Sonntag, 24. Oktober 2010

Spielbericht Kickers Halstenbek - GW Eimsbüttel

Vier Torhüter – vier Gegentore
Kickers Halstenbek verlieren mit drei Goalies gegen eimsbütteler Serientäter

Manchmal braucht ein Spiel so seine Einlaufkurve, bis aus einem Weggucker eine höchst unterhaltsame Veranstaltung wird. So geschehen am 13. Spieltag der Kreisliga 7, wo Grün-weiß Eimsbüttel auf der Jagd nach dem Anschluss an die Spitzengruppe bei den abstiegskampfrelevanten Kickers in Halstenbek gastierte. GWE dominierte zwar das Geschehen, doch bis auf einen Schussversuch aus 22 Metern von Verteidiger Dirk Becker, der knapp verfehlte, gab es keinerlei Chancen in den ersten 38 Minuten. Nach fast 40 meldeten sich dann auch die Gastgeber zu Wort. Ein Heber von Adam Adamski aus 25 Metern senkte sich gefährlich Richtung Tor, doch der Aufmerksame Tobias Becker im Tor der Eimsbütteler lenkte die Kugel sehenswert über die Latte.
Ein Warnschuss für die Gäste, auf den sie prompt reagierten, netzte sie zwei Zeigerumdrehungen später durch einen Kopfball von Angreifer Dennis Klemm nach einer Flanke von Christian Pleus zum 0:1 ein (42.). Besonders bitter für die Kickers: Torhüter Björn Heins verletzte sich bei seiner ungeschickten Aktion im Fünfmeterraum, sodass er durch Klaus Scheel ersetzt werden musste.
Kaum hatte sich der Ersatzkeeper die Torwarthandschuhe übergezogen, erlebte er gleich die bittere Kreisliga-Realität. Eine Flanke von der rechten Seite, von wo aus auch die Hereingabe zum 0:1 kam, durch Klemm war für den Schlussmann nicht zu kontrollieren, weshalb er den Ball fallen ließ. Richtig stehend, machte es Stürmer Marc Güldener dann aber falsch und schoss aus kürzester Distanz Sascha Schnabel auf der Linie an. Gegentreffer verhindert, doch der völlig blank stehende Stefan Pleus versenkte den Abpraller aus ebenfalls überschaubrer Entfernung zum 0:2 im Tor der Kickers (44.).
Zwei Torwartfehler von zwei verschiedenen Torhütern sorgten also für den 0:2-Pausenstand.
Auch im zweiten Durchgang zeigten sich die Gäste weiter feldüberlegen und hätten auf 0:3 erhöhen können, doch Nick Burke schob das Leder nach Zuspiel von Güldener aus halbrechter Position am Tor vorbei (46.).
Ähnlich erging es D. Becker nach einer Klemm-Flanke, als er ein wenig zu lange mit dem Abschluss zögerte und an Scheel scheiterte.
Einen Bruch ins Spiel der Gäste brachte dann allerdings die Auswechselung von Simon Schirrmacher, den die Ersetzung durch Bastian Kassube wohl den Platzverweis via Gelb-rot ersparte (54.).
Kaum war der Kapitän vom Feld, verkürzten die Halstenbeker durch einen simpel herausgespieltes Tor aus 1:2. Ein doppelter Pleus-Fehler (Christian spielte einen Fehlpass und Stefan ließ Gegenspieler Christian Maack entkommen) und eine ungeordnete Defensive gewährten Maack bei seiner Flanke und Thomas Bolz beim Abschluss genügend Freiraum für den Anschlusstreffer (58.).
In der Folge versuchten die Gastgeber, den Schwung für den Ausgleich zu nutzen, doch die nicht immer souveräne Grün-weiß-Abwehr überstand verschiedene Angriffssituationen der Kickers, die sich in der Schlussphase selbst dezimierten. Torhüter Scheel holzte den frei aufs Tor zulaufenden Stefan Ostertag nach herrlichem Zuspiel von Vincent Dahms vor der Strafraumgrenze um, wofür es zu Recht die rote Karte und den dadurch ausgesprochenen Feldverweis gab (78.). Für den Ersatz des Ersatzes rückte nun Feldspieler Adam Adamczyk zwischen die Pfosten. – der vierte Torhüter, der an diesem Sonntagnachmittag auf der sumpfigen Koppel stand.
Wie auch seine drei Torwart-Kollegen sollte auch er nicht ohne Gegentor bleiben. In der 86. Minute war es die Entscheidung nach einem Konter über Güldener und Ostertag, der die Kugel gut für den mitgelaufenen Dahms querlegte. Eine dankbare Einladung, das Spielgerät, an Adamczyk vorbei, zum 1:3-Endstand in die Maschen zu setzen.
Ein Ergebnis, das die Gäste am Ende milde stimmte: Wir haben die erste Halbzeit klar beherrscht und gut kombiniert. Da hatten wir natürlich das Glück, dass der Keeper (wohl eher beide) bei den Gegentoren daneben greift. In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas hinten reindrängen lassen, aber dann mit einem Konter das verdiente 3:1 gemacht“, befand GWE-Akteur Alexander Eick im Anschluss an die Partie.
Defensivkollege Joachim Görsch stimmte mit ein: „Das war ein absoluter Abseitssieg! Ich denke, man hat von der ersten bis zur letzten Sekunde gesehen, dass wir hier unbedingt gewinnen wollten. Es war ein kraftintensives Spielt mit einem sehr tiefen Boden, was es den Offensivspielern nicht einfach gemacht hat“, erläuterte der Routinier.
Nächste Woche bietet sich für die Jungs vom Tiefenstaaken mit dem Heimspiel gegen die Reserve des SC Nienstedten die Chance, die Serie von mittlerweile drei Siegen in Folge auszubauen und weiter im Konzert der Großen in der Kreisliga 7 mitzuspielen. Die Kickers müssen dagegen im Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft der SV Lieth wichtige Punkte im Abstiegskampf holen.

Kickers Halstenbek: Heins (43. Scheel) – Seemann, Schnabel, Bahr, Maack – Fitzner (36. Adamczyk) – Domingo (52. Simbach), Quoos, Wauschkuhn – Bolz – Voth, Trainer: Andreas Glißmann

GW Eimsbüttel: T. Becker – Schirrmacher (54. Kassube), Eick, Przybylski, D. Becker – Görsch, C. Pleus – S. Pleus (62. Dahms), Burke, M. Güldener – Klemm (73. Ostertag), Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 0:1 Klemm (42. C. Pleus), 0:2 S. Pleus (44. M. Güldener), 1:2 Bolz (58. Quoos), 1:3 Dahms (86. Ostertag)

rote Karte: Scheel (78., Notbremse an Ostertag)

Schiedsrichter: Torsten Heemann (FC Union Tornesch)

Zuschauer: 15

besonderes Vorkommnis: Da das Wechselkontingent der Halstenbeker bei Scheels Platzverweis bereits ausgeschöpft war, hütete ab der 79. Minute Feldspieler Adam Adamczyk das Tor.


Die Tabelle der Kreisliga 7 nach dem 24.10.2010:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Glashütter SV

13

10

1

  2

47:20

27

31

02

VfL Pinneberg II

11

  8

2

  1

32:10

22

26

03

FTSV Komet Blankenese

10

  8

1

  1

27:10

17

25

04

ESV GW Eimsbüttel

13

  7

2

  4

34:18

16

23

05

Rissener SV

11

  7

1

  3

27:13

14

22

06

TV Haseldorf

11

  6

2

  3

42:20

22

20

07

FC Roland Wedel

13

  6

2

  5

36:22

14

20

08

Groß-Flottbeker SpVgg

11

  5

3

  3

20:10

10

18

09

SV Lieth II

11

  4

3

  4

14:17

 -3

15

10

SC Pinneberg

11

  4

2

  5

24:25

 -1

14

11

Bahrenfelder SV 19

12

  3

4

  5

25:23

   2

13

12

SC Union 03

11

  3

0

  8

21:41

-20

  9

13

Kickers Halstenbek

12

  2

2

  8

17:35

-18

  8

14

Holsatia im EMTV II

13

  2

2

  9

15:34

-19

  8

15

SC Nienstedten II

11

  1

4

  6

12:37

-25

  7

16

TSV Holm II

12

  1

1

10

  8:66

-58

  4

 

Samstag, 23. Oktober 2010

Spielbericht SC Union 03 - FC Roland Wedel

(S)euche (C)haos (U)nvermögen 03
Union wird zum echten Sorgenkind – Roland trifft wieder neunfach

„Ich bin wirklich sprachlos! Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll“, wusste Union-Trainer Mehmet Sorkun nach der Partie gegen den FC Roland Wedel nicht, wie er das soeben Geschehene kommentieren sollte. Wieder einmal erlebte die Elf des SC Union 03 einen kräftigen Tiefschlag in der Kreisliga 7, der mit drei verletzten Spielern und einer heftigen 1:9-Klatsche gegen den FC Roland Wedel endete.
Union, von der ersten Minute an in die Defensive gedrängt, geriet nach bereits 58 gespielten Sekunden (!) in Rückstand. Eine tolle Kombination, endend mit einem genauen Zuspiel von John-Olaf Stute und einem treffsicheren Abschluss von Angreifer Josep Dilber, brachte das Team von Trainer Dirk Kahl früh in Front.
Der SC aber versuchte sich zu wehren und kam durch eine spektakuläre Flugeinlage von Mehmet Bayazit nach Flanke Christian Holz zur ersten Torgelegenheit (5.).
Erfolgreicher stellte sich das Gäste-Team an. Ein fabelhafter Pass von Marco Meins in die Mitte zu Daniel Lopez ließ dem Angreifer gar keine andere Wahl, als die Kugel zum 0:2 in das Union-Gehäuse zu bugsieren.
0:2 nach nur zwölf Minuten und dazu ein früher Zwangswechsel aufgrund einer Verletzung bei Antonio Venturini, der die Partie bereits mit einer gebrochenen Hand und Problemen der unteren Extremitäten begann, warfen die Gastgeber zusätzlich zurück.
Doch das Team in den schwarzen Trikots gab sich noch nicht auf und kam durch Stürmer Moncef Ghazouani um Haaresbreite zum Anschlusstreffer, doch dieser brachte es fertig, den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Lavdrim Kama aus drei Metern ans Aluminium zu donnern (18.).
Die Wedeler, die in den Minuten 21 und 22 noch beste Gelegenheiten durch Meins und Steinbach ausließen, sollten sich dann aber nach 24 Minuten belohnen. Wieder ein herrlicher Steilpass, diesmal von Daniel Lopez in den Lauf von Gino Steinbach, der aus 14 Metern unbedrängt für das 0:3 sorgte.
Der absolute Knackpunkt im Spiel, wie Union-Coach Sorkun später berichtete: „ Nach dem 0:3 war das Spiel gegessen. Wir haben dem Gegner zu viele Räume gelassen, wodurch er gut kombinieren konnte.“.
Zu allem Überfluss musste Sorkun nur zwei Minuten nach dem dritten Gegentreffer seine zweite Auswechslung vornehmen, da es für Bayazit kein Weitermachen mehr gab.
Nach einer halben Stunde verletzte sich dann auch noch Schlussmann Martino Venturini bei einem Rettungsversuch gegen FCR-Angreifer Dilber. Venturini biss zwar zunächst auf die Zähne, doch nach einem famosen Hechtsprung, mit dem er das Spielgerät nach einem Scherer-Freistoß über die Latte lenkte und einem kräftigen Aufprall, musste sich der stark angeschlagene Torhüter zur Pause doch austauschen lassen. Für ihn rückte Feldspieler Mefa Demir ins Tor – nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, dass dieser als Torhüter aushelfen musste.
Mit dem 0:3-Rückstand und den vielen Negativerlebnissen im Gepäck, eröffneten die Gastgeber durch einen kräftigen Freistoß von Erdem Iscan, der knapp am Tor vorbei rauschte, die zweite Halbzeit.
In der 56. Minute nahm Unions handfeste Krise jedoch weiter ihren Lauf. Roland mit einem schnell ausgeführten Freistoß in der eigenen Hälfte und ein gut getimter Pass von Dilber für Meins, der sich ohne gegnerischen Widerstand auch in die Torschützenliste eintrug.
Wiederum keine zehn Minuten später ging das Scheibenschießen weiter: Wieder war es ein schön herausgespieltes Tor mit den Schlussakteuren Meins (Vorlagengeber) und Steinbach (Torschütze). Ganz großes Roland-Kino an der Waidmannstraße und die (überforderten) Spieler des SC Union 03 hatten ihre Plätze auch noch in der ersten Reihe!
72. Minute: Steinbach an der Strafraumgrenze nicht bedrängt, legte quer zu Lopez, der die Kugel mit einem schönen Rechtsschuss in die obere Ecke zirkelte. Spielstand mittlerweile: 0:6.
Union, kurz um Schadensbegrenzung bemüht (Kama scheiterte nach Thießen-Vorlage an Torhüter Marcel Börnecke), rannte kurz darauf erneut in einen Konter, der von Ersatzkeeper Demir regelwidrig per Notbremse unterbunden wurde. Schiedsrichter Sebastian Kirsch (SC Pinneberg) beließ es allerdings beim gelben Karton. Steinbachs anschließender Freistoß testete das Aluminium dann auf seine Standhaftigkeit.
Die Wedeler, die mittlerweile etwas Tempo aus dem Spiel nahmen, sollten sich in den letzten acht Minuten noch einmal richtig austoben. Eine butterweiche Flanke vom aufgerückten Andre Möller in die Mitte zu Meins, der das Bällchen mit einer Berührung, vorbei an Demir, ins Tor kickte. Erhöhten auf 0:7 (82.).
0:8 hieß es dann nach einem Strafstoß von Defensivmann Andrej Scherer, versursacht durch eine Volleyballeinlage von Dennis Weber im eigenen Strafraum (86.).
120 Sekunden vor Ultimo zeigte sich noch einmal die komplette Hilflosigkeit der Gastgeber, als die Gäste plötzlich mit vier Angreifern auf Torhüter Demir und Verteidiger Weber zukamen. Roland nutzte die Überzahl und schoss sich dadurch Steinbachs 0:9 heraus.
Für den Höhepunkt des Tages sorgte aber mit Christian Holz ausgerechnet ein Akteur in Schwarz, indem er wenige Augenblicke vor  dem Ende einen Eckball direkt im Tor von Börnecke, der sich böse verschätzte, versenkte (89.). Ein Fehler mit Folgen, denn das anschließende Siegerbier ging laut Kabinenfunk auf die Rechnung des Torwarts…
Schlussendlich gewann die Elf von Trainer Dirk Kahl mit 9:1, was der Übungsleiter zum Anlass nahm, sein Team für einen „nie gefährdeten Sieg“ zu loben: „Wir haben heute guten Fußball, auch wenn wir heute sehr viel Platz hatten. Doch man muss erstmal neun Tore schießen“, präsentierte sich der Coach bei bester Stimmung. Auch zum Gegner fand er noch eine aufmunternde Prognose: „Ich denke, Union wird trotzdem nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Dafür ist das Potential viel zu groß. Was ihnen fehlt, ist die Abstimmung n den Mannschaftsteilen“, analysierte Kahl den klar geschlagenen SCU.
Bleibt zu hoffen, dass Union für die kommenden Aufgaben noch genügend Spieler zur Verfügung haben wird. Denn das Lazarett ist derzeit überfüllt. Antonio Venturini und Mehmet Sorkun sind als Trainergespann weiter bemüht, neue Leute zu finden: „Wir sind dabei, neue Spieler zu holen. Das muss einfach sein!“, zeigte sich Venturini besorgt.
Beim FC Roland Wedel sieht es derzeit ganz anders aus. Allein in den letzten beiden Spielen erzielte das Team um Kapitän Marco Meins 18(!) Tore. Eine wahnsinnige Statistik!
Der Trainer zeigt sich allerdings gedämpft: „Wir wollen unser Vorjahresergebnis (Rang vier) bestätigen. Vorne werden Glashütte und Rissen alles untereinander ausmachen. Dahinter ist aber alles möglich.“.

SC Union 03: M. Venturini (46. Bektas) – M. Demir, Voegt, Thießen, Weber – A. Venturini (15. E. Holz) – Iscan, Bayazit (26. Lehmann), C. Holz – Kama, Ghazouani, Spielertrainergespann: Mehmet Sorkun & Antonio Venturini

FC Roland Wedel: Börnecke – Möller, Scherer, Mohr, Macias Mora – Hlede, Stute (62. Claußen), Lopez (80. Durkut), Meins – Dilber (68. Grützmacher), Steinbach, Trainer: Dirk Kahl


Tore: 0:1 Dilber (1. Stute), 0:2 Lopez (12. Meins), 0:3 Steinbach (24. Lopez), 0:4 Meins (56. Dilber), 0.5 Steinbach (65. Meins), 0:6 Lopez (72. Steinbach), 0:7 Meins (82. Möller), 0:8 Scherer (86., Strafstoßtor, Handspiel Weber), 0:9 Steinbach (88. Meins), 1:9 C. Holz (89., direkter Eckstoß)

Schiedsrichter: Sebastian Kirsch (SC Pinneberg, Note 2)

Zuschauer: 15

besonderes Vorkommnis: Weil Union bei der Verletzung von Torhüter Martino Venturini keinen Ersatztorhüter auf der Bank hatte, hütete Feldspieler Mefa Demir ab der 46. Minute das Tor, während Venturini durch den Feldspieler Ozan Bektas ersetzt wurde.


Spielbericht SC Nienstedten 1.D - FC St. Pauli 2.D

Erfolgreicher Frühsport
5:0-Erfolg trotz Spätstarts für St. Paulis 2.D

Die D2 des FC St. Pauli hat sich beim Gastspiel gegen das Schlusslicht der D-Bezirksliga 01 Herbst keine Blöße gegeben und das, obwohl das Team zur unglücklichen Anstoßzeit von neun Uhr morgens zunächst stark verschlafen wirkte.
Besonders traf dies in der fünften Minute auf Torhüter Leon Schmidt zu, der eine Flanke von der linken Seite falsch berechnete und somit Lennard Henke zu einer Rettungsaktion, kurz vor der Linie, in letzter Sekunde zwang. Eine Szene, die den Gemütszustand der Gäste-Elf bestens darstelle.
Doch mitten in das spielerische Brachland spielte Dario Kovacic einen Traumpass in den Lauf vom im richtigen Moment in der Mitte gestarteten Robin kehr, der den herauseilenden Torhüter cool umkurvte und sicher zum 0:1 ins leere Tor einschob (7.).
Trotz der erzielten Führung blieb das Team in braun spielerisch aber weiter farblos. Erst das beim 0:1 erfolgreiche Duo Kovacic/Kehr konnte nach knapp einer Viertelstunde wieder für Torgefahr sorgen, als erneut Kovacic herrlich zu Kehr spielte, dessen zu hoch angesetzter Versuch aus zehn Metern jedoch über das Tor flog.
Vier Minuten vor der Pause brannte es nach einem kapitalen Aussetzer auf der rechten Abwehrseite des FC, als der ballführende Nienstedtener allein auf Schmidt zulief, jedoch am in dieser Szene einzig hellwachen St. Paulianer scheiterte.
Es war eine Situation, die für die Oertel/Olde-Elf eine Wirkung von fünf Litern Kaffee, drei kalten Duscheinheiten und sieben Nebelhörnern hatte; endlich begann sie, ihr Potential auszuspielen! Der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Nikola Kosanic präsentierte zunächst einen energischen Flankenlauf bis zur Grundlinie auf der rechten Seite, behielt dann den Überblick, um Kovacic in der Mitte zu sehen und dieser schaffte es nicht wirklich ansehnlich, aber erfolgreich, die Kugel aus zehn Metern zum 0:2 einzunetzen (28.).
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte spielte sich fast dasselbe noch einmal ab. Die einzigen Unterschiede: Flankenläufer war diesmal Ivan Stanjevic und die Torentfernung bei Kovacic´ Abschluss betrug nur einen einzigen Meter (30.+1). Sei es drum – Spielstand zum Pausenpfiff: 0:3.
Mit dem Elan der beiden letzten Tore stürmten die Gäste zu Beginn des zweiten Abschnitts sofort wieder Richtung SCN-Tor, erreichten in Person von Kapitän Martin Schauer erstmals den gegnerischen Gefahrenbereich. Sein Schuss aus 20 Metern endete aber lediglich in den Armen des Torhüters (33.), der wenig später auch einen Drehschuss von Kosanic entschärfte.
Drei Minuten lief Kosanic nach exakter Vorarbeit Schauers allein aufs Tor zu, hatte das 0.4 auf dem Fu0, doch der Ball kullerte an der falschen Seite des Pfostens vorbei.
Zwei vergebene Chancen, die ihn allerdings keineswegs entmutigten, ganz im Gegenteil! Ein unwiderstehliches Solo über den halben Platz, mitsamt Umkurven des Torhüters, gestattete ihm nun doch den ersten eigenen Torerfolg der Partie nach 47 Minuten.
Zwei Torschützen mit der Namensendung „-ic“ trafen also gemeinsam dreimal (eine Umtaufung Robin Kehrs in Keric wäre hier angebracht) – da wollte sich auch Stanjevic nicht lumpen lassen, spekulierte nach einem Abwehrfehler der Gastgeber richtig und kam aus zehn Metern zum Schuss, scheiterte aber am starken Torhüter (57.).
Besser machte es Kosanic nach famosem Zuspiel von Schauer, genau in die Schnittstelle der Abwehr und mit einem sicheren Rechtsschuss ins Tor zum 0:5 (60.).
Der St. Pauli-IC steuerte damit sogar mit voller Geschwindigkeit in Richtung Kantersieg, wo er mit dem Abpfiff ankam.
Ein insgesamt verdienter Sieg für die Mannschaft vom Brummerskamp, die zwar lange mit schönem Fußball wartete, aber dafür ab der 27. Minute besonders stark auftrumpfte.

FC St. Pauli 2.D: Schmidt – Henke (40. Evlicoglu), Bendowski, Zähringer, Erdal (40. Aslani) – Lüth (50. zu Klampen), Schauer, kehr (40. Bebensee), Stanjevic – Kovacic, zu Klampen (27. Kosanic), Trainergespann: Tobias Oertel & Oliver Olde

Tore: 0:1 Kehr (7. Kovacic), 0.2 Kovacic (28. Kosanic), 0:3 Kovacic (30.+1, Stanjevic), 0:4 Kosanic (47.), 0:5 Kosanic (60. Schauer)

Schiedsrichter: Sören Jäger

Zuschauer: 35