Zwei
Pfiffe verhindern das Happyend
Trotz Frey-Doppelpack: HEBC III strauchelt
gegen Hamburger Berg
Hätte man Luis Sauer und seinen Kollegen nach dem
Spiel einen Ziegelstein in den Mund gesteckt, wäre wahrscheinlich feinster Sand
entstanden. So groß war die Verärgerung über zwei verspielte Punkte, die er und
seine HEBC-III-Kollegen sich in der Schlussphase um ein Haar wieder
zurückgeholt hätten. – wäre da nicht der böse Pfeifenmann gewesen…
Dass dieser tatsächlich seinen Anteil am Spielausgang
haben sollte, war zunächst freilich nicht zu erwarten. Mit viel Ruhe und
Ballsicherheit zogen die Gastgeber ihr ansehnliches Spiel auf, was mit einer
frühen Führung im Rücken sichtlich gut von der Hand ging. Schließlich hatte
Narwi Frey die Weichen für die zuletzt vier Mal in fünf Partien siegreichen
HEBCer auf Heimerfolg gestellt (3.).
Nur führte sie ihr stilisierter Auftritt zu selten zu
Königs-Chancen wie der frei vor der Kiste Vergebenen von Philipp Leonhardt
(38.). Die schöne Vorarbeit über Luis Sauer und Zwillingsbruder Felix wäre
sicher einen Treffer wert gewesen…
Nachdem Außenverteidiger Bakari Camara den gedanklich
wohl noch in der Halbzeitpause weilenden Anthony Morrison auf rechts
überrumpelte und so den mittig erfolgreichen Frey bediente, richtete die
Reinmüller-Elf den Blick wohl schon auf die durchaus interessanten Ergebnisse
der Konkurrenz.
Doch da war ja noch der FC Hamburger Berg, der nach einer
knappen Stunde (Freistoß Hussam Eshak – Kopfball Ibrahima Hebelamou, drüber)
erstmals selber über den vielversprechenden Ansatz einer Torchance hinaus kam
und in der Folge vor allem über den emsigen Mohammed Latif Gefahr stiftete.
Die Schönwandt-Schützlinge ruhten sich auf ihrem
Vorsprung aus, wofür die Quittung prompt folgte. Erst verkürzte Latif zentral
im Strafraum dank gegnerischer Passivität auf 2:1 (65.), ehe der 20-Jährige
zehn Minuten später, von Hebelamous Brust in Szene gesetzt, wieder locker mit
rechts einschieben konnte – Gleichstand!
Für die Bergler im Tabellenmittelfeld ein ordentliches
Ergebnis, für Lila-weiß, auf dem Vormarsch in die Spitzengruppe, natürlich zu
wenig.
So rannte das Heimteam noch einmal gegen den drohenden
Punktverlust an. Mit Erfolg, wie sie bei Aaron Landes´ womöglichen Siegtreffer
in der Schlussminute dachten. Schiedsrichter Agustin Camacho Castañeda war
anderer Meinung und entschied bei Luis Sauers Zuspiel auf Abseits – zu Unrecht!
Es wurde aber noch ein wenig nachgespielt. Und
tatsächlich tauchten mit Sauer und P. Leonhardt plötzlich zwei Akteure blank
vor dem Gäste-Gehäuse auf, ehe ein Unterbrechungspfiff wegen eines bereits
mehrere Sekunden liegenden Roten (ein Zusammenprall) den wohl sicheren
Drei-Punkte-Abschluss verhinderte.
Die letzte Chance der Begegnung war kaputt und das
Remis ein hoch unbefriedigendes Resultat für die aufgebrachten Gastgeber. Da
wollte auch der Erhalt der ungeschlagen-Serie (heuer sechs Spiele) nicht so
recht als Trostpflaster taugen.
Vielleicht überrascht die vor allem im zweiten
Abschnitt hoch couragierte Hoffmann-Elf am kommenden Wochenende mit dem zuletzt
ein wenig Federn lassenden Spitzenreiter aus Schnelsen ja wieder einen
Aufstiegskandidaten, sodass der Sieger des Verfolgerduells TSV Stellingen –
HEBC III ein wenig zum Primus aufschließen kann…
HEBC
III: Krebs – Camara, Hubert, Seifert,
Scheplitz – F. Leonhardt (80. Yorke), Bruccoleri (46. Ahrens) – P. Leonhardt,
Frey, Landes – Sauer, Trainer: Jan Schönwandt
Tore:
1:0 Frey (3. direkter Freistoß), 2:0 Frey (49. Camara), 2:1 Latif (65. Touray),
2:2 Latif (75. Hebelamou)
Gelbe
Karten: Scheplitz – keine
Schiedsrichter: Agustin
Camacho Castañeda (Niendorfer TSV, Note 4)
Zuschauer:
40