Lübecker
Defensivkünstler
Keine Tore am Bondenwald:
ersatzgeschwächter VfB punktet in Niendorf
Für die einen war es „ein gewonnener Punkt“, die
anderen blieben enttäuscht zurück. Am Bondenwald vermochte Spieltag Nummer fünf
der C-Regionalliga Nord nur den Gästen vom VfB Lübeck eine kleine Zufriedenheit
abringen. „Für uns ist das ein gewonnener Punkt, bei den Problemen, die wir
seit Wochen durch Krankheiten und Verletzungen haben und du dann nur mit acht
bis elf Spielern trainierst. Am Donnerstag hatten wir dann noch das Pokalspiel
gegen Kiel (2:4). Da war natürlich Defensive angesagt“, berichtete VfB-Coach
Jens Grotzke.
Und tatsächlich lieferten seine Mannen nach anfänglichen
Konfusitäten eine formidable Abwehrleistung ab. Allein Paskal Meyer hätte dies
für die Gastgeber früh durchkreuzen können. Am langen Pfosten völlig alleingelassen,
verfehlte der NTSV-Kapitän haarscharf (2.), woraufhin auch bei seinem zentralen
20 Meter-Versuch nicht viel zur Führung fehlte (6.).
Gefällig verwalteten die Weißen ihren Ballbesitz gegen
tief stehende Lübecker, doch ohne Überraschungsmomente an vorderster Front
machten sie es diesen einfach, Schlussmann Lukas Meßfeldt aus der Schusslinie
zu halten.
Bis zum Seitenwechsel brauchte der Fänger nur im
Übergreifen gegen ein schmissiges Maman-Seibou-Geschoss sein Können unter
Beweis zu stellen (18.).
Noch entspannter verlief der Mittag für Luca Adler,
der zwischen den anderen Stangen einzig ein paar ergebnislose Offensivstandards
der Grünen erlebte.
Ein Bild, das auch im zweiten Abschnitt Bestand hatte,
wobei die Elf von Ex-Profi Eren Sen weiter große Schwierigkeiten hatte, Ideen
gegen das lübecker Bollwerk zu finden.
Leon Beyer verfehlte bei einem Freistoß des in der
Szene begehrten, aber heuer weitgehend abgemeldeten Tim Hoffmann, am ersten
Pfosten (43.), während Tobias Kiesel direkt nach seiner Einwechslung mal wieder
für eine Meßfeldt-Parade sorgte (48.).
Bereits zum Wiederbeginn hineingekommen, kickte sich
Kollege Ali Hrnjicic mit zwei taktischen Fouls binnen zwölf Minuten wieder raus
aus dem Geschehen (54.), das für die übrigen zehn Heim-Akteure eine unerfüllte
Suche nach der großen Königschance zum Siegtreffer blieb.
In Überzahl ermauerten sich Tyler Körting und die
anderen Marzipanstädter ihren dritten Punktgewinn in Serie. Da sie diese jedoch
allesamt aus Gleichständen erzielten, steht als Zwischenergebnis Abstiegsplatz
elf hinter dem großen Rivalen aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt
zu Buche.
Drei Zähler vor der gefährlichen Zone rangiert indes
der Niendorfer TSV mit der immerhin drittbesten Abwehr (4 Gegentore) auf Rang
acht.
Niendorfer
TSV 1.C: Adler – Sperling, Carvalho Brites, P. Meyer
– Maman-Seibou, Keskin, Kretschmar, Hoffmann – Tunjic, Kunze, eingewechselt: Duah, Hrnjicic, Kiesel,
Wallek, Trainer: Eren Sen
VfB
Lübeck 1.C: Meßfeldt – Steffens, Körting, Rinal,
Fredrich, Weist – Lehnfeld, Askar, Bektas, Ugoh – Beckmann, eingewechselt: Ibrahimi, M. Meyer, N.N.,
Trainer: Jens Grotzke
Tore:
Fehlanzeige
Gelbe
Karten: Meyer – Bektas, Ibrahimi
Gelb-rote
Karte: Hrinjicic (54. wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter:
Maximilian Lüders (TSV Wandsetal, Note 2,5: zeigte sich mit seinem Gespann
stets auf der Höhe des weitgehend überschaubaren Geschehens, korrekte Ampelkarte
für Ali Hrnjicic (54.), sowie „Gelb“ für den Lübecker Eris Ibrahimi wegen
Ballwegschlagens (65.), wofür allerdings bereits Tom-Luca Weist den „Karton“
hätte sehen müssen (47.).
Zuschauer:
65