Alles
Bubat oder was?!
Einzelkönnerin
schenkt zweiten VfR-Frauen das perfekte Saisonfinale
Gerade einmal drei Törchen brachten die zweiten Frauen des VfR Horst in ihren
neun gewerteten Partien der Kreisklasse B Mitte zustande – bis im letzten Tanz
der Saison eine Einzelspielerin per Viererpack einen bemerkenswerten vierten
Platz (von sechs) herausschoss.
Anna-Lena Bubat war es, die als Aushilfe von der Landesliga-Elf mit ihrer
Einwechslung alles nach ihrem Gusto lenkte und aus einem munteren Hin und Her
Tor für Tor eine klare Sache machte.
Denn bis die 27-Jährige von der Bank ins Match kam, war ihr VfR auf der
beidseitigen Suche nach Spielkontrolle ins Hintertreffen geraten, als Janine
Ehlers eine Ecke von rechts mit viel Effet und etwas Windunterstützung flach
hineinzirkelte (16.).
Die Gastgeberinnen versuchten sich sofort an der richtigen Antwort, die vor
allem durch lange Bälle und rasche Konter her sollte. Nach langem Abschlag hob Jacqueline
Bentien die Kugel jedoch mit den Außenrist drüber (18.), ehe Neele Petry einen
flinken Gegenangriff knapp mit rechts verzog (26.).
So musste also Bubat ran, der im einsetzen Regen die Kugel von der Gegnerin genau
in die letztlich cool zum 1:1 vollstreckenden Füße gespielt wurde – 1:1 (32.)!
Der VfR in der Folge durchaus mit Gelegenheiten auf die Führung, doch das
dickste Ding ergab sich drüben für den FC Holtenau in gleich zweifacher
Ausführung. Einen Henke-Versuch wehrte Elena Smirnov ab, woraufhin Kim-Denise
Göttsche die Szene per Querpass wieder heiß machte. Schwarz-weiß bekam die
Kugel nicht weg, sodass Anna-Lena Bebeniß voll abziehen konnte (drüber, 45.).
Gut für die Ratjen-Equipe, dass Bubat nach dem Seitenwechsel so richtig Fahrt
aufnahm. Beim Versuch aus 20 Metern entschied die nicht vorhandene
Torlinientechnik noch auf kein Tor (53.), während es kurz darauf als
Vorlagengeberin passte. Einen Ball an der Grundlinie nicht aufgegeben, spielte
die Rückennummer 21 quer für die einsam einlochende Petry (56.).
Das 3:1, wenig später, war auf perfektem Flugball Mareike Janßens wieder reine
Bubat-Sache vor dem Tor (59.), was auch auf den zweiten direkt verwandelten
Eckstoß des Spiels zutraf (62.).
Perfekt war der lupenreine Hattrick binnen 17 Minuten schließlich auf ähnliche
Weise wie beim allerersten Treffer: Gegnerischer Fehlpass und dann war es die
reinste Präzision im Abschluss (73.).
Ärgerlich für die – abgesehen von Einzelspielerin Bubat – nicht schlechteren Gäste
aus Kiel, denen von da an die knieverletzte Torfrau abhandenkam. Für Charlene
Leonhardt rückte Kollegin Ehlers zwischen die Pfosten – ohne in der
verbliebenen Spielzeit ernsthaft geprüft zu werden.
Die Partie trudelte langsam gen Sommerpause, in die der FCH trotz des
2:0-Hinspielerfolgs als Tabellenletzter geht. Die Rasensportlerinnen brachten
dagegen das Kunststück fertig, mehr Punkte (10) als Tore (8) zu sammeln und
dabei auch noch zwei Konkurrenten im Klassement hinter sich zu lassen.
Tore: 0:1 Ehlers (16.,
direkter Eckstoß), 1:1 Bubat (32.), 2:1 Petry (56. Bubat), 3:1 Bubat (59.
Janßen), 4:1 Bubat (62., direkter Eckstoß), 5:1 Bubat (73.)
Schiedsrichterin: Andrea Kuhlmann (TSV
Wewelsfleth, Note 2)
Zuschauer: 30
Sonntag, 15. Juni 2025
Spielbericht VfR Horst 2. Frauen - FC Holtenau 07 1. Frauen
Samstag, 14. Juni 2025
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Harburger TB 1.B
„nicht
mehr zurückgefunden“
Schanze-B1
verliert im Testspiel komplett den Faden
Heute starke Glanzlichter – morgen Im Test gegen den eine klasse höheren Harburger
TB düste die Form-Achterbahn der Landesliga-Elf mit Karacho gen Tal. „Wir sind
eigentlich gut ins Spiel gestartet, hatten ganz gute erste 20, Minuten – bis zur
Trinkpause. Danach ist es so ein bisschen abgeflaut“, begann Kapitän Arthur
Schreiber seine Spielanalyse mit der durchaus annehmbaren Anfangsphase, in der
es „spielerisch verdient gewesen wäre, wenn wir da nicht mit einem Rückstand in
die Pause gehen“.
Bevor der Oberligist das Geschehen mit dem folgenschweren 0:1 an sich gerissen
hatte, war es Schreiber höchstpersönlich, dem der mögliche Führungstreffer dank
Julius Ahrens in den tiefen Lauf hinter die Abwehrkette fiel. Der immer wieder
als eine Art Ganzfeldlibero agierende 10er zauderte jedoch zu lange für den
passenden Abschluss (12.). „Der Ball war echt gut gespielt! Aber das ist
einfach dem geschuldet, dass wir seit Beginn der Saison – wenn es gut ist –
alle drei Wochen einen Torwart im Training haben“, erklärte der selbst gerne
einmal Unpässliche, warum er durch Ungeübtheit „ein bisschen überfordert in
Eins.gegen-Eins-Situationen gegen den Torwart“ ist.
„Den hätte ich einfach flach in die kurze Ecke spielen können – dann wäre das
Ding drinnen. Die Annahme war ja top!“.
Stattdessen aber waren es die Harburger, die durch die Entdeckung ihres Tempos
in Front gingen. Auf rechts zog Emir Ben Fraj die Siebenmeilenstiefel an, legte
quer und schon war der gerade eingewechselte Dorian Weselski auch als
Torschütze in den Annalen jenes Schiedsrichters vermerkt, der auf der
Zielgeraden des ersten Abschnitts auf Strafstoß für den HTB entschied: „Ich
spiele den Ball!“, beteuerte Schreiber die Sauberkeit seiner Defensivgrätsche,
die dennoch Max Martens´ 0:2 vom Punkt herbeiführte (40.+4).
„Ein bisschen unglücklich mit einem Rückstand in die Halbzeit gegangen“,
brachte der neue Durchgang Schanze keine Besserung: „Wir haben nicht mehr
richtig zu den ersten 20 Minuten zurückgefunden; dann auch verdient unsere
Gegentore bekommen.“.
So schlug Tuna Dogan eine knappe Viertelstunde nach dem Wiederbeginn zum 0:3 zu
(53.9, wobei es der 16-Jährige heute nicht belassen wollte. Ein Kontertor, bei
dem auch der sonst einige Male stark im direkten Duell abwehrende Enno Gloßner
nicht gut aussah (60.) und ein Abstaubertor, nachdem sämtliche Versuche zuvor
stets geblockt wurden (70.) komplettierten seinen Dreierpack. Auch Kollege
Weselski ließ sich unterdessen nicht lumpen und trug wieder als cooler
Vollstrecker im Sturmzentrum zum halben HTB-Dutzend bei (59.).
„In der Höhe im Endeffekt etwas zu hoch, aber am Ende auf jeden Fall verdient
verloren“, ordnete Schreiber eine kraftlose zweite Halbzeit ein, in der auch
Theo Spöhrers Ehrentreffer nach langem Steinfeld-Schlag in den offenen Laufweg
keinen Anlass zum Lustgewinn gab (57.). „natürlich auch der Hitze zu Schulden
und auch, dass wir Leute dabei hatten, die überhaupt nicht gelaufen sind;
einfach irgendwie Zweikampfverweigerung betrieben haben“, polterte Schanzes
Spielführer, der den beiden letzten Liga-Wochenenden trotzdem mit Optimismus
entgegensieht. Zunächst geht es zum Abstiegskandidaten nach Ohe, ehe das letzte
Match der Saison gegen Grün-weiß Eimsbüttel noch ein spannendes Derby
verspricht – „Zwei Spiele, die man gewinnen kann!“.
Tore: 0:1 Weselski (28. Ben
Fraj), 0:2 Martens (40.+4, Strafstoßtor), 0:3 Dogan (53.), 1:3 Spöhrer (57.),
1:4 Weselski (59.), 1:5 Dogan (60.), 1:6 Dogan (70.)
Schiedsrichter: Subhan Yusufzai (GW
Eimsbüttel)
Zuschauer: 35
Samstag, 7. Juni 2025
Spielbericht Husumer SV - SV Henstedt-Ulzburg
Den
Rettungsring ergriffen
2:1
zum Abstiegsrundenbeginn: Husumer SV bastelt am Verbandsligaverbleib
Mit einem starken Schlussspurt rettete sich der Husumer SV auf den letzten
Metern der Verbandsliga Nord (vier Siege aus den letzten fünf Partien) noch in
die Abstiegsrelegation, deren Kick-Off weitere Zuversicht in der Stormstadt
zulässt. Mit 2:1 war es nämlich am Pfingstsamstag gelungen, den SV
Henstedt-Ulzburg aus der West-Staffel leistungsgerecht zu bezwingen.
Nach betulicher Anfangsphase hatten die Gastgeber frühe die Offensivleinen
losgemacht und damit gleich ordentlich Trubel gestiftet. Gleich dreimal war es
an Kapitän Hannes Backsen, die Kugel über die Linie zu kriegen, doch Pfosten,
Torwart und ein Abdriften nach rechts machten ihm im Sechzehner nacheinander
den Garaus (18.).
Auf Flanke Saleh Beko erging es Arne Raudies aus ähnlicher Strafraumposition
nicht besser: auch er bekam das Spielgerät einfach nicht in die Maschen (20.).
Dann aber die große Erleichterung, als Bekos Freistoß von rechts in zweiter
Instanz bei Ole Raddatz landete und dieser beherzt mit rechts zum 1:0 abzog
(21.) – geht doch!
Obwohl die Husumer den Gegner zwischendurch ein wenig kommen ließen, blieben
sie bis zum Pausenpfiff das gefährlichere Team, während auf der anderen Seite
nur Halbchancen für Marcel Bertrand (37.) und Joel Gibau (45.+2) bei rumkamen.
Auch im zweiten Abschnitt waren es die physisch stärkeren Nordfriesen, denen es
besser gelang, die wichtigen Zweikämpfe zu gewinnen, um ins Angriffsdrittel
vorzustoßen. Konkret praktiziert, indem Kim-Marwin Martensen einen Ball von
rechts clever weiterleitete, sodass der eingewechselte Leven Jensen seinen
spritzigen Joker-Einsatz cool mit dem 2:0 in die lange Ecke krönte (67.).
Die jüngere der beiden juvenil aufgestellten Kapellen nun endgültig zum Handeln
gezwungen, nur blieb der Auftritt weiter zu statisch, um Löcher in der sicheren
Heim-Defensive zu finden. Passend dazu war es ein Strafstoß, der als erster
Abschluss des Tages endlich aufs Tor ging. Torsteher Boyke Krämer traf im
Herauskommen erst Ball, dann Gegner – den muss man nicht unbedingt geben! Sah
auch der fassungslose Goalie so, den Gibau anschließend gewieft zum
verkürzenden 2:1 verlud (86.).
Bühne frei also für die große Schlussoffensive, die jedoch bis Ablauf der etwas
mehr als dreiminütigen Nachspielzeit ohne ernstzunehmende Durchschlagskraft auf
dem regengetränkten Naturrasen verpuffte.
Im eigenen Friesenstadion legte der Husumer SV damit den Grundstein, mit Platz
eins oder zwei der vier Teilnehmer den Sturz in die Kreisliga abzuwenden. Die
6:7-Niederlage im anschließenden Elfmeterschießen, das der SHFV für mögliche
Gleichheiten in der Abschlusstabelle benötigen würde, blieb da nicht mehr als
eine Randnotiz.
Tore: 1:0 Raddatz (21. Beko),
2:0 Jensen (67. Martensen), 2:1 Gibau (86., Strafstoßtor), provisorisches Elfmeterschießen:
1:0 Jensen, 1:1 Larsen, 2:1 Raddatz, 2:2 Bruhn, 3:2 Backsen, Kain über das Tor,
4:2 Beko, 4:3 Memisi, Bako scheitert an Kainzinger, 4:4 Gibau, 5:4 Albertsen,
5:5 Niels, 6:5 Emrulahu, 6:6 Kainzinger, Raudies an den Pfosten, 6:7
Wonneberger
gelbe Karten: Hasan, Backsen,
Hintze, Albertsen – Alas, Kain
Schiedsrichter: Marco Hogrefe (VfR
Horst)
Zuschauer: 160
Donnerstag, 5. Juni 2025
Spielbericht Wiker SV - VfR Horst
Favorit
macht den ersten Schritt
Landesliga
fest im Blick: VfR Horst lässt in Kiel nichts anbrennen
Mit imposanten 124 Toren trumpfte der VfR Horst in der Verbandsliga West
ordentlich auf – letztlich ohne die große Aufstiegssause am verpatzten letzten
Spieltag (Durch das 1:1 in Glückstadt zog Fetihspor Kisdorf noch vorbei). Zum
Auftakt der Landesliga-Aufstiegsrunde gelang dem VfR ein erster wichtiger
Schritt zur Promotion auf dem zweiten Bildungsweg.
Zu Gast im weiten Rund des Wiker SV in Kiel, hemmte der Respekt die
spielerische Klasse, doch ein echtes Spitzenteam schlägt bekanntlich genau dann
zu, wenn sich einmal die Gelegenheit bietet. So geschehen in Minute 18, als die
Gastgeber im Aufbau schwach rückwärts spielten und Simeon Duwensee den Braten
clever witterte. Das Leder rasch mitgenommen, platzierte es der Spielführer mit
drei Kontakten flach aus der zweiten Reihe linksunten im Kasten von Goalie
Michael Anderer, der hier auf dem falschen Fuß erwischt war.
Aus der Ruhe bringen ließ sich der seit zehn Partien ungeschlagene WSV davon
allerdings nicht. Zwei Schussgelegenheiten für Jannes Dolling etwas wacklig
überstanden (32. & 33.), gelang Richtung Gang in die trockene Kabine
vermehrt der Weg ins Horster Gefahrengebiet. Insbesondere bei einer über links
erspielten Doppelchance für Matthis Bremer (traf den Ball nicht voll) und den
letztlich verfehlenden Bennet von Roennen geriet die Halbzeit-Führung der
Reibe-Elf gehörig ins Wanken (41.).
Richtig also, dass sie sich mit dem Wiederbeginn emsig um mehr bemühten, dabei
jedoch die letzte Präzision im Angriffsdrittel vermissen ließen.
Mitten hinein in die Gäste-Überlegenheit bot sich plötzlich Gelb-schwarz die
Mega-Chance zum Ausgleich, als Simon Kahnwald die Übersicht für den ideal
postierten Nico Otto behielt, der 17-Tore-Mann aus der Punktrunde aber panisch
direkt eine Fahrkarte schoss, anstatt die Kugel nochmal sauber anzunehmen
(68.).
Ein dickes Ding, das kurz darauf doppelt teuer wurde, fand eine Duwensee-Ecke
den indirekten Weg zum humorlos aus dem Rückraum abziehenden Dominik Bubat –
0:2 (73.)!
Die Jungs vom Auberg nun mit dem Rücken zur Wand, wogegen die wuchtige Präsenz
von Stoßstürmer Frederik Glowatzka noch einmal helfen sollte. Der VfR wiederum
reagierte prompt und verlieh der Defensive mit der Hereinnahme Maximilian
Hernandez´ ähnliches Kampfgewicht zur Neutralisierung des Wiker Angreifers, dem
bei Marco Franciosis Ball von der Fahne nur ein kleines Schrittchen zum freien
Abschluss im Fünfer fehlte (89.).
Einfluss auf die Frage nach dem Sieger hätte ein Joker-Tor des 35-Jährigen
allerdings auch nicht mehr ausgeübt, machten die Steinburger zuvor durch den
anderen Einwechselten alles klar – und das sogar auf gepflegte Weise. Aus der
eigenen Hälfte heraus überbrückte man mit zwei messerscharfen Steilpässen das
Mittelfeld, sodass René Helmcke am Torwart vorbeizog und mühelos in den
verwaisten Kasten einschob (81.).
Das provisorische Elfmeterschießen bei möglichen Punkt- und Torgleichheiten in
der Endabrechnung entschieden Helmcke und Co im Anschluss ebenfalls für sich.
Ein Auftakt voll nach Maß!
Tore: 0:1 Duwensee (18.),
0:2 Bubat (73. Duwensee), 0:3 Helmcke (81. Meyer), provisorisches Elfmeterschießen: 1:0 Glowatzka, 1:1 Meyer, Ketelsen
scheitert an Horvath, 1:2 Dolling, 2:2 Bremer, 2:3 Kotzapanagiotou, von Roennen
an die Latte, 2:4 Helmcke
Schiedsrichterin: Mirka Derlin (TSV
Dahme, Note 2: spielte ihre Erfahrung ) u.a. aus der Frauen-Bundesliga) gekonnt
aus, setzte mit einigen geahndeten Fußvergehen zu Beginn den Rahmen für ein
fair geführtes Duell)
Zuschauer: 360
Sonntag, 1. Juni 2025
Spielbericht ETSV Fortuna Glückstadt - VfR Horst
Der
Jubel der Anderen
Kein
Aufstieg vor Rekordkulisse: Fortuna bleibt, VfR muss „nachsitzen“
1300 Zuschauer, bestes Fußballwetter und vor allem ein „Sekt oder
Selters-Derby“ am letzten Spieltag der Verbandsliga West Schleswig-Holsteins
schafften am ersten Juni-Sonntag den perfekten Rahmen für – einen verpassten
Landesligaaufstieg beider Kontrahenten. Denn während Gastgeber Fortuna
Glückstadt mit dem Endstand von 1:1 keinen Sprung mehr von Platz drei voran
schaffte, waren dem als Primus angereisten VfR Horst Meisterschaft und
Direktaufstieg doch noch genommen.
Trotz der beeindruckenden Serie von zuletzt elf Siegen schien der Respekt vor
der Situation bei den Gästen fest in den Köpfen verankert. Fortuna dagegen
legte vornehmlich über Rechts munter los, attackierte früh und setzte daher in
einem emsig umkämpften ersten Spielviertel auch nicht von ungefähr den
Führungstreffer. Colin Puls hatte sich genial auf Links durchgenudelt und die
Kugel längs der Grundlinie vors Tor gebracht, in das der eingerückte Rasmus
Lange die Kugel volles Rohr reinwemmste (22.).
„Jetzt ist es ein Fußballspiel“, erwartete ein Fachmann im dicht gedrängten
Rund gesprengte Ketten der Taktik; Fehlervermeidung blieb jedoch beidseitig das
Credo.
Immerhin nahmen die Gäste den Fehdehandschuh mit zunehmender Halbzeitdauer
(u.a. René Helmckes „Kreislauf-Unterbrechung“ hatte einigen Nachschlag
generiert) aktiver auf. Über die Stationen Dora und Helmcke gelang es, Mattis
Lüchau einmal in halbrechte Schussposition zu bringen. Fortuna-Fänger
Christopher Wilken war hier jedoch ebenso auf dem Posten (36.), wie bei Simeon
Duwensees zu unplatziertem Versuch (45.+2). Aus allen Wolken fielen Wilken und
Co nur Sekunden später, als im Rahmen eines Eckstoßes Langes abgespreizter Arm
in die Flugbahn eines Meyer-Kopfballs geriet (oder doch andersrum?) – Strafstoß
für den VfR, den Jannes Dolling halbhoch zum 1:1-Pausenstand nach rechts
hineinsteuerte (45.+3).
Der Gleichstand zwar gerecht, aber – und das war jedem, der den Spielstand aus
Kisdorf (tabellenzweiter, der Abstiegskandidat Merkur Hademarschen letztlich
mit 6:0 zerlegen sollte) kannte, klar: zu wenig für beide Parteien. Fetih
Kisdorf war nämlich in der berüchtigten Blitztabelle mit 72 Punkten auf Rang
eins vor dem VfR (71) und den abgeschlagenen Fortunen (69) geklettert.
Die Angst vor dem verhängnisvollen Fehler blieb jedoch trotz des Zugwangs das
bremsende Element im weiter leidenschaftlich geführten Match. Viele Fouls,
entsprechende Verletzungsunterbrechungen und nur wenige Torraumszenen, wie
Jonah Baums Rechtsschuss (drüber), nach Güler-Ablage (54.), verlangten dem
Publikum einiges an Geduld ab.
Dass Fortunas Ersatzspieler Matti Burrichter bei der Erwärmung hinter dem Tor
am Netz hängen blieb und offenbar umknickte (70.), schaffte es aus Mangel an
Höhepunkten auf dem Feld tatsächlich in die Spielchronik.
Auf dem grünen Rasen meldeten die schwarz-weißen Horster gleich doppelt
Ansprüche auf das Happyend an, als Joker Alexandros Kotzapanagiotou von links
den Pfosten erwischte, ehe der durchgelaufene Patrick Meyer den freien Nachschuss
in der Hektik zu hoch ansetzte (81.). Etwas tiefer, aber eben nur ans
Quergebälk, geriet wenig später Meyers Kopfball, woraufhin Lennart Dora sein
Nachsetzen per Kopf wiederum nicht perfekt platziert bekam (87.).
Doch auch die daheim nur vom TuS Nortorf bezwungenen Glückstädter (1:2 im
August 2024) warteten einmal gefährlich durch Baums Durchsetzungskraft und
Berat Gülers gerade noch geblockten Abschluss auf (85.).
Letztlich aber riskierten beide Lager zu wenig, um den berühmten Lucky Punch zu
setzen. Ein Wendepunkt pro VfR war auch der Platzverweis für Fortunas Baum
nicht. Zwei zu späte Einsteigen binnen nicht einmal 120 Sekunden und die
resultierende Unterzahl für sein Team (90.+5) bewirkten am Ende keinen
entscheidenden Nachteil.
Schlussendlich blieb es beim leistungsgerechten 1:1, über das an diesem
Sonntagnachmittag nur der FC Fetih Kisdorf lachte. Eine gute halbe Stunde lang
wartete man dort auf die frohe Kunde aus dem eigentlich zeitgleich angesetzten
Spitzenspiel, um dann in Landesliga-Feierlichkeiten abzutauchen.
Die eigene Sechstligapromotion gilt es für den VfR Horst nun über die bereits
in den kommenden Tagen startende Aufstiegsrunde zu erspielen. Gegner dort:
Azadi Lübeck, der Wiker SV und die Elf des TSV Hattstedt.
Fortuna Glückstand bleibt der Verbandsliga West als Dritter dagegen sicher
erhalten.
Tore: 1:0 Lange (22.
Puls), 1:1 Dolling (45.+3, Strafstoßtor, Handspiel Lange)
gelb-rote Karte: Baum (Fortuna
Glückstadt, 90.+5, wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Justin Raven Fedde
(SV Hochdonn, Note 2)
Zuschauer: 1.300
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens mit einer Verspätung von acht
Minuten angestoßen.
Samstag, 31. Mai 2025
Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.Ü32 - SC Condor Hamburg 1.Ü32
Deutscher
Meister hält sich schadlos
Souveränes
3:0 gegen den „Angstgegner“: Victoria wieder Ü32-Pokalsieger
Nur einem Team war es in dieser Saison gelungen, der schier unschlagbaren Ü32
des SC Victoria Zählbares abzuringen. 5:1 und 1:1 gingen die Oberliga-Duelle
aus Sicht des SC Condor aus, doch ausgerechnet im Pokalfinale gab es für die Raubvögel
nichts zu holen.
Als sprudelndes Spektakel ging der Kick auf neutralem Terrain des Hamburger
Fußballverbands von Beginn an nicht in die Annalen ein. Gegenseitiger Respekt
bestimmte das namhaft aufgestellte Gipfeltreffen. Entsprechend lange dauerte
es, ehe eine Kopfballchance für Vickys Nick Scharkowski, nach gezielter
Sohrweide-Flanke, einen ersten Anflug von Torgefahr versprühte (18.).
Auf der Gegenseite freuten sich die Farmsener über eine vielversprechende
Freistoßposition, von der aus Milos Ljubisavljevic den Ball aber beinahe über
den Hintertorzaun jagte (30.).
Alles deutete somit auf die Torlosigkeit zur Pause hin, bis Lasse Sohrweide das
Überraschungsmoment für den SCV auf seine Seite zog und mit links von halblinks
in die lange Ecke abdrückte (35.).
Noch bevor sich der SC Condor einmal durch das vortrefflich organisierte
Vicky-Zentrum, dem mit Hanno Behrens (über 300 Profi-Spiele u.a. für den 1. FC
Nürnberg) ein erst kürzlich vom bezahlten Fußball Zurückgetretener angehört,
spielen konnte, schlugen die Gelb-blauen wieder eiskalt zu. Marcello Meyer
sezierte mit nur einem tiefen Zuspiel einmal ganz Farmsen, sodass Scharkowski
vor der Kiste freie Bahn zum 2:0 genoss (44.).
Eine gefühlte Vorentscheidung, der der Oberliga-Torschützenkönig von 2018 und
2022 fast das 3:0 nachlegte. Seinem Versuch aus der Bewegung, den Behrens und
Peckmann herausgespielt hatten, fehlte jedenfalls nicht viel zur Vollendung
(50.).
Besser klappte es dann wieder wenige Minuten später, als ein langer Schlag
gegen aufgerückte Condoraner Sohrweide und Scharkowski in die Poleposition
schickte. Sohrweide legte passend quer und schon war Scharkowskis Doppelpack
besiegelt (55.).
Noch höher hatte der ungefährdete Triumph des SCV in der Folge noch ausfallen
können, wäre der eine oder andere Vorstoß noch konsequenter ausgespielt worden.
Endstände, wie im später am Abend ausgetragenen Champions League-Finale (5:0),
braucht es für ein würdiges Endspiel allerdings auch nicht.
Auf Fehlpass-Einladung des designierten Pokalsiegers erhielt Ljubisavljevic
noch die Schusschance zum Ehrentreffer, doch der Versuch aus der Ferne segelte,
sinnbildlich für den harmlosen Auftritt seiner Farben, über das Gehäuse (68.).
Der amtierende Deutsche Meister der Ü32 tat also auch auf Landesebene wieder
etwas für die üppig gefüllte Trophäenvitrine, die mit einem abermaligen
Finalerfolg – diesmal um die Hamburger Meisterschaft – gegen den Harburger TB
am 12.06. den nächsten Kelch dazubekommen kann.
Tore: 1:0 Sohrweide (35.),
2:0 Scharkowski (44. Meyer), 3:0 Scharkowski (55. Sohrweide)
gelbe Karten: keine – Ljubisavljevic
Schiedsrichter: Marco Weber
Zuschauer: 75