Samstag, 3. Juni 2017

Spielbericht Hannover 96 1.C - SV Werder Bremen 1.C

96 nimmt die Aufbauhilfe an
Wichtige Punkte im Abstiegskampf gegen desolates Werder Bremen

Der große Gewinner des Pfingstwochenendes 2017 in der C-Regionalliga Nord ist schnell gefunden: Hannover 96, verschafften sich „die Roten“ mit ihrem zweiten Sieg in Serie vor dem großen Zitterfinale die beste Ausgangsposition im Abstiegskampf.
Im Heimspiel gegen das rückrundenschwache Werder Bremen dürften sich die 80 Zuschauer im Leinestadion zu Seelze gefragt haben, wer hier eigentlich der echte Abstiegskandidat sei, begannen die Gäste zwar mit etwas mehr Ballbesitz, aber ohne die zündende Idee gegen die hervorragend verschiebenden Reihen der 96er, die nach 13 Minuten durch Sabri Bedir von halblinks in Front gerieten, hatte ihn Kapitän Maximilian Franke zuvor passend in Szene gesetzt.
Die kurzzeitige Unterzahl (30-Tore-Mann Nick Woltemade musste mit Oberschenkelproblemen behandelt und kurz darauf ausgewechselt werden) konnte dabei aber keineswegs als Ausrede für jene zugriffslose Werderaner herhalten, die sich bei Maximilian Frankes Verdopplung von einem langen Abstoß (!) Ilhan Kizilhans aushebeln ließen.
Franke und Doppelpasspartner „Beppo“ Eichhorn freute es – 2:0!
Und weiter ging der hannoversche Festtag nur zwei Minuten später mit einem Franco Ferraro, der auf links erst von einem am Ball vorbei fliegenden Paul Niefer und im Flankenlauf von einem nicht zweikampffähigen Maximilian Schütt profitierte.
Franke sagte wieder am zweiten Pfosten „Danke“ (25.).
Mit dem U14-Akteur Emre Karagöz (durch eine lange Verletztenliste und den suspendierten Diallo übrigens der fünfte seiner Zunft an diesem Tag) aus der Kabine gekommen, sollte alles besser werden, doch stattdessen machten sie es dem Gegner einfach, die langen Schläge auf bewegungsarme Offensivspieler zu verteidigen.
Und als Simon Knüwe einmal die kurze Variante auf den sich anbietenden Silas Steinwedel wählte, setzte es sofort das 4:0, bemerkte der wieder abdrehende „Zehner“ nicht, dass mit Sabri Bedir ein ball- und torhungriger Gegenspieler hinter ihm lauerte…
In der Folge hätte Sabri, der bereits in der Vorwoche die wichtigen Treffer im 2:1 beim Harburger TB erzielte, gar auf 5:0 erhöhen können, wäre sein Heber über den doch noch im zweiten Anlauf zupackenden Maximilian Gundelach einen kleinen Tick höher geraten (44.).
Auch Maximilian Franke hatte 96-Treffer Nummer fünf von halblinks auf dem Fuß, verpasste sein 14. Saisontor durch knappes Verziehen (59.).
Abgesehen von zwei harmlosen Schütt-Freistößen, ließ die Dreyer-Elf erst nach geschlagenen 61 Minuten offensiv aufhorchen, als Nicolas Fenski quer für Silas Steinwedel auflegte, dieser aber seine Füße nicht rechtzeitig entknotet bekam und letztlich nur für einen Eckball sorgte.
Im zweiten Versuch – 96 ging es nun etwas gemütlicher an – machte es der ansonsten wirkungslose Offensivkicker besser, schenkte der 15-Jährige seinen ex-Kollegen kurz vor Ultimo immerhin noch den traumhaften 4:1-Ehrentreffer per Distanzschuss ein.
Am Ende aber nicht mehr als eine kleine Randnotiz, haben Bedrim Aliu und seine Kollegen den Abstiegsplatz neun nun einen Spieltag vor der Endabrechnung verlassen und den Ligaerhalt nach einer schwierigen Saison somit in der eigenen Hand.
Ein dreifacher Punktgewinn beim Absteiger in Osnabrück würde auf jeden Fall langen.
Die 2003er (aktuell U14) würde es ihnen jedenfalls danken!
Werder Bremen, das in der Rückrundentabelle einen Abstiegsplatz belegt, sollte sich dagegen in der derzeitigen Verfassung überlegen, die letzten zu vergebenen Punkte der Spielzeit vielleicht per Post zum souveränen Meister nach Wolfsburg zu schicken.
Ein Resultat wie im Hinspiel (7:0 für die „Wölfe“) scheint indes nicht unrealistisch…
Vielleicht aber bringt ihnen ja das kommende Bremen-Pokalendspiel „dahoam“ gegen Ligakonkurrent Komet Arsten wieder ein wenig Schwung zurück.
Allerdings nur, wenn man nicht wie im Punktspiel (2:3) neulich eine 2:0-Führung herschenkt…


Hannover 96 1.C: Tietje – Warnecke, Kizilhan, D, Vukancic, Eichhorn – Aliu (65. Luyeye-Nkula), Kiy, N. Vukancic, Ferraro – Franke (67. Frees), Bedir (49. Bleich), Trainer: Sven Thur

SV Werder Bremen 1.C: Gundelach – Niefer, Schütt, Knüwe, Woschek (70. Kim) – Westphal (36. Karagöz), Fenski, Steinwedel, Er – Woltemade (15. Asante), Köppener, Trainer: Björn Dreyer

Tore: 1:0 Bedir (13. Franke), 2:0 Franke (23. Eichhorn), 3:0 Franke (25. Ferraro), 4:0 Bedir (40.), 4:1 Steinwedel (69.)

Schiedsrichter: Marcel Baumgart (SV Hambühren, Note 2: Hatte das Spiel jederzeit bestens im Griff und gestattete viel Spielfluss. Niefer wäre allerdings für seine überflüssig harten Einsteigen (20. & 48.) definitiv zu verwarnen, bzw. nach dem Zweiten des Feldes zu verweisen gewesen. Der Verzicht auf Coachingzonen (und die damit tolerierte Spielfeldnähe der Trainer birgt Risiken, die diesem insgesamt fairen Spiel jedoch nicht schadeten.)

Zuschauer: 81


Die Tabelle der C-Regionalliga nach 21 Spieltagen
Pl
Mannschaft
Sp
S
U
N
Tore
Pkt
01
VfL Wolfsburg
21
18
1
 2
88:14
55
02
Eintracht Braunschweig
21
13
3
 5
43:31
42
03
SV Werder Bremen
21
12
4
 5
63:35
40
04
Hamburger SV
21
11
6
 4
34:21
39
05
KSV Holstein Kiel
21
10
3
 8
59:37
33
06
TuS Komet Arsten
21
 9
4
 8
34:39
31
07
Hannover 96
21
 8
3
10
41:34
27
08
FC St. Pauli
21
 6
8
 7
23:37
26
09
Niendorfer TSV
21
 6
7
 8
29:35
25
10
VfL Osnabrück
21
 5
3
13
33:43
18
11
Harburger TB
21
 4
2
15
15:41
14
12
SV Nettelnburg / Allermöhe
21
 2
0
19
13:108
 6





Mittwoch, 31. Mai 2017

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - Niendorfer TSV 1.D

St. Paulis Wende kommt von der Bank
Golpons Geistesblitz bringt Brummerskamp-Kicker ins Spiel

Einen Tag, nachdem die U12 ihren Halbfinaleinzug im Pokal perfekt machte, taten es ihnen die ein Jahr älteren Kicker des FC St. Pauli gleich und zogen ihrerseits durch einen 3:1-Heimerfolg im Jahrgangstopspiel gegen den Niendorfer TSV in die Runde der letzten vier ein.
Zu Beginn dürften sich allerdings jene bestätigt gefühlt haben, die im Vorfeld auf den NTSV tippten, ließ dieser den Gastgebern mit frühem Pressing kaum Luft zum Atmen.
Für den passenden Spielstand dazu sorgte nach knapp mehr als einem Dutzend an Spielminuten ein Eckball von Lennard Fiegen, den der sich hoch schraubende Nick Leptien kompromisslos zum 0:1 einköpfte.
St. Pauli tat sich dagegen auch in der Folge schwierig, spielerische Lösungsansätze gegen die griffigen Niendorfer zu finden.
Einen Okeke-Versuch über den Kasten wertete der Heim-Anhang schon mal als guten Anfang (20.).
Mit dem obligatorischen Vierfachwechsel nach 20 Minuten wurde die Wende zum Guten tatsächlich von der Bank eingeleitet, brachten insbesondere Maximilian Hayford und Hugo Golpon den bislang vermissten Schwung und vor allem neue Geistesblitze wie Golpons schnell ausgeführter Freistoß, den der 13-Jährige geistesgegenwärtig kurz in den Lauf von Maximilian Baafi servierte, sodass dieser im Rücken der überrumpelten NTSV-Abwehr überlegt in die lange Ecke abschließen konnte – das schmeichelhafte 1:1, das sich der FC gegen die sichtlich geschockte Sanne-Equipe in der Folge nachträglich verdiente.
So waren es jetzt die Braunen, die der Führung, nicht nur durch Hugo Golpons erste Duftmarke nach der Pause (von halbrechts über das Tor, 32.) näher waren.
Doch Vorsicht! Ein strammer Distanzschuss Nick Leptiens, den Bendix Große noch über das Tor lenkte, hätte den Spieß durchaus wieder umdrehen können (43.).
Stattdessen stach der Profinachwuchs den Dolch kurz darauf auf der anderen Seite tief ins Herz der Nordwest-Hamburger, als die Kugel eher zufällig vor den Füßen von Felix Möller landete und dieser im Strafraum direkt mit rechts den Weg ins Glück fand.
Zwar arbeiteten die Jungs, die den FC St. Pauli in der vergangenen Herbstrunde noch verdient mit 2:1 bezwangen, in einer umkämpften, aber nicht unfairen Schlussphase noch einmal an dem Tor zur Verlängerung, doch was nicht schon in der Entstehung gestört wurde, fischte Bendix Große als Herr der Lüfte sicher ab.
Ob dem Team in weiß dabei vielleicht neues, frisches Personal von der Bank (insbesondere Raphael Dorra) gut getan hätte?
St. Pauli dagegen beschäftigte den Gegner derweil immer wieder mit Entlastungsangriffen, wodurch Niklas Pietruschkas nahezu peinliche, aber für ihn folgenlose Spielverzögerungen (Ballwegschlagen & Ball für einen NTSV-Freistoß nicht herausgegeben) umso unnötiger daherkamen.
Schließlich machte man in der nochmals verlängerten Nachspielzeit alles klar, fing Schlüsselfigur Hugo Golpon einen unpräzisen Ball im niendorfer Spielaufbau ab, um ihn für Niklas Gerland zu servieren.
Dass dieser im Duell gegen Klaas Plötzky nur das Aluminium traf, ließ der erfolgreiche Nachschuss von Maximilian Hayford letztlich vergessen – das Halbfinale am 6.6. zu Hause gegen Eintracht Norderstedt ist gebucht!
Im Parallelspiel fechten indes die 1.D des Hamburger SV und die des SC Nienstedten den zweiten Finalteilnehmer aus.

FC St. Pauli 1.D: Große – Okeke, Cetin, V. Vagner – Baafi, Ludwig, Gerland, Pietruschka – Möller, eingewechselt: Golpon, Hayford, A. Aktürk, M. Aktürk, Trainer: Michel Welke

Niendorfer TSV 1.D: K. Plötzky – F. Hansow, Hintze, Bödeker – Fiegen, T. Sanne – Leptien, De Chatrie, L. Plötzky, Trainer: Dirk Sanne

Tore: 0:1 Leptien (13. Fiegen), 1:1 Baafi (24. Golpon), 2:1 Möller (46. Baafi), 3:1 Hayford (60+3. Gerland)

Schiedsrichter: Detlef Kowitz (FTSV Komet Blankenese, Note 2,5: souveräne Vorstellung mit gutem Blick für Armvergehen und (nicht) Abseitspositionen wie vor dem 3:1, als Gerland hauchdünn nicht im Abseits stand (60+3.). Ebenfalls korrekt, K. Plötzkys Grätsche gegen Pietruschka nicht als strafstoßreif einzuschätzen (Ball gespielt, 60+2.). T. Sanne wäre allerdings für sein taktisches Foulspiel (27.) zwingend zu verwarnen, Pietruschka für seine wiederholten Spielverzögerungen (48. & 60+1.) per Zeitstrafe des Feldes zu verweisen gewesen.

Zuschauer: 59


Die Viertelfinals im Überblick:
SpVgg Billstedt-Horn 1.D (A1)           2:3 n.9m    Eintracht Norderstedt 1.D
Hamburger SV 1.D (A1)                      3:1             VfL Lohbrügge 1.D (A11)
FC St. Pauli 1.D  (A1)                          3:1             Niendorfer TSV 1.D (A1)
Hamburger SV 3.D (A2)                      3:4             SC Nienstedten 1.D (A1)

Halbfinale:
06.06.2017 18:30 Uhr:
FC St. Pauli 1.D (A1)                           -                Eintracht Norderstedt 1.D (A1)
Hamburger SV 1.D (A1)                      -                SC Nienstedten 1.D (A1)

Finale:
17.06.2017 17:00 Uhr

Dienstag, 30. Mai 2017

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - SC Victoria Hamburg 2.D


St. Pauli erreicht den „Doppel-Clásico“
U12 zieht ungefährdet ins Halbfinale ein – jetzt wartet der HSV!

In der Liga gehen die 2005er des FC St. Pauli als blamabler Vorletzter arg am Stock, doch im Pokal läuft es für Braun-weiß wie geschmiert, räumte man den nicht zu unterschätzenden SC Victoria ohne Komplikationen aus dem Weg in Richtung Endspielort Jenfeld.
Auch ohne die auf Krücken humpelnden Desmond Richter und Benjamin Radöhl (verletzten sich bei einem Turnier am vorigen Wochenende) brachten die Brummerskamp-Kicker die Kugel vor heimischer Kulisse und unter den Augen der zu passiven Gäste kontrolliert ins Zirkulieren, was sich nach bereits sieben Minuten erstmals lohnte, als Maxi Addai die Kugel über rechts in den Strafraum brachte, von wo aus sie über Manuel Schmitz vor den Füßen des eiskalt einschiebenden Jamel Stöhr landete.
Auch beim 2:0 stellten Stöhr und Schmitz ihr gutes Harmonieren zur Schau, freute sich Schmitz vor seinem umsichtigen Umkurven des gegnerischen Torhüters mitsamt Torabschluss über ein maßgeschneidertes Zuspiel des „Zehners“ (11.).
Dass der Blondschopf Geschenke auch von anderen Mitspielern annimmt, bewies er knappe fünf Minuten später, indem er einen Bilderbuchangriff über Ruben Kolbusa und Maxi Addai mustergültig, allerdings auch ohne jede Bedrängnis, zu einem goldenen Ende brachte.
Doch es ging noch stümperhafter aus Sicht des SCV, bereitete Max Andresen das 4:0 mit einer Ballverarbeitungspanne am eigenen Zwölfer quasi vor.
Manuel Schmitz schaltete schnell und legte quer – natürlich für Jamel Stöhr, der dadurch mit dem Doppelpack seines Vorlagengebers gleichzog.
Mit dem Pausenstand von 0:4 noch gut bedient, sollte nach einer intensiven Halbzeitansprache in Abschnitt zwei alles besser werden für Blau-gelb, doch wieder dauerte es keine zehn Zeigerumdrehungen, ehe ein gewisser Jamel Stöhr die bis dato sauber verteidigte Halbzeit-Null zu Nichte machte, indem er eine suboptimale Fangaktion von Schlussmann Robert Lüdtke gegen einen Jahraus-Freistoß zum Abstauber nutzte.
Ein Fehler, den der Fänger aber mit einer starken Abwehr gegen einen ruhenden Ball Muhammed Dahabas aus 16 Metern wieder wettmachte (56.).
Ansonsten war es nicht mehr das Katz-und-Maus-Spiel aus dem ersten Durchgang, was nicht nur an der Versetzung von Manuel Schmitz in St. Paulis Innenverteidigung lag, sondern vor allem an einem engagierteren und mutigeren Auftreten (inklusive gut funktionierender Abseitsfalle) des Erxleben-Nonetts, dem in der Vorwärtsbewegung dann aber doch zu häufig Tempo und Robustheit abgingen.
Immerhin musste man am Ende nicht ganz ohne Torerfolg nach Hause fahren, rutschte ein Freistoß des eingewechselten Mick Schorr noch zum 5:1-Ehrentreffer in die Maschen.
Ein weiteres Erfolgserlebnis blieb ihnen in Überzahl (Karim Hüneburg musste nach einem harten taktischen Foulspiel per Zeitstrafe vom Feld) aber verwehrt.
Luis Jahraus und Co dürfen sich indes am kommenden Mittwoch auf den hamburger Clásico gegen den in Nienstedten siegreichen HSV (2:0) freuen, reist der überzeugende Aushilfsinnenverteidiger in seinen neuen Farben zu seinem „Ex“ nach Norderstedt, um dort um den Finaleinzug zu kämpfen.

Nur drei Tage später steigt an selber Stelle übrigens das Punktspielduell der beiden Fußballgroßmächte Hamburgs…

SC Victoria Hamburg 2.D: Lüdtke – Fahlbusch, Andresen, Dort – Triquart, Thederan, Hartmann, Reimer – Knies, eingewechselt: Schorr, Rasch-Isla, Trainer: Udo Erxleben

Tore: 1:0 Stöhr (7. Schmitz), 2:0 Schmitz (11. Stöhr), 3:0 Schmitz (16. Addai), 4:0 Stöhr (21. Schmitz), 5:0 Stöhr (39. Jahraus), 5:1 Schorr (58. direkter Freistoß)

Zeitstrafe: Hüneburg (57. taktisches Foulspiel)

Schiedsrichter: Nematulla Akbari (FTSV Komet Blankenese, Note 3,5: insgesamt unauffälliger Auftritt, die Zeitstrafe für Hüneburg war überzogen und regeltechnisch nicht abgedeckt, zumal der St. Paulianer zuvor nicht negativ aufgefallen war. Pfiff die Begegnung eine Minute zu früh ab.)

Zuschauer: 60
Manuel Schmitz war in offensiver Rolle kaum zu bremsen