Samstag, 27. April 2024

Spielbericht Walddörfer SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

„Dem Druck standgehalten“ – SCS beendet Talfahrt
Lang ersehnter Liga-Sieg stößt den Walddörfer SV in schwerste Abstiegsnot

Nun haben sie es also doch endlich geschafft! Im achten Anlauf haben die U16-Landesligakicker aus dem Schanzenpark tatsächlich ihren ersten Punktspieldreier des Kalenderjahres eingefahren.
„Da ist unfassbar viel Last von den Schultern gefallen. Das hat man auch gemerkt, bei dem Tor; da waren sehr, sehr viele Emotionen mit dabei“, berichtete Arthur Schreiber offen über „viel Last auf den Schultern“, die sich durch die letzten Ergebnisse angesammelt hatte. „Wir haben dem Druck standgehalten und es dann geschafft, diese drei Punkte mit nach Hause zu nehmen“, war der zentrale Auftrag im schwierigen Auswärtsspiel beim Walddörfer SV schlussendlich erfüllt.
Nach „ersten zehn, 15 wackligen Minuten“, in denen der mutig anlaufende WSV einige Abschlüsse, wie Jarno Kösters Flachschuss (Enno Gloßner tauchte sicher ab, 7.) für sich verzeichnete, gelang es, das Geschehen mit „gutem Aufbauspiel“ spürbar aus dem eigenen Gefahrenbereich heraus zu verlagern. „Wir haben uns immer wieder sehr, sehr gut herauskombiniert“, erfreute sich Schreiber am häufig selbst eingeleiteten Werk.
Ein Kopfballtor blieb dem 10er bei Simeon Dills lang gezogener Flanke von rechts jedoch verweigert (10.).
Ohnehin war es der letzte Dreh, an dem es seinen Farben gegen einen wieder einmal couragierten Tabellenvorletzten mangelte.
So wäre es kurz vor der Pause an diesem gewesen, durch Hejran Tahers abgefälschten Versuch (kein Eckstoß, 37.) und einen vor der Linie geklärten Kopfball (40.) der Torlosigkeit ein Ende zu bereiten. Geholfen hatte ihnen dabei auch nicht eine fünfminütige Überzahl, die sich Ariyan Shafaei Shamsabadiyan „völlig dämlich“ abholte. Erst „ein dummes Foul“ mit dem hohen Bein an der Seitenlinie und dann auch noch ein Ballwurf in Richtung des Gegenspielers: da sind schon für Letzteren Leute mit „glatt Rot“ verwiesen worden. „Vielleicht war es nicht mit Absicht, aber es sieht natürlich dumm aus“, ärgerte sich Schreiber, der sportlich im zweiten Abschnitt etwas die Sicherheit im Spielaufbau vermisste: „Das hat in der zweiten Hälfte nicht mehr so viel geklappt, aber ich denke, es war kämpferisch auch wieder eines unserer besseren Spiele: viele Wege mit nach hinten gemacht, viele Zweikämpfe gewonnen.“. Mitwirken daran konnte dann auch wieder der früh im Match mit einem Brummschädel nach Zweikampf ausgewechselte Baran Sütcü, dem so immerhin seine ungeliebte Linksverteidigerposition an Platzhirsch Kleon Lorenz loswurde. Jener Lorenz, heute wieder formverbessert, donnerte die Kugel in Minute 50 von halblinks schmissig an den Querbalken, ehe Landesliga-Debütant Marvin Bonsu (hochgestuft aus der B2) den Nachschuss vor lauter Überraschung nicht mehr platzieren konnte.
Dass der Ghanaer aber genau das fehlende Puzzleteil in der Offensive darstellt, wurde etwas später deutlich, als er den zu zögerlichen Philipp Hentschke wuchtig anlief, die Kugel gewann und somit Julius Ahrens´ 0:1 aus günstiger Schussposition förmlich erzwang (67.). „Super durchgelaufen, perfekt angepresst und dann mit einem bisschen Glück geht der Ball am Ende dann rein – genauso wie gegen Grün-weiß Harburg!“, hat der SCS womöglich ein neues Lieblingsschema für sich entdeckt. Ohnehin präsentierte man sich im Allhorn deutlich griffiger als zuletzt: „Das ist auch länger her, dass wir so gute Zweikämpfe geführt haben.“.
Chancen für die Hausherren blieben somit inzwischen Mangelware. Leandro Duve zielte einmal per Freistoß drüber (73.) – mehr brannte den Schanzern nicht mehr an.
Stattdessen musste WSV-Fänger Maximilian Röndigs all sein Können aufbringen, einen zuvor noch leicht touchierten Loenz-20-Meter-Versuch über das Gehäuse zu lenken (80.+1).
Die vermeintliche Entscheidung ermöglichte ebenfalls in der Nachspielzeit ein Schiedsrichterball, der einer WSV-Spielerbehandlung folgte. Weiß-rot noch im Tiefschlaf, während Schreiber einfach mal frei auf das Tor zuging. „(…) mir ist dann irgendwann aufgefallen: oh, ich darf kein Tor erzielen!“, hatte der geniale Plan schließlich doch seinen Haken. Kollege Ahrens würgte das Ei im Laufe der Szene zwar noch über die Linie, doch ein Pfiff verhinderte das 0:2. „Wegen Abseits, hatte er im Spiel gesagt und es so angezeigt. Und nach dem Spiel hat er mir gesagt, dass ich den Ball nicht zweimal berühren darf, was ja ein Regelfehler ist. Da war ich ein bisschen verwirrt“, wusste nicht nur der regelkundige Mittelfeldspieler und selber bereits Herrenschiedsrichter nicht so recht, was der Kollege an der Pfeife da veranstaltete (80.+4). In der Endabrechnung aber verschmerzbar, gingen die Punkte an den nun Tabellensiebten. Von dort verdrängt hatte man den nächsten Gegner, TuS Berne. „Wenn wir nochmal einen Blick nach oben werfen wollen, müssen wir jetzt gewinnen. Wir haben jetzt ein gutes Auswärtsspiel gemacht und verdient die drei Punkte mitgenommen und ich denke, dass wir das zuhause auch so machen können“, sieht der Ausblick auf das Samstagnachmittagsheimspiel so sonnig aus, wie das Wetter dieser Tage. Tristesse dagegen beim unterlegenen Tabellenelften, der sich für seine „kämpferisch sehr gute Leistung“ nichts kaufen kann und jetzt auch noch zum formstarken SC Victoria muss. „Auf jeden Fall kann der WSV sich noch stabilisieren und denke, dass sie es schaffen können, in der Liga zu bleiben, wenn der SCVM jetzt nicht gegen alles oben punktet, wie jetzt gegen Niendorf zum Beispiel (2:2)“, sieht immerhin der Gegner die um vier Zähler unter dem Strich stehende Grumler-Elf noch nicht als abgeschrieben an.

Tore: 0:1 Ahrens (63. Bonsu)

gelbe Karten: keine – Sütcü

Zeitstrafe: Shafaeian Shamsabadiyan (SCS, 33., Foulspiel + Ballwurf)

Schiedsrichter: Maximilian Poggensee (SC Eilbek, Note 4,5)

Zuschauer: 50




Dienstag, 23. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - SSV Rantzau III

Gut Heil weiter auf der Jagd
Dreierpack! Heistmer Top-Torjäger hält TSV auf Verfolgerkurs

Welcher Verfolger kann noch einmal ernsthaft in die Entscheidung um den Aufstieg aus der Kreisklasse 1 eingreifen? Bei der diffusen, weil nachholspielverzerrten, Tabellenlage gar nicht so einfach zu beantworten. Einen wichtigen Schritt, um dranzubleiben ging jedenfalls die Elf des TSV Heist im direkten Nachholduell mit dem SSV Rantzau III.
Ohne den knieverletzten Rene Gill, aber dafür wieder mit Top-Torjäger Paul Smit (saß zuletzt eine Gelbsperre ab), wurde schnell deutlich, warum der 26-Jährige eine so tragende Rolle an der Hamburger Straße innehat. Per Freistoß, den er hoch ins Tor des unglücklich anmutenden Jan Korinth wuchtete, war der Niederlagen-Blues vom Sonntag (4:5 gegen den Rellinger FC) schnell vergessen (5.) – oder doch nicht?
Nachdem eine Stocher-Szene mit Marco Bulla noch glücklich für die Hausherren ausging (18.), erwischte es sie Augenblicke danach, als Osman Burtakucin perfekt nach innen, in Hannes Freitags Zuspiel, lief, das Leder technisch brillant mit in die Drehung nahm und schließlich flach vollendete (19.).
Aus der barmstedter Ausgleichsfreude wurde jedoch ebenso rasch der große Ärger, der mit einer zweifelhaften Ecke begann. An Smits Versuch, den Wiederanstoß direkt zu versenken, war Korinth wohl nicht mehr dran. Nach einigem Zögern ließ sich Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen) vom Eckstoß überzeugen. Dieser fand dann auch just den Weg auf den zweiten Pfosten, wo Kapitän Marcel Bastide wieder auf Führung Gut Heil stellte (21.).
Der Stachel saß tief, bei den Gästen, deren Leidensweg weiterging. Einen Abseitspfiff hatte man sich gewünscht, als Yannick Müthel eigentlich schon zu spät den Steckpass bemühte, die Kugel aber dennoch irgendwie bei Smit landete. Korinth frech umkurvt, war Saisontor Nummer 28 keine Hürde mehr (30.).
Vorentschieden hätte das Match direkt darauf sein können, wäre Jakob Schmidts mutige Direktabnahme nicht hauchdünn am SSV-Gehäuse vorbeigeschrammt (31.).
Auf der anderen Seite geschah dann typischerweise das, was verpasste Chancen meistens so nach sich ziehen: Woran Bulla noch spektakulär mit einem Fallrückzieher scheiterte (32.), machte der wuchtige Offensivmann aus kürzester Distanz perfekt. Eine Fehlerkette des TSV endete mit einer von Scholz nicht entschärften Frey-Flanke und Bullas Poleposition für den Anschlusstreffer (39.).
Anstatt dass die Blauen nach dem Seitenwechsel den Druck erhöhen, spielte sich das Geschehen hauptsächlich ihrer Feldhälfte ab. Smit ballerte seine Patrone knallhart an die Latte (51.), ehe Jakub Wiechmann den Ball am leeren Tor vorbeistolperte (54.). Auch Schmidt, der bereits kurz vor der Pause eine gute Kopfballchance vergab (45.+3), erging es nicht besser: seinem zentralen Rechtsschuss fehlten Zentimeter zum Ziel (56.).
Etwas deutlicher misslang da seine freie Schussposition in Minute 62 – Rücklage!
Die Damrow-Elf blieb damit zumindest vom Spielstand her im Match, zumal Smit bei seiner schwierigen Schusschance lieber das Abspiel hätte wählen sollen (75.)…
Zu viele einfache Ballverluste im Aufbau und letztlich giftigere Heistmer gaben heute aber den Ausschlag. Schmidts ergrätschter Ballgewinn und Ole Knischewskis Standfestigkeit unter Bedrängnis leiteten das entscheidende 4:2 ein, das Smit am Ende auf Zuspiel Jacob Hubers flach gegen den wiederum nicht gerade glücklich agierenden Korinth beisteuerte (82.).
Platz drei, der je nach Anzahl der Kreisliganachrücker, sortiert nach dem Punkteschnitt, für die Beförderung reichen könnte, bleibt somit in realistischer Nähe. Ein Erfolg im direkten Duell beim TSV Seestermühe und man wäre einstweilen sogar auf diesen magischen Rang gesprungen. Die Drittvertretung des SSV Rantzau ist dagegen nun nahezu raus aus der Verlosung.    

Tore: 1:0 Smit (5., direkter Freistoß), 1:1 Burtakucin (19. Freitag), 2:1 Bastide (21. Smit), 3:1 Smit (30. Müthel), 3:2 Bulla (39. Frey), 4:2 Smit (82. Huber)

gelbe Karten: Scharrel – Kuhlmann

Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS Appen)

Zuschauer: 48



Sonntag, 21. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - Rellinger FC

König (und) Kirchner mit dem letzten Wort
Kongeniales RFC-Duo wirft TSV Heist im Aufstiegsrennen zurück

Heimlich, still und leise schlich sie die Elf des TSV Heist im neuen Kalenderjahr konstant in Reichweite des Aufstiegskampfes. Ausgerechnet jetzt setzte es daheim gegen den Vorletzten eine empfindliche Schlappe.
Den Grundstein für diese setzte nach bereits 50 Sekunden der heute nicht zu bremsende Kenneth Kirchner, dem sich Torsteher Marvin Scholz war entgegen warf, damit aber nicht das Abstaubertor des mitgelaufenen Marvin König vereitelte.
Über links war der frühe Schock sogar rasch korrigiert, als Rene Gill für Nick Scharrel quer spielte und dieser alle notwendige Zeit für Annahme und Abschluss ins linke untere Eck bekam (6.).
Unerklärlich, wie der Aufstiegsgeheimtipp in der Folge neben den Schuhen stand. Scharrel verdaddelte den Ball auf rechts, sodass diesmal König über außen für Kirchner vorbereitete. Nachdem sich Kirchner cool den Torwart zurechtlegte, war das 1:2 nur noch reine Formsache (11.).
Nachdem Kirchner auf Flugball Michael Gums noch nicht an Scholz´ Fußabwehr vorbei kam (13.), luden die Hausherren wieder freundlich ein. Björn Schramm mit dem Bock – Kirchner schnürt den Doppelpack – das 1:3 frei vor dem Tor (17.)!
Vollendet war der Hattrick binnen zehn Minuten, als der TSV abermals die Kugel leichtsinnig verlor, Alexandru Simulete steil spielte und Ex-HR-Akteur Kirchner mit rechts linksunten einnetzte (21.). Unfassbar, was hier passierte! – Dachte man sich wohl auch auf der Trainerbank des TSV Heist: Doppelwechsel nach einer halben Stunde, doch so richtig besser wurde es noch nicht. Nur knapp schrammte der Tabellenvierte bei Kirchners Kopfballchance 1:5 vorbei (33.), ehe Jakob Schmidts tückisch zu parierender Freistoß einmal eigene Torgefahr kreierte (40.).
Die Nachspielzeit der ereignisreichen ersten Hälfte nutzte Kapitän Marcel Bastide zum 2:4-Lebenszeichen, das der etwas zögerliche Schlussmann mit unterstützte. Aus spitzem Winkel rollte die Kugel schließlich flach ins lange Eck (45.+4).
Genug Zeit für ein Comeback war ja selbstverständlich noch übrig!
Vom Punkt ergab sich nach Grätsche an L. Kruse die Anschluss-Chance für Schmidt – einen halben Meter drüber (61.)!
Schnell war das Verpasste aber nachgeholt. Vorbei am Gegner, gelang Schmidt leicht abgefälscht von halblinks das 3:4, das nicht nur den geneigten Heistmer an die komplette Kehrtwende an der B431 glauben ließ (62.).
Gut Heil war jetzt nämlich voll am Drücker, verpasste durch Schmidt (hauchdünn daneben, 65.) und L. Kruse ans Außennetz (75.) jeweils aussichtsreich das 4:4, das eines von (zu) vielen Fouls der Gäste heraufbeschworen hatte. Levi Krüger ruhender Ball fand aus ähnlicher Position den umjubelten Weg ins Netz, wie zuvor Schmidts Treffer (79.).
Emsig bastelte Rot nun am Siegtreffer, der in den Folgeminuten mehrfach in der Luft lag. Dass Fußball nunmal kein Wunschkonzert ist, wurde auf der anderen Seite deutlich: Tor machten ein wenig wie aus dem Nichts die Schwarz-gelben, deren Kirchner-Freistoß Scholz nur kurz abwehren konnte, sodass König nicht nur das erste, sondern auch das letzte Wort am Sonntagmittag hatte (88.).
Daran änderte auch das Offensivengagement in der reichhaltigen Nachspielzeit nichts mehr. Björn Schramms, stark von Scharrel vorbereitete Schusschance blieb zur Enttäuschung der Roten ungenutzt (90.+6). Die Punkte gingen überraschend an den Rellinger FC, der wiederum keine schlechten Aussichten auf Rang zehn im Endklassement ergatterte. Der Abstieg ist aufgrund der beiden Rückzügler in der Kreisklasse 1 bereits kein Thema mehr.

Tore: 0:1 König (1. Kirchner), 1:1 Scharrel (6. Gill), 1:2 Kirchner (11. König), 1:3 Kirchner (17. Kirchner), 1:4 Kirchner (21. Simulete), 2:4 Bastide (45.+4, Gill), 3:4 Schmidt (62. Müthel), 4:4 Krüger (79., direkter Freistoß), 4:5 König (88. Pimenta Trindade)

gelbe Karten: Müthel, Schramm – Gums, Gross, König, Hashemi, Konradi, von Borstel

Schiedsrichter: Fatih Simsek (VfL Pinneberg)

Zuschauer: 46

besonderes Vorkommnis: B. Schmidt schießt Strafstoß über das Tor (Foulspiel an L. Kruse, 61.).


Führungs- und Siegtorschütze: Marvin König

Autoren: Arthur Schreiber & Björn Meyer

Samstag, 20. April 2024

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

Abstauber Ünlü drückt Germania den Fahrstuhlknopf
Wieder kaum Torgefahr: TGS-Senioren nach 0:1 daheim quasi abgestiegen

Eines vereint die Senioren von Germania Schnelsen und des HEBC: Die interne Diskussion um Sinn und Zweck des Senioren-Oberligadaseins und ob es nicht für einige Kaderangehörige besser wäre, die kommende Saison unter Gleichaltrigen im Bereich der Supersenioren anzugehen.
Der große Unterschied zwischen beiden: Für die Eimsbütteler langt es dennoch, auch diese nicht unkomplizierte Saison wohl in der oberen Klassementhälfte abzuschließen, während Germania nach der nunmehr achten Heimniederlage ein rechnerisch kaum noch zu rettender Landesligafall ist.
In den gesamten 70 Minuten war der harmlosesten Offensive der Liga kaum etwas Gefährliches gelungen. Erst in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts wäre den Germanen fast die überraschende Halbzeitführung zuteil geworden, als die unaufmerksamen Gäste eine Flanke durchrutschen ließen und Payam Rahbari frei am wieder einmal famos reagierenden Sven Klein scheiterte (35.+2).
Ansonsten lag es am nicht weniger starken Gegenüber, Frank Dieckmann, - und Almeidas Latten-Pech (41.), dass die treuen Anhänger bei einsetzendem Regen nicht in den Genuss von Torerfolgen kamen.
Dann aber stand mit Metin Ünlü einer dieser Spieler im Supersenioren-Alter goldrichtig, um eine Fußrettung Dieckmanns zum Anlass für den 0:1-Abstauber zu nehmen (43.). Wie schon in der Vorwoche war der einst im Ligabereich für Lila-weiß aktive „11er“ der Mann für das Zählbare.
Nachschlag davon verpassten Sven Jantzen per Direktabnahme (55.) und Özkan Topal, der am zweiten Pfosten einen Freistoß des überzeugenden Marcus Klaube verpasste (60.).  
So richtig in Fahrt kam die zerfahrene Partie aber nicht. Zwar blieb das hoch aggressive Gehacke der Vorjahresbegegnung an gleicher Stelle aus, doch verzettelten sich die doch so reifen Herren immer wieder in Zweikampfscharmützeln und noch mehr scharfsinnigen Dialogen. Schön, dass es der erfahrene Schiedsrichter häufig mit Humor nahm.
Seine auf fünf Minuten angesetzte Extrazeit versuchten die Schnelsener noch einmal zum späten Punktgewinn zu nutzen, nur verhalfen ihnen auch zahlreiche Eckstöße nicht zur Durchschlagskraft im Gefahrenraum.
Im Konter drohte gar das zweite Gegentor für das Schlusslicht. Der laufstarke Alparslan Yildirim löffelte den Ball zwar über alle Gegner rüber; der Pfosten und Topal am langen Eck waren sich aber irgendwie nicht so recht einig (70.+3)…
Auch mit nur einem Treffer machte der heute ausfallgeplagte HEBC drei wohl vorentscheidende Punkte für den Klassenverbleib, den nur noch ein Zusammenspiel schräger Ergebnisse gefährden könnte. Das kommende Gastspiel in Ellerau könnte für Germania dagegen bereits drei Spiele vor Ultimo die rechnerische Fahrstuhlfahrt nach unten mit sich bringen. Neun Punkte scheinen bei der Harmlosigkeit des Vorjahres-Pokalfinalisten nicht ernsthaft aufholbar.

Tore: 0:1 Ünlü (43. Yildirim)

gelbe Karten: Khosravi – von Lühmann, Yildirim, Yeboah

Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV Friedrichsgabe)

Zuschauer: 30





Mittwoch, 17. April 2024

Spielbericht Moorreger SV 1. Frauen - Eimsbütteler TV 3. Frauen

Schönstedt setzt die Freistoß-Pointe
Ausgleich in der Nachspielzeit! ETV 3. Frauen straucheln im Aufstiegskampf

Das hatten sich die Eimsbüttelerinnen ganz anders vorgestellt! Am frühen Mittwochabend die weite Auswärtsfahrt nach Moorrege angetreten, den Laden als Favorit gut im Griff gehabt, geführt und am Ende stehen im Dreikampf um die Landesliga zwei Punkte auf der Verlustliste.
Begonnen hatte der Trip aufs Land durchaus erfreulich. Die Massen an Ballbesitz spülten die Gäste anfangs ohne Umwege ins Offensivdrittel, wo Igale Tartisio nach famosem Diagonalball Clara Schmaucks an einer Fußabwehr von Torsteherin Michelle Böhm scheiterte (4.).
In hohen Lüften gab es nur Augenblicke später nichts mehr zu machen, für die Handschuhträgerin, die Schmauck in den Nachwehen des entstandenen Eckstoßes im hohen Bogen von außerhalb des Strafraums überwand (5.). Genau das war der Nummer 8 bereits am Wochenende beim 1:0-Erfolg in Pinneberg geglückt.
Es deutete sich ein klarer Auswärtserfolg an, zumal ein eher zu vernachlässigender Kontakt an Tartisio zum Strafstoß für den Tabellendritten führte. Die top-Chance, auf 0:2 davonzuziehen vergab aber ausgerechnet Torhüter Schams Hussein, indem sie das Leder links am Kasten vorbei schob (20.).
Bis hierhin aber kein Problem. Irgendwann würde sich die turmhohe Überlegenheit schon im zweiten Treffer niederschlagen. Doch während Lia Kröpsch die Kugel aussichtsreich mit Rücklage über das Tor wuchtete (31.), häuften sich im Spielaufbau einfachste Ballverluste. Manchmal ist der simple Ball in den Fuß Nebenfrau eben der Effektivste…
Der bis hierhin kaum in Erscheinung getretene Abstiegskandidat blieb somit dick im Geschäft um den Ausgleich, den Kapitänin Sarah Harms bei einer perfekt getretenen Schönstedt-Ecke auf dem Kopf hatte (47.). Hussein entschärfte den Versuch ebenso, wie im Herauslaufen gegen die tief geschickte Helen Vogt und Schönstedts Nachschuss (67.).
Auf der anderen Seite kratzte der ETV per Lattenschuss an der möglichen Entscheidung (75.), die in einem ansonsten diffusen Auftritt in Hälfte zwei nur selten in der Luft lag.
War es das Selbstverständnis eines Teams, das bereits sechsmal (!) mit 1:0 gewann, das da mental eine Rolle spielte?
Heute jedenfalls ging der Schuss auf den allerletzten Metern nach hinten los. Eine unglücklich verursachte Freistoßposition verwandelte Isabelle Schönstedt aus 20 Metern zum umjubelten Ausgleich in der Nachspielzeit (90.+4). Lange Gesichter bei der Raab/Kühl-Elf, die den Sprung auf Rang zwei damit verpasst hat.
In Moorrege, wo die Lichter im Sommer zumindest für den Betrieb auf dem 11er-Feld aufgrund des chronischen Personalmangels vermutlich ausgehen werden, arbeitet man derweil an einem Abschied „über dem Strich“. Acht Zähler aus den letzten fünf (Heim-)Spielen hievten die Elf vom Himmelsbarg nun um vier Punkte vom Abstiegsplatz 11 empor.

Tore: 0:1 Schmauck (5. Schacht), 1:1 Schönstedt (90.+4, direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Ben Kretschmer (Hetlinger MTV)

Zuschauer: 20

besonderes Vorkommnis: Hussein (Eimsbütteler TV) schießt Foulstrafstoß neben das Tor (20.).



Dienstag, 16. April 2024

Spielbericht FC Elmshorn - SV Eidelstedt

Heimweh
Nächste Auswärts-Nullrunde: SV Eidelstedt taumelt gen Kreisliga

Eine Art letzte Chance um den Erhalt der Bezirksliga West stand für den SV Eidelstedt im Nachholer beim FC Elmshorn auf dem Spiel. Defensiv über weite Strecken solide, ging die Angelegenheit für den namhaften Tabellenvorletzten trotzdem nach hinten los.
Gegen den Ball situativ fast mit einer Sechserkette agierend, machte man es dem konterstarken FCE durchaus schwierig, sich trotz viel Ballbesitz ebenso zahlreiche Gelegenheiten zu erspielen. Als dann doch einmal der Raum für Langholz war, scheiterte Mert Acar – zuvor einmal Abseitstorschütze (5.) – nach Ömer Aygüns Ball am sich breit machenden Jonas Latza, ehe der folgende Eckstoß zum Lattenkracher durch Adrian Vukmirovic folge (17.).
Ebenso fanden auch ein parierter Altergott-Freistoß (30.) und ein sich vorbeirotierender Kleim-Rechtsschuss (43.) nicht den Weg hinter den eidelstedter Kreidestreifen.
Der SVE suchte sein Heil in einzelnen Entlastungsangriffen. Sajad Qodratis Einzelaktion brachte Paul Nolte mit zu viel Rücklage nicht gut zu Ende (11.); der soeben für den verletzten Anton Piasing eingewechselte Lennard Kiesewetter drosch einen zweiten Ball mit Risiko drüber (45.+1).
Ebenso fand auch eine Wiemer-Chance vor dem herausstürzenden Alan Kado kein Gäste-Happyend (49.).
Anstelle dessen nahm kurz darauf die nunmehr 13. Auswärtsniederlage (!) im 13. Gastspiel ihren Lauf. Eine clevere Verlagerung nach rechts führte nach Weiterleitung Kleim zum mittig komplett blanken Dennis Altergott und dem mühelosen 1:0 (52.).
Widerstandslos wollten die Furtwegler den Abend spürbar nicht herschenken, was in Wiemers Pfostenschuss (67.) und Noltes schmissigen Abschluss über den Querbalken (73.) handfeste Belege fand.
Ein ungestümer Einsatz des hereingekommenen Armin Hazrati und der nahezu Ansatzlos versenkte Strafstoß von Alcay Aydin stellten die Weichen jedoch vorentscheidend auf Heimsieg für den Anführer des Tabellenmittelfelds (76.).
Als Abstauber eines abgewehrten Altergott-Versuchs legte Aydin auf 3:0 nach (83.), woraufhin der letzte Treffer noch einmal etwas für Genießer war. Unter Gegnerdruck startete Vukmirovic ein ausgiebiges Solo bis ins Angriffsdrittel, wo sich Altergott passend in Position sprintete. Ein Heber, ein Rechtsschuss – der 4:0-Endstand war perfekt (88.)!
Platz sechs ist den Krückaustädtern damit rechnerisch nahezu sicher, während dem SV Eidelstedt bei zehn Punkten Rückstand auf Rang 13 bei nur noch vier Partien kaum noch Chancen auf den Ligaverbleib zuzurechnen sind. Bereits am kommenden Wochenende könnte der Abstieg in die Kreisliga nach dem Match bei Komet Blankenese feststehen. Bei der bisherigen Punktlosigkeit in der Ferne kein allzu unrealistisches Szenario…

Tore: 1:0 Altergott (52. Kleim), 2:0 Aydin (76., Strafstoßtor), 3:0 Aydin (83. Altergott), 4:0 Altergott (88. Vukmirovic)

Schiedsrichter: Julius Wessendorf (TuRa Harksheide)

Zuschauer: 50


Adrian Vukmirovic im dynamischen Flankenlauf

Sonntag, 14. April 2024

Spielbericht HEBC 1. Senioren - FTSV Komet Blankenese 2. Senioren

Comeback nach Maß
Nach fünf Wochen Verletzungsabstinenz: Ünlüs Doppelpack bringt den Sieg

Drei lange Osterferienwochen mussten die Senioren des HEBC warten, um den Bock nach zuletzt drei sieglosen Partien und dem Abrutschen in gefährliche Abstiegssphären umstoßen zu können. Fazit nach dem Heimauftritt gegen die deutlich höher in der Senioren Oberliga 01 einsortierte Elf von Komet Blankenese: Das Warten hat sich gelohnt!
Mit 2:1 hatte man den Konkurrenten aus Hamburg-West daheim in die Knie gezwungen und dabei phasenweise sogar auch spielerisch überzeugt.
Vor allem die Führung, mit der Metin Ünlü die große Ereignisarmut am Sonntagmorgen beseitigte, hatte tatkräftig zum Positivausgang für die Eimsbütteler beigetragen. Letztlich war es einem beherzten Dribbling des besten HEBC-Torschützen und einem viel zu früh in der Horizontalen liegenden Schlussmann zu verdanken, dass nach einer Viertelstunde eine 1:0-Führung auf der Anzeigetafel prangte.
Auch wenn fortan nur ein Lattenfreistoß (18.) und Özkan Topals zu unplatzierter Abschluss nach Traumpass Meissner (34.) wirklich greifbare Torgefahr suggerierten, ließ das klar verbesserte Kombinationsspiel das langsam steigende Selbstvertrauen der Hausherren erahnen.
Komet, immerhin als Tabellenvierter angereist, vermochte bis in die Schlussphase hinein einzig durch Björn Faltis´ 19-Meter-Geschoss, von Sven Klein famos bereinigt, vorstellig zu werden (11.).
Anders die Herren in Weiß, für die Lars Meissner zweimal selbst den Torversuch unternahm (44. & 45.), ehe sein Eckstoß Topals Kopfstoß ans Quergestänge vorbereitete (47.).
Es roch stark nach dem Führungsausbau, der Ünlü wenig später schließlich gelingen sollte. Per Freistoß, dem eine schier endlose Diskussion über den zu haltenden Mauerabstand vorausging, stellte die Nummer 11 die Zeichen weiter auf Heimsieg (50.).
Diesen hätte Felipe Villalón Waldburg-Zeil gleich zweimal vorzeitig klarmachen können, wäre er bei seiner Zufallschance nicht knapp mit rechts daneben geraten (68.) und hätte es einen Wimpernschlag später nicht den diesmal unüberwindbaren Marc Rother zwischen den Komet-Pfosten gegeben (69.).
So blieben die bis hier hin biederen Gäste motiviert, die vierte Pflichtspielschlappe auf fremdem Geläuf in Serie mittels einer Schlussoffensive noch abzuwenden. Mihai Ghitas ruhender Ball zischte zu bereits später Nachspielzeitsstunde links vorbei (70.+2), doch Ümit Asirs Trudelball aus dem Strafraumdickicht holte den Anschlusstreffer nach (70.+5) – zu spät, denn dann war Finito am Reinmüller!
Auf sechs Zähler baute der Vorjahresdritte den Vorsprung auf die Abstiegsplätze dank Doppelpacker Ünlü aus. Nicht selbstverständlich fiel der einstige Ligaspieler zuletzt fünf Wochen mit verletzter Achillessehne aus.
Der heutige Kontrahent, nun punktgleich, hat dagegen nun selber an Abstand zum Tabellenprekariat eingebüßt. Das Restprogramm, im Wesentlichen gegen Teams aus genau dieser Klassementregion, lässt vielleicht ein wenig zittern, ließ der Aufsteiger in den bisherigen Duellen mit dem Kellergeschoss bereits einige Zähler liegen.

Tore: 1:0 Ünlü (15.), 2:0 Ünlü (50., direkter Freistoß), 2:1 Asir (70.+5)

Schiedsrichter: Kemir Colic (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 10




Samstag, 13. April 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SV Grün-weiß Harburg 1.C

Grün-weiß macht es aus der Ferne
Gashi und Selmani drehen den jahrgangsübergreifenden Test-Kick

„Den richtigen Gegner zur richtigen Zeit“ erwartete Arthur Schreiber mit seinen in der U16-landesliga abwärts taumelnden SCS-2008ern zum Testspiel inmitten der spielfreien Frühlingsferien. Grün-weiß Harburg, U15-Oberliga-Zweiter, „ein Gegner, gegen den man gewinnen kann“, bewies – wie schon beim 4:0-Erfolg vor fast genau einem Jahr, dass ihm das Kostüm des Aufbaugegners keineswegs aufzustülpen ist. Denn wieder behielt die Elf von Trainer Jordi Pablo auf dem Schanzenplatz die Oberhand.
Gemessen an den Spielanteilen war dies im ersten Abschnitt etwas glücklich. Der SCS nach der abscheulichen 1:5-Liga-Schlappe beim SC Vier- und Marschlande engagiert und spürbar auf Wiedergutmachung aus, bereicherte das Match vor allem in der Anfangsviertelstunde mit geradlinigen Vorträgen, die nicht selten direkt zum Abschluss führten. Baran Sütcüs Rechtsschuss baggerte GWH-Torsteher Mouhamed Oueslati zur Ecke (2.), Simeon Dills 19-Meter-Abschluss rauschte über den Quader (5.). Auch der zu Beginn sehr um strukturiertes Passspiel bedachte Schreiber nahm die Führung zweimal ins Visier (10. & 12.).
Geglückt war ihm diese dann knappe zehn Minuten später. Marvin Bonsu, der sich erstmals in der ersten Mannschaft beweisen durfte, erzwang mit perfektem Anlaufverhalten den Ballgewinn, den der wuchtige Stürmer sinnvollerweise zum Rückspiel auf den einschussbereiten Zehner verwendete. Mit rechts war der Treffer ins kurze Ecke daher keine Hürde mehr für den daraufhin etwas zu ballverliebten Torschützen (21.).
Mit links fütterte Kleon Lorenz den sicheren Oueslati mit Fanggut (25.), ehe der hineingebrachte Ariyan Shafaei Shamsabadiyan einen seiner guten Laufwege aus spitzem Winkel um nur wenige Zentimeter nicht vergoldete (36.).
Die Süd-Hamburger ließen dagegen nur einmal so richtig aufhorchen, als Leotrim Ramaj einmal beherzt durchbrach und den Außenpfosten zum Ertönen brachte (15.).
Als durchaus effizient lässt sich demnach einstufen, dass Leon Gashis satte wie unbedrängte Schussfackel aus der dritten Reihe linksoben zum etwas überraschenden 1:1 einschlug (45.).
Ereignisarm plätscherte das Geschehen nun für längere Zeit vor sich hin. Erst Oueslatis Parade gegen Shafaei Shamsabadiyan stimmte den Fußballästheten wieder etwas fröhlich (70.). Dies jedoch nicht so, wie Endrit Selmanis Distanzschuss, der als valides Duplikat des Ausgleichtors die Führung für die Auswärts-Elf bedeutete (73.).
Noch mehr Freude für Grün-weiß, das in Wirklichkeit in schwarz-grünen Gewändern operiert, hatte drei Minuten vor dem Ende Cenk Eyihos auf dem mutigen Fuß. In der Manier eines Schaufelladers entschärfte Schanzen-Goalie Shivnath Arora die Situation jedoch zur Ecke (77.).
Der auch durch fleißige Rotation etwas aus dem Takt gekommene SCS vergab seine beste Gelegenheit auf den Gleichstand genau davor. Lorenz probierte die flache Variante, die Oueslati aber sicher auf Höhe der Kunstrasen-Grasnarbe gesichert bekam (76.).
Wieder einmal verließ Marineblau die Platte dieses Jahr als zweiter Sieger, während die Fernschusskünstler vom Marienkäferweg bestens für das anstehende Ligaspiel bei der U14 des HSV gerüstet scheinen.

Tore: 1:0 Schreiber (21. Bonsu), 1:1 Gashi (45.), 1:2 Selmani (73.)

Schiedsrichter: Niklas Witt (SV West-Eimsbüttel)

Zuschauer: 35



Freitag, 12. April 2024

Spielbericht TuS Germania Schnelsen - SV Barmbek

14 Grüße an den Verfolger
Kreisliga 6-Primus Germania Schnelsen nimmt den SV Barmbek auseinander

Freitagabend, Heimspiel, Flutlicht, angenehmes Frühlingswetter: beste Bedingungen für Germania Schnelsen, im Wettschießen um die Bezirksliga mit dem Walddörfer SV ein klares Ausrufezeichen zu setzen! Da kam der abstiegsbedrohte SV Barmbek mit seinem allerletzten Aufgebot (man hatte die Partie im Vorfeld gar absagen wollen) genau richtig.
4:31 Minuten hielt der Damm des SVB, bis Phillip Osternack zentral im Fallen einen Vorgeschmack darauf gab, wie sich der Rest des Abends am Riekbornweg zutragen würde.
Germania mit überwältigenden Spielanteilen, die häufig darauf verwendet wurden, die Außenpositionen einzubinden, war auf Tore aus!
Dennis Thiessens einleitenden Pass nutzte Lasse Hagelstein auf rechts zur Flanke, die Antonio Arambasic wiederum am zweiten Pfosten zum 2:0 einschob (11.). Ein hohes Ding, das ein ausgebildeter wohl pariert hätte, platzierte Arambasic wenig später in den Quader (15.), den Ex-Oberliga-Crack Thiessen per Kopf (Flanke Arambasic) verfehlte (26.).
Auch Leon Kripke ging es mit links aus 20 Metern nicht besser – hauchdünn drüber (29.)!    
Alles aber kein Problem, ergaben sich immer wieder neue Möglichkeiten gegen den überforderten Tabellenvierzehnten. Von Hagelstein tief bedient, machte schließlich auch Kripke seine Bude (30.), die nach Querlage Weber auch Kapitän Tom Lipski gelang (39.).
Thiessens unwiderstehlicher Sololauf (41.) und Osternacks 7:0 im Eckstoßdickicht (44.) rundeten den ersten Abschnitt torreich ab.
Was soll man da als unterlegenes Gästeteam bloß machen? Vielleicht einmal einen Torschuss abgeben, wie es Ahmed Abdi Osman kurz nach der Pause tat (48.).
Ansonsten blieb es ein hoffnungsloses Unterfangen, sich den Germanen zu erwehren. Hinzu kam nun auch noch das Pech eines strafbaren Handspiels, das den eingewechselten Philipp Liebe das 8:0 vom Punkt bescherte (53.). Thiessen machte es dagegen mit Gefühl aus 23 Metern (54.), woraufhin der angeschlagen nur von der Bank gekommene Lennart Lux etwas für das Rennen um den Torschützenkönig tun durfte. Einen vom Assistenten hereingewinkten Strafstoß verwandelte der 21-Jährige sicher rechtsunten zur Zweistelligkeit (64.). Zwei weitere Treffer ließ Lux spielend einfach folgen (69. & 71.), was ihn gemeinsam mit dem zum 11:0 erfolgreichen Thiessen (65.) zumindest heuer zum besten Torjäger machte.
Den vorzeitigen Schlusspunkt der TGS-Herrlichkeit setzte bereits in der 73. Minute ein weiterer Joker: Adriano Catanzaro freute sich im Rückraum über das Zurücklegen von Lux.
Mit angezogener Handbremse und zwei Alu-Treffern (82. & 90.) ließ der Tabellenführer die Angelegenheit austrudeln, wobei ihnen ein kleiner Wehrmutstropfen nicht erspart blieb. Abdi Osmans Freistoß fand von halbrechts genau den Weg ins lange Eck, wodurch die tapferen und extrem fairen Gäste zumindest ein kleines Trostpflaster für ihr Antreten erhielten (77.). Außer der Vermeidung eines Drei-Punkte-Abzuges wegen Nichtantritts gab es für sie im Nordwesten Hamburgs nichts zu holen.
Germania gelang es dagegen, den Verfolger aus den Walddörfern weiterhin um drei Zähler auf Distanz zu halten. Zudem lässt auch die um 28 Tore bessere Tordifferenz aufhorchen. Diese kann – bevor in zwei Wochen das absolute Gipfeltreffen in Schnelsen steigt – beim kommenden Auswärtsspiel gegen Absteiger HFC Falke II noch weiter aufpoliert werden.

Tore: 1:0 Osternack (5.), 2:0 Arambasic (11. Hagelstein), 3:0 Arambasic (15.), 4:0 Kripke (30. Hagelstein), 5:0 Lipski (39. Weber), 6:0 Thiessen (41.), 7:0 Osternack (44. Arambasic), 8:0 Liebe (53., Strafstoßtor), 9:0 Thiessen (54. Osternack), 10:0 Lux (64., Foulstrafstoß), 11:0 Thiessen (65.), 12:0 Lux (69.), 13:0 Lux (71. Thiessen), 14:0 Catanzaro (73. Lux), 14:1 Abdi Osman (77., direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Rohit Choudhry (SV Lurup)

Zuschauer: 60




Dienstag, 9. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TuS Borstel-Hohenraden

Filmreif
Seitfallzieher und Tom Kruse: TSV Heist stürzt den Tabellenführer

03.09.2023: die Kickers Halstenbek gewinnen ein vogelwildes Auswärtsspiel mit 7:6 und fügen dem TSV Heist damit die dritte Heimniederlage in Serie zu. Frust bei den Gastgebern, deren Blick zwei weitere (auswärts-)Niederlagen weiter abwärts schweifen lassen.
Seit dem ist jedoch viel passiert, an der Hamburger Straße. Insbesondere in 2024, wo man mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen aufwartete, mauserte man sich nun zum ernstzunehmenden Team der Stunde der Kreisklasse 1.
Da kam der Tabellenführer aus Borstel-Hohenraden doch gerade recht zum Nachholduell!
Wer dieses nicht von Anfang an aufmerksam verfolgte, sondern lieber eine Krakauer aus dem dortigen Weber Grill verhaftete, machte erstmal alles richtig. Die Heistmer standen tief, riegelten jegliche Räume konzentriert ab, während die Gäste zu selten einmal das überraschende Eins-gegen-eins suchten.
Abschlüsse, wie ein gar nicht mal so schlechter von Stürmer Timo Kölln (28.) ereigneten sich folgerichtig aus der zweiten Reihe.
Der TSV Gut Heil, dem auch Julian Kühls frühes Krampf-Aus (27.) keinen Schaden im System zufügte, sparte sich den Vorwärtsgang derweil für den zweiten Abschnitt auf. Per Freistoß und anschließender Ecke (58.), sowie im Anschluss an einen Einwurf über links (59.) deutete sich an, was wenig später gelingen sollte: Paul Smit von Eckfahne, Björn Schramm quer in der Luft und die Heim-Führung per Seitfallzieher war perfekt (64.)! Hinten teils in Stuntman-Manier mit bärenstarker Zweikampfquote – vorne artistischer Torschütze: der Arbeitsnachweis des 34-Jährigen konnte sich heute Abend sehen lassen!
Wütend schaltete der zuletzt viermal siegreiche Primus wieder den nötigen Gang hoch, um durch Christopher Brauch nur einen dankbaren Torwartball (68.) und einen abgefälschten T. Kölln-Schuss ans Außennetz (78.) zu kreieren.
Gefährlicher wurde es da schon, als der eingewechselte Kevin Latzel einen Storm-Vorstoß im Fallen nicht belohnte (83.) und der ebenfalls von der Bank gekommene Max Broscheit völlig überhastet am blanken Tor vorbei zielte (85.). Die Roten wackelten mittlerweile bedenklich, doch auch an Latzels nächsten Anlauf aus zentraler Position kam noch ein Heim-Akteur rettend heran (86.).
Und so kam es, wie es so häufig kommt, wenn man seine eigenen Chancen nicht nutzt. Ballverlust auf rechts, Nick Scharrel weiter zu Jakob Schmidt und dieser mit viel Auge für den durchgestarteten Tom Kruse – 2:0 durch den Tempo- und Tor-gierigen Joker (88.)!
Für die insgesamt sechsminütige Nachspielzeit war dann jedoch noch das große Zittern angesagt, weil der ansonsten glücklose T. Kölln Latzels Hereingabe von rechts verkürzend zum 1:2 nutzte (90.+3).
Mit viel Leidenschaft und dem Mut zum konsequenten Wegbolzen brachte der TSV Heist die drei Punkte aber ins Ziel. – Und damit auch die Aussicht darauf, heimlich, still und leise noch ein wenig um Platz drei, der möglicherweise im Nachrückerverfahren hinauf in die Kreisliga führt, mitreden zu können. Ausstehende direkte Duelle, beispielsweise gegen Gencler Birligi und den im Hinspiel besiegten TSV Seestermühe und diverse Nachholspiele ligaweit lassen dieses filmreife Szenario jedenfalls nicht komplett utopisch erscheinen…

TSV Heist: Scholz – Kühl (27. Kock), M. Münster, Schramm, Müthel (90. Koppers) – Bastide – Scharrel (90. Huber), J. Schmidt, Krüger (69. Wiechmann), Thiemann (69. Kruse) – Smit, Trainer: Philipp von der Reith & Benjamin Wörmcke

TuS Borstel-Hohenraden: Giese – T. Schmidt (66. Alasan), Storm, C. Kölln, Steinweg – Alp (66. Latzel), Delic, Bätge, Tramm – Brauch (80. Broscheit), T. Kölln, Trainer: Maximilian Gloszat


Tore: 1:0 Schramm (64. Smit), 2:0 Kruse (88. J. Schmidt), 2:1 Kölln (90.+3 Latzel)

gelbe Karten: Schramm, Bastide, Smit – T. Schmidt, T. Kölln, Latzel

Schiedsrichter: Lukas Fleischer (SV Hörnerkirchen)

Zuschauer: 40