Samstag, 22. Juli 2017

Spielbericht FC St. Pauli VIII - FC St. Pauli V

Neue Fünfte überrennt den Achter
Klarer Favoritensieg im St. Pauli-internen Pokalduell

Im Grunde musste es bei sechs Heino Gestenberg Pokal-Teilnehmern unter der Flagge des FC St. Pauli ja so kommen, dass es gleich in Runde eins zu einem feldstraßeninternen Duell kam.
So erwischte es die Achte und die neue Fünfte, die bis zum Sommer noch als verte Herren unterwegs war, durch die Überflügelung der jetzigen vierten Herren gen Bezirksliga ihren Namen aber tauschen musste.
In Hosen aufgelaufen, deren Aufschrift „Vierte“ noch an alte Zeiten erinnerte, schien man in den ersten Augenblicken wohl noch in alten Zeiten zu schwelgen, ließ sich das Team in weiß von einem schwungvoll beginnenden B-Klassisten überraschen.
Eine Mischung aus Flanke und Torschuss von Paul Lindzinski war jedenfalls nicht weit weg davon, den Beobachter von den „eigenen Gesetzen des Pokals“ zu erzählen.
Kaum aber hatte sich der Kreisligist von diesem kleinen Schock erholt, schaffte er mit Mohamed Dridis als quirliger Hauptdarsteller Fakten.
Seinem platzierten 1:0 von der Strafraumgrenze (10.) ließ der Offensivmann per Doppelpass mit Afram Kakur seinen zweiten Streich folgen (17.).
Dem Achter ging das ganze alles einen Tick zu schnell.
Obendrauf mischten sich auch noch unglückliche Abspielfehler dazu wie bei Carlo Breuers missglückter Spieleröffnung über links, die der listige Robert Richter prompt mit einem Weitschusstor zum 3:0 bestrafte.
Doch auch der Favorit kann Geschenke verteilen.
Während man selber die eine oder andere Chance liegen ließ, verhalf ein unnötiger Querpass am eigenen Sechzehner dem Team aus der untersten Spielklasse zum Ehrentreffer durch Lindzinski.
Vereinzelnd beklatscht von schaulustigen, die auf der Rückseite der Nordtribüne auf das Testspiel der Profis gegen Werder Bremen warteten.
Der wahre Fußball war natürlich auch nach Anpfiff im Stadion weiter auf dem Nebenplatz zu finden, ließ die Elf von Neu-Trainer Chris Sprick mit ihrer Devise, den Ball fünf Sekunden nach Verlust sofort wiederzugewinnen, nur wenige Längen im Spiel zu.
Folgerichtig fiel es der Achtvertretung immer schwerer, das hohe Tempo mitzugehen und Spielzügen wie dem zum 4:1 (55.) etwas entgegenzusetzen.
In diesem Fall freute sich wieder Mohamed Dridi über einen Service des gerade eingewechselten Patrick Plötz, der sich eine Viertelstunde vor Ultimo selbst mit einem Lupfer über Torwart Christoph Leinung, immerhin Retter gegen einen schmissigen Blumenthal-Freistoß (67.), für seine engagierte Vorstellung belohnte.
Zuvor begann Kolja Hollstein (auch der kam von der Bank) seinen 27-minütigen Dienst mit einem direkt verwandelten Freistoß, der irgendwie durch Freund und Feind ins Netz rutschte (71.).
Gegen auch konditionell unterlegene Braunhemden legte Hollstein in der Schlussphase noch einmal zwei Schippen, beziehungsweise Tore drauf, sodass am Ende ein stattliches 8:1 für das nominelle Auswärtsteam auf der Spielnotizkarte von Schiedsrichter Robert Karus stand.
Deren Benutzung stand vor dem Spiel übrigens auf der Kippe, da sich das Unparteiischen-Gespann zurecht an der Tatsache störte, dass beide Mannschaften in weißen Hosen und Stutzen auflaufen wollten.
Auf den letzten Drücker konnte die Fünfte noch, trotz durch das Spiel der Profis abgesperrten Türen, die eingangs erwähnten braunen Hosen aus der Vergangenheit auftreiben.
In der Gegenwart steht vor dem anstehenden Zweitrundenkick erstmal der Punktspielauftakt bei Inter Eidelstedt an – hoffentlich in den richtigen Kleidern…

FC St. Pauli VIII: Leinung – Freitag, Britschin, Breuer – M. Richter, Jarre – Lindzinski, Amtenbrink, Volquardsen – Wagner, Irtenkauf, eingewechselt: Baust, Trainer: Malte Syska

FC St. Pauli V: Bucholski – Schirrmann (53. Ranck), Bars, Stüwe, Sorockin – Hinck (53. Plötz), Blumenthal – R. Richter, Dridi (63. Hollstein), Kakur – Palme, Trainer: Chris Sprick

Tore: 0:1 Dridi (10. R. Richter), 0:2 Dridi (17. Kakur), 0:3 R. Richter (22.), 1:3 Lindzinski (33. Irtenkauf), 1:4 Dridi (55. Plötz), 1:5 Hollstein (71. direkter Freistoß), 1:6 Plötz (74.), 1:7 Hollstein (78. Plötz), 1:8 Hollstein (90.)

Schiedsrichter: Robert Friedhelm Karus (SC Hansa 11, Note 2: ohne Probleme in einem einfach zu leitenden Spiel)

Zuschauer: 32
Der halb aufgebaute Hamburger Dom und ein gut gefülltes Millerntor Stadion sorgten für eine schöne Hintergrundkulisse
Afram Kakur (#21) im Dribbling gegen Tim Britschin

Freitag, 21. Juli 2017

Spielbericht SV West-Eimsbüttel III - FC Hamburger Berg III


Blaschke köpft im richtigen Moment
Hamburger Berg III vergeigt die Wende – Wespe straft per Doppelschlag

Im Kreisklasse B6-internen Duell im Heino Gerstenberg Pokal konnte sich die dritte Mannschaft des SV West-Eimsbüttel als erster Heimnutzer (die bereits hier stattgefundenen Finals um die hamburger Meisterschaft 2017 von U11 und U13 gewannen der HSV bzw. der FC St. Pauli) einen Pflichtspielsieg auf der neuen Kunstrasenanlage an der Vogt Kölln Straße sichern.
Gegen die neue Drittvertretung des FC Hamburger Berg schien dies bereits nach 22 Minuten bereits beschlossene Sache, legten die strukturierteren Gastgeber eine 2:0-Führung vor.
Patrick Kund, kompromisslos von der Strafraumgrenze (10.), und Leonardo Juresic mit einem indirekten Freistoß, nach verbotener Rückpassaufnahme (22.), ließen die Wespe schon in Richtung zweite Runde fliegen, ehe Mohammed Abaza binnen fünf Zeigerumdrehungen nicht nur aus der zweiten Reihe verkürzte, sondern in einer ähnlichen Rückraumaktion auch noch zum 2:2-Ausgleich traf.
Mit etwas mehr Defensivengagement wäre das freilich zu verhindern gewesen!
Immerhin blieben die Blauen auf der anderen Seite mit Andre Werners knapp verzogenen Rechtsschuss (36.) und Patrick Kunds Kopfball, am Tor vorbei (39.), weiter emsig.
Nach der Pause waren es aber vor allem die Gäste, die der Führung deutlich näher kamen, sodass der gut aufgelegte Torwart-Routinier Andreas Luderer einiges zu tun bekam.
Und wenn der Mann in Neongelb einmal nicht mehr eingreifen konnte, mangelte es den Berglern an der nötigen Zielgenauigkeit, wie bei Danial Alfriahs freiem Torschuss über den Kasten (47.).
Dass so etwas gegen einen erfahrenen Widersacher wie Wespe III nicht unbestraft bleibt, lernte die Elf um Spielertrainer „Pepe“ Cortez Casal, aus Personalnot zwischen Pfosten postiert, kurz darauf, als der Schlussmann in Rettungsabsicht mit Andre Werner zusammenrasselte und Hans Blaschke sein kahles Haupt zum idealen Kopfballwerkzeug machte – 3:2!
Nachdem Andre Werner keine 120 Sekunden danach auf 4:2 erhöhte und Patrick Kund unter den Augen seines Nachwuchses eine missglückte Spieleröffnung der Jahnplatzkicker mit dem 5:2 bestrafte (68.), war der Fisch schließlich vom Teller.
Allerdings zitterte er durch weiter nach vorne spielende Cortez-Schützlinge immer noch ein wenig.
So fischte Luderer einen Abaza-Heber mit der Hand als Schleppnetz gerade noch rechtzeitig ab (78.), während der Schütze im nächsten Anlauf lieber auf den abseits stehenden Owusu Dapaah ablegte (83.)…
Quasi im schön gespielten Gegenzug veredelte Yanick Meyer eine Lo Piparo-Flanke zum 6:2-Endstand für die Elf von Spielertrainer Andre Schadwell, die sich nun auf das Auftaktderby gegen die Reserve des TSV Stellingen freut.
Wenn sie denn nicht wie im Holstenpokal gegen Mesopotamien II auf ein Antreten verzichtet…
Für Spielmacher Abdelmoneim Moustafa und seine Kollegen in rot steht dagegen zu Hause das Duell der Ausgeschiedenen gegen die Achte von St. Pauli auf dem Programm.
Eine dieser Geschichten, „die nur der Fußball schreibt“, bildet übrigens der kleine Funfact am Rande, dass Wespe-Schlussmann Andreas Luderer am Folgetag das Pokalderby zwischen Sternschanze VI und Hammonia III leitete.
Genau jenes Match, bei dem Dennis Köhnke, Schiedsrichter beim freitäglichen Pokalweiterkommen von „Lude“ und Co, selbst als SCS-Fänger zwischen den Pfosten stand.
Die Fußballwelt ist eben ein Dorf.

SV West-Eimsbüttel III: Luderer – Bürger, Jerke, Müller – Petreck, Meyer – Lo Piparo, L. Juresic, Kund – Andre Werner, Blaschke, eingewechselt: Kubow, Kücük, Mo. Lahs, Trainer: Andre Schadwell

FC Hamburger Berg III: Cortez Casal – Quejamy, Mohamad, Schühler, Rahimi – Abaza, Moustafa, Dembélé, Azrak – Dapaah, Alfriah, eingewechselt: Houran, Spielertrainer: „Pepe“ Cortez Casal

Tore: 1:0 Petreck (10. Blaschke), 2:0 L. Juresic (22. Meyer), 2:1 Abaza (24.), 2:2 Abaza (29. Dapaah), 3:2 Blaschke (56. Andre Werner), 4:2 Andre Werner (58. Petreck), 5:2 Kund (67.), 6:2 Meyer (84. Lo Piparo)

Gelbe Karten: Müller – Moustafa, Alfriah

Schiedsrichter: Dennis Köhnke (SC Sternschanze, Note 3)

Zuschauer: 40
Zwei gegen einen und doch ließen Owusu Dapaah (l.) und Danial Alfriah (r.) diese Großchance liegen.

Samstag, 15. Juli 2017

Spielbericht DSC Hanseat 1.C - SC Sternschanze 2.C


Einseitige Dana Cup-Probe
Sternschanze-2004er siegen an der Vogesenstraße

Den renommierten Dana Cup vor Augen, nutzten die 2004er des SC Sternschanze, um sich erstmals als „2.C“ für das internationale Turnier-Highlight in Dänemark einzuspielen.
Mit dem DSC Hanseat, Meister seiner Kreisklasse-Staffel in der vergangenen Frühjahrsrunde, fanden die Schanzer den dafür idealen Sparringspartner.
Mit dem Gros an Ballbesitz und einer hoch aktiven linken Seite nahmen die Gäste sofort den gegnerischen Kasten ins Visier.
Zunächst noch nicht mit dem gewünschten Erfolg, wurde insbesondere der immer wieder auf links gesuchte Carl Sternsdorff bei seinen gefährlichen Flankenläufen im letzten Moment gestellt.
Da versucht man es halt einfach mal über die andere Seite.
Gesagt – getan, tankte sich Anton Stahmer an der Grundlinie durch, um den hier unglücklich agierenden DSC-Schlussmann mit einer torliniennahen Hereingabe zum Eigentor zu zwingen.
Mit einer kleinen Portion Fantasie kann man diesen Torerfolg auch auf das Konto des 13-Jährigen buchen, der in der Folge mit ansehen musste, wie seine Kollegen reihenweise vor dem Tor vergeigten.
Carl Sternsdorff in die Arme des Torhüters (17.), der erst Sekunden zuvor eingewechselte Bengt Lais nach starkem eigenen Ballgewinn über das Gehäuse (21.) und Anton Stahmer selbst, allein vor dem rettenden Handschuhträger mitsamt erfolglosem Nachschussgestochere (35.), seien da als krasseste Beispiele zu nennen.
Auf der gegenüberliegenden Seite hatte Schanzes „Juni“ Mai die Gelegenheit, sich von seiner spielerischen Seite zu zeigen, blieb ein ordentlicher Schussversuch über seine Querlatte (34.) der große Offensivhöhepunkt der durchaus engagierten, aber letztlich in sämtlichen Punkten unterlegenen Dulsberger.
Immerhin suchten diese nach dem Wiederbeginn etwas häufiger den Weg nach vorne, jedoch bis auf einen sauber über die Latte gelenkten 19-Meter-Freistoß (55.) weiter ohne ernsthafte Torgefahr, während Blau-rot weiterhin zu verschwenderisch mit seinen Chancen umging.
Bis Neuzugang Milan Meißner den gestarteten Carl Sternsdorff im Rücken der Abwehr fand und dieser das steinartige Spielgerät routiniert zum 0:2 einschob (48.).
Zwei Minuten später gab es das Ganze noch einmal, nur hört der diesmalige Passgeber auf den Namen Oskar Langela.
Ein „Doppelter Anton“ (Stahmer und Torschütze Geffert kombinierten sich, wenn auch leicht abseitsverdächtig, schön zum 0:4) schenkte dem Neuzugang vom SC Vier und Marschlande seine offizielle Torpremiere im Schanzendress.
Unkenrufe, es könne in den letzten knapp 20 Minuten gar noch zweistellig werden, verstummten jedoch mit Blick auf die optimierungsbedürftige Chancenverwertung schnell wieder.
Simon Rückert eiskalt in die lange Ecke (60.) und ein später Doppelpack Anton Stahmers (65. & 67.) stellten aber immerhin noch einen 7:0-Kantersieg sicher.
Das Ziel, allen Jungs (und D-Mädchen Laia Hatzius Sarramona) ein weiteres Elferfelderlebnis gegeben zu haben, ist indes allemal erreicht.

SC Sternschanze 2.C: Mai – Bertzbach, Rückert, Grimm, Panesar – Birkoben, Meißner – Stahmer, Geffert, Sternsdorff – Schlötcke, eingewechselt: Langela, Brobbey, Lais, Hatzius Sarramona, Trainer: Sören Danckert

Tore: 0:1 Stahmer (14. Bertzbach), 0:2 Sternsdorff (48. Meißner), 0:3 Sternsdorff (50. Langela), 0:4 Geffert (52. Stahmer), 0:5 Rückert (60. Stahmer), 0:6 Stahmer (65. Rückert), 0:7 Stahmer (67.)

Zuschauer: 25
Kompromisslos vor dem Tor: Simon Rückert schiebt zum 0:5 ein.
Ständiger Gefahrenherd über links: Doppeltorschütze Carl Sternsdorff

Anton Stahmer in einer von vielen guten (ungenutzten) Chancen.

Volle Kraft voraus: Laia Hatzius Sarramona