Samstag, 2. Juli 2016

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - Hamburger SV 1.D

St. Pauli dreht nach der Pause richtig auf
HSV verzockt sich beim Personal – Kiezkicker drehen das Endspiel!

Im Vorfeld des Finals der hamburger U13-Meisterschaft von Unkenrufen begleitet, haben es die 2003er des FC St. Pauli allen Lurchen und vor allem dem Dauerrivalen vom Hamburger SV mal so richtig gezeigt und sich mit einem verdienten 4:2-Triumph den Titel geholt.
Nachdem sich die jungen Kiezkicker unter der Woche noch auf der letzten Rille beim WTSV Concordia weiterzitterten, präsentierten sie sich an diesem Sonnabendvormittag äußerst agil, was eine erste Gelegenheit für Igor Matanovic erstmals so richtig konkret machte, doch HSV-Fänger Mika Lorenz stellte sich dem Rechtsschuss des sich aufreibenden Stoßstürmers aufmerksam entgegen (7.).
Eine Aufmerksamkeit, nach der sein Gegenüber wohl noch ein wenig zu suchen schien, wäre Alessio Sanna bei einem flachen Distanzversuch des auf der anderen Seite überall zu findenden Henry Koeberer fast die eigene Lässigkeit zum Verhängnis geworden, aber Ende gut – alles gut, konnte er die Kugel noch vor der Linie unter Kontrolle bringen (12.).
Den ersten Einschlag gab es stattdessen in Lorenz´ Gehäuse, nutzte Tim Buhr die gegnerische Abwehrmauer bei seinem Freistoß aus 14 Metern als Bande, um das Leder im zweiten Anlauf in die rechte untere Ecke zu donnern – das 1:0 nach 21 Minuten!
Doch allzu lange sollte die braun-weiße Freude darüber nicht anhalten, leitete ein zu riskantes Sommer-Rückspiel, unfreiwillig in den Lauf des spekulierenden Henry Koeberer, den raschen Ausgleich vom Punkt ein, blieb Alessio Sanna gegen den 13-Jährigen nur die Sense und bewies Kapitän Tom Kankowski einmal mehr, dass der Neunmeterpunkt zu seinem Freundeskreis zählt.
Und es kam noch dicker für die nominellen Gastgeber auf neutralem Geläuf, als Henry Koeberer seine überragende erste Halbzeit mit einer gezielten Flanke gegen Ali Sommer krönte und der angespielte Mohammad Mohammadi das Leder im zweiten Versuch über die Linie presste (29.).
Sollten es jetzt doch die erwarteten HSV-Festspiele werden?
Nein, meldete sich der FC nach der Pause in Form eines Buhr-Freistoßes (knapp vorbei, 34.) hochmotiviert zurück gegen ein Henkel-Team, das ohne den herausgenommenen Miguel Pinar und mit einer müde wirkenden Offensivreihe die Kontrolle über das Große und Ganze verlor, was nicht nur die große Sternstunde der Herren Jessen und Güner, sondern auch die Wende im Spiel ermöglichte, besorgte Muhammed Güner nach kurzem Jessen Anspiel aus 14 Metern den Ausgleich, für den man auch dem HSV-Loch im Zentrum fast einen Scorerpunkt verleihen möchte (38.).
Während den Rothosen die offensive Geradlinigkeit nun stetig abging, brannte es im eigenen Strafraum lichterloh, doch weder Max Düwels knapp verzogener Versuch (39.), noch eine große Doppelchance für Niklas Jessen (scheiterte an Mika Lorenz) und Radik Krivoscheev (musste sich dem blockierenden Körper Mohammed Mohseins geschlagen geben) konnten den ausgeglichenen Spielstand umstoßen, bis der Brummerskamp-Equipe fünf Minuten vor Ultimo ein starker Umschaltangriff gelang, bei dem der mittlerweile omnipräsente Niklas Jessen unwiderstehlich von rechts flankte und Muhammed Güner in luftiger Höhe per Kopf die logische Konsequenz des Spielverlaufs erbrachte.
Und sogar das große Zittern blieb ihnen an diesem großen Tag erspart, machte der wiedereingewechselte Krivoscheev per Konter, an dem freilich wieder ein gewisser Akteur mit der Nummer 17 beteiligt war, ganz cool alles klar, sodass sich auch die letzte Unke vorzeitig in ihren Tümpel zurückzog.
Für den FC St. Pauli ist es indes eine Entschädigung für das denkwürdig verlorene Halbfinale im Pokalwettbewerb gegen Timon Werda und Co, die sich indes mit dem Pokalsieg trösten können.
Man darf sich also auf weitere spannende Duelle in Liga und Pokal freuen. – mit einem FC St. Pauli als amtierenden hamburger Meister!

FC St. Pauli 1.D: Sanna – Weymar (26. Buskies), Urbschat (48. Sommer), Buhr, Sommer (31. Düwel) – Krivoscheev (23. Schulz), Jessen, Güner (59. Jablonski) – Matanovic (41. Krivoscheev), Trainer: Benjamin Olde

Hamburger SV 1.D: Lorenz – Mohsein, Brodersen, Werda, Moor – Pinar (34. Krahn), Kankowski – Mohammadi (41. Ademi), Koeberer (49. Mohammadi), Trainer: Philipp Henkel

Tore: 1:0 Buhr (21.), 1:1 Kankowski (25. Foulstrafstoß, Sanna an Koeberer), 1:2 Mohammadi (29. Koeberer), 2:2 Güner (38. Jessen), 3:2 Güner (55. Jessen), 4:2 Krivoscheev (58. Jessen)

Schiedsrichter: Jörg Blume (USC Paloma, Note 2: leitete diese fair geführte Partie gemeinsam mit seinen aufmerksamen Assistenten souverän, Sanna wäre für sein hartes Einsteigen an Koeberer allerdings zwingend zu verwarnen gewesen. Verzichtete gänzlich auf Eintragungen zum Spiel ins dfbnet.)

Zuschauer: 130 (an der Brucknerstraße)

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