Pokal-Endorphine
am Brödermannsweg
Mit
den Fans im Rücken: SV Groß Borstel schlägt sich achtbar
Ein Hauch von Hexenkessel wehte zum Pokal-Viertelfinale durch das eher
gediegen, zurückhaltende Groß Borstel. Angetrieben von der stimmgewaltigen
E-Jugend, dem auch sonst üppigen Zuschaueraufkommen und natürlich der großen Chance,
mit der Überraschung gegen den Regionalligisten ins U19-Lottopokal-Halbfinale
einzuziehen, zogen sich die Grün-weißen aus der Oberliga achtbar aus der Affäre
– ohne aber die Sensation zu wuppen.
Nach silvesterartigem Licht- und Knallspiel zum Einlaufen lag der Raketenstart
für den Außenseiter gar in der noch leicht rauchigen Luft. Leicht zu unpräzise
geriet der offensive Doppelpass für Mattes Balschat, doch eine
Unsicherheit von WSV-Schlussmann Moritz Plikat bescherte Balschat dennoch den
Versuch aus spitzem Winkel: knapp links vorbei (2.)!
Der Walddörfer SV brauchte unterdessen eine Weile, um die Lage klar in den
Griff zu kriegen. Erst, als Marcel Moghaddasi einmal tief auf den schnellen und
technisch begabten Ayaz Aldarwish spielt, drohte echte WSV-Gefahr, doch Goalie
Connor Siewert warf sich im direkten Duell mutig wie erfolgreich in die Aktion
(21.).
Das Modell des tiefen Laufwegs aus der Enge heraus erwies sich also als
hilfreich, sodass sie es gleich nochmal probierten. Aldarwish war diesmal etwas
mehr Raum gestattet und so vollstreckte der 18er flach ins lange Eck (25.).
Ein Wirkungstreffer für den Kopf der Hausherren, die Siewert gegen ein
Segatz-Geschoss zunächst vor weiterem Unheil bewahrte (32.).
Als man Moghaddasi kurz darauf im Zentrum zu luftig zum Steckpass gewähren ließ
und der perfekt eingelaufene Kamau Swai cool links des rechten Pfostens
verwertete, war der GB-Traum vom Pokal-Coup schon fast ins Unerreichbare
abgedriftet (34.).
Hinzu geriet der Rückstand noch vor der Pause um noch einen Treffer höher, weil
Matthes Brauns Ecke genau durch den Fünfer zu Swai segelte. Das leere Tor war
da nicht mehr zu verfehlen (43.).
Vielleicht ganz gut für die Weiß-grünen, dass die Halbzeitpause durch erneuten
Pyroeinsatz (nun waren es Bengalos) unter dem Motto „Sieg oder Spielabbruch“
und die langwierige Suche nach dem Flutlichtschlüssel verlängerten Zeitraum zur
erneuten Motivationsbildung gestattete.
Schwungvoll ging es nämlich weiter und was wäre eventuell drin gewesen, wenn
Moghaddasis Rempler an Max Koch nicht nur knapp an der Notbremse
vorbeigeschrammt wäre (48.)…
Stattdessen holten sich die weiter vollzähligen Allhorn-Kicker trotz eines
unbestraften Plikat-Wacklers (51.) die Kontrolle zurück und mit ihr das schon
zuvor mögliche 0:4. Braun war es, der flach aus 22 Metern den guten Siewert zu
überwinden wusste (79.).
Für die Schlussphase reanimierten sich John Bidlingmaier und Co aber noch
einmal, indem der fleißige 18-Jährige das tiefe Koch-Zuspiel zum Abdruck
nutzte. Plikat konnte die Kugel nur zum hohen Bogen ins eigene Tor blocken
(80.).
Nachdem der Torschütze die Duplizität der Ereignisse verpasst hatte (86.),
setzte Bidlingmaiers 2:4 vom Punkt (Plikat vereitelte einen GB-Konter mit eher
unterdurchschnittlich gutem Timing) weitere Pokal-Endorphine bei Spielern und
Publikum frei (88.).
Mehr gelang dann jedoch nicht mehr, sodass unterm Strich beide Lager ihre
Schuldigkeit erbrachten: Der Walddörfer SV mit dem erwarteten Halbfinaleinzug
und der SV Groß Borstel als insgesamt würdiger Herausforderer.
Tore: 0:1 Aldarwish (25.),
0:2 Swai (34. Moghaddasi), 0:3 Swai (43. Braun), 0:4 Braun (79.), 1:4
Bidlingmaier (80. Koch), 2:4 Bidlingmaier (88., Strafstoßtor, Plikat an
Balschat)
Schiedsrichter: Noah Alabdallah (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 170
Mittwoch, 9. April 2025
Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Walddörfer SV 1.A
Dienstag, 8. April 2025
Spielbericht Hetlinger MTV II - TSV Seestermüher Marsch
Führungsquartett
verschwindet hinterm Horizont
Nächster
Rückschlag: HMTV-Reserve verliert (endgültig) den Anschluss
Allein die Sonnenuntergangsromantik, die das Deichstadion zu Hetlingen am Ende
eines sonnigen Dienstags für seine wenigen Besucher zu bieten hatte,
rechtfertigte die Entscheidung, sich am Abend des US-Amerikanischen „National
All Is Ours Day“ (nationaler das gehört uns allen Tag) dem dort stattfindenden Nachholer
zu widmen.
Die drei zu vergebenen Punkte aber krallte sich dem gastierenden TSV
Seestermüher Marsch aber nur einer der beiden Kontrahenten.
Und das, obwohl der bessere Start den Gastgebern in Himmelblau gelang, denn
während man sich beim TSV noch über ein Abseitstor von Metin Tefci ärgerte (9.),
schaltete man bei einem Lattentreffer des Gegner nicht schnell genug, um den
abstaubenden Nico da Ros am frühen 1:0 für die HMTV-Reserve zu hindern (10.).
Das ging ja gut los, für die Hausherren, deren Ambitionen in Richtung
Aufstiegskampf zwar nur noch mathematischer Natur sind, doch den Kontakt zur
Spitzengruppe mit dem Lokalrivalen aus Holm zu halten, ist natürlich
Ehrensache.
So arbeitete man in einer nun etwas abgeflachten Begegnung durch Samt
Baygündüz´ Einzelaktion inklusive Torschuss im Purzelbaum-Style (drüber, 22.) an
einem möglichen Führungsausbau.
Stattdessen aber schlugen die in weiß gekleideten Gäste eiskalt zu. Eine schön
gezogene Flanke von Andre Hinz köpfte der gesuchte Nando Habekost vom zweiten
Pfosten zurück gen Mitte, wo Efe Zengin mit rechts kontrolliert zum 1:1 netzte
(32.). Die unsortierte Defensive der Männerturner hatte sich hierbei einfach
mal eine gedankliche Auszeit genommen…
Ebenso kam auch Jan-Ole Themm wenig später ohne großen Gegnerdruck im
Sechzehner zum Flugkopfball. Sah schön aus, fand den Weg ins Tor aber nicht
(39.).
Besser bekam da Kollege Habekost seinen Schädel nach dem Seitenwechsel
eingesetzt. Diesmal verlagerte Jonas Graeber das Spiel mit Übersicht nach
rechts, wo Ömer Dogan nicht weniger Auge für die platzierte Flanke auf den
letztlich einköpfenden Habekost bewies (51.).
Nach einer perfekten Englischen Woche (drei Siege aus drei Spielen) steuerten
Habekost und Co nun also auf den nächsten Dreier im Rennen um die goldene
Ananas im Mittelfeld der Kreisliga 1 zu. Bei diesem Spielstand fortan mit dabei:
die Hetlinger, die sich dagegen noch einmal zu wehren versuchten. Ein weiterer
S. Baygündüz-Versuch in Rücklage (67.) sollte nur den Anfang einer feurigen
Schlussphase markieren, zumal per Doppelwechsel für die Schlussphase auf volle
Offensive umgestellt wurde (68.).
Das Geschehen auf der schlecht gekreideten Wiese an der Hauptstraße blieb
jedoch fahrig und verkrampft. Kaum noch erreichte man das Angriffsdrittel und
wenn, dann waren es die Seestermüher, die zum Beispiel in Person von Dogan (auf
der Linie geklärt, 69.) so richtig prickelnd in Szene kamen.
Auch fünf Minuten Nachspielzeit blieben letztlich ungenutzt – der Anschluss ans
Führungsquartett ist für die 2025 zu inkonstanten Deichkicker trotz noch sieben
Möglichkeiten für Zählbares schon jetzt mit der Abendsonne hinterm Horizont
verschwunden. Jetzt punktgleich auf Rang sechs: die aufstrebende Elf aus
Seestermühe.
Tore: 1:0 da Ros (9.), 1:1
Zengin (32. Habekost), 1:2 Habekost (51. Dogan)
Schiedsrichter: Rainer Sierk (TV
Haseldorf,)
Zuschauer: 20
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Zwei Torbeteiligungen mit Köpfchen: Nando Habekost (hier mit dem Fuß am Werk). |
Sonntag, 6. April 2025
Spielbericht Moorreger SV - SV Lieth II
Neujahrsfluch
über Moorrege
MSV-Sinkflug
hält auch im Kellerduell an: Siebte Schlappe in 2025
Sechs Niederlagen, einen Tabellenletzten (Komet Blankenese), der zuletzt
fleißig punktete, im Rücken und nun ging auch noch das Kellerduell um die
bessere Ausgangslage, knapp über dem Strich, verloren. Das Jahr 2025 gestaltet
sich für den Moorreger SV als eine einzige Tretmühle. Nun also der neuerliche
Tiefpunkt: die 0:4-Klatsche gegen Mitkonkurrent SV Lieth II.
Begonnen hatte der Sonntagmittag eigentlich ganz solide. Nach vorne ging im meist
statischen Spiel zwar nichts, doch wenigstens hinten gewann der MSV zunächst (noch)
die wichtigen Zweikämpfe – bis die Hausherren die Kugel nicht aus der
Gefahrenzone bekamen und Michel Cords aus tückischem Winkel den ersten echten
Versuch (über das Gehäuse) abgab (19.).
Ein Warnschuss, der den MSV offenbar nicht ausreichend einschärfte, verlor man
nur Augenblicke später das entscheidende Kopfballduell in der Mitte, sodass
Cords aus ähnlicher Position diesmal eiskalt zum 0:1 netzte (20.).
Erwähnenswerte Gefahr erfuhr der neue Spielstand daraufhin erst nach dem
Seitenwechsel, als die SVL-Reserve per Ballverlust im Aufbau freundlich einlud.
Abgefälscht rauschte Jayson Bielfeldts 20 Meter-Geschoss jedoch hauchdünn über
seine Wunschdestination (55.).
Ein Freistoß sollte kurz darauf für Abhilfe sorgen, doch der berühmte Schuss
ging dabei gänzlich nach hinten los. Im Eiltempo überbrückten die Gäste das
Mittelfeld, damit Deniz Duman wohl temperiert für den locker ins lange Eck
abschließenden Cords vorlegen konnte – 0:2 (59.)!
Die Roten jetzt mental gebrochen und nun ihrerseits mit wilden Ballaktionen,
von denen Finn Struve eine nicht bestrafte – auch, weil er seinem nach vorne
abgewehrten Schuss nicht nachging (62.)…
Teuer sollte dies heute aber nicht mehr werden, richtete es der Kapitän nur
zwei Minuten danach bei einem Schedelgarn-Freistoß mit der Rübe und der
Latten-Unterkante (64.).
Das Match vorzeitig entscheiden und wer dem zweiten Sieg in Folge noch nicht
trauen wollte, war dann mit dem 0:4 final überzeugt. Wieder verschenkte die
Bielfeldt-Elf verunsichert am eigenen Sechzehner den Ball und diesmal
vollstreckte Joker Kilian Weers flach zum happigen Endstand (79.), der seinen
Farben in der Zwischenbilanz drei Zähler Vorsprung auf Komet (Abstiegsplatz 15)
beschert.
Im Sandwich der Genannten taumelt dagegen der schwer angeschlagene Moorreger SV
dem Saisonfinale entgegen. Ein Punkt mehr als Komet und zwei Nachholspiele
(darunter eines am kommenden Donnerstag beim Tabellenführer in Haseldorf) in
der Hinterhand, lassen zwar Hoffnung zu, doch was bringen einem sechs
ausstehende Spiele, wenn der 2025-Fluch nicht aus den Kleidern will…
Tore: 0:1 Cords (20. L.
Rudek), 0:2 Cords (59. Duman), 0:3 Struve (64. Schedelgarn), 0:4 Weers (79.)
gelbe Karten: Hatje, Franke,
Schepelew – Weers
Schiedsrichter: Andreas Voß (VfL
Pinneberg, Note 2,5)
Zuschauer: 50
Samstag, 5. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Friedrichsgabe II
Den
Sekt kaltgestellt
SV
Friedrichsgabe II müht sich zum Dreier – Krönung nächste Woche?
Aufstiegstechnisch geht es in der Kreisklasse B1 – wie auch in allen anderen
Staffeln von Hamburgs niedrigster Stufe – aufgrund der Spielklassenreform (Zusammenführung
der Kreisklassen A und B) um nichts, doch die Meistertrophäe möchte die Reserve
des SV Friedrichsgabe natürlich dennoch für die vereinseigene Insigniensammlung
mitnehmen.
Dank eines nicht ganz unkomplizierten Auswärtserfolgs beim Gastspiel in Heist
könnte dies bereits am kommenden Wochenende im direkten Duell mit dem Verfolger
(FC Elmshorn II) eingetütet werden.
Der Weg dahin erwies sich für die Norderstedter allerdings unerwartet zäh – und
das in doppelter Hinsicht. Schließlich war der Start ins Match auf der
Baustelle an der Hamburger Straße vortrefflich gelungen. Über links zog Patrick
Wesselhöft an Rechtsverteidiger Kevin Winter vorbei, legte in die Mitte ab und
schon hatte Tim Piontkowski im Zentrum freies Geleit zur frühen Führung mit dem
ersten Torschuss (5.).
Kein schlechter Beginn des Primus, der in der Folge jedoch vornehmlich
Abseitspfiffe sammelte, während die Gastgeber ihren Heimvorteil auf nicht perfekt
ebenem Untergrund nutzten und mutig dagegenhielten.
Widerstand leistete auf beiden Seiten auch jeweils einmal das Aluminium, das
sowohl Lasse Kruse für Gut Heil (21.) und Dennis Haas für den SVF (27.) per
Freistoß ins Zittern brachten.
Nicht ganz aufs SV-Gehäuse brachte „Kuba“ Wiechmann seinen Kopfball entgegen
der eigenen Laufrichtung (28.). Schade, denn die vorangegangene Banas-Halbfeldflanke
gehörte zu den wenigen präzisen Werken dieser KKB-Kontrahage…
Wirklich ansehnlicher wurde das Treiben auch im zweiten Durchgang nicht, wobei
die Norderstedter immerhin die Schlagzahl erhöhten.
Jonny Schramms mittigen Versuch, den Marvin Scholz sehenswert aus dem Winkel
flog (57.) bedeutete den Auftakt einer Rest-Spielzeit, die bei effizienterer
Chancenverwertung ohne jedwede Spannung ausgekommen wäre. Doch der gut
aufgelegte Scholz (67., 85., 86.) und die Unterkante der Latte (85.)
vereitelten die Vorentscheidung zu Gunsten der komplett in schwarz Gekleideten.
Ob ihnen da ein fälliger Strafstoßpfiff weitergeholfen hätte? Angreifer
Wesselhöft, der die mannschaftsrückzugsverzerrte Staffeltorschützenliste anführt,
vermittelte mit seinen wüsten Protesten in der Extrazeit – und sogar nach dem
Spiel – den Eindruck. Rene Koppers Strafraumgrätsche gegen den 38-Tore-Mann,
der mit seinem Betragen gar etwas unflätige Szenen nach Spielende auslöste,
hatte jedenfalls wenig mit dem runden Leder zu tun (90.+2)…
Ob Strafstoß oder nicht: unterm Strich schaffte es der 15. Saisonsieg in die
Wertung, sodass rechnerisch nur noch die Zweitvertretung des FC Elmshorn punktgleich
an Wesselhöft und Co vorbeiziehen kann. Gegen das Team, das obendrein auch noch
um 43 Tore schlechter dasteht, würde am nächsten Wochenende beim FCE bereits
ein Remis zur Krönung reichen.
Tore: 0:1 Piontkowski (5. Wesselhöft)
gelbe Karten: keine – Werner, Wesselhöft,
Theilig
Schiedsrichter: Erdogan Orhan
(Gencler Birligi Elmshorn)
Zuschauer: 23
Sonntag, 30. März 2025
Spielbericht FC Alsterbrüder II - Eimsbütteler TV IV
2:0-Fluch
setzt sich fort
Zum
dritten Mal in Serie: FCA-Reserve verspielt den Dreier
Zieht ein Team im Fußball mit 2:0 davon, taugt dies meist als Indiz für einen
siegreichen Tag. Nicht so aber, wenn sich die zweite Mannschaft des FC
Alsterbrüder anschickt, einen doppelten Torerfolg als Dreier über die Ziellinie
zu bringen. Denn bereits zum dritten Mal in Serie verspielte das junge Team,
das im Wesentlichen aus Eigengewächsen besteht, einen solchen Vorsprung, um am
Ende exakt 2:2 zu spielen.
Dabei hätte ein Erfolg am Sonntagvormittag nicht nur Rang sieben in der
Kreisliga 6 gefestigt, sondern auch die Machtverhältnisse in der Nachbarschaft
gegenüber dem Eimsbütteler TV (Hinspiel 1:1) klargemacht.
Derby-Lorbeeren verdiente sich in der gähnend langweiligen Anfangsphase aber
zunächst niemand. Der FCA mit brotlosem Ballbesitz – der ETV mit einzigen
echten Torchance der ersten 42(!) Minuten. Dara Tehrani knallte das Ei mitten
ins erlebnistechnische Brachland hinein, ins Aluminium (14.).
Ein Kick zum Abgewöhnen, doch kurz bevor das Spiel den Preis für die mieseste
Performance, knapp vor dem nasskalten Regenwetter, gewann, startete Tom
Liefländer endlich einmal über links den Turbo, umspielte Schlussmann Manuel
Burmester und schon war Simeon Mastoridis ideal zum 1:0 aus kürzester Distanz
freigespielt (42.).
Nach mehr Grund zum Pausenjubel schenkte sich der FCA wenig später. Behutsam
von hinten aufgebaut, überbrückte man zügig das Mittelfeld, von wo aus Theodor
Kunkel eröffnend zu Liefländer rausspielte. Wieder war der pfeilschnelle
Schlacks nicht zu halten, nur machte er es diesmal aus spitzem Winkel selbst –
2:0 (45.)!
„Erspart geblieben“ wäre den Gastgebern dieses bittersüße Omen fast
zwischendurch. Silas Knaak wähnte sich als Verwertender seines eigenen
Abstaubers bereits im Torschützen-Himmel – bis die Abseitsfahne von
Schiedsrichterassistent Nico Kasten (Germania Schnelsen) hochschnellte (44.).
Nach rund einer Stunde war es dann der Mann in der Mitte, der den Roten zwar
berechtigterweise einen Strafstoß zusprach, doch eigentlich wäre Torwart Joshua
Leitmont für sein nicht ballorientiertes Halten als letzte Instanz nach eigenem
Ballverlust auch ein Fall für die „Arschkarte“ gewesen…
Zur Besänftigung der Jungs von der Bundesstraße war immerhin der fällige
Strafstoß drin – Jakob Schneider verlud den weiter mitwirkenden Goalie zum
Anschlusstreffer (63.).
Bloß nicht wieder ein 2:0 verdaddeln,
dürften die Platzherren daraufhin gedacht haben – und tatsächlich fing man sich
nur sieben Minuten später ein Gurkentor zum 2:2. Tehrani schlug die Ecke, die Linksverteidiger
Mika Gesewsky letztlich über die eigene Linie bugsierte (70.).
Das Momentum jetzt klar beim ETV, der nach gewaltigem Einwurf von rechts durch
Yosef El Safty zur Kopfballchance kam (79.), doch auch der FCA meldete sich in
einer etwas intensiveren Schlussphase noch einmal mit Paul Groenewalds
Alu-Kracher aus der zweiten Reihe zu Wort (85.).
Das letzte (erfolglose) Anrennen gestalteten in der Nachspielzeit die „ETV-Raubtiere“,
doch am Ende blieb es bei der ungeliebten Punkteteilung. Keine Bewegung also im
tabellarischen Zentralmassiv der KL 6 (Siebter und Achter).
Tore: 1:0 Mastoridis (42.
Liefländer), 2:0 Liefländer (45. Kunkel), 2:1 Schneider (63., Strafstoßtor),
2:2 Gesewsky (70., Eigentor, Tehrani)
Schiedsrichter: Florian Karbjinsky
(TuS Germania Schnelsen)
Zuschauer: 20
Samstag, 29. März 2025
Spielbericht Rot-weiß Kiebitzreihe - Bargfelder SV
Schwäne
ziehen vorbei
3:0
gegen den Tabellennachbarn: RWK klettert auf Rang acht der KL Süd
Acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone: Rot-weiß Kiebitzreihe kann bereits
nach 19 selbst gespielten Partien wohl für ein weiteres Kreisliga-Jahr planen.
Zu verdanken ist dies vor allem der Heimstärke, der sich mit dem Bargfelder SV
der nunmehr vierte Gegner in Serie beugen musste.
Nach zäher Anfangsphase, in der sogar die Gäste den verheißungsvollsten Moment
generierten, als RWK-Fänger Hannes Schüler die Kugel im Herauslaufen direkt zum
etwas überhastet verziehenden Maurice Witte klärte (24.), leitete Finn Kühne
die rot-weiße Sause wunderbar per Heber von halbrechts sehenswert ein (28.).
Dass der für den angeschlagenen Finn Lohmann zum zweiten Abschnitt gebrachte
Moritz Manthe den Vorsprung zehn Minuten nach der Pause nicht verdoppelte,
durfte sich Gäste-Schlussmann Lukas Riege auf die Fahne schreiben. Rasch
schnellte der Fuß beim freien Rechtsschuss abwehrend voraus (55.).
Entscheidende Szenen spielten sich dann Mitte des zweiten Durchgangs ab, als
sich Levent Meydaner eher zufällig die große Ausgleichschance aus 15 Metern
bot, der Gleichstand aber an wenigen Zentimetern scheiterte (69.) – drüben dagegen
im Konter alles glatt ging und Luca Lohmann ielsicher ins ferne Eck vollendete (70.).
Der BSV war geschlagen und schaffte sich in Person von Liam Piworus auch noch
einen gefährlichen Nebenschauplatz. Von einem ordinär auftretenden Zuschauer
mit ordentlich Brennstoff im Helm angepöbelt, erwiderte der im Zweikampf
liegengebliebene Bargfelder nicht unbedingt höflicher. Das Schiri-Team um
Thorsten Möller (VfL Kellinghusen) löschte die Situation in bemerkenswerter
Gelassenheit, während der Zuschauer mittleren Alters einen Platz außerhalb der „SwanCity-Arena“
zugewiesen bekam…
Kühnes Doppelpack zum 3:0 bekam der verwiesene Zaungast damit auch optisch
nicht mehr mit. Schade eigentlich, traf der 20-Jährige die Kugel erneut höchst
sauber zum Abschluss, nachdem ihn Björn Pagenkopf ins erfolgreiche Duell mit
dem herausstürzenden Schlussmann geschickt hatte (79.).
Spiel endgültig entschieden und die Zeit reichte sogar zum kollektiven
Jubelfoto mit dem Trikot des neulich im Training verunfallten Eldie Nzembele.
Dass L. Lohmann das mögliche 4:0 durch ein ärgerliches Luftloch versiebte,
blieb am Ende eines Festtages in der knapp 2200-Einwohner-Gemeinde zu verschmerzen
(80.).
3:0-Sieg der Liga-Mannschaft, zuvor schon das 5:1 der Reserve gegen Borussia
Osterstedt, die feierliche Ehrungszeremonie für RWK-Jugendspieler (Matti
Spring) und Jugendspielerin (Ida Spring) des Jahres 2024, sowie die feierliche Eröffnung
der neu verpachteten Vereinsgastronomie „Kloppi´s“ mit 50 Litern Freibier
verschafften dem Club mit dem hohen Indentifikationsfaktor einen feucht-
fröhlichen Samstag inklusive dritter, vierter und fünfter Halbzeit…
Tore: 1:0 Kühne (28. Sietz),
2:0 L. Lohmann (70.), 3:0 Kühne (79. Pagenkopf)
gelbe Karten: Pagenkopf, Cramer,
Sietz, Ruß – Thies, Witte
Schiedsrichter: Thorsten Möller (VfL
Kellinghusen)
Zuschauer: 80
Spielbericht Rot-weiß Kiebitzreihe II - FC Borussia Osterstedt
Kuriose
Torschützen: RWK II meldet sich zurück
RW
Kiebitzreihe II beendet Negativlauf – Borussia muss weiter zittern
Das hat gutgetan! Jahresübergreifend sechs Partien konnte die zweite Garde von
Rot-weiß Kiebitzreihe in der Kreisklasse B West-2 nicht für sich entscheiden –
nun gab es erstmals seit Ende Oktober 2024 wieder Grund zum Feiern.
Wenig feierlich präsentierte sich im Duell mit dem FC Borussia Osterstedt,
dessen Klassenverbleib durchaus noch latent gefährdet ist, der Zustand des
Rasens in der SwanCity-Arena. Mit viel Braun und einigen Unebenheiten
konkurrierte das ramponierte Geläuf vor allem in der ersten Hälfte mit der
technisch weitgehend anspruchslosen Begegnung.
Wie passend, dass die erste Szene von Belangen, Borussias Führungstreffer, per
Eigentor zustande kam, als eine für Michael Jessen in der Strafraummitte
bestimmte Ecke am nahen Pfosten vom Rot-weißen Torben Schlichting ins eigene
Netz gelenkt wurde (19.).
Die Swans brauchten dagegen ganze 24 Minuten, um erstmals vor dem richtigen Tor
vorstellig zu werden. Versuche von Abdul Halim Shalla (24.) und Jonas Andi
(26.), jeweils von halbrechts, waren zumindest einmal ein Anfang.
Dank Fadi Knifdis Durchsetzungsvermögen gegen den niedergerungenen Jessen und
dem Umstand, dass der folgende Rechtsschuss sicher saß, war der Heim-Rückstand
noch vor der Pause verdientermaßen egalisiert (37.).
Und mehr noch, drehte sich das Blatt nach dem Seitenwechsel so richtig zu
Gunsten der Platzherren. Bastian Scheppmanns kluger Flankenwechsel bereitete
kurz nach dem Wiederbeginn den Weg zum ruhig über die weiteren Stationen Knifdi
und Gorny herausgespielten 2:1, das am Ende der am zweiten Pfosten einlaufende
Tobias Schröter besorgte (47.).
Nachschlag gab es wiederum nach einem hohen Ball, den diesmal Schlichting per
Ecke servierte. Roman Turkat köpfte recht unbedrängt im Fünfer ein und es stand
3:1 (57.).
Die meist zu statischen Gäste traten derweil gar nicht mehr wirklich auf den
Plan. Stattdessen verhinderte Torsteher
Torge Wieben mit dem langen Fuß das mögliche 4:1 durch Pierre Gorny (65.).
Auch dem Wind war es bei einer Einwurfsituation zunächst nicht gelungen, den
vierten RWK-Treffer gegen den Schlussmann herbeizuführen (75.).
Dafür passierte es schließlich vom Punkt, nachdem Andi den Lufteinsatz von
Gegenspieler Christopher Feige mehr als Dankend zum Strafstoß annahm (80.).
Kollege Schlichting dankte es ihm ganz besonders und neutralisierte sicher das
Eigentor aus der ersten Hälfte.
Nur Augenblicke später das nächste Tor-Kuriosum, an dem nun mit Jan Korinth ein
gelernter und aktiver Torwart maßgeblich beteiligt war. Bei einem
Turkat-Diagonalschlag half dem einstigen Rantzauer und Sparrieshooper eine
gesunde Standfestigkeit gegen den abprallenden Wieben, um den leeren Kasten zur
5:1-Endnote mühelos zu treffen (81.). RWK II machte damit seine Ansprüche auf
die obere Tabellenhälfte klar, während die erst im Vorjahr am Finalspieltag
abgestiegenen Borussen mit aktuell sieben Zählern oberhalb des Doppel-Sturzes
gen Kreisklasse C stehen.
Tore: 0:1 Schlichting
(19., Eigentor), 1:1 Knifdi (37.), 2:1 Schröter (47. Gorny), 3:1 Turkat (57.
Schlichting), 4:1 Schlichting (80., Strafstoßtor, Feige an Andi), 5:1 Korinth
(81. Turkat)
gelbe Karten: Andi – keine
Schiedsrichter: Nico Domnik (VfL
Kellinghusen)
Zuschauer: 22
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Torschütze in beide Richtungen: Torben Schlichting. |
Samstag, 22. März 2025
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Glashütter SV 1.B
„untypisches
Glashütte-Spiel“
Nach
sechs Jahren: SCS-2008er brechen ihren GSV-Fluch!
Knapp sechs Jahre lang hatten Duelle zwischen dem SC Sternschanze und dem
Glashütter SV im Jahrgang 2008 den Charakter des Dinner for One. „Immer schwierige Spiele“, die der SCS „ärgerlich
verloren oder ärgerlich unentschieden gespielt“ hatte, pflasterten für die
Schanzer den Weg über die letzten sechs Begegnungen, aus denen nur ein
kümmerliches Pünktchen mitzunehmen war.
„Vor dem Spiel hätten wir nicht gedacht, dass wir hier mit einem 4:0-Sieg
rausgehen“, machte Arthur Schreiber auch gar keinen Hehl aus der eigenen
Überraschung über einen „in der Höhe absolut verdienten“ Dreier im
Sechs-Punkte-Spiel um U17-Landesliga-Platz vier.
An Motivation hatte es dabei von Beginn an nicht gemangelt: „Wir haben von
Anfang an gezeigt, dass wir hier gewinnen und das Spiel machen wollen.“.
Die erste gute Gelegenheit ergab sich jedoch für die Gäste, als sich Enno
Gloßner erfolgreich Angreifer Leo Rothaug widersetzte (9.). Auch sein Gegenüber
bewies sein Können – allerdings auf Kosten eines Brummschädels, der auf das
Konto eines zu unplatzierten Ahmadi-Versuchs ging (13.).
Wenig später half auch kein Köpfchen mehr, als Baran Sütcü nach links zu Theo
Spöhrer eröffnete, dieser die Übersicht behielt und so Marvin Bonsus
Führungstreffer ins lange Eck quer auflegte (20.).
Alles paletti, im Schanzen-Land, zumal Bonsu etwas überhastet (25.) und Kleon
Lorenz an den Pfosten (33.) die mögliche Verdopplung auf den Schlappen fiel.
Kein Grund aber für Misstöne im oft stimmungsfragilen Schanzen-Gros: „Ich
finde, uns ist heute besonders gut gelungen, dass wir auf dem Platz positiv
miteinander gesprochen haben und jeder wirklich hundert Prozent gegeben hat. Es
war eine gute Stimmung und es gab kaum negative Kritik. Und wenn es welche gab,
war sie berechtigt und in einer Tonlage, mit der man sich unterhalten kann“, zerschoss
man sich diesmal nicht einen gelungenen Spieleinstieg, dem heute vereinzelte
Halbchancen des Gegners nichts anhaben konnten.
Im Gegenteil, legte Marineblau in Minute 50 vom Strafstoßpunkt aus nach. Bonsu
verlud den Torwart, nachdem Kerim Arslan Spöhrer im Strafraum die Beine
weggezogen hatte.
Aber was war bloß mit den Gästen los? „Glashütte hatte heute nicht so wirklich
den Drang, unbedingt gewinnen zu wollen. Die sind hierher gefahren mit so einem
vielleicht gewinnen wir mal, so ein
Larifari-Ding“, wunderte sich auch Schreiber über ein „untypisches
Glashütte-Spiel“.
Schanze dagegen besann sich auf die eigenen Stärken: „Wir haben viel kurz
aufgebaut, viel im Kleinklein gelöst, auch das Pressing überspielt. Wir haben
uns halt überhaupt nicht unter Druck setzen lassen – und das hat sehr gut
funktioniert!“, frohlockte der Mittelfeldspieler, der am vorentscheidenden 3:0
persönliche Beteiligung erfuhr. Erst erschwindelte („Kontakt dankend
angenommen“) er sich einen rasch zu Spöhrer ausgeführten Offensivfreistoß, ehe
der Adressat im Sechzehner für den besser postierten Lorenz querlegte (80+1). Proteste
des GSV, dass die vom Schiedsrichter gebilligte Schnellausführung des Standards
zu Lasten des Abwehrmauerbaus unzulässig gewesen sei, räumte
Leistungsschiedsrichter Schreiber noch auf dem Platz per Regelvortrag für
Tormann Dawit Christoph aus der Welt. „Ich habe ihm erklärt, dass das überhaupt
nicht seine Aufgabe ist; dann war er ein bisschen wütend auf mich – das habe
ich nicht so ganz verstanden.“…
Klar verständlich dagegen die Sprache des Ergebnisses, die Lorenz´ vollendeter
Doppelschlag auf Zuspiel Shahab Ahmadis noch expliziter Gestaltete (80.+3). Dem
umspielten Christoph und den anderen Schwänen, zu denen auch der einst beim SCS
nie wirklich glücklich gewordene Ariyan Shafaei Shamsabadiyan gehört, blieben
nach der historischen Pleite nur noch frustrierte Misstöne.
Apropos „nur noch“: Vom letzten Erfolg des SC Sternschanze über dieNorderstedter am 30.04.2019 (5:2 nach Verlängerung im Pokal der alten E-Jugend)
ist von allen damals 20 eingesetzten Akteuren im Spiel nur noch der heutige
Vorlagen-Hattrick-Mann Spöhrer im gleichen Trikot unterwegs.
Viel wichtiger für die Wasserturm-Kicker ist jedoch das Hier und Jetzt, das trotz
mangelnder Konstanz mit Rang vier ein ordentliches Zwischenergebnis aufweist.
„Wir werden diese Saison auf jeden Fall letztendlich als Tabellenvierter
abschließen“, versprechen vier Zähler vor dem GSV eine gute Absicherung nach
hinten. In Richtung Aufstiegsplatz drei, wo derzeit ein eher ungeliebter
Staffelkonkurrent steht, gilt bei acht Punkten Rückstand nur noch das Prinzip
Hoffnung: „Vielleicht schaffen wir ja noch, Berne einzuholen. Das wäre
natürlich wunderbar!“.
Tore: 1:0 Bonsu (19.
Spöhrer), 2:0 Bonsu (53., Strafstoßtor, 21 an Spöhrer), 3:0 Lorenz (80.+1,
Spöhrer), 4:0 Lorenz (80.+3 Ahmadi)
gelbe Karten: Spöhrer, Sütcü – Daljipi,
Ammar
Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (SV
Groß Borstel)
Zuschauer: 30