96
nimmt die Aufbauhilfe an
Wichtige Punkte im Abstiegskampf gegen
desolates Werder Bremen
Der große Gewinner des Pfingstwochenendes 2017 in der
C-Regionalliga Nord ist schnell gefunden: Hannover 96, verschafften sich „die
Roten“ mit ihrem zweiten Sieg in Serie vor dem großen Zitterfinale die beste
Ausgangsposition im Abstiegskampf.
Im Heimspiel gegen das rückrundenschwache Werder
Bremen dürften sich die 80 Zuschauer im Leinestadion zu Seelze gefragt haben,
wer hier eigentlich der echte Abstiegskandidat sei, begannen die Gäste zwar mit
etwas mehr Ballbesitz, aber ohne die zündende Idee gegen die hervorragend
verschiebenden Reihen der 96er, die nach 13 Minuten durch Sabri Bedir von
halblinks in Front gerieten, hatte ihn Kapitän Maximilian Franke zuvor passend
in Szene gesetzt.
Die kurzzeitige Unterzahl (30-Tore-Mann Nick Woltemade
musste mit Oberschenkelproblemen behandelt und kurz darauf ausgewechselt
werden) konnte dabei aber keineswegs als Ausrede für jene zugriffslose
Werderaner herhalten, die sich bei Maximilian Frankes Verdopplung von einem
langen Abstoß (!) Ilhan Kizilhans aushebeln ließen.
Franke und Doppelpasspartner „Beppo“ Eichhorn freute
es – 2:0!
Und weiter ging der hannoversche Festtag nur zwei
Minuten später mit einem Franco Ferraro, der auf links erst von einem am Ball
vorbei fliegenden Paul Niefer und im Flankenlauf von einem nicht
zweikampffähigen Maximilian Schütt profitierte.
Franke sagte wieder am zweiten Pfosten „Danke“ (25.).
Mit dem U14-Akteur Emre Karagöz (durch eine lange
Verletztenliste und den suspendierten Diallo übrigens der fünfte seiner Zunft an
diesem Tag) aus der Kabine gekommen, sollte alles besser werden, doch
stattdessen machten sie es dem Gegner einfach, die langen Schläge auf
bewegungsarme Offensivspieler zu verteidigen.
Und als Simon Knüwe einmal die kurze Variante auf den
sich anbietenden Silas Steinwedel wählte, setzte es sofort das 4:0, bemerkte
der wieder abdrehende „Zehner“ nicht, dass mit Sabri Bedir ein ball- und
torhungriger Gegenspieler hinter ihm lauerte…
In der Folge hätte Sabri, der bereits in der Vorwoche
die wichtigen Treffer im 2:1 beim Harburger TB erzielte, gar auf 5:0 erhöhen können,
wäre sein Heber über den doch noch im zweiten Anlauf zupackenden Maximilian
Gundelach einen kleinen Tick höher geraten (44.).
Auch Maximilian Franke hatte 96-Treffer Nummer fünf
von halblinks auf dem Fuß, verpasste sein 14. Saisontor durch knappes Verziehen
(59.).
Abgesehen von zwei harmlosen Schütt-Freistößen, ließ
die Dreyer-Elf erst nach geschlagenen 61 Minuten offensiv aufhorchen, als
Nicolas Fenski quer für Silas Steinwedel auflegte, dieser aber seine Füße nicht
rechtzeitig entknotet bekam und letztlich nur für einen Eckball sorgte.
Im zweiten Versuch – 96 ging es nun etwas gemütlicher
an – machte es der ansonsten wirkungslose Offensivkicker besser, schenkte der
15-Jährige seinen ex-Kollegen kurz vor Ultimo immerhin noch den traumhaften
4:1-Ehrentreffer per Distanzschuss ein.
Am Ende aber nicht mehr als eine kleine Randnotiz, haben
Bedrim Aliu und seine Kollegen den Abstiegsplatz neun nun einen Spieltag vor
der Endabrechnung verlassen und den Ligaerhalt nach einer schwierigen Saison
somit in der eigenen Hand.
Ein dreifacher Punktgewinn beim Absteiger in Osnabrück
würde auf jeden Fall langen.
Die 2003er (aktuell U14) würde es ihnen jedenfalls
danken!
Werder Bremen, das in der Rückrundentabelle einen
Abstiegsplatz belegt, sollte sich dagegen in der derzeitigen Verfassung
überlegen, die letzten zu vergebenen Punkte der Spielzeit vielleicht per Post
zum souveränen Meister nach Wolfsburg zu schicken.
Ein Resultat wie im Hinspiel (7:0 für die „Wölfe“)
scheint indes nicht unrealistisch…
Vielleicht aber bringt ihnen ja das kommende Bremen-Pokalendspiel
„dahoam“ gegen Ligakonkurrent Komet Arsten wieder ein wenig Schwung zurück.
Allerdings nur, wenn man nicht wie im Punktspiel (2:3)
neulich eine 2:0-Führung herschenkt…
Hannover
96 1.C: Tietje – Warnecke, Kizilhan, D, Vukancic,
Eichhorn – Aliu (65. Luyeye-Nkula), Kiy, N. Vukancic, Ferraro – Franke (67.
Frees), Bedir (49. Bleich), Trainer: Sven Thur
SV
Werder Bremen 1.C: Gundelach – Niefer, Schütt, Knüwe,
Woschek (70. Kim) – Westphal (36. Karagöz), Fenski, Steinwedel, Er – Woltemade
(15. Asante), Köppener, Trainer: Björn Dreyer
Tore:
1:0 Bedir (13. Franke), 2:0 Franke (23. Eichhorn), 3:0 Franke (25. Ferraro),
4:0 Bedir (40.), 4:1 Steinwedel (69.)
Schiedsrichter:
Marcel Baumgart (SV Hambühren, Note 2: Hatte das Spiel jederzeit bestens im
Griff und gestattete viel Spielfluss. Niefer wäre allerdings für seine
überflüssig harten Einsteigen (20. & 48.) definitiv zu verwarnen, bzw. nach
dem Zweiten des Feldes zu verweisen gewesen. Der Verzicht auf Coachingzonen
(und die damit tolerierte Spielfeldnähe der Trainer birgt Risiken, die diesem
insgesamt fairen Spiel jedoch nicht schadeten.)
Zuschauer:
81
Die
Tabelle der C-Regionalliga nach 21 Spieltagen
Pl
|
Mannschaft
|
Sp
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Pkt
|
01
|
VfL Wolfsburg
|
21
|
18
|
1
|
2
|
88:14
|
55
|
02
|
Eintracht Braunschweig
|
21
|
13
|
3
|
5
|
43:31
|
42
|
03
|
SV Werder Bremen
|
21
|
12
|
4
|
5
|
63:35
|
40
|
04
|
Hamburger SV
|
21
|
11
|
6
|
4
|
34:21
|
39
|
05
|
KSV Holstein Kiel
|
21
|
10
|
3
|
8
|
59:37
|
33
|
06
|
TuS Komet Arsten
|
21
|
9
|
4
|
8
|
34:39
|
31
|
07
|
Hannover 96
|
21
|
8
|
3
|
10
|
41:34
|
27
|
08
|
FC St. Pauli
|
21
|
6
|
8
|
7
|
23:37
|
26
|
09
|
Niendorfer TSV
|
21
|
6
|
7
|
8
|
29:35
|
25
|
10
|
VfL Osnabrück
|
21
|
5
|
3
|
13
|
33:43
|
18
|
11
|
Harburger TB
|
21
|
4
|
2
|
15
|
15:41
|
14
|
12
|
SV Nettelnburg / Allermöhe
|
21
|
2
|
0
|
19
|
13:108
|
6
|