Freitag, 13. Oktober 2017

Spielbericht Niendorfer TSV 1.A - FC St. Pauli 1.A

Lahrtz lässt St. Pauli auf der Stelle treten
Nur Remis im Hamburg-Duell: weiter tristes Mittelfeld am Brummerskamp

Souverän löste der HSV, Spitzenreiter der A-Bundesliga Nord-Nordost, seine Pflichtaufgabe im tabellarischen Nord-Südgipfel gegen Union Berlin durch frühe Tore von Marco Drawz (7.), Erolind Krasniqi (21.) und Aron Opoku (23. & 29.) mit 4:1.

Bereits am Freitagabend traten die beiden anderen hamburger Teams im direkten Duell dagegen weiter auf der Stelle, reichte es für den enttäuschten FC St. Pauli (9.) beim Tabellennachbarn in Niendorf (8.) nur zu einer 1:1-Punkteteilung.
„Nur“, weil es bis drei Minuten vor Ultimo nach einem nicht unverdienten Arbeitssieg auf tückischem Rasengeläuf aussah.
Schließlich hatte ausgerechnet Ex-Sachsenwegler Finn Schütt den Kiez-Club sehenswert aus der Distanz in Führung gebracht und somit dem gerade in der ersten Halbzeit abwechslungsreichen Spiel eine spürbare Wendung verpasst (58.).
Weil es die Gäste aber wie schon bei Chancen für Robin Meißner (Latte, 14.) und Schütt (Scheitern an David Jendrzej, 21.) in Abschnitt eins ansonsten nicht fertig brachten, etwas fürs ohnehin etwas schmale Tore-Konto zu machen, veredelte die defensivfleißige Prohn-Elf ihre beste Torchance nach dem Wechsel prompt zum späten Punktgewinn.
Zum gefeierten Helden machte sich dabei Angriffswaffe Lasse Lahrtz, der zentral im Strafraum die perfekte und zudem eiskalte Komposition aus Ballannahme und Torabschluss zelebrierte.
Als Resultat halten sich der ehemalige Sternschanzen-Kicker und seine Kollegen in der Tabelle weiter einen Rang vor dem Kontrahenten in braun-weiß jenseits der Abstiegsplätze auf Position acht.
Ein starkes Zwischenresultat für das einzige Team der Liga, das nicht in einem DFB-lizensierten Jugendleistungszentrum zu Hause ist!
Kleine Erfolge wie beispielsweise das wilde 4:4 zuvor beim Retortenclub in Leipzig dürften dem Fußballromantiker durchaus gefallen.

FC St. Pauli 1.A: Schmidt – Kazizada, Santos Teixeira, Frahm, Kuyuncu – Conteh (73. Nadj), Schütt, Münzner (68. Coordes), Viet – Meißner, Protzek (85. Pannholzer), Trainer: Remigius Elert

Tore: 0:1 Schütt (58.), 1:1 Lahrtz (87.)

Gelbe Karten: Gueye, Pfister – Meißner, Protzek, Kuyucu

Schiedsrichter: Carsten Wessel (TSV Lamstedt, Note 1,5)

Zuschauer: 272

Sonntag, 8. Oktober 2017

Spielbericht Düneberger SV 1.BM 7er - SC Sternschanze / Altona 93 1.BM


Fleischer macht ihre eigenen Gesetze
Fünffachtorschützin macht das Achtelfinale im Alleingang klar

Abertausende Male schon gepredigt, hat der Pokal, so sagt man, seine eigenen Gesetze.
Macht eine Einzelspielerin die Gesetze selbst, sieht es so aus wie beim Pokalmatch der Düneberger 7er-B-Mädchen deren Pokaltraum fast ausschließlich durch die individuellen Qualitäten von Luna Fleischer weiterlebt.
Schließlich war sie es, die den Achtelfinaleinzug mit fünf von sechs Treffern gegen die Spielgemeinschaft SC Sternschanze / Altona 93 quasi im Alleingang festzurrte.
Gerade eine knappe Viertelstunde war gespielt, da schienen die Gäste bereits durch den Fleischwolf gedreht, nutzte die 16-Jährige nahezu jeden individuellen Fehler in der Sterntona-Hintermannschaft zum überlegenen Torerfolg.
„Wenn du, wie wir, mal wieder die Anfangsphase verschläfst, liegst du halt verdient hinten. Ob der Gegner nun eine überragende Einzelspielerin hat oder nicht!“, ärgerte sich Gäste-Trainer Björn Meyer nicht nur über „doofe Ungenauigkeiten im Spielaufbau“.
Hinzu kam noch, dass Sterntona in der Zwischenzeit durch Julia Biens aussichtsreichen Pfostenschuss (10.) die schnelle Antwort verpasste.
Diese produzierte dafür Cora Stuckensen, indem sie energisch Torfrau Antonia Grelewicz unter Druck setzte und diese die folgende Torschützin folgenschwer anschoss.
Sofort etwas bei der Sache, legten die Gestreiften, die schon im Punktspiel gegen den FC Süderelbe einen Rückstand (3:3 nach 0:2) egalisierten, gleich den Anschlusstreffer, bei dem sich Julia Bien endlich einmal für ein kraftvolles Dribbling im Zentrum belohnte.
Bevor aber die selbst herausgeschossene Führung zu Staub zerfiel, schaffte Fleischer, die mittlerweile als Aufbauspielerin nach hinten beordert wurde, wieder klare Verhältnisse schaffte: Einen zu einfachen Ballgewinn an vorderster Front nutzte sie zum nicht ganz unhaltbaren 4:2 aus halblinker Position (32.).
Keine 120 Sekunden später wäre dies um ein Haar neutralisiert worden, hätte sich bei einer Bien-Doppelchance nicht erst der Pfosten  und im zweiten Anlauf die gegnerische Torfrau in den Weg gestellt.
So blieb es der Tanz auf der Rasierklinge für die Spielgemeinschaft: „Riskierst du da mehr, macht Frau Fleischer wieder ein Kontertor; willst du auf Sicherheit setzen, kommst du kaum nach vorne“, beschrieb Meyer seine taktische Zwickmühle, aus der sein Team an diesem angenehm warmen Oktobersonntag auch nicht mehr hinauskam.
Spätestens nach Fleischers fünftem Streich, diesmal nach Foul an ihr selbst, vom Punkt, war daran freilich nicht mehr zu rütteln.
Trotz „in der zweiten Halbzeit moralisch intakter Leistung“, in der allerdings „der große Plan nach vorne fehlte“ (Meyer) setzte es in der Schlussphase gar noch Gegentreffer Nummer sechs, den zur Abwechslung Ann-Kathrin Fibranz mit rechts in die kurze Ecke beisteuerte.
Dass die Sterntonaerinnen wie schon beim Punktduell in Bramfeld quasi von einer einzigen Figur eliminiert wurden, ist aber dennoch wahrlich keine steile These.
Ob Luna Fleischer, die 2015 bereits ein Pokalendspiel (damals mit den 99erinnen / 2000erinnen) bestritt, auch im kommenden Achtelfinale gegen mögliche Kaliber wie den HSV, oder den Harburger TB ihre eigenen Gesetze machen kann?

SC Sternschanze / Altona 93 1.B-Mädchen: Borgert – Lemme, Autzen, Fryen – Bien – Grilo Santos, Hentsch, eingewechselt: Paulmann, Gauding, Stuckensen, Trainer: Björn Meyer

Tore: 1:0 Fleischer (2.), 2:0 Fleischer (6.), 3:0 Fleischer (14.), 3:1 Stuckensen (20.), 3:2 Bien (27. Gaudig), 4:2 Fleischer (32.), 5:2 Fleischer (56. Foulstrafstoß, Bien an Fleischer), 6:2 Fibranz (75.)

Schiedsrichter: Lahcen Rast (FSV Geesthacht, Note 2,5)

Zuschauer: 20

Samstag, 23. September 2017

Spielbericht GW Eimsbüttel 2.D - SC Sternschanze 2.D



Distanz-Bogenlampe erlöst GWE!
Später Heimsieg trotz drei verspielter Führungen

Quo vadis, Lautete für beide Teams nach jeweils einmal Sieg und Niederlage in der D-Kreisklasse 33 Herbst die Frage, die die 2005er GW Eimsbüttels in 60 packenden Spielminuten positiv für sich beantworten konnten.
Schlie0lich waren sie es, die trotz drei verspielter Führungen am Ende doch noch 4:3 vorne lagen.
Sofort ging es bei Sonnenuntergang los: Gegen Emil Hoppes Rechtsschuss konnte Schanzes Maxim von Bandemer noch parieren, Finn Grünewalds Abstauber aber saß! 40 Sekunden ohne Tor waren ja auch genug!
Das Siebenfache davon brauchte der durchsetzungsstarke Alessandro Ferrigni um zentral auszugleichen – 1:1!
Und weiter ging´s im Fünfminutentakt: Ein dynamisches Solo über links schloss der auffällige Emil Hoppe höchst persönlich aus spitzem Winkel zur zu diesem Zeitpunkt nicht ganz unverdienten Führung ab (11.), ehe es Jona Mucha auf der anderen Seite von halbrechts versuchte – zu viel Rücklage!
Besser ging es da mit der zielgenauen Brechstange aus der zweiten Reihe, war nach seinem 13-Meter-Links-Hammer wieder Schluss mit führenden Gastgebern, die sich ihren Vorsprung in den Schlusswehen des ersten Abschnitts aber wiederbeschafften, weil der SCS erneut keinen Zugriff auf die wendigen Offensivleute in Grün bekam.
Für Hoppe die perfekte Einladung, auf den einschiebenden Matti Simann querzulegen.
Kurz nach dem Seitenwechsel hätte Ex-ETVer Yasin Güder dem abwechslungsreichen Match eine richtungsweisende Note verpassen können, wäre das Tor bei seiner von Matti Simann und Emil Stockstrom herausgespielter Schusschance ein wenig höher gewesen (34.).
Aber auch die Wiedener-Equipe ließ vorne Federn.
Erst kam Salah Faraj im Eins-gegen-eins nicht an Ole Jäger, der an diesem Tag den GWE-Kasten hütete, vorbei (45.), dann freute sich der eingewechselte Roberto Alfonsi zu früh über das 3:3 – Abseits!
Wer derartig viel in den Ausgleich investiert, muss irgendwann auch endlich belohnt werden, dachte sich dann auch der Fußballgott, der Joao da Rocha Faceira Ruas im Pressing gewonnenen Ball aus zwölf Metern passend einschlagen ließ.
Der verdiente Punkt war jetzt zum Greifen nah, doch plötzlich spielte das Sportlerschicksal wieder sein eigenes Spiel oder besser gesagt, das von Wim Gürtler, der die kinetische Energie von Filip  Gustafssons halbhohem Zuspiel für eine Dropkick-Bogenlampe nutzte, die die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste am Ende ohne Zählbares nach Hause schickte.
Denn diesmal ließen Louis Joswig und Co in den letzten drei Minuten unter Flutlichtkulisse am Tiefenstaaken nichts mehr zu!

SC Sternschanze 2.D: von Bandemer – Fritzsche, Mirs, Biyik – da Rocha Faceira Rua, Mucha, Grützmacher – Ferrigni, Gräff, eingewechselt: Faraj, Alfonsi, Trainerin: Michaela Wiedener

Tore: 1:0 Grüneberg (1. Hoppe), 1:1 Ferrigni (6. Grützmacher), 2:1 Hoppe (12.), 2:2 Mucha (20.), 3:2 Simann (26. Hoppe), 3:3 da Rocha Faceira Rua (48.), 4:3 Gürtler (57. Gustafsson)

Schiedsrichter: Jakob Manke (GW Eimsbüttel, Note 2,5)

Zuschauer: 42

Nicht nur durch seine Standards ein Gefahrenherd: Emil Hoppe