Samstag, 16. Juni 2018

Spielbericht SC Sternschanze 2.D - Farmsener TV 2.D

Torwartgeschenke erhalten die Meisterchance
Robuster Farmsener TV II triumphiert bei schwachem SC Sternschanze

Moritz Gräff (r.) und seinen Kollegen blieb oftmals nur das Zuschauen.
Wirklich meisterhaft war der Auftritt der zweiten 2005er des Farmsener TV zwar nicht, im Rennen um die Meisterschaft in der D-Kreisklasse 34 langte aber ein effektiver Auftritt, begünstigt durch zwei gegnerische Torwartfehler, um dem Rahlstedter SC weiter auf den Fersen zu bleiben.
Bei gelegentlichen Regenschauern überzeugten die Nord-Ost-Hamburg immerhin durch ihre physische Präsenz in den Zweikämpfen, die den Gastgebern in zu sehr abging. „Das war eine ganz müde Vorstellung von meinen Jungs. Sie waren überhaupt nicht entschlossen in den Zweikämpfen. So konnten wir gar nicht erst Ideen im Mittelfeld entwickeln“, kritisierte SCS-Trainerin Michaela Wiedener, die ihre Aussage vor allem durch die Entstehung des 0:1 bestätigt sah. Ein Ballverlust im Aufbauspiel und ein ungehinderter Abschluss von Raul Losinsky, durch die Hosenträger von Schlussmann Eleazaro Schimek, warfen die Schanzer früh im Spiel zurück (7.).
Ohne bis dahin eine echte eigene Torchance gehabt zu haben, setzte es fast zum selben Zeitpunkt, nur in Abschnitt zwei, den zweiten Tiefschlag, als sich Schimek mitten im Spiel die Torwarthandschuhe richtete und Alex Mezler die perfekte Gelegenheit zum ebensolchen Weitschusstor erspähte – 0:2!
Und es hätte noch wesentlich schlimmer kommen können, wäre Vincent Kos´ guter Freistoß nicht als Lattenstreichler ins Aus geflogen (47.) und hätte Raul Losinsky die Kugel nicht völlig überhastet aus zwei Metern drüber gebolzt (49.).
Stattdessen näherten sich die Blau-roten in der Schlussphase mit Casper Müller-Usings Versuch von halblinks (vorbei, 52.) auch selber endlich einmal dem Gehäuse von Sebastian Bork an.
Mit Kalle Tamms zentral erzieltem Anschlusstreffer erlangten sie die knapp zwei minütige Nachspielzeit sogar noch die Hoffnung auf den späten Ausgleich, den die resolut verteidigenden Farmsener jedoch verdientermaßen abwenden konnten.
Als Belohnung dafür haben sie nun am finalen Spieltag die Restchance, den Rahlstedter SC im Fernduell doch noch vom drei Zähler entfernten Spitzenplatz zu verdrängen und sich den Staffelmeisterwimpel für die Trophäenvitrine zu sichern.
Der SC Sternschanze hat dagegen im anstehenden Derby gegen das Schlusslicht Teutonia 05 die Chance, ein durchwachsenes Halbjahr mit einem positiven letzten Eindruck zu beenden.

Tore: 0:1 Losinski (7.), 0:2 Mezler (38.), 1:2 Tamm (60.)

Schiedsrichter: Joan Oesterlin (SC Sternschanze)

Zuschauer: 22

Spielbericht SC Sternschanze 1.D - WTSV Concordia 2.D

Schanze ballert sich in Position
Möglicher Vize-Meister zerlegt resignierende Concorden 9:0

Florian Eberle (m.), nächstes Jahr beim HEBC, könnte sich mit
der Vize-Meisterschaft aus dem Schanzenzenviertel verabschieden.
Eigentlich sind die ersten 2006er des SC Sternschanze ja nicht für ihre furiose Offensive bekannt; im vorletzten Match der Saison ließen sie es gegen den SC Concordia aber noch einmal richtig krachen, fegten sie die Jenfelder deutlich mit 9:0 aus dem Sternschanzen-Park.
Eine ereignisarme Viertelstunde gestatteten sich die spielerisch reiferen Gastgeber, bis sie durch Kamau Swais Doppelpack auch erstmals mit Zählbarem aufwarteten.
Zunächst profitierte der umtriebige Angreifer von Bela Rödigers Übersicht im vorderen Drittel, ehe Pit Wölbern wenige Augenblicke später ebenso flach vorlegte.
Kurz geschüttelt, versuchte sich Cordi auf dem großen Kunstrasenplatz des SV Polizei zu wehren. Und das nicht ungefährlich, verfehlte Safi Karimi nur knapp per Kopf nach genauer Abdusalami-Ecke (18.).
Kurz vor der Pause war dann aber wieder Schluss mit dem Concordia-Aufbäumen, als Luis Altrock dynamisch über rechts durchging und unwiderstehlich für den einschiebenden Johannes Altenbuchner vorlegte – 3:0!
Der Grundstein für einen echten Kantersieg war also gelegt, zumal der torhungrige SCS nach dem Seitenwechsel erst so richtig die Leinen losmachte.
Fein konterten sie sich über Saico Balde und Johannes Altenbuchner zu Florian Eberles 4:0 (35.), dem der eingewechselte Noah Bigdeli Pouya, aus der Abwehr in den Sturm gestellt, fast den nächsten hinterhergejagt hätte, wäre sein Rechtsschuss nicht knapp drüber gegangen.
Als Vorbereiter klappte es dagegen einwandfrei: Seinen Steilpass erlief und verwertete Kamau Swai sicher vor dem gegnerischen Tor, in das auch der ebenfalls von hinten nach vorne beorderte Balde zum 6:0 treffen konnte (47.).
Und weiter rollte der Schanzen-Express gegen resignierende Concorden!
Erst bereite der fleißige Wölbern erneut für Swai (Treffer Nummer vier!) vor, dann belohnte sich der Zwölfjährige schließlich selber, als er sich zentral im Strafraum einfach mal erfolgreich durchwurschtelte (53.).
Den Abschluss des am Ende knapp nicht zweistelligen Schützenfests bildete der doch noch einmal erfolgreiche Bigdeli Pouya, indem er seinen eigenen Pfostenschuss reaktionsschnell zum 9:0-Endstand abstaubte. – Als sechster Schanzen-Schütze des Tages.
Am letzten Spieltag hat Blau-rot nun im direkten Duell gegen Eintracht Norderstedt die große Chance, sogar die Vize-Meistershaft hinter dem TuS Aumühle klar zu machen.
In der stark besetzten D-Bezirksliga 13 wahrlich keine Selbstverständlichkeit.  

Tore: 1:0 Swai (14. Rödiger), 2:0 Swai (15. Wölbern), 3:0 Altenbuchner (28. Altrock), 4:0 Eberle (35. Altenbuchner), 5:0 Swai (41. Bidgeli Pouya, 6:0 Balde (47. Altrock), 7:0 Swai (52. Wölbern), 8:0 Wölbern (53. Balde), 9:0 Bidgeli Pouya (59. Balde)

Schiedsrichter: Joan Oesterlin (SC Sternschanze, Note 3)

Zuschauer: 23

Mittwoch, 13. Juni 2018

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.D - Einigkeit Wilhelmsburg 1.D

Einigkeit: erst auf Kurs, dann neben der Spur
Germania lässt sich von Hektik nicht beirren und dreht die Partie

Noch einmal „gierig sein“, die Saison, die Germanias 2005er mit der Landesliga-Qualifikation bereits krönen konnten, standesgemäß beenden und nebenbei bloß keine Wettbewerbsverzerrung im noch tobenden Kampf um die verbliebenen Landesliga-Plätze betreiben.
Eine dreifache Mission, die die Schnelsener, abgesehen von der etwas uninspirierten ersten Halbzeit der Marke „Sommerfußball“ (Trainer Elvir Sinanovic), letztlich seriös erfüllten.
Sehr zum Ärger von Gegner Einigkeit Wilhelmsburg, der sich vor allem durch ein für sie irreguläres Tor um das Saisonziel gebracht fühlte. Aber der Reihe nach:
Vom Dickicht des Feierabendverkehrs ausgebremst, versuchten die erst nachträglich in voller Mannschaftsstärke anwesenden Gäste, das schnelsener Spiel mit emsiger Zweikampfarbeit in Schach zu halten. Und vorne würde es schon ein gelungener Torabschluss richten. – Volltreffer!
20 Minuten des Abwartens lohnten sich, als Omar Megeed tatsächlich eine hohe Direktabnahme aus der zweiten Reihe formschön rechts oben versenkte.
Bei diesem Spielstand wäre Einigkeit die kommende U14-Landesliga gewiss gewesen.
Doch da war ja auch noch ein Gegner, der mit Samir Amiris starker Spieleröffnung auf den startenden Luca Rüth trotz vergebener Torchance einmal die eigenen Qualitäten aufblitzen ließ (25.).
Von diesen präsentierten sie nach dem Seitenwechsel dann auch so viel, dass der Rückstand schnell wieder weggewischt war. Julian Amanns geistesgegenwärtiger Einwurf, Nic Kretschmars clevere Weiterleitung und schon konnte Luca Rüth seine Schnelligkeit im Rücken der Abwehr treffsicher ausspielen.
Spätestens jetzt rückte nun auch Schiedsrichter Abdullah Damar (Niendorfer TSV) in den Fokus, reklamierte der fuchsteufelswilde Luan Ahmeti von der ballfernen Trainerbank aus, dass Rüth den Ball zuvor hinter der Grundlinie geführt habe.
Ohne Torlinientechnik kaum restlos aufzuklären, aber definitiv keine Entschuldigung für die teils unsportliche Herangehensweise der Spieler in Schwarz, von denen kurz darauf gleich zwei (Omar Megeed und Iljaz Bektesi) für fünf Minuten vom Feld gestellt wurden.
Megeed hatte nach einem an sich eigenen Foul an Amann eine Rudelbildung initiiert, in der auch Germanias Samir Amiri ordentlich mitmischte. Er „durfte“ gleich mit nach draußen.
Sportlich brillierte das Sinanovic-Nonett indes mit einem feinen Überzahlangriff über die Stationen Arambasic, Rüth und Kretschmar, bei dem einzig der Abschluss nicht ganz passte (41.).
Dieser sollte zehn Zeigerumdrehungen später schließlich gelingen, kombinierten sich Antonio Arambasic und Nic Kretschmar munter per Doppelpass durch das offene Zentrum zur 2:1-Führung.
Fall erledigt, würde man meinen, zumal Germania mit Lazar Radoicic´ vermeintlichem 3:1 (zu Unrecht wegen Abseits aberkannt) weiter nachlegte.
Der Mann an der Pfeife, der bereits die ersten 30 Minuten um unverständliche sechs erweiterte, hielt die zerfahrene Partie allerdings mit einem erneut horrenden Zuschlag von fast zehn Minuten künstlich am Leben.
Zeit, die die ob der (End-)Ergebnisse der Konkurrenz frustrierten Wilhelmsburger nicht zu einer Schlussoffensive nutzen konnten. Stattdessen stand stets die Konfrontation mit den Gegenspielern auf dem Programm. Bizarrerweise führte dies in Nachspielminute acht (!) sogar zur Hinausstellung des Schnelseners Amiri, der einen Einwurf, von Megeed einmal mehr provoziert, absichtlich ins Tor-Aus warf. Eine interessante Regelauslegung des Zeitspielbegriffs…
Konnte sich nach einem harten letzten Spiel feiern (lassen): die
künftige U14-Landesliga-Elf Germania Schnelsens.
Was dem Gäste-Torschützen und seinen enttäuschten Kollegen zu diesem Zeitpunkt offenbar gar nicht klar war: am 24.06. werden sie in einem Entscheidungsspiel im Duell der zweitbesten Sechsten durch das Nachrückerverfahren noch ein Finale um die Landesliga auf neutralem Platz bekommen. Altona 93, das ebenfalls sechs Zähler sammelte, kann sich schon auf eine hoch emotionale Angelegenheit freuen.
Der dortige Sieger könnte in der kommenden Spielzeit indes einer der Ligakonkurrenten Germanias werden, das eine insgesamt gelungene Spielzeit erst lautstark auf dem Platz, in der Kabine und schlussendlich bei köstlichem Grillgut an der frischen Luft feierte – wohl bekomm´s!

TuS Germania Schnelsen 1.D: Monteforte – Klug, Doleschall, Strelow, Luck – Amiri – Wisbar, Becker, Rüth, eingewechselt: Kretschmar, Arambasic, Amann, Radoicic, Trainer: Elvir Sinanovic

Tore: 0:1 Megeed (20.), 1:1 Rüth (37. Kretschmar), 2:1 Kretschmar (51. Arambasic)

Verwarnungen: keine – A. Ameti

Zeitstrafen: Amiri (39. Rudelbildung) – Megeed (39. Rudelbildung), Bektesi (39. Rudelbildung)

Hinausstellungen: Amiri (60.+8, Reklamieren) – keine

Schiedsrichter: Abdullah Damar (Niendorfer TSV, Note 5,5: spätestens ab der zweiten Halbzeit mit der niemals unterbundenen Hektik überfordert. Überraschte mit einigen kreativen Regelauslegungen und horrenden Nachspielzeiten (insgesamt fast 16 Minuten).)

Zuschauer: 48