„Fußballtugenden“
statt „Graupenkram“
Matheys Abstauber löst die Verkrampfung – AFC-Reserve
ist zurück!
Auch Spieltag Nummer 27 vermochte den Beteiligten und
Interessierten keine neuen Erkenntnisse im Kopf-an-Kopf-Rennen um die
Bezirksliga zwischen dem HFC Falke und der U23 von Altona 93 bringen, waren die
Falken durch einen Nichtantritt des SV Lurup II bereits vor dem Wochenende um
drei Punkt reicher, während die AFC-Reserve ihre sportliche Aufgabe am
ungewohnten Freitagabend erledigt bekam.
Gegen das Mittelfeldteam des Eimsbütteler TV II
gestaltete es sich für die Kainzberger-Elf jedoch zunächst genau so, wie in den
letzten Wochen.
Zwar hatten die Gastgeber von Beginn an deutlich mehr
Spielanteile, ohne aber die zündende Idee, wie man das gut organisierte 4-1
4-1-Dickicht des ETV überwinden soll.
Stattdessen hätten nervöse Flüchtigkeitsfehler beinahe
für einen Rückstand gesorgt, als Alban Dukas listiger Heber nur noch von
AFC-Schlussmann Sven Barth neutralisiert werden konnte (7.) und Leonard Off
nach Duka-Flanke ganz allein am zweiten Pfosten einen Knoten in den Beinen
hatte (23.).
Mit Marvin Matheys buchstäblichen Abstaubertor (Heiko
Knispel scheiterte nach unwiderstehlichem Jacobs-Solo noch am Innenpfosten) war
dann aber plötzlich jede Aufstiegsverkrampfung aus der Welt geschafft (37.).
Plötzlich blitzte wieder jener Spielwitz auf, der das
junge Team in der Hinrunde noch so auszeichnete.
Nur der Umgang mit den sich bietenden Möglichkeiten
So hätte unter anderem nicht nur Prince Hüttners knapp
verzogener Rechtsschuss (51.), sondern auch ein Doppelpass zwischen Mathey und
Jan-Philipp Kainzberger mitsamt Torabschluss (69.) das beruhigende 2:0 bringen
können.
Apropros Beruhigung: Eine solche der ungewöhnlichen
Art wählte unterdessen Schiedsrichter Christian Soltow, als der
profifußballerfahrene Schnelsener die in einen unsinnigen Disput vertieften
Marvin Mathey und Daniel Sampaney nicht nur vom fußballspielenden Rest der
Spieler separierte, sondern die beiden in der Erwartung einer Ansprache und dem
salomonischen „Gelb für beide“ einfach wortlos jenseits der Seitenauslinie
stehen ließ.
Wie doof für die sichtlich irritierten Streithähne,
dass sie sich zur Wiederaufnahme des Spiels erst wieder beim Unparteiischen
anmelden mussten…
Sportlich hatten die West-Hamburger das Match genauso
gut im Griff wie der Mann an der Pfeife, zumal die mit schlankem Kader angereiste
Elf vom Lokstedter Steindamm mittlerweile die konditionelle Zeche ihrer
formidablen ersten Halbzeit zahlte und letztlich noch einmal mit eher stupfen
Waffen anlief.
Aus diesem kopflosen Anlaufen der Roten resultierte
nach Anbruch der Nachspielzeit sogar die Entscheidung an der Adolf Jäger
Kampfbahn, führte ein klärendes Kopfballduell zu einem Prince Hüttner im
40-Meter-Lauf in Richtung 2:0, mit dem er den letzten Punkt hinter die
Spielchronik setzte.
Die (vor-) Entscheidung um die Meisterschaft der
Kreisliga 2 ist also ein weiteres Mal vertagt und das Selbstvertrauen der
AFC-Reserve anscheinend wiederhergestellt.
„Es sehr wichtig für die Mannschaft, sie heute auch
endlich wieder gut gespielt hat. Kampf, Einsatz, alles war da; alle Tugenden,
die der Fußball hergibt!“, lobte Co-Trainer Stephan Gorny seine Mannen, die
somit die gewünschte Reaktion auf den „Graupenkram“ der letzten Spiele zeigten.
Und noch etwas stimmt das Team-Umfeld wieder positiv:
die anstehende Rückkehr des rot-gesperrten Bennet Packheiser, der sich gegen
den BSV 19 und den SV Lohkamp „für Falke warm schießen“ soll.
Damit der 20-Tore-Mann am letzten Spieltag wirklich
das „Endspiel“ um den Aufstieg entscheiden kann, müssen die Gestreiften aber
zunächst die oben genannten Aufgaben lösen.
Altona
93 II: Barth – Boyali, Togbo, Asbahr, Kremser
(81. Sehn) – Hüttner, Jacobs, Brinkmann, Mathey – J. P. Kainzberger, Knispel
(72. Hertwig), Trainer: Ralph Kainzberger
Eimsbütteler
TV II: Bock – Peters, Knuth, M. Baydar, Cummerow
(83. Schneider) – Gümrütas – Placzek, Engel, Sampaney, Off – Duka, Trainer:
Arseni Bingel
Tore:
1:0 Mathey (37. Knispel), 2:0 Hüttner (90.+1.)
Schiedsrichter:
Christian Soltow (TuS Germania Schnelsen, Note 1: hatte die Partie mit seiner
entspannten, aber bestimmten Art bestens im Griff. Kam nicht umsonst ohne
persönliche Strafen aus. Traf mit der riskanten Erziehungsmaßnahme gegen Mathey
und Sampaney (61.) genau den Nerv der Spieler.)
Zuschauer:
50
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