Frühes Kopfballtor sichert SCP den Winterschlaf auf Platz zwei
„Schade, dass wir uns trotz aufgegangenen Matchplans nicht belohnen konnten“,
sah sich SCS-Trainer Heiko Nagel im Anschluss an eine knappe 0:1-Niederlage
beim Spitzenteam des SC Pinneberg mit zwei Gefühlswelten konfrontiert.
Äußerst defensiv gestartet, ging es zunächst darum, dem hervorragend
organisierten Gegner „das Leben schwer zu machen“. Ein Vorhaben, das den
Schanzerinnen bis auf eine Ausnahme gut gelang. Wo ansonsten Versuche aus der
zweiten Reihe oder die insgesamt zehn Eckstöße für zumindest teilweise Gefahr
herhalten mussten, gelang in Minute acht das Partie-Unikum, dass Topp-Stürmerin
Sarah Kröger eine Flanke der schwierig zu bremsenden Kim Linn mit etwas Hilfe
des Innenpfostens zum 1:0 einköpfte.
Ansonsten verpassten es die „SCP-Ladies“, mehr Kapital aus ihrer
Feldüberlegenheit zu schlagen, setzte Mette Wiese ihren Distanzschuss knapp
vorbei (19.), während Kröger ihren zuvor selbst erarbeiteten Ball an
Aushilfstorsteherin Jördis Wothge abprallen sah (44.).
Im zweiten Abschnitt bot sich dem spärlich vorhandenen Publikum ein ähnliches
Bild. Nur mit dem Unterschied, dass die Gäste mit zunehmender Spieldauer immer
mutiger auftraten. Insbesondere mit der Hereinnahme von Wiebke Hansen und der
schnellen Nele Salzwedel bekamen sie mehr Oberwasser. Doch da Hansen mit einem
Drehschuss (64.) und zweimal Salzweden (75. & 80.) nicht die entscheidende
Durchschlagskraft aufbrachten, bekam die Voigt-Elf die große Chance zur
Entscheidung, als die eingewechselte Chantal Leding-Schmidt aussichtsreich vor
dem Tor in Szene gesetzt wurde, den Ball aber nicht nach Wunsch kontrolliert
bekam (89.).
Somit mussten sich Jonna Wittwer und ihre Kolleginnen bis Ablauf der
zweiminütigen Nachspielzeit gedulden, ehe der wichtige Heimsieg auf dem
sandigen Ausweichgeläuf an der Raa unter Dach und Fach gebracht war. Die Pinnebergerinnen
dürfen somit dank eines Fünf-Punkte-Vorsprungs auf Rang zwei überwintern – das wäre
am Ende der Aufstieg. Doch davon möchte Trainer Clemens Voigt nichts wissen: „Ich
kann diesen Unsinn nicht mehr hören! Unser Ziel ist es, uns spielerisch zu
verbessern. Alles andere interessiert uns nicht. Außerdem bist du doch gleich
raus aus der Verlosung, wenn du mal zwei Spiele verloren hast. Wir machen uns
da keinen Druck.“. Ohne Druck fährt auch die Elf des SC Sternschanze nächste
Woche zum Auswärtsspiel, wenn es im Pokal zum vor dem bereits ausgeschiedenen SC
Pinneberg postierten SC Wentorf geht.
SC Pinneberg 1. Frauen: Preuße – Köster, Barth, Wiese,
Fondermann – K. Linn, M. Linn – Gamm (61. Leiding-Schmidt), Plaßmann, Wittwer
(74. Kruse) – Kröger (86. Wallendszus), Trainer: Clemens Voigt
SC Sternschanze 1. Frauen: Wothge – Hoff (73. K. Schröder), Busmann,
Brose, Gottfried – Fleischer, Gaßner, E. Schröder, Mielke (57. Hansen) – Böst,
Prill (57. Salzwedel), Trainer: Heiko Nagel
Tore: 1:0 Kröger (8. K. Linn)
Schiedsrichter: Jörn Jacobsen (VfL Pinneberg, Note 3)
Zuschauer: 20