St. Pauli macht´s sich selber schwierig
Brummerskamp-Kicker
entscheiden irres Halbfinale für sich
Packender kann ein Halbfinale in der hamburger Meisterschaft
der D-Junioren kaum sein!
Nach einer sicheren 3:0-Führung zur Pause verspielte der FC
St. Pauli das sichere Erreichen des Endspiels, um letztlich aber doch die
Oberhand zu behalten.
Die Gäste begannen in Niendorf sofort dominant und belohnten
sich dafür frühzeitig, grätschte Mustafa Cankal eine scharfe Janta-Hereingabe
aus kürzester Distanz über die Linie. Cankal war es auch, der wenige Minuten
später das 2:0 auf dem Fuß hatte, allein vor NTSV-Schlussmann Nico Schultz aber
knapp verzog, während Kollege Sidnei Djalo im Duell mit der gesamten
Hintermannschaft der Gastgeber an einer guten Körperabwehr des Torstehers
scheiterte (15.).
Deutlich treffsicherer präsentierte sich Cankal nur Sekunden
danach, schloss er einen traumhaft gespielten Angriff über Chris Hagemann und Djalo
zum 0:2 aus acht Metern ab, ehe Djalo wiederum quasi im Anschluss das 0:3 beisteuerte.
Dabei machten es die Niendorfer dem Gegner derartig einfach, dass man fast den
Eindruck bekam, so wollten gar nicht gewinnen.
So waren sie mit diesem 0:3 zur Pause auch noch bestens
bedient.
Dieser Zustand hielt sich auch in den ersten zehn Minuten
des zweiten Abschnitts, bis der eingewechselte Selim Ajkic, eingesetzt von
Matti Feuerstein, aus der Tiefe des Raumes, frei vor der Kiste, zum
1:3-Anschlusstreffer einnetzte.
Es war der Startschuss für einen echten Sturmlauf, der ihnen
in Form von Ajkic´ zweitem Streich, neun Minuten vor Ultimo das 2:3 bescherte,
weil ihn niemand bei seinem platzierten Kopfball nach einem Erichsen-Freistoß
störte.
Die totgesagten Niendorfer waren also plötzlich wieder
mittendrin!
Quasi im Gegenzug hätte St. Pauli wiederum die sofortige
Antwort mit dem entscheidenden 2:4 geben können, doch der hineingekommene Luca
Hoppe zog im Duell mit Schultz den Kürzeren (53.). Stattdessen mussten die
Jungs vom Brummerskamp den hoch verdienten und lautstark umjubelten
Ausgleichstreffer schlucken, setzte sich Japhafter Asare toll auf der linken Seite
durch, um den richtig spekulierenden Feuerstein in der Mitte zu bedienen.
Der Favorit, der im Laufe des Spiels sämtliche mutige
Auswechslungen vornahm, brockte sich also durch eine indiskutable zweite
Halbzeit eine Zusatzschicht, die indes zunächst ereignislos blieb, ein. Somit
musste das Neunmeterschießen zur Entscheidungsfindung herhalten.
Nachdem beide Teams nach vier Schützen jeweils zweimal
trafen, war es Defensivspieler David Elias Leutrum von Ertingen, der das Leder
nur an den Außenpfosten setzte und somit Alexander Hartmanns Goldschuss zum
5:6-Endstand möglich machte. Am Ende kam der Profinachwuchs also mit mehr als
einem blauen Auge davon. Unterm Strich steht jedoch der Einzug ins Finale gegen
den ungeliebten Rivalen des Hamburger Sportvereins.
Niendorfer TSV
1.D: Schultz – Bitterberg, Lassen, Maack, Leutrum von Ertingen –
Lücke, Oelze, Lahrtz – Erichsen, eingewechselt:
Asare, Feuerstein, Barisic, Ajkic, Trainer:
Jan-Hendrik Schmidt & Christopher Freitag
FC St. Pauli 1.D:
Gohr – Janta, Hartmann, Amorin – Weber, Hagemann – Kneller, Djalo – Cankal,
eingewechselt:
Hoppe, Jaster, Wehde, Schmidt, Trainer:
Tobias Oertel
Tore:
0:1 Cankal (2. Janta), 0:2
Cankal (16. Djalo), 0:3 Djalo (18. Weber), 1:3 Ajkic (40. Maack), 2:3
Ajkic (51. Erichsen), 3:3 Feuerstein (58. Asare)
Neunmeterschießen:
4:3 Maack, 4:4 Djalo, Gohr hält gegen Barisic, 4:5 Cankal, 5:5
Erichsen, Amorin neben das Tor, Ajkic schießt an die Latte, Schultz hält gegen
Janta, Leutrum von Ertingen gegen den Pfosten, 5:6 Hartmann
Schiedsrichter: Lionel
Heilmann (Eintracht Norderstedt)
Zuschauer:
90
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