Sonntag, 27. April 2014

Spielbericht SC Union 03 1.Fr - SC Sternschanze 1.Fr

„Ein Sieg des Willens“
Ersatzgeschwächte Schanzerinnen stoßen Union 03 an den Rand der Bezirksliga

Heiko Nagel, Trainer der ersten Frauen des SC Sternschanze, dürfte aus dem Jubeln derzeit gar nicht mehr rauskommen, denn auch in der vierten Landesligabegegnung in Serie behielt sein Team die Oberhand. Kurioserweise immer mit exakt einem Treffer Vorsprung.
Bei sommerlichen Temperaturen taten sich beide Formationen über die gesamte Spielzeit sehr schwierig, sorgte der tiefe und bereits arg beackerte Rasenplatz in Altona-Nord für zusätzliche Probleme, die erstmalig Wiebke Hansen und Janine Böst überwinden konnten. Letztere tauchte nach Hansens Zuspiel vor dem Union-Kasten auf, setzte das Spielgerät allerdings rechts über den Querbalken (26.), während eine seltsame Distanzbogenlampe Cheyenne Hoses von Schlussfrau Elena Lubomirski gerade noch zur Ecke gerettet werden konnte (37.).
Den krönenden Abschluss dieser offensiven Drangphase des Schanzenteams lieferte dann Hansen, indem sie ihren Freistoß aus 20 Metern links oben in den Knick setzte – das 0:1 (41.)!
Union war jetzt im zweiten Durchgang gefordert! Schließlich musste unbedingt ein Sieg her, wollte man weiterhin die Chancen auf den Ligaverbleib haben. Dafür zeigte sich die Redlich-Elf allerdings viel zu unkreativ. „Von uns kam offensiv ja fast gar nichts. Vielleicht lag es einfach auch an der Drucksituation in diesem Spiel. Mich persönlich hat dieser Druck des Gewinnenmüssens doch ziemlich gelähmt“, gestand Unions Phoebe Hinnrichs nach dem Duell mit ihrem Ex-Verein.
Eine von zwei Torchancen vergab Spielführerin Melanie Moenig in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit, nachdem sich Sarah Lincoln zunächst gut den Ball gegen Katharina Kodal erkämpfte. Der Abschluss war dann allerdings nicht zwingend genug.
Von den Gästen kam derweil kaum mehr etwas. Einzig ein frecher Versuch durch Lina Charlotte Gaßner, an der weit draußen stehenden Torfrau vorbei, sorgte kurz für gespannte Blicke des nicht gerade üppig vorhandenen Publikums. Doch symptomatisch für dieses Match, schaffte es der flache Ball nicht einmal ins Tor-Aus (79.).
Zu diesem Zeitpunkt agierte das Auswärtsteam bereits seit über zehn Minuten in Unterzahl, musste Topspielerin und Kapitänin Böst nach einem harten Zweikampf mit Ingrid Benavides mit Verdacht auf Bänderriss die Segel streichen (66.). Zudem schleppte sich Sturmpartnerin Elisabeth Breit das gesamte Spiel über mit Oberschenkelproblemen über den grünen Rasen. Da die Auswechselbank jedoch verwaist war, musste sie daher, wie auch ihre Kolleginnen, durchhalten.
Selbstredend waren es daher die Gastgeberinnen, die die letzte Viertelstunde klar diktierten, doch was bringt ein Powerplay ohne richtige Torabschlüsse?! Dein einzig Nennenswerten, einen Freistoß der eingewechselten Lena Kebrock aus 30 Metern, lenkte die sichere Angelika Kischkat zwar etwas unorthodox, aber erfolgreich, über die Latte (84.).
Somit entschied, wie schon im Heimspiel gegen Komet Blankenese, ein Freistoß Wiebke Hansens die Partie zu Gunsten von Blau-rot, sodass Trainer Nagel nach den 90 anstrengenden Minuten von einem „Sieg des Willens“ sprechen konnte: „Ich muss meinem Team ein großes Kompliment machen, wie sie sich hier diesen Sieg erkämpft haben! Momentan werden wir auch von einer absoluten Euphoriewelle getragen.“.
Weit weg von jeglichen Hochgefühlen sind derweil die Damen des SC Union 03, die durch diese Niederlage und den parallelen Dreier des HSV bei nun sechs Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz für die beiden letzten Spieltage kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt haben – es riecht nach Bezirksliga…  

SC Union 03 1. Frauen: Lubomirski – Hinrichs, Postelt, Hoenig, Matthews – Weyel, Brünjes (54. Kebrock) – Lincoln, Moenig, Benavides (72. Tjandra) – Frahm, Trainer: Markus Redlich

SC Sternschanze 1. Frauen: Kischkat – Mielke, von Düsterlho, Hose, Kodal – Hansen, Schröder, Gaßner, Roseland – Breit, Böst, Trainer: Heiko Nagel

Tore: 0:1 Hansen (41., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Benavides – keine

Eckenverhältnis: 4:4

Schiedsrichter: Jörg Wiltschek (FC St. Pauli, Note 2,5: leicht selbstdarstellerische Züge, aber mit guter Leistung in einem nicht schwierig zu leitenden Spiel, verzichtete trotz längerer Verletzungsunterbrechung (66.) auf eine nötige Nachspielzeit.)

Zuschauer: 15

besonderes Vorkommnis: Da bei Janine Bösts verletzungsbedingtem Ausscheiden keine Auswechselspielerinnen zur Verfügung standen, beendete der SC Sternschanze die Partie zu zehnt (66.).

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