Sonntag, 12. Februar 2023

Halle U12 Vorschlussrunde Gruppe 4

Auf der Tribüne in die Hallenmeisterrunde
SVB noch abgefangen: Rahlstedter SC triumphiert durch Schützenhilfe

Es wirkte ein wenig wie die große „Allianz der blauen Adidas-Trikots“. Modisch im Gleichschritt unterwegs, entschied der TSV Glinde um die starke Torfrau Nele Ziebarth mit seiner Schützenhilfe, wer den letzten Fahrschein für die U12-Hallenfinalrunde um Hamburgs Meisterschaft erhielt.
Aussichtsreichster Kandidat darauf war bis dato die im Schlussspiel schwer geschlagene SV Blankenese. Diese legte einen äußerst brauchbaren Start in die Fünferkonkurrenz am Ladenbeker Furtweg hin. Mit 1:0 gewannen die Himmelblauen das brüderliche Trainerduell gegen den HEBC, dem ein Pöckelmann-Treffer aus zentraler Position den Garaus machte (8.). Mittel der Wahl war immer wieder der lange Ball, der kurz zuvor schon Hugo Engel die vergebene Einschusschance ermöglichte.
Den Lilanen mangelte es derweil vorne zu oft an aktiven Anspielstationen. Eine gute Ausgleichschance für Farouk Rawi (links vorbei) bot sich aber dennoch.
Punkt- und torlos war neben den Jovic-Schützlingen auch die Vertretung Holsatia Elmshorns gestartet. Zwar verbuchte man im Duell mit dem TSV Glinde ein Chancenplus, nur wühlte sich mit Tim Briesenick nur ein Blauer zum Torerfolg durch (5.).
Ebenso bitter lief es für die Krückaustädter auch im zweiten Match gegen den Rahlstedter SC. Bereits nach 90 Sekunden liefen sie einem Rückstand hinterher, den Ben Nickel auf langem Abwurf von Torsteher Ilay Sävke erzielte. Eine Doppelmöglichkeit für Mohammad Al Bayoush und Hassan Hashimi wurde leichtfertig versiebt (7.), sodass Dominik Duve quasi vorentscheidend zum 2:0 traf (8.). Das vermochte auch Ha. Hashimis abgefälschter Anschlusstreffer nicht mehr gerade zu rücken (10.).
Drei Spiele – drei verschiedene Sieger – und auch das vierte Duell des Tages brachte ein weiteres Mitglied im Club der drei Punkte hervor, setzte sich der HEBC nach den Tränen des Auftaktspiels mit 2:1 gegen den TSV Glinde durch. Momme Wietzke eröffnete in Überzahl (ein Wechselfehler des TSV veranlasste den Schiedsrichter zu einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe) den Torreigen aus der zweiten Reihe (6.), ehe Luke David auf Zuspiel Wietzke das etwas schmeichelhafte 2:0 nachlegte (11.). Völlig alleingelassen verkürzte Anthony Fahland postwendend auf 1:2, doch am Ende sollte sich der Chancenwucher, den die Jungs vom Bernd Schaffernicht Platz durch die Herren Huneke (7.), Eggert (8.) und Fahland (10.) betrieben, tatsächlich rächen.
Die Eimsbütteler waren unterdessen wieder voll im Rennen – bis es gegen die einzig sieglosen Elmshorner eine 1:2-Pleite setzte!
Dabei hatte man den Laden zunächst bestens im Griff, wartete mit Abschlüssen durch David (4.) und Boris Baumeister (5.) auf. Trainersohn Luka Jovic verpasste der Überlegenheit schließlich ergebnistechnischen Ausdruck, als er nach Ballgewinn Rawi und anschließendem Steilpass Baumeisters vor der Kiste die Nerven bewahrte.
30 Sekunden später setzten die Hashimi-Zwillinge auf Seiten Holsatias aber den bösen Schock für den "Verein zwischen den Häusern". Hassan setzte sich an vorderster Front durch, um für Hussain querzulegen (6.). Plötzlich war die Angelegenheit komplett gekippt. Drei Top-Chancen überstanden die Jovic-Schützlinge beispielsweise durch Mats Hagelsteins eingreifen (10.), um genau zwei Minuten vor Ultimo die späte Quittung ihrer verlorenen Spielkontrolle zu kassieren. Ein echtes Murmeltor durch Hu. Hashimi besiegelte den selbst eingehandelten K.O..
Rechnerich war allerdings noch Rang zwei und damit die Teilnahme an der so genannten Pokalmeisterschaft (eine durchaus irreführende Begrifflichkeit) realisierbar.
Anlass zu dieser Hoffnung gab der zweite Erfolg der vorweg marschierenden SV Blankenese (Engel egalisierte in einer bis zuletzt spannenden Kontrahage per Doppelpack den durch Nickel erlittenen Rückstand) über den Rahlstedter SC, der wiederum dem TSV Glinde eine knappe 0:1-Niederlage beibrachte.
Nickels dritter Turniertreffer markierte den Endstand, an dem Lucas Ratheike in der Schlussminute ein letztes Mal gefährlich rüttelte – vergebens!
Den Rahlstedtern um Torschützenkönig Nickel (am Ende vier Treffer) war somit im Falle eines Punktgewinns im letzten Auftritt gegen den HEBC mindestens die Pokalmeisterschaftsqualifikation sicher. Ein Erfolg von Lila und der Sportclub wäre weg vom Fenster, während Eimsbüttels Vertreter bei entsprechender Schützenhilfe aus Blankenese weiterzögen. Viel Theorie, die Nickel in Spielminute drei mit Fakten überflüssig zu machen schien. Finnley Scharlemanns Pass in den Lauf verwertete der überraschend gegnerlose „12er“ eiskalt zum 0:1. Besser kann man sich nicht nachträglich zum zwölften Geburtstag aus der Vorwoche beschenken!
Apropos zwölfter Geburtstag: An genau diesem holte mit Rawi ein HEBCer das zuvor zweimal Verpasste (5. & 7.) per Rechtsschuss in die lange Ecke nach. Auf Einladung Wietzkes war der HEBC wieder zurück im Rennen um das Weiterkommen! So ganz bis zum Team herumgesprochen hatte sich das irgendwie nicht. „Wenn wir das gewusst hätten, hätten alle mehr gegeben“, haderte Schlussmann Hagelstein, der seine Farben mit einer Fußabwehr gegen Nickel vor dem erneuten Rückstand bewahrte (12.), mit der Einstellung unter den vorliegenden Informationen. Das erreichte Remis genügte jedenfalls nicht, um es als Team aus dem Jahrgang 2012 allen Älteren (in der Tabelle) zu zeigen. Als U11 im Jahrgang höher so weit gekommen zu sein und in der Halbfinalrunde keineswegs abzufallen, verlangt aber dennoch größten Respekt, zumal das selbsternannte Leistungszentrum des Jahrgangs 2011 vom Reinmüller unterdessen in seiner Gruppe ebenfalls mit vier Zählern die Segel streichen musste…
Doch worum wird denn nun der Rahlstedter SC in zwei Wochen spielen? Die diffuse Tabellenlage hatte darauf vor dem letzten Aufeinandertreffen des Tages noch keine Antwort parat. Die SV Blankenese hatte zwischendurch nämlich überraschend Punkte gelassen. Nur 1:1 hieß es gegen Holsatia Elmshorn (Ha. Hashimi schoss die Sierk-Equipe zur Führung, die Jonathan Regel immerhin noch aus kurzer Distanz auszugleichen wusste).
Aufgrund des nur um ein Tor besseren Torverhältnisses gegenüber den ebenfalls siebenfach mit Punkten gesegneten Rahlstedtern hieß es „Verlieren verboten“ für die West-Hamburger, denen Kopf und Beine allerdings immer schwerer zu werden schienen.
Der TSV Glinde, dem einzig Tabellenkosmetik auf Rang drei winkte, nutzte das eiskalt aus. Einen individuellen Fehler bestrafte Briesenick mit dem 1:0, das auch ein Notbremsenversuch des ziehenden und zerrenden SVB-Torstehers nicht vermeiden konnte (2.). Die hier starke Vorteilsauslegung wertete den zu weilen etwas sehr lässigen Habitus der beiden sich abwechselnden Pfeifenmänner zum Ende ein Stückchen auf.
Eine Aufwertung brachte dieser Treffer auch in sportlicher Hinsicht hervor. Nämlich für die jetzt plötzlich torbesseren Herren aus Rahlstedt, deren bei den eigenen Spielen trommelnder Anhang freudig Hunekes flach eingeschobenes 2:0 vernahm (6.). Ein weiterer Briesenick-Treffer (7.) und das 4:0 durch Maris Rößler (8.) ruinierten der als Spitzenreiter ins Match gegangenen SVB das Torverhältnis noch weiter, sodass man in der Endabrechnung einer engen, aber fußballerisch wenig glanzvollen Fünferkonkurrenz als Zweiter „nur“ in die Pokalrunde einzog.
Dank der energetischen Hilfe aus Glinde darf der Rahlstedter SC nun gegen den HSV, die SpVgg Billstedt-Horn, den USC Paloma und gegen den Eimsbütteler TV um Hamburgs U12-Hallenkrone spielen.
Die SV Blankenese darf es in der Pokalmeisterschaft, die ebenfalls in der Sporthalle Wandsbek steigen wird, mit dem SVNA, Teutonia 05, dem SC Condor und der Viertvertretung des Niendorfer TSV aufnehmen.

Die Abschlusstabelle der U12-Vorschlussrunde Gruppe 4:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Rahlstedter SC 2.D (J2)

4

2

1

1

5:4

 1

7

02

SV Blankenese 1.D (J1)

4

2

1

1

4:6

-2

7

03

TSV Glinde 1.D (J1)

4

2

0

2

6:3

 3

6

04

Holsatia im EMTV 1.D (J1)

4

1

1

2

4:5

-1

4

05

HEBC 3.D (J3)

4

1

1

2

4:5

-1

4

 

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SV Lurup 1.C

Viel Abseits, aber nur ein Tor
U15-Landesliga: Schanze hadert – SV Lurup festig Rang zwei

Eine aufsteigende Tendenz – inhaltlich wie ergebnistechnisch – gab es zuletzt rund um die 2008er des SC Sternschanze zu vermelden. Nun aber startete das neue Punktspielhalbjahr mit einem Rückschlag. Serkan Devris´ entschlossene Bude machte auf dem Polizeisportplatz im Sternschanzenpark den Unterschied. „Der Zehner ist halt eine Klasse für sich selbst –  einfach unfassbar schwer zu verteidigen“, musste Arthur Schreiber, der mit seinem Team „auf Augenhöhe“ mit dem Vize-Tabellenführer sah, anerkennen.
Insbesondere in Abschnitt eins schrieb der offensive Mittelfeldspieler den Gastgebern „zwar weniger Ballbesitz, aber die besseren Chancen“ zu. Gemeint waren damit eine gute Einschussmöglichkeit Theo Spöhrers, die ein behänder Reflex von SVL-Fänger Maximilian Mazur vereitelte (10.) und zwei attraktive Freistoßpositionen, die Spöhrer (18.) und Schreiber selbst (21.) jedoch nicht zu nutzen vermochten.
Jubelte brandete gar auf, als Spöhrer das Netz per Heber über den Torwart in Wallung brachte (22.). Nur wollte Schiedsrichter Caspar Timm (Eimsbütteler TV) eine Abseitsstellung des Schützen erkannt haben. „Es weiß keiner, ob es Abseits war oder nicht. – Aus meiner Perspektive auf gar keinen Fall!“, kritisierte Schreiber den jungen Mann an der Pfeife.
Glück natürlich für die Luruper, denen ihrerseits potenzielle Erfolgserlebnisse verwehrt blieben. So scheiterte der umtriebige Hüdai Karaagac an der Querstange (2.), während Nima Tajiks Einzelaktion von Schlussmann Shivnath Arora entschärft werden konnte (18.).
Dann allerdings ließen die Marineblauen das Zentrum einmal offen, sodass der schnelle Devris zentral bedient werden konnte (32.) – da war nun das (erste) Tor des Tages!
Zum Ende einer temporeichen ersten Hälfte zielte Felix Thiele jeweils aus der zweiten Reihe drüber (33. & 35.). Da wäre das 0:2 durchaus drin gewesen.
Weitaus Tragischeres begab sich für den 14-Jährigen kurz nach der Pause im Zuge eines Zweikampfs mit Baran Sütcü. Rustikal aber regelkonform kam Thiele zu Fall und zerschellte sich dabei das Kreuzband.
Auf Zeit kam den Gästen auch Tyren Schmerberg abhanden, katapultierte es diesen wegen eines überharten Einsatzes für fünf Minuten vom Feld (48.).
Wieder in Gleichzahl, warteten die Vorhornweg-Kicker in der Folge immer wieder gefährlich auf, während die personell etwas umgebauten Schanzer nicht mehr in der Lage waren, Kollektivdruck zu erzeugen und eigene Momente zu kreieren.
Ein Ballverlust des SCS lud den Gegner sogar zur jedoch vertagten Entscheidung ein (67.).
Mit einem Kontertor, das Nino Mullaj auf Zuspiel Karaagac´ erzielte, schien das Verpasste nachgeholt (68.). Erneut aber verhinderte ein Abseitspfiff ein sicher geglaubtes Tor. „Das Tor von Lurup war fünf Meter kein Abseits“, war sich der mittlerweile ausgewechselte Schreiber dem diesmaligen Schiri-Glück bewusst. „Ich denke, er hat das Tor zurückgenommen, weil er unseres in der ersten Hälfte auch zurückgenommen hat. Ein 1:0 in der 20. Minute macht jedoch einen großen Unterschied zu einem 0:2 in der 70. Minute.“.
Das wiederholt energisch auf den phasenweise etwas sprunghaft agierenden Schiedsrichter einwirkende SVL-Publikum, dem der höfliche zwischenmenschliche Umgang zum Teil etwas abging, durfte sich am Ende dennoch über einen Auswärtserfolg ihrer Elf freuen, die somit Platz zwei vor dem FC Süderelbe manifestierte.
Im Schanzenviertel ist man sich den kommenden Aufgaben „gegen ein paar gute Gegner“ bewusst. „Mit etwas mehr Glück im Torabschluss sind da Punkte zu holen“, so Schreiber vor dem anstehenden Kick beim Mitabsteiger in Glashütte.

Tore: 0:1 Devris (32.)

gelbe Karten: keine – Kern, Läpple, Karaagac

Zeitstrafe: Schmerberg (SV Lurup, Foulspiel, 58.)

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV, Note 5)

Zuschauer: 50



Samstag, 11. Februar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 4.C - SC Alstertal/Langenhorn 5.C

Hinestroza Hoenings Traum-Auftakt
Fünf Torbeteiligungen: Schanzes Angreifer in Frühform

Einen wunderbaren Start in die Frühjahrsrunde der U14-Kreisklasse 56 legte zu früher 9-Uhr-Stunde die Jahrgangszweitvertretung des SC Sternschanze vor heimischer Kulisse hin. Untrennbar mit dem deutlichen 5:1-Erfolg gegen die 5.C vom SC Alstertal/Langenhorn verbunden, ist dabei der Name Anton Hinestroza Hoenig, räumte der Offensivmann den Widersacher mit drei Treffern und zwei Vorlagen quasi im Alleingang aus dem Weg.
Angedeutet hatte sich dies bereits nach wenigen Sekunden, als der unbremsbare Offensivmann frei vor SCALA-Schlussmann Bennet von Husen auftauchte, hier aber noch das Nachsehen aus zentraler Einschussposition hatte (1.).
Versuch Nummer zwei – wieder aus mittleren Breitengraden – saß dann mit rechts zum 1:0 (3.), dem der Dreizehnjährige wiederum per Rechtsschuss den Doppelpack folgen ließ (13.).
Und sogar der perfekte Hattrick lag in der Luft (17.), doch von Husen blockierte ebenso gut wie gegen den eifrigen Viktor Lungard (23.).
Fast aus dem Nichts kam da das verkürzende 2:1, bei dem Enoc Ntsiakoh den gegnerischen Kollektivschlaf aus der Nahdistanz eiskalt bestrafte (26.).
Unverdrossen ging das Heimteam seinem Offensivdrang jedoch weiter nach. Eine Doppelchance für Pius Herzer (Parade von Husen) und Lungard (Pfosten) wollte noch nicht den nächsten Treffer herbeiführen (29.). Dafür aber Herzers nächster Anlauf, den Hinestroza Hoenig querlegend für den Sturmpartner bereitete (30.).
Auch nach dem Seitenwechsel waren es die teils überfallartigen Tempoangriffe, mit denen der SCS die Nord-Hamburger weiter ins Wanken brachte. Das Muster vom 3:1 wiederholt, stellte Herzer vor dem leeren Gehäuse auf 4:1 (41.).
Nur selten gelang es dagegen den weitgehend unkoordinierten Gästen, sich des Gegners´ Tor spielerisch zu nähern. Bastian Bergmanns Schussversuch (44.) behielt somit ein Alleinstellungsmerkmal.
Doch auch Marineblau trat fortan ein wenig auf die Bremse.
Erst zum Ende wurde es daher wieder konkret, als Lungard im Rahmen einer Vorteilssituation am hochgewachsenen von Husen scheiterte (64.) und es sich Hinestroza Hoenig drei Minuten vor dem Ende nicht nehmen ließ, den tortechnischen Schlusspunkt der Begegnung zu setzen (67.).

Tore: 1:0 Hinestroza Hoenig (3.), 2:0 Hinestroza Hoenig (13.), 2:1 Ntsiakoh (26.), 3:1 Herzer (30. Hinestroza Hoenig), 4:1 Herzer (41. Hinestroza Hoenig), 5:1 Hinestroza Hoenig (67.)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 1,5: durch viel Spielverständnis immer mit guter Sicht auf das faire Geschehen)

Zuschauer: 25


Sonntag, 5. Februar 2023

Spielbericht Wilhelmsburger SB II - SpVgg Billstedt-Horn IV

Wie gut, dass niemand weiß…
…wie mein Spielerpersonal heißt: WSB-Reserve schummelt sich zum Sieg

Am Ende nutzte alles Anrennen nichts mehr. Sportlich nicht unverdient, musste sich die Vierte Mannschaft der SpVgg Billstedt-Horn im Mittelfeldduell der Kreisklasse B2 beim Wilhelmsburger SB II mit 2:3 geschlagen geben.
Schuldige dafür gab es viele: der ungeliebte Grandplatz, der Schiedsrichter und vor allem das erstaunliche Personalmanagement des Gegners.
Dieses zauberte der knapp besetzten WSB-Reserve kurzfristig einige Akteure aus der direkt im Vorspiel mit 8:0 gegen SV Altengamme III siegreichen Ersten auf den Acker.
Insbesondere die Metzler-Zwillinge Benedict und Felipe wirbelten eine lustlose Spielvereinigung ordentlich durcheinander.
Den Rückstand provozierte man durch einen Fehlpass von Keeper Lucas Castagnier auch noch höchst selbst. Mesut Sert nahm Maß und versenkte (18.).
Kaum war der Wiederanstoß ausgeführt, wies der durchaus gesprächige Martin Bruns an der Pfeife erneut gen Mittelpunkt. Diesmal ging es zügig über F. Metzlers rechte Seite, ehe Sert den Pfosten als Bande auf dem Weg zur Verdopplung nutzte (19.).
Yusuf Yüksels cleverer Flach-Freistoß auf den diesmal selbst vollendenden F. Metzler leitete nach einer guten halben Stunde gar das 3:0 ein (31.).
Klare Verhältnisse auf den Ernst-Fischer-Sportplätzen in Hamm (nicht in Wilhelmsburg, wie es der Heimverein suggeriert), zumal die Gäste einzig über lange Bälle auf den engagierten, aber im Abschluss glücklosen Manasseh Osei wirklich vorstellig wurden (26. & 39.).
Ein anderes Bild dann nach dem Seitenwechsel. Wie von Zauberhand waren die Metzlers, angeblich verletzt ausgewechselt, just in dem Moment vom Erdboden verschluckt, als der Schiedsrichter eine Passkontrolle durchführen wollte. Laut Spielbericht handelte es sich übrigens um die Herren Michael Grund und Yonas Negasi. Ebenso kickte Erste-Kapitän Adrian Behrmann eine Halbzeit lang unter dem Namen Marius Müller mit, während Doppeltorschütze M. Sert unter Bilal Solmaz firmierte. Josef Matula hätte seinerzeit seinen Spaß am Aufdecken dieses peinlichen (Versteckspiels gehabt…
Nicht mehr verstecken tat sich fortan das Team in Weiß, bei dem vor allem Spielmacher Michele Giacalone endlich einmal voran ging, hatte er sich vor dem Spiel noch darüber beschwert, auf dem Grandplatz seine schönen 300-Euro-Schuhe in Gefahr zu bringen. Sein Experiment, mit (weniger wertvollen) Hallenschuhen zu spielen, scheiterte jedoch in ähnlicher Manier wie ein Linksschuss Nasredoine Settoufs (53.) und eine Torschussflanke vom Kollegen Abdul Sabihi (55.).
Die Zeit lief gnadenlos gegen die drückend überlegenen Taj-Schützlinge, denen Felix Geibels Distanztor aber endlich neue Hoffnung schenkte (69.). „Bille-Horn“ glaubte an sich – und verkürzte auf 3:2! Justin Vermehrens Freistoß verlängerte der hochgewachsene Geibel auf den einschiebenden Settouf (83.).
Zuvor hätte Yüksel auf der anderen Seite im Entlastungsangriff alles klar machen können (72.). Tat er aber nicht, sodass es der Ausgleichsjubel war, den der Schiedsrichter mit einem nicht unumstrittenen Stürmerfoulpfiff gegen Emmanuel Agyare in Frust verwandelte (86.). Doch-nicht-Torschütze Sabihi und seine Mitstreiter rannten derweil weiter an, agierten vorne jedoch immer wieder zu hektisch. Falsche Entscheidungen am Ball und der Schlusspfiff nach nur vier Minuten Nachspielzeit (da war freilich mehr Nachschlag möglich) besiegelten jedoch die Auswärtsniederlage, die den Sturz auf Rang neun bedeutet.
Ob der Umstände hatten sich die Lager nach dem Match nicht nur Nettigkeiten mitzuteilen. Das eine oder andere Scharmützel entstand, wobei am Ende aber niemand zu Schaden kam – im Gegensatz zum fairen Sport.

Tore: 1:0 M. Sert (18.), 2:0 M. Sert (19. F. Metzler), 3:0 F. Metzler (31. Yüksel), 3:1 Geibel (69.), 3:2 Settouf (83. Geibel)

gelbe Karten: keine – Gassinez, Kawal

Schiedsrichter: Martin Bruns (Note 3, begann seinen kommunikativen und zunächst kleinlichen Auftritt mit viel Licht (z.B. kein Abseits beim 3:0 (31.)), um sich in der hektischen Schlussphase von seiner Linie abbringen zu lassen, gestatte großzügiges Zeitspiel und BH-Torwart Castagnier ein reklamierendes Dauer-Gebrüll)

Zuschauer: 11



Samstag, 4. Februar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Alstertal/Langenhorn 1.C

„Bereit für den Rückrundenauftakt“
Schanze-C1 bestätigt ihren Formanstieg im letzten Härtetest

Einen „sehr guten Schritt in Richtung Landesligaauftakt“ ist nach eigenem Empfinden die 1.C des SC Sternschanze im finalen Testkick vor dem großen Rückrundenaufschlag gegangen.
Auf heimischem Terrain bot man gegen die U14-Landesligavertretung des SC Alstertal/Langenhorn in ihrem Textmarker-Look eine überwiegend überzeugende Vorstellung, die mit einem 4:1-Erfolg auch entsprechende Abbildung fand.
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, viel den Ball laufen lassen, in beide Richtungen. Das haben wir nochmal deutlich besser gemacht als die Wochen zuvor“, frohlockte „Zehner“ Arthur Schreiber, der bei fast frühlingshaftem Sonnenschein die erste Duftmarke setzte. Sein Freistoß küsste das Quergestänge oberhalb der Toröffnung (3.).
Fleißig spielte man sich Sequenzen wie Theo Spöhrers vom Torsteher vereitelte Möglichkeit heraus (8.), um nach einer guten Viertelstunde schließlich konkret zu werden. Über Schreiber und Spöhrer landete das Leder zentral bei Jona Specht, der seine Ladehemmung wohl endgültig überwunden hat. Komplikationslos netzte der passionierte Mützenträger zum 1:0 ein (16.).
Neuzugang Sami Al Hanash per Kopf (18.) und Baran Sütcü mit Risiko (19.) näherten sich der Verdopplung, die nach dem großen Umbruch eines Achtfach-Wechsels (so viele Akteure kickten noch nie gemeinsam in einem Match für Schanzes 2008er) ein Kopfballabstauber Vladyslav Kosykhs markierte (32.). Goldrichtig stand der Ukrainer nämlich bei einem Lattenversuch durch Enayataullah Makhdoomzada, dem am heutigen Tag das Schusspech ein holder Begleiter war.
„Vor dem Tor lassen wir noch zu viele Chancen liegen. Das müssen wir auf jeden Fall in den nächsten zwei Wochen hinbekommen, dass wir da unsere Chancen nutzen. Denn sonst wirst du gegen Teams wie Teutonia oder Lurup komplett untergehen – und das ist scheiße!“, merkte Kollege Schreiber nicht ganz zu Unrecht in harscher Diktion an.
Schließlich vergeigte auch Al Hanash nach dem Seitenwechsel frei vor der Kiste (37.).
Als glückliche Fügung erwies sich dagegen ein „Fehlschuss“ Sütcüs, der kurzerhand das eigene Tor ins Visier zu nehmen schien (46.). Aus dem fälligen Eckstoß der Gäste resultierte jedoch das flugs erkonterte 3:0, das mit Lukas Reiß ein weiterer Neuling beisteuerte.
Einen Schreiber-Flugball verwertete Al Hanash nur Augenblicke später gegen den auf der Linie klebenden Fiete van Hove zum 4:0 (48.).
Alles paletti für den SCS, nur setzte es in der Schlussphase noch ein „ärgerliches Freistoßtor“, das Niklas Falk aus mittiger Position gelungen war (65.). „Er hat ihn gut direkt gemacht. Falls der Ball geflankt worden wäre, wäre da keine Zuordnung gewesen“, polterte Schreiber, der mit seinen unsortierten Kollegen bereits in der Vorwoche zwei Gegentreffer nach ruhenden Bällen hinzunehmen hatte. Für den Wiederholungsfall lag übrigens die trainerliche Drohung einer Laufeinheit in der Luft…
Ungeachtet dessen erachtet der abermalige Träger der Spielführerbinde seine Marineblauen zwar als „bereit für den Rückrundenauftakt“. Jedoch „wünscht man sich da natürlich keinen SV Lurup, der auf dem zweiten Platz steht, sondern vielleicht einen Gegner der etwas mehr auf Augenhöhe ist“. Der Spielplan nimmt auf derlei Befindlichkeiten allerdings herzlich wenig Rücksicht…

Tore: 1:0 Specht (16. Spöhrer), 2:0 Kosykh (32. Makhdoomzada), 3:0 Reiß (46. Al Hanash), 4:0 Al Hanash (48. Schreiber), 4:1 Falk (65., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Kuhlmann – Spehar, Wahidi

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 20





Sonntag, 29. Januar 2023

Spielbericht SV Eidelstedt - Heidgrabener SV

SV Eidelstedt wie der große Nachbar
Im Schall des 4:2-HSV-Siegs: Bezirksligist schlägt den HSV mit 4:2

Ein „Spiel der unterschiedlichen Philosophien“ hatte Rudolf Hock Kutscher, Trainer des SV Eidelstedt, zum Punktspielstart ins neue Kalenderjahr erwartet. „Unser Kurzpassspiel gegen Heidgrabens lange Bälle“.
Es gewann der SVE – auch ohne Tiqui-Taka!
Bei niedrigsten Plusgraden, Wind und Nieselregen neutralisierte sich der leichte Überhang an Ballbesitz für die Gäste an gut organisierten SV Eidelstedtern, denen dennoch einmal das Glück beistand, als der zackig über links freigespielte Tim Brinke das Leder in der Mitte nicht voll erwischte (13.).
Auf der anderen Seite probierte Umut Karaca einmal sein Glück – und verfehlte ebenfalls (18.). Besser erging es da seinem Kollegen Kevin Eßrich, der auf rechts durchbrach überlegt zur Führung in die lange einschob (26.).
Kaum wehte der Jubel der Jubel aus dem benachbarten Volksparkstadion über den 4:2-Heimsieg des Hamburger SV gegen Eintracht Braunschweig über den Furtweg hinweg, schien auch der dort spielende HSV die Geschicke in die richtigen Bahnen zu leiten – oder eher leiten zu lassen: Ecke Sebastian Stapel – Eigentor Krischan Stein am kurzen Pfosten und schon stand es 1:1 (34.). Wiederum Stein war es, der kurz darauf mit einem ungeschickten Armeinsatz Philippe Schümanns 23. Saisontor von der Strafstoßmarke zum 1:2-Pausenstand heraufbeschwor (36.). Da änderte auch eine gute Kopfballchance für den bei einer Kiesewetter-Ecke aufgerückten Julius Bröhl erstmal nichts (44.).
Direkt nach der Pause eröffnete sich dem Tabellenvierten gar die Möglichkeit, auf 1:3 davonzuziehen. Schümann legte mit Übersicht für Jason Urban quer, doch dieser schoss freistehend eine Fahrkarte (47.).
Gelb-blau dankte es auf seine Weise. Auf Zuspiel Anton Piasings schickte Eßrich Gegenspieler Salih Eker ins Nichts und das Spielgerät wieder in die lange Ecke – 2:2 (50.)!
Das Momentum hatte sich nun auf Seiten der West-Hamburger geschlagen. Zwar scheiterte Leslie Nyarko aus ambitioniertem Winkel an Lasse Witts Fußabwehr (57.), doch als Moussa Yaemma die Kugel mit aller Gewalt unter die Latte prügelte, war der SVE erneut in Front gebracht (75.). Möglich gemacht hatte dies übrigens ein zu kurz blockierter Eckstoß Lennard Kiesewetters, der in diesem Stil auch das 4:2 auf den Weg brachte. Diesmal war es Leslie Nyarko, der halblinks vollendete (78.).
Zwischendurch zog Piasing noch den Kürzeren im Duell mit dem HSV-Schlussmann (76.).
Dem Heidgrabener SV schwammen derweil die Fälle davon. Dies vermochten auch die Auflösung der Viererkette und die Hereinnahme des hochgewachsenen Cass Marcks für das Angriffszentrum nicht mehr umzukehren.
Der immer wieder formschwankende SV Eidelstedt legte dagegen die Grundlage für eine Rest-Saison, die dem nicht untalentierten Kader mehr verspricht als nur Rang elf zur Winterpause.

Tore: 1:0 Eßrich (26.), 1:1 Stein (26., Eigentor, Stapel), 1:2 Schümann (36. Strafstoßtor), 2:2 Eßrich (50. Piasing), 3:2 Yaemma (75. Kiesewetter), 4:2 Nyarko (79. Kiesewetter)

gelbe Karten: Stein, Karaca – Kirch, Eker, Fischbein

Schiedsrichter: Dirk Förster (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 50

Samstag, 28. Januar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Poppenbüttel 1.C

Freistoßzittern
Standardschläfrigkeit sorgt für Spannung an der Sternschanze

Wer sehnt sich dieser Tage angesichts weltweiter Krisen und der aktuellen Witterung nicht nach etwas menschlicher Wärme – einer helfenden Seele, die selbstlos mit guten Taten für erbauliche Augenblicke sorgt?  
In sportlicher Hinsicht jedenfalls schwingt sich die 1.C des SC Sternschanze so langsam zur Mutter Theresa auf.
Auch wenn der SC Poppenbüttel dem blanken 3:2-Endstand nach keine Almosen im Schanzenviertel erhielt, war doch das notorische Helfersyndrom des SCS erheblich am letztlich knappen Resultat des Duells Landesliga gegen Bezirksliga ohne Aufstieg beteiligt.
„Wir waren dominierender, als es das Ergebnis zeigt“, betonte Schanzes Arthur Schreiber nach der Partie, die dem Träger der Kapitänsbinde durch „gutes Zusammenspiel (…) besser als in den Wochen zuvor (…)“ durchaus Freude bereitete. „Wir haben den Ball gut laufen lassen, es hinbekommen, in zwei Spielrichtungen zu spielen. Das heißt, nicht immer nur den Weg nach vorne sehen, sondern auch nochmal den Ball hinten herum über die Innenverteidiger klatschen lassen oder öfter auch die Lücke suchen und nicht immer schnell den Weg nach vorne und auch mal die Seite zu wechseln.“.
Positiv ausgewirkt hatte sich dies nicht nur in überlegenen Ballbesitzphasen, sondern auch in Form einer Führung, die wiederum der SCP durch einen Ballverlust im Aufbauspiel anzettelte. Jona Specht passte auf und belohnte seinen couragierten Auftritt mit Saisontor Nummer eins ins ferne Eck (18.).
Der Jona im grün-schwarzen Dress (Thomsen) musste sich derweil Schanzen-Fänger Enno Gloßner im raschen Konter über die verwaiste rechte Angriffsseite geschlagen geben (24.). Das Tor zu treffen war in dieser ersten Halbzeit eben nur der Heim-Elf vergönnt. So rutschte ein Zuspiel von Probespieler Sami Al Hanash mit etwas Glück zu Enayatullah Makhdoomzada durch, woraufhin dessen technisch anspruchsvolle Verarbeitung zum 2:0 auf echtem Können basierte (32.).
Ebenso das vermeintliche 3:0, über das sich Schütze Theodor Spöhrer zu früh freute. „Das war niemals Abseits! Da standen drei Leute näher zum Tor als Theo!“, echauffierte sich Kollege Schreiber über die deutliche Fehleinschätzung des reichlich übernächtigten Schiedsrichters aus Norderstedt.
Klassisches Eigenverschulden lag dagegen beim poppenbütteler Anschluss im Rahmen eines hoch geschlagenen Job-Freistoßes vor, weil „einfach gar keine Zuordnung da war und alle einfach geschlafen haben. Da standen einfach fünf Leute auf einem Haufen und niemand war da. Das war einfach unfassbar schlecht!“. Hugo Martinez Villanova freute sich indes über sein verkürzendes Kopfballtor (41.).
Im Spiel nach vorne blieb Schanze dafür weiter engagiert, verpasste durch Al Hanash das mögliche 3:1 (45.), das Makhdoomzada mit Durchsetzungskraft im Zentrum wenig später nachholte (50.).
Alles paletti eigentlich, zumal unter anderem zwei Doppelchancen (56. & 59.) weiteren Ertrag in Aussicht stellten.
Ein erneuter ruhender Ball brachte die Jungs von der Bültenkoppel, die in der Vorsaison noch als dritte Mannschaft des Glashütter SV firmierten, aber wieder zurück ins Match. Max Lehmanns Hereingabe verwertete Trainersohn Lennard Valentin zum 3:2 (61.).
Entsprechendes High-Noon-Feeling lag in der Luft, als sich Lehmann die Kugel in der Nachspielzeit abermals zum aussichtsreichen Freistoß hinlegte – und verfehlte!

Tore: 1:0 Specht (18.), 2:0 Makhdoomzada (32. Al Hanash), 2:1 Martinez Villanova (41. Job), 3:1 Makhdoomzada (51.), 3:2 L. Valentin (61. M. Lehmann)

gelbe Karten: Steinfeld – keine

Schiedsrichter: Thomas Stapelfeldt (Eintracht Norderstedt)

Zuschauer: 26