauf genommen.
Im Erreichten Achtelfinale wartet dann Ende Januar die „Pflichtaufgabe“ Vorwärts/Wacker II aus der Bezirksliga oder Ligarivale Niendorfer TSV, gegen den man beim 3:3 (nach dreimaligem Rückstand) ein „ausgeglichenes Spiel mit ein bisschen mehr Spielanteilen bei Niendorf“ erlebte.
Nun ist das „ziemlich durchwachsene Fußballjahr“ 2023, in dem man seit „März richtig angefangen“ habe, „guten Fußball zu spielen“, aber – „durch Konzentrationsschwächen“ – zu wenige Punkte gegen Kaliber der Marke Teutonia 05 oder FC Süderelbe holte, aber erstmal beendet. Zeit, den häufig arg belasteten Kreislauf über die Feiertage mal wieder ein wenig herunterzufahren….

Tore: 1:0 Duve (16., direkter Freistoß), 1:1 Ahmadi (79., Spöhrer), 1:2 Lorenz (80.+2, Schreiber)

gelbe Karten: Grumler Alvarez, Jacimovic – Sütcü, Majeed Mohammed

Zeitstrafe: Sütcü (SCS, 67., wiederholtes Foulspiel)

rote Karte: Taher (WSV, 80.+1, Notbremse an Lorenz)

Schiedsrichter: Janis Christoph Ohlsen (Ahrensburger TSV, Note 2,5: sicherer, teils zu garstig auftretender Leiter, der in fast allen Schlüsselszenen richtig lag, jedoch spielte der erst nach sechs Minuten wieder hineingelassene Sütcü bei beiden Verwarnungen den Ball.)

Zuschauer: 40

besonderes Vorkommnis: Röndigs hält Handstrafstoß von Lorenz (65.).