Mittwoch, 9. April 2025

Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Walddörfer SV 1.A

Pokal-Endorphine am Brödermannsweg
Mit den Fans im Rücken: SV Groß Borstel schlägt sich achtbar

Ein Hauch von Hexenkessel wehte zum Pokal-Viertelfinale durch das eher gediegen, zurückhaltende Groß Borstel. Angetrieben von der stimmgewaltigen E-Jugend, dem auch sonst üppigen Zuschaueraufkommen und natürlich der großen Chance, mit der Überraschung gegen den Regionalligisten ins U19-Lottopokal-Halbfinale einzuziehen, zogen sich die Grün-weißen aus der Oberliga achtbar aus der Affäre – ohne aber die Sensation zu wuppen.
Nach silvesterartigem Licht- und Knallspiel zum Einlaufen lag der Raketenstart für den Außenseiter gar in der noch leicht rauchigen Luft. Leicht zu unpräzise geriet der offensive Doppelpass für Mattes Balschat, doch eine Unsicherheit von WSV-Schlussmann Moritz Plikat bescherte Balschat dennoch den Versuch aus spitzem Winkel: knapp links vorbei (2.)!
Der Walddörfer SV brauchte unterdessen eine Weile, um die Lage klar in den Griff zu kriegen. Erst, als Marcel Moghaddasi einmal tief auf den schnellen und technisch begabten Ayaz Aldarwish spielt, drohte echte WSV-Gefahr, doch Goalie Connor Siewert warf sich im direkten Duell mutig wie erfolgreich in die Aktion (21.).
Das Modell des tiefen Laufwegs aus der Enge heraus erwies sich also als hilfreich, sodass sie es gleich nochmal probierten. Aldarwish war diesmal etwas mehr Raum gestattet und so vollstreckte der 18er flach ins lange Eck (25.).
Ein Wirkungstreffer für den Kopf der Hausherren, die Siewert gegen ein Segatz-Geschoss zunächst vor weiterem Unheil bewahrte (32.).
Als man Moghaddasi kurz darauf im Zentrum zu luftig zum Steckpass gewähren ließ und der perfekt eingelaufene Kamau Swai cool links des rechten Pfostens verwertete, war der GB-Traum vom Pokal-Coup schon fast ins Unerreichbare abgedriftet (34.).
Hinzu geriet der Rückstand noch vor der Pause um noch einen Treffer höher, weil Matthes Brauns Ecke genau durch den Fünfer zu Swai segelte. Das leere Tor war da nicht mehr zu verfehlen (43.).
Vielleicht ganz gut für die Weiß-grünen, dass die Halbzeitpause durch erneuten Pyroeinsatz (nun waren es Bengalos) unter dem Motto „Sieg oder Spielabbruch“ und die langwierige Suche nach dem Flutlichtschlüssel verlängerten Zeitraum zur erneuten Motivationsbildung gestattete.
Schwungvoll ging es nämlich weiter und was wäre eventuell drin gewesen, wenn Moghaddasis Rempler an Max Koch nicht nur knapp an der Notbremse vorbeigeschrammt wäre (48.)…
Stattdessen holten sich die weiter vollzähligen Allhorn-Kicker trotz eines unbestraften Plikat-Wacklers (51.) die Kontrolle zurück und mit ihr das schon zuvor mögliche 0:4. Braun war es, der flach aus 22 Metern den guten Siewert zu überwinden wusste (79.).
Für die Schlussphase reanimierten sich John Bidlingmaier und Co aber noch einmal, indem der fleißige 18-Jährige das tiefe Koch-Zuspiel zum Abdruck nutzte. Plikat konnte die Kugel nur zum hohen Bogen ins eigene Tor blocken (80.).
Nachdem der Torschütze die Duplizität der Ereignisse verpasst hatte (86.), setzte Bidlingmaiers 2:4 vom Punkt (Plikat vereitelte einen GB-Konter mit eher unterdurchschnittlich gutem Timing) weitere Pokal-Endorphine bei Spielern und Publikum frei (88.).
Mehr gelang dann jedoch nicht mehr, sodass unterm Strich beide Lager ihre Schuldigkeit erbrachten: Der Walddörfer SV mit dem erwarteten Halbfinaleinzug und der SV Groß Borstel als insgesamt würdiger Herausforderer.

Tore: 0:1 Aldarwish (25.), 0:2 Swai (34. Moghaddasi), 0:3 Swai (43. Braun), 0:4 Braun (79.), 1:4 Bidlingmaier (80. Koch), 2:4 Bidlingmaier (88., Strafstoßtor, Plikat an Balschat)

Schiedsrichter: Noah Alabdallah (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 170







Dienstag, 8. April 2025

Spielbericht Hetlinger MTV II - TSV Seestermüher Marsch

Führungsquartett verschwindet hinterm Horizont
Nächster Rückschlag: HMTV-Reserve verliert (endgültig) den Anschluss

Allein die Sonnenuntergangsromantik, die das Deichstadion zu Hetlingen am Ende eines sonnigen Dienstags für seine wenigen Besucher zu bieten hatte, rechtfertigte die Entscheidung, sich am Abend des US-Amerikanischen „National All Is Ours Day“ (nationaler das gehört uns allen Tag) dem dort stattfindenden Nachholer zu widmen.
Die drei zu vergebenen Punkte aber krallte sich dem gastierenden TSV Seestermüher Marsch aber nur einer der beiden Kontrahenten.
Und das, obwohl der bessere Start den Gastgebern in Himmelblau gelang, denn während man sich beim TSV noch über ein Abseitstor von Metin Tefci ärgerte (9.), schaltete man bei einem Lattentreffer des Gegner nicht schnell genug, um den abstaubenden Nico da Ros am frühen 1:0 für die HMTV-Reserve zu hindern (10.).
Das ging ja gut los, für die Hausherren, deren Ambitionen in Richtung Aufstiegskampf zwar nur noch mathematischer Natur sind, doch den Kontakt zur Spitzengruppe mit dem Lokalrivalen aus Holm zu halten, ist natürlich Ehrensache.
So arbeitete man in einer nun etwas abgeflachten Begegnung durch Samt Baygündüz´ Einzelaktion inklusive Torschuss im Purzelbaum-Style (drüber, 22.) an einem möglichen Führungsausbau.
Stattdessen aber schlugen die in weiß gekleideten Gäste eiskalt zu. Eine schön gezogene Flanke von Andre Hinz köpfte der gesuchte Nando Habekost vom zweiten Pfosten zurück gen Mitte, wo Efe Zengin mit rechts kontrolliert zum 1:1 netzte (32.). Die unsortierte Defensive der Männerturner hatte sich hierbei einfach mal eine gedankliche Auszeit genommen…
Ebenso kam auch Jan-Ole Themm wenig später ohne großen Gegnerdruck im Sechzehner zum Flugkopfball. Sah schön aus, fand den Weg ins Tor aber nicht (39.).
Besser bekam da Kollege Habekost seinen Schädel nach dem Seitenwechsel eingesetzt. Diesmal verlagerte Jonas Graeber das Spiel mit Übersicht nach rechts, wo Ömer Dogan nicht weniger Auge für die platzierte Flanke auf den letztlich einköpfenden Habekost bewies (51.).
Nach einer perfekten Englischen Woche (drei Siege aus drei Spielen) steuerten Habekost und Co nun also auf den nächsten Dreier im Rennen um die goldene Ananas im Mittelfeld der Kreisliga 1 zu. Bei diesem Spielstand fortan mit dabei: die Hetlinger, die sich dagegen noch einmal zu wehren versuchten. Ein weiterer S. Baygündüz-Versuch in Rücklage (67.) sollte nur den Anfang einer feurigen Schlussphase markieren, zumal per Doppelwechsel für die Schlussphase auf volle Offensive umgestellt wurde (68.).
Das Geschehen auf der schlecht gekreideten Wiese an der Hauptstraße blieb jedoch fahrig und verkrampft. Kaum noch erreichte man das Angriffsdrittel und wenn, dann waren es die Seestermüher, die zum Beispiel in Person von Dogan (auf der Linie geklärt, 69.) so richtig prickelnd in Szene kamen.
Auch fünf Minuten Nachspielzeit blieben letztlich ungenutzt – der Anschluss ans Führungsquartett ist für die 2025 zu inkonstanten Deichkicker trotz noch sieben Möglichkeiten für Zählbares schon jetzt mit der Abendsonne hinterm Horizont verschwunden. Jetzt punktgleich auf Rang sechs: die aufstrebende Elf aus Seestermühe.

Tore: 1:0 da Ros (9.), 1:1 Zengin (32. Habekost), 1:2 Habekost (51. Dogan)

Schiedsrichter: Rainer Sierk (TV Haseldorf,)

Zuschauer: 20

Zwei Torbeteiligungen mit Köpfchen: Nando Habekost (hier mit dem Fuß am Werk).



Sonntag, 6. April 2025

Spielbericht Moorreger SV - SV Lieth II

Neujahrsfluch über Moorrege
MSV-Sinkflug hält auch im Kellerduell an: Siebte Schlappe in 2025

Sechs Niederlagen, einen Tabellenletzten (Komet Blankenese), der zuletzt fleißig punktete, im Rücken und nun ging auch noch das Kellerduell um die bessere Ausgangslage, knapp über dem Strich, verloren. Das Jahr 2025 gestaltet sich für den Moorreger SV als eine einzige Tretmühle. Nun also der neuerliche Tiefpunkt: die 0:4-Klatsche gegen Mitkonkurrent SV Lieth II.
Begonnen hatte der Sonntagmittag eigentlich ganz solide. Nach vorne ging im meist statischen Spiel zwar nichts, doch wenigstens hinten gewann der MSV zunächst (noch) die wichtigen Zweikämpfe – bis die Hausherren die Kugel nicht aus der Gefahrenzone bekamen und Michel Cords aus tückischem Winkel den ersten echten Versuch (über das Gehäuse) abgab (19.).
Ein Warnschuss, der den MSV offenbar nicht ausreichend einschärfte, verlor man nur Augenblicke später das entscheidende Kopfballduell in der Mitte, sodass Cords aus ähnlicher Position diesmal eiskalt zum 0:1 netzte (20.).
Erwähnenswerte Gefahr erfuhr der neue Spielstand daraufhin erst nach dem Seitenwechsel, als die SVL-Reserve per Ballverlust im Aufbau freundlich einlud. Abgefälscht rauschte Jayson Bielfeldts 20 Meter-Geschoss jedoch hauchdünn über seine Wunschdestination (55.).
Ein Freistoß sollte kurz darauf für Abhilfe sorgen, doch der berühmte Schuss ging dabei gänzlich nach hinten los. Im Eiltempo überbrückten die Gäste das Mittelfeld, damit Deniz Duman wohl temperiert für den locker ins lange Eck abschließenden Cords vorlegen konnte – 0:2 (59.)!
Die Roten jetzt mental gebrochen und nun ihrerseits mit wilden Ballaktionen, von denen Finn Struve eine nicht bestrafte – auch, weil er seinem nach vorne abgewehrten Schuss nicht nachging (62.)…
Teuer sollte dies heute aber nicht mehr werden, richtete es der Kapitän nur zwei Minuten danach bei einem Schedelgarn-Freistoß mit der Rübe und der Latten-Unterkante (64.).
Das Match vorzeitig entscheiden und wer dem zweiten Sieg in Folge noch nicht trauen wollte, war dann mit dem 0:4 final überzeugt. Wieder verschenkte die Bielfeldt-Elf verunsichert am eigenen Sechzehner den Ball und diesmal vollstreckte Joker Kilian Weers flach zum happigen Endstand (79.), der seinen Farben in der Zwischenbilanz drei Zähler Vorsprung auf Komet (Abstiegsplatz 15) beschert.
Im Sandwich der Genannten taumelt dagegen der schwer angeschlagene Moorreger SV dem Saisonfinale entgegen. Ein Punkt mehr als Komet und zwei Nachholspiele (darunter eines am kommenden Donnerstag beim Tabellenführer in Haseldorf) in der Hinterhand, lassen zwar Hoffnung zu, doch was bringen einem sechs ausstehende Spiele, wenn der 2025-Fluch nicht aus den Kleidern will…

Tore: 0:1 Cords (20. L. Rudek), 0:2 Cords (59. Duman), 0:3 Struve (64. Schedelgarn), 0:4 Weers (79.)

gelbe Karten: Hatje, Franke, Schepelew – Weers

Schiedsrichter: Andreas Voß (VfL Pinneberg, Note 2,5)

Zuschauer: 50

















Samstag, 5. April 2025

Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Friedrichsgabe II

Den Sekt kaltgestellt
SV Friedrichsgabe II müht sich zum Dreier – Krönung nächste Woche?

Aufstiegstechnisch geht es in der Kreisklasse B1 – wie auch in allen anderen Staffeln von Hamburgs niedrigster Stufe – aufgrund der Spielklassenreform (Zusammenführung der Kreisklassen A und B) um nichts, doch die Meistertrophäe möchte die Reserve des SV Friedrichsgabe natürlich dennoch für die vereinseigene Insigniensammlung mitnehmen.
Dank eines nicht ganz unkomplizierten Auswärtserfolgs beim Gastspiel in Heist könnte dies bereits am kommenden Wochenende im direkten Duell mit dem Verfolger (FC Elmshorn II) eingetütet werden.
Der Weg dahin erwies sich für die Norderstedter allerdings unerwartet zäh – und das in doppelter Hinsicht. Schließlich war der Start ins Match auf der Baustelle an der Hamburger Straße vortrefflich gelungen. Über links zog Patrick Wesselhöft an Rechtsverteidiger Kevin Winter vorbei, legte in die Mitte ab und schon hatte Tim Piontkowski im Zentrum freies Geleit zur frühen Führung mit dem ersten Torschuss (5.).
Kein schlechter Beginn des Primus, der in der Folge jedoch vornehmlich Abseitspfiffe sammelte, während die Gastgeber ihren Heimvorteil auf nicht perfekt ebenem Untergrund nutzten und mutig dagegenhielten.
Widerstand leistete auf beiden Seiten auch jeweils einmal das Aluminium, das sowohl Lasse Kruse für Gut Heil (21.) und Dennis Haas für den SVF (27.) per Freistoß ins Zittern brachten.
Nicht ganz aufs SV-Gehäuse brachte „Kuba“ Wiechmann seinen Kopfball entgegen der eigenen Laufrichtung (28.). Schade, denn die vorangegangene Banas-Halbfeldflanke gehörte zu den wenigen präzisen Werken dieser KKB-Kontrahage…
Wirklich ansehnlicher wurde das Treiben auch im zweiten Durchgang nicht, wobei die Norderstedter immerhin die Schlagzahl erhöhten.
Jonny Schramms mittigen Versuch, den Marvin Scholz sehenswert aus dem Winkel flog (57.) bedeutete den Auftakt einer Rest-Spielzeit, die bei effizienterer Chancenverwertung ohne jedwede Spannung ausgekommen wäre. Doch der gut aufgelegte Scholz (67., 85., 86.) und die Unterkante der Latte (85.) vereitelten die Vorentscheidung zu Gunsten der komplett in schwarz Gekleideten.
Ob ihnen da ein fälliger Strafstoßpfiff weitergeholfen hätte? Angreifer Wesselhöft, der die mannschaftsrückzugsverzerrte Staffeltorschützenliste anführt, vermittelte mit seinen wüsten Protesten in der Extrazeit – und sogar nach dem Spiel – den Eindruck. Rene Koppers Strafraumgrätsche gegen den 38-Tore-Mann, der mit seinem Betragen gar etwas unflätige Szenen nach Spielende auslöste, hatte jedenfalls wenig mit dem runden Leder zu tun (90.+2)…
Ob Strafstoß oder nicht: unterm Strich schaffte es der 15. Saisonsieg in die Wertung, sodass rechnerisch nur noch die Zweitvertretung des FC Elmshorn punktgleich an Wesselhöft und Co vorbeiziehen kann. Gegen das Team, das obendrein auch noch um 43 Tore schlechter dasteht, würde am nächsten Wochenende beim FCE bereits ein Remis zur Krönung reichen.

Tore: 0:1 Piontkowski (5. Wesselhöft)

gelbe Karten: keine – Werner, Wesselhöft, Theilig

Schiedsrichter: Erdogan Orhan (Gencler Birligi Elmshorn)

Zuschauer
: 23







Sonntag, 30. März 2025

Spielbericht FC Alsterbrüder II - Eimsbütteler TV IV

2:0-Fluch setzt sich fort
Zum dritten Mal in Serie: FCA-Reserve verspielt den Dreier

Zieht ein Team im Fußball mit 2:0 davon, taugt dies meist als Indiz für einen siegreichen Tag. Nicht so aber, wenn sich die zweite Mannschaft des FC Alsterbrüder anschickt, einen doppelten Torerfolg als Dreier über die Ziellinie zu bringen. Denn bereits zum dritten Mal in Serie verspielte das junge Team, das im Wesentlichen aus Eigengewächsen besteht, einen solchen Vorsprung, um am Ende exakt 2:2 zu spielen.
Dabei hätte ein Erfolg am Sonntagvormittag nicht nur Rang sieben in der Kreisliga 6 gefestigt, sondern auch die Machtverhältnisse in der Nachbarschaft gegenüber dem Eimsbütteler TV (Hinspiel 1:1) klargemacht.
Derby-Lorbeeren verdiente sich in der gähnend langweiligen Anfangsphase aber zunächst niemand. Der FCA mit brotlosem Ballbesitz – der ETV mit einzigen echten Torchance der ersten 42(!) Minuten. Dara Tehrani knallte das Ei mitten ins erlebnistechnische Brachland hinein, ins Aluminium (14.).
Ein Kick zum Abgewöhnen, doch kurz bevor das Spiel den Preis für die mieseste Performance, knapp vor dem nasskalten Regenwetter, gewann, startete Tom Liefländer endlich einmal über links den Turbo, umspielte Schlussmann Manuel Burmester und schon war Simeon Mastoridis ideal zum 1:0 aus kürzester Distanz freigespielt (42.).
Nach mehr Grund zum Pausenjubel schenkte sich der FCA wenig später. Behutsam von hinten aufgebaut, überbrückte man zügig das Mittelfeld, von wo aus Theodor Kunkel eröffnend zu Liefländer rausspielte. Wieder war der pfeilschnelle Schlacks nicht zu halten, nur machte er es diesmal aus spitzem Winkel selbst – 2:0 (45.)!
„Erspart geblieben“ wäre den Gastgebern dieses bittersüße Omen fast zwischendurch. Silas Knaak wähnte sich als Verwertender seines eigenen Abstaubers bereits im Torschützen-Himmel – bis die Abseitsfahne von Schiedsrichterassistent Nico Kasten (Germania Schnelsen) hochschnellte (44.).
Nach rund einer Stunde war es dann der Mann in der Mitte, der den Roten zwar berechtigterweise einen Strafstoß zusprach, doch eigentlich wäre Torwart Joshua Leitmont für sein nicht ballorientiertes Halten als letzte Instanz nach eigenem Ballverlust auch ein Fall für die „Arschkarte“ gewesen…
Zur Besänftigung der Jungs von der Bundesstraße war immerhin der fällige Strafstoß drin – Jakob Schneider verlud den weiter mitwirkenden Goalie zum Anschlusstreffer (63.).
Bloß nicht wieder ein 2:0 verdaddeln, dürften die Platzherren daraufhin gedacht haben – und tatsächlich fing man sich nur sieben Minuten später ein Gurkentor zum 2:2. Tehrani schlug die Ecke, die Linksverteidiger Mika Gesewsky letztlich über die eigene Linie bugsierte (70.).
Das Momentum jetzt klar beim ETV, der nach gewaltigem Einwurf von rechts durch Yosef El Safty zur Kopfballchance kam (79.), doch auch der FCA meldete sich in einer etwas intensiveren Schlussphase noch einmal mit Paul Groenewalds Alu-Kracher aus der zweiten Reihe zu Wort (85.).
Das letzte (erfolglose) Anrennen gestalteten in der Nachspielzeit die „ETV-Raubtiere“, doch am Ende blieb es bei der ungeliebten Punkteteilung. Keine Bewegung also im tabellarischen Zentralmassiv der KL 6 (Siebter und Achter).

Tore: 1:0 Mastoridis (42. Liefländer), 2:0 Liefländer (45. Kunkel), 2:1 Schneider (63., Strafstoßtor), 2:2 Gesewsky (70., Eigentor, Tehrani)

Schiedsrichter: Florian Karbjinsky (TuS Germania Schnelsen)

Zuschauer: 20





Samstag, 29. März 2025

Spielbericht Rot-weiß Kiebitzreihe - Bargfelder SV

Schwäne ziehen vorbei
3:0 gegen den Tabellennachbarn: RWK klettert auf Rang acht der KL Süd

Acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone: Rot-weiß Kiebitzreihe kann bereits nach 19 selbst gespielten Partien wohl für ein weiteres Kreisliga-Jahr planen.
Zu verdanken ist dies vor allem der Heimstärke, der sich mit dem Bargfelder SV der nunmehr vierte Gegner in Serie beugen musste.
Nach zäher Anfangsphase, in der sogar die Gäste den verheißungsvollsten Moment generierten, als RWK-Fänger Hannes Schüler die Kugel im Herauslaufen direkt zum etwas überhastet verziehenden Maurice Witte klärte (24.), leitete Finn Kühne die rot-weiße Sause wunderbar per Heber von halbrechts sehenswert ein (28.).
Dass der für den angeschlagenen Finn Lohmann zum zweiten Abschnitt gebrachte Moritz Manthe den Vorsprung zehn Minuten nach der Pause nicht verdoppelte, durfte sich Gäste-Schlussmann Lukas Riege auf die Fahne schreiben. Rasch schnellte der Fuß beim freien Rechtsschuss abwehrend voraus (55.).
Entscheidende Szenen spielten sich dann Mitte des zweiten Durchgangs ab, als sich Levent Meydaner eher zufällig die große Ausgleichschance aus 15 Metern bot, der Gleichstand aber an wenigen Zentimetern scheiterte (69.) – drüben dagegen im Konter alles glatt ging und Luca Lohmann ielsicher ins ferne Eck vollendete (70.).
Der BSV war geschlagen und schaffte sich in Person von Liam Piworus auch noch einen gefährlichen Nebenschauplatz. Von einem ordinär auftretenden Zuschauer mit ordentlich Brennstoff im Helm angepöbelt, erwiderte der im Zweikampf liegengebliebene Bargfelder nicht unbedingt höflicher. Das Schiri-Team um Thorsten Möller (VfL Kellinghusen) löschte die Situation in bemerkenswerter Gelassenheit, während der Zuschauer mittleren Alters einen Platz außerhalb der „SwanCity-Arena“ zugewiesen bekam…
Kühnes Doppelpack zum 3:0 bekam der verwiesene Zaungast damit auch optisch nicht mehr mit. Schade eigentlich, traf der 20-Jährige die Kugel erneut höchst sauber zum Abschluss, nachdem ihn Björn Pagenkopf ins erfolgreiche Duell mit dem herausstürzenden Schlussmann geschickt hatte (79.).
Spiel endgültig entschieden und die Zeit reichte sogar zum kollektiven Jubelfoto mit dem Trikot des neulich im Training verunfallten Eldie Nzembele.
Dass L. Lohmann das mögliche 4:0 durch ein ärgerliches Luftloch versiebte, blieb am Ende eines Festtages in der knapp 2200-Einwohner-Gemeinde zu verschmerzen (80.).
3:0-Sieg der Liga-Mannschaft, zuvor schon das 5:1 der Reserve gegen Borussia Osterstedt, die feierliche Ehrungszeremonie für RWK-Jugendspieler (Matti Spring) und Jugendspielerin (Ida Spring) des Jahres 2024, sowie die feierliche Eröffnung der neu verpachteten Vereinsgastronomie „Kloppi´s“ mit 50 Litern Freibier verschafften dem Club mit dem hohen Indentifikationsfaktor einen feucht- fröhlichen Samstag inklusive dritter, vierter und fünfter Halbzeit…

Tore: 1:0 Kühne (28. Sietz), 2:0 L. Lohmann (70.), 3:0 Kühne (79. Pagenkopf)

gelbe Karten: Pagenkopf, Cramer, Sietz, Ruß – Thies, Witte

Schiedsrichter: Thorsten Möller (VfL Kellinghusen)

Zuschauer: 80






Spielbericht Rot-weiß Kiebitzreihe II - FC Borussia Osterstedt

Kuriose Torschützen: RWK II meldet sich zurück
RW Kiebitzreihe II beendet Negativlauf – Borussia muss weiter zittern

Das hat gutgetan! Jahresübergreifend sechs Partien konnte die zweite Garde von Rot-weiß Kiebitzreihe in der Kreisklasse B West-2 nicht für sich entscheiden – nun gab es erstmals seit Ende Oktober 2024 wieder Grund zum Feiern.
Wenig feierlich präsentierte sich im Duell mit dem FC Borussia Osterstedt, dessen Klassenverbleib durchaus noch latent gefährdet ist, der Zustand des Rasens in der SwanCity-Arena. Mit viel Braun und einigen Unebenheiten konkurrierte das ramponierte Geläuf vor allem in der ersten Hälfte mit der technisch weitgehend anspruchslosen Begegnung.
Wie passend, dass die erste Szene von Belangen, Borussias Führungstreffer, per Eigentor zustande kam, als eine für Michael Jessen in der Strafraummitte bestimmte Ecke am nahen Pfosten vom Rot-weißen Torben Schlichting ins eigene Netz gelenkt wurde (19.).
Die Swans brauchten dagegen ganze 24 Minuten, um erstmals vor dem richtigen Tor vorstellig zu werden. Versuche von Abdul Halim Shalla (24.) und Jonas Andi (26.), jeweils von halbrechts, waren zumindest einmal ein Anfang.
Dank Fadi Knifdis Durchsetzungsvermögen gegen den niedergerungenen Jessen und dem Umstand, dass der folgende Rechtsschuss sicher saß, war der Heim-Rückstand noch vor der Pause verdientermaßen egalisiert (37.).
Und mehr noch, drehte sich das Blatt nach dem Seitenwechsel so richtig zu Gunsten der Platzherren. Bastian Scheppmanns kluger Flankenwechsel bereitete kurz nach dem Wiederbeginn den Weg zum ruhig über die weiteren Stationen Knifdi und Gorny herausgespielten 2:1, das am Ende der am zweiten Pfosten einlaufende Tobias Schröter besorgte (47.).
Nachschlag gab es wiederum nach einem hohen Ball, den diesmal Schlichting per Ecke servierte. Roman Turkat köpfte recht unbedrängt im Fünfer ein und es stand 3:1 (57.).
Die meist zu statischen Gäste traten derweil gar nicht mehr wirklich auf den Plan.  Stattdessen verhinderte Torsteher Torge Wieben mit dem langen Fuß das mögliche 4:1 durch Pierre Gorny (65.).
Auch dem Wind war es bei einer Einwurfsituation zunächst nicht gelungen, den vierten RWK-Treffer gegen den Schlussmann herbeizuführen (75.).
Dafür passierte es schließlich vom Punkt, nachdem Andi den Lufteinsatz von Gegenspieler Christopher Feige mehr als Dankend zum Strafstoß annahm (80.). Kollege Schlichting dankte es ihm ganz besonders und neutralisierte sicher das Eigentor aus der ersten Hälfte.
Nur Augenblicke später das nächste Tor-Kuriosum, an dem nun mit Jan Korinth ein gelernter und aktiver Torwart maßgeblich beteiligt war. Bei einem Turkat-Diagonalschlag half dem einstigen Rantzauer und Sparrieshooper eine gesunde Standfestigkeit gegen den abprallenden Wieben, um den leeren Kasten zur 5:1-Endnote mühelos zu treffen (81.). RWK II machte damit seine Ansprüche auf die obere Tabellenhälfte klar, während die erst im Vorjahr am Finalspieltag abgestiegenen Borussen mit aktuell sieben Zählern oberhalb des Doppel-Sturzes gen Kreisklasse C stehen.

Tore: 0:1 Schlichting (19., Eigentor), 1:1 Knifdi (37.), 2:1 Schröter (47. Gorny), 3:1 Turkat (57. Schlichting), 4:1 Schlichting (80., Strafstoßtor, Feige an Andi), 5:1 Korinth (81. Turkat)

gelbe Karten: Andi – keine

Schiedsrichter: Nico Domnik (VfL Kellinghusen)

Zuschauer: 22

Torschütze in beide Richtungen: Torben Schlichting.








Samstag, 22. März 2025

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Glashütter SV 1.B

„untypisches Glashütte-Spiel“
Nach sechs Jahren: SCS-2008er brechen ihren GSV-Fluch!

Knapp sechs Jahre lang hatten Duelle zwischen dem SC Sternschanze und dem Glashütter SV im Jahrgang 2008 den Charakter des Dinner for One. „Immer schwierige Spiele“, die der SCS „ärgerlich verloren oder ärgerlich unentschieden gespielt“ hatte, pflasterten für die Schanzer den Weg über die letzten sechs Begegnungen, aus denen nur ein kümmerliches Pünktchen mitzunehmen war.
„Vor dem Spiel hätten wir nicht gedacht, dass wir hier mit einem 4:0-Sieg rausgehen“, machte Arthur Schreiber auch gar keinen Hehl aus der eigenen Überraschung über einen „in der Höhe absolut verdienten“ Dreier im Sechs-Punkte-Spiel um U17-Landesliga-Platz vier.
An Motivation hatte es dabei von Beginn an nicht gemangelt: „Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir hier gewinnen und das Spiel machen wollen.“.
Die erste gute Gelegenheit ergab sich jedoch für die Gäste, als sich Enno Gloßner erfolgreich Angreifer Leo Rothaug widersetzte (9.). Auch sein Gegenüber bewies sein Können – allerdings auf Kosten eines Brummschädels, der auf das Konto eines zu unplatzierten Ahmadi-Versuchs ging (13.).
Wenig später half auch kein Köpfchen mehr, als Baran Sütcü nach links zu Theo Spöhrer eröffnete, dieser die Übersicht behielt und so Marvin Bonsus Führungstreffer ins lange Eck quer auflegte (20.).
Alles paletti, im Schanzen-Land, zumal Bonsu etwas überhastet (25.) und Kleon Lorenz an den Pfosten (33.) die mögliche Verdopplung auf den Schlappen fiel.
Kein Grund aber für Misstöne im oft stimmungsfragilen Schanzen-Gros: „Ich finde, uns ist heute besonders gut gelungen, dass wir auf dem Platz positiv miteinander gesprochen haben und jeder wirklich hundert Prozent gegeben hat. Es war eine gute Stimmung und es gab kaum negative Kritik. Und wenn es welche gab, war sie berechtigt und in einer Tonlage, mit der man sich unterhalten kann“, zerschoss man sich diesmal nicht einen gelungenen Spieleinstieg, dem heute vereinzelte Halbchancen des Gegners nichts anhaben konnten.
Im Gegenteil, legte Marineblau in Minute 50 vom Strafstoßpunkt aus nach. Bonsu verlud den Torwart, nachdem Kerim Arslan Spöhrer im Strafraum die Beine weggezogen hatte.
Aber was war bloß mit den Gästen los? „Glashütte hatte heute nicht so wirklich den Drang, unbedingt gewinnen zu wollen. Die sind hierher gefahren mit so einem vielleicht gewinnen wir mal, so ein Larifari-Ding“, wunderte sich auch Schreiber über ein „untypisches Glashütte-Spiel“.
Schanze dagegen besann sich auf die eigenen Stärken: „Wir haben viel kurz aufgebaut, viel im Kleinklein gelöst, auch das Pressing überspielt. Wir haben uns halt überhaupt nicht unter Druck setzen lassen – und das hat sehr gut funktioniert!“, frohlockte der Mittelfeldspieler, der am vorentscheidenden 3:0 persönliche Beteiligung erfuhr. Erst erschwindelte („Kontakt dankend angenommen“) er sich einen rasch zu Spöhrer ausgeführten Offensivfreistoß, ehe der Adressat im Sechzehner für den besser postierten Lorenz querlegte (80+1). Proteste des GSV, dass die vom Schiedsrichter gebilligte Schnellausführung des Standards zu Lasten des Abwehrmauerbaus unzulässig gewesen sei, räumte Leistungsschiedsrichter Schreiber noch auf dem Platz per Regelvortrag für Tormann Dawit Christoph aus der Welt. „Ich habe ihm erklärt, dass das überhaupt nicht seine Aufgabe ist; dann war er ein bisschen wütend auf mich – das habe ich nicht so ganz verstanden.“…
Klar verständlich dagegen die Sprache des Ergebnisses, die Lorenz´ vollendeter Doppelschlag auf Zuspiel Shahab Ahmadis noch expliziter Gestaltete (80.+3). Dem umspielten Christoph und den anderen Schwänen, zu denen auch der einst beim SCS nie wirklich glücklich gewordene Ariyan Shafaei Shamsabadiyan gehört, blieben nach der historischen Pleite nur noch frustrierte Misstöne.
Apropos „nur noch“: Vom letzten Erfolg des SC Sternschanze über dieNorderstedter am 30.04.2019 (5:2 nach Verlängerung im Pokal der alten E-Jugend) ist von allen damals 20 eingesetzten Akteuren im Spiel nur noch der heutige Vorlagen-Hattrick-Mann Spöhrer im gleichen Trikot unterwegs.
Viel wichtiger für die Wasserturm-Kicker ist jedoch das Hier und Jetzt, das trotz mangelnder Konstanz mit Rang vier ein ordentliches Zwischenergebnis aufweist. „Wir werden diese Saison auf jeden Fall letztendlich als Tabellenvierter abschließen“, versprechen vier Zähler vor dem GSV eine gute Absicherung nach hinten. In Richtung Aufstiegsplatz drei, wo derzeit ein eher ungeliebter Staffelkonkurrent steht, gilt bei acht Punkten Rückstand nur noch das Prinzip Hoffnung: „Vielleicht schaffen wir ja noch, Berne einzuholen. Das wäre natürlich wunderbar!“.

Tore: 1:0 Bonsu (19. Spöhrer), 2:0 Bonsu (53., Strafstoßtor, 21 an Spöhrer), 3:0 Lorenz (80.+1, Spöhrer), 4:0 Lorenz (80.+3 Ahmadi)

gelbe Karten: Spöhrer, Sütcü – Daljipi, Ammar

Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (SV Groß Borstel)

Zuschauer: 30