Und täglich grüßt das Murmeltier…
Leistungsrückschlag für
die SCS-C-Mädchen
Nach den zuletzt guten bis sehr guten Leistungen gegen
männliche C-Jugendteams sollten die C-Mädchen des SC Sternschanze nun den
nächsten Schritt machen und die in den letzten Wochen gezeigten Tugenden jetzt auch
endlich gewinnbringend im Mädchenbereich anwenden. Schön gedacht, doch die
Realität war in diesem Testkick gegen die Zweitvertretung des Walddörfer SV
letztlich weitgehend eine andere.
Dabei ging es zumindest ergebnistechnisch gut los für die
Gastgeberinnen, fand eine klasse Flanke Marla Schlüters von der rechten Seite
genau ihre Zwillingsschwester am zweiten Pfosten, sodass Lone nur noch
einzuschieben brauchte (3.).
Ein Blitzstart, der allerdings von einigen Problemen
ablenkte. Mangelnde Konsequenz im Zweikampf, zu wenig Laufeinsatz und
Kommunikation nur in homöopathischen Dosen bei den Schanzerinnen brachten die
Gäste gut ins Spiel. Das beste Beispiel dafür ist auch gleichzeitig der
schnelle Ausgleichstreffer, bei dem nicht nur Passgeberin Maret Marx zu viel
Raum bekam, sondern auch Schlussfrau Chiara Grassia und Elsa Brockmann die
Kommunikation zur Nebensache erklärten. Die Konsequenz war ein kurioses
Eigentor zum 1:1. Mit dem ersten eigenen gefährlichen Torabschluss legte der
WSV gleich Treffer Nummer zwei nach, ließ sich Kira Mosemann nicht lumpen, als
sie nach einem Ballgewinn durch Valerie Koopmann ganz allein vor dem Gehäuse an
das Spielgerät kam. Immerhin sorgten teilweise feine Kombinationen dafür, dass
man auf Seiten des SCS nicht komplett grimmig dreinschaute. So führte eine
solche zum 2:2-Ausgleichstreffer, Sekunden vor dem Kabinengang, als sich das
Bällchen mal gepflegt über ein paar Stationen bewegte und sich wieder L.
Schlüter am zweiten Pfosten in einen abgerutschten Michel-Schuss warf. Dem
entgegen standen jedoch immer wieder inkonsequente Defensivszenen, sodass Meret
Aye, die sich für den zweiten Abschnitt als Torhüterin zur Verfügung stellte,
nicht gerade beschäftigungslos blieb, wie in der 42. Minute, als sie per
Fußabwehr gegen die Auswahlspielerin Amelie Goedeke rettete. Ein Dutzend an
Spielminuten später stellte Goedeke ihre Torjägerinnenehre wieder her, schob
sie allein vor dem Kasten diesmal sicher zum 2:4 ein. Zum 2:4, weil zuvor
wieder Mosemann die WSV-Führung, im Anschluss an einen Eckball, den, so schien
es, niemand sonst verarbeiten wollte, wiederherstellte (46.). Doch auch die Spielerinnen
des Walddörfer SV können bei gegnerischen Ecken das Verhalten eines Igels
imitieren. So gesehen, als Antonia Michel einen „Corner Kick“ scharf auf den
ersten Pfosten zog und M. Schlüter das Leder mit ihrer gewohnten Furchtlosigkeit
über die Linie drückte. Nur noch 3:4, doch gelang es Blau-rot nicht, die
letzten 720 Sekunden mit Substanziellem zu füllen. Stattdessen erarbeitete sich
Goedeke noch einmal eine gute Gelegenheit, die sie dann aber aus 14 Metern
durch mangelnde Präzision nicht nutzen konnte.
Damit siegten die WSVerinnen, wie schon im Punktspiel im
vergangenen November, mit vier erzielten Toren (damals mit 4:1). Am Rande bleibt
derweil noch das Verhalten des Gäste-Trainers zu erwähnen, als seine Tochter
durch einen intensiven Zweikampf von Emily Sternsdorff wenige Augenblicke vor
Ultimo auf die Bretter geschickt wurde. Denn wüste Pöbeleien haben beim
Fußballsport nichts verloren. Erst recht, wenn man dem Gegner auf diese Wiese
„Unsportlichkeit“ unterstellt…
SC Sternschanze
1.C-Mädchen: Grassia – M. Schlüter, Sternsdorff, Brockmann –
Arntzen, Lützen – Langner, Laasch, L. Schlüter – Böcker, Michel, eingewechselt: Aye, Hatzius-Sarramona, Trainerin: Lina Charlotte Gaßner
Tore:
1:0 L. Schlüter (3. M. Schlüter), 1:1 Grassia (10. Eigentor, Marx), 1:2
Mosemann (16. Koopmann), 2:2 L. Schlüter (35.+1 Michel), 2:3 Mosemann (46.
Marx), 2:4 Goedeke (54. Marx), 3:4 M. Schlüter (58. Michel)
Schiedsrichter:
Paul Morlock (SC Sternschanze, Note 2,5: sicherer Leiter einer einfach zu
pfeifenden Partie, hätte allerdings Emily Sternsdorff für ihr taktisches Foul
verwarnen müssen (70.).)
Zuschauer:
40
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