Sonntag, 28. Februar 2016

U12-Hallenrunde Pokalmeisterschaft 27.02.2016

Sanne führt NTSV-2004er zum Happy-end
Hallenpokalmeisterschaft: Unfassbare Dramatik an der Kerschensteinerstraße

Ja, manchmal ist König Fußball tatsächlich ein grausamer Herrscher, wie die beiden 2004er-Hallenteams des SC Sternschanze und des Bramfelder SV nach ihren vergebenen Matchbällen zur Hallenpokalmeisterschaft sicher bestätigen können.
Die lachenden Profiteure: der Niendorfer TSV und der USC Paloma. Aber der Reihe nach.
In einem Feld ohne klaren Favoriten spielte sich das Team des USC Paloma gleich im ersten Spiel in den Vordergrund, ließ man die Kugel gegen den unterlegenen FSV Geesthacht schön in den eigenen Reihen zirkulieren, was ihnen nach der Blitzführung (16. Sekunde) und diversen vergebenen Möglichkeiten nicht nur den technisch feinen 2:0-Endstand durch Francesco Palacios Escobar einbrachte (6:41), sondern auch den Status des ersten Tagestabellenführers, blieben der Niendorfer TSV und der Bramfelder SV in ihrer Auseinandersetzung der vielen langen Bälle torlos. Beide Teams hatten je einmal die Führung auf dem Fuß, scheiterte Niendorfs Tom Sanne am Pfosten (0:15), ehe sein Schlussmann Klaas Plötzky den Punkt stark im Duell gegen Yunus Emre Atakaya festhielt (8:41).
Doch dann war es vorbei mit der uhlenhorster Herrlichkeit, starteten nun die torhungrigen Jungs des SC Sternschanze ihre Jagd auf die Medaillen, die mit einem furiosen 4:0-Startsieg gegen den FSV Geesthacht verheißungsvoll begann, zerlegte man den Gegner aus dem äußeren Osten des HFV-Gebietes mit schnellem Umschaltspiel und einer durchaus effektiven Chancenverwertung, zu der Bruno Dall nach passendem Panesar-Zuspiel und einem kleinen Solo den ersten Teil beitragen sollte (2:09), ehe sich der überragende Joshua Panesar selbst aus kürzester Distanz am zweiten Pfosten mit einem Tor belohnte (Emilio Schiano hatte die Kugel zuvor dort hingezirkelt). Der doppelte Schlusspunkt blieb indes dem eingewechselten Carl Sternsdorff, der mit Durchsetzungsstärke und Sicherheit im Abschluss seine ansteigende Hallenform anschaulich bestätigte, vorbehalten.
Einen wahrlichen Formeinbruch erlebte dagegen der USC Paloma im folgenden Match gegen den Niendorfer TSV, der nach Sannes klassischem Stürmertor (3:06) einiges an Glück hatte, dass der USC mit einem Pfostentreffer (3:59) und einem Scheitern an K. Plötzky (4:30) nicht zum verdienten Ausgleich kam, während man selbst das Spiel mit der Macht der Effizienz für sich entschied, führte in jeweils zwei Fällen eine schnelle Überbrückung des Mittelfelds zu einem Fin Hansow in bester Schussposition, was der „Siebener“ natürlich nicht ungenutzt ließ. Das Tableau schob sich dadurch auf den Plätzen eins bis vier wieder dicht zusammen, was auch nach der Punkteteilung des Spitzenreiters aus dem Schanzenviertel gegen den Bramfelder SV so blieb.
In der Vorrunde Anfang Januar noch desolat gegen die Nord-Hamburger unterlegen, (0:5) bot Blau-rot einen ansprechenden Vortrag gegen das Wolf-Quintett, der nach rund der Hälfte der Spielzeit mit dem 1:0 durch einen Distanzschuss von Schiano, clever von Dalls Rücklage vorbereitet, belohnt wurde.
Von da an machte jetzt allerdings Schwarz-weiß mobil gegen den drohenden Fehlstart, den ein aussichtsreicher Rechtsschuss durch Jason Mc Intosh nach einem Lapsus des sonst gewohnt sicheren Anton Stahmers in der SCS-Defensive aber vorerst noch nicht abwenden konnte, rettete „Juni“ Mai gut zur Ecke (7:35). Ganz im Gegensatz zu Elijah Ceesays zentralem Versuch mit links, den Haran Sabah mit viel Übersicht vorbereitete und damit den Grundstein für die komplette Wende gelegt hätte, wäre Kenan Spahics unbedrängter Kopfball in den Schlusssekunden nicht über, sondern in das Tor geflogen.
Und auch der bis dato indisponierte FSV Geesthacht mischte dann plötzlich auch noch munter mit, nahm der körperlich weit entwickelte Einzelkönner Iman Azimi den Paloma-Bezwinger aus Niendorf mit einem tollen Distanztor (5:01) und zwei astreinen Vorlagen für Moritz Krause (2:25 & 10:59) quasi im Alleingang auseinander, wohingegen es seine kampfstarken Mitspieler gut verstanden, Leif Plötzky und Co den Schneid abzukaufen. was dem Team in Rot Beim letzten Auftritt des Tages gegen den Bramfelder SV gelang dies den Roten nicht mehr, hatten sie dem feurigen Offensivspiel des Bramfelder SV, das in vielen Torchancen mündete, nichts wirklich entgegenzusetzen. So überraschte es wenig, dass der BSV nach einem gut abgewehrten 13-Meter-Schuss von Kenan Spahic (5:30) schließlich doch in Front ging, als Atakaya das Auge für Ceesay hatte und dieser seine Farben für ihre Mühen belohnte (7:19), während Harun Sabah es fertig brachte, die vorzeitige Entscheidung gleich doppelt innerhalb von nur 30 Sekunden zu vergeigen: Er zielte im Rahmen eines schnellen Angriffs, allein vor der Hütte, vorbei (9:15), wohingegen es wenigstens für den zweiten Fehlversuch mit Paul Brzosas Rettungstat einen triftigen Grund gab (9:45).
Doch da aller guten Dinge ja bekanntlich drei sind, reinigte er sein Torjägerkarma mit einem klassischen Abstaubertor (10:40), welchem die FSV-Antwort in Form des 1:2 durch Moritz Krauses geschenkten Treffer (der sonst sichere Marvin Hinsch im BSV-Kasten spielte den Ball direkt in die Füße des Torschützen) aus halbrechter Position (11:44) zu spät entgegengesetzt wurde.
Die Jungs vom Gropiusring machten also ihre Hausaufgaben und blieben mit nun fünf Zählern im Rennen um Platz eins, was sich mit einem Sieg des SC Sternschanze (7 Punkte) im letzten Spiel gegen den Niendorfer TSV (4) sofort hätte ändern können. Blau-rot wäre damit vorzeitig nicht mehr vom Thron zu stürzen gewesen, und selbst im Falle einer Niederlage mit drei Toren Unterschied winkte dem Kahlbom-Team mindestens Rang zwei in der Endabrechnung, die der Bramfelder SV gegen den USC Paloma zu besiegeln hatte.
Dementsprechend motiviert gingen beide Kapellen ihr Abschlussspiel an, wobei der NTSV durch Sannes 1:0 nach nur 29 Sekunden einen echten Blitzstart hinlegte, den Dall auf Einladung Anton Stahmers aber schnell wieder egalisierte (2:49).
Nach etwas mehr, als der Hälfte der Spielzeit dann dasselbe Spielchen noch einmal: Wieder legten die Sachsenwegler einen Vorsprung, in diesem Fall durch ein Kontertor von Tim Janßen, hin, ehe Schiano einen Traumpass des Kollegen Joshua Panesar zum 2:2 verarbeitete.
Der SCS hatte Platz zwei nun praktisch sicher, doch was dann passierte, erinnerte ein wenig an Bayern Münchens „Sekundentod“ im Champions League Finale 1999, kassierten die langsam sichtlich ermüdeten Schanzer zweieinhalb Minuten vor Ultimo das 2:3 durch einen Dynamischen Antritt Sannes, der nur zehn Sekunden (!) später von einem Ausrutscher Karl Strobels profitierte – 4:2!
Was Bruno Dall und Co in diesem Moment nicht klar war: Selbst dieser Spielstand hätte sicher für den Silberrang gelangt, doch die enttäuschten Schanzenkicker ließen den Sturmlauf des Gegners über sich ergehen, sodass es nicht von ungefähr kam, dass Hansow, im Fallen (10:12), und schließlich noch einmal Sanne gegen eine unglückliche Abwehraktion Joshua Panesars (11:42) tatsächlich noch jenes 6:2 herausschossen, das sie während des letzten Duells des Tages zwischen dem USC Paloma und dem Bramfelder SV sogar noch von der Pokalmeisterschaft träumen ließ.
Dafür durfte der BSV allerdings nicht gegen die auf vier stehenden „Tauben“ gewinnen, was die Jungs von Übungsleiter Jan Wolf aber vehement versuchten, doch irgendwie erschien der Paloma-Kasten die gesamten zwölf Minuten wie vernagelt.
Und so kam es, wie es kommen musste: Francesco Palacios Escobar machte mit seinem Zwölf-Meter-Geschoss alle BSV-Hoffnungen zunichte, schlug das Leder drei Sekunden vor Ultimo zum 1:0-Sieg der Uhlenhorster ein.
Dabei durften sie sich nicht nur über den zweiten Tagessieg, sondern auch über Medaillenrang drei freuen, während der Bramfelder SV nach dem vergebenen Titelmatchball gar bis auf Platz vier abrutschte.
Eine passende Pointe für diese vogelwilde Fünferkonkurrenz, die damit der Niendorfer TSV mit einem Vorsprung, wie er knapper nicht sein konnte, vor dem SC Sternschanze gewann.

Die Abschlusstabelle:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Pkt

01

Niendorfer TSV 2.D (J1)

 4

2

1

1

  9:5

 7

02

SC Sternschanze 2.D (J1)

 4

2

1

1

10:7

 7

03

USC Paloma 3.D (J1)

 4

2

0

2

  3:6

 6

04

Bramfelder SV 2.D (J1)

 4

1

2

1

  3:3

 5

05

FSV Geesthacht 1.D (J1)

 4

1

0

3

  4:8

 3


Der SC Sternschanze spielte in folgender Besetzung: Mai – Stahmer, Strobel, Panesar, Schiano, Sternsdorff, Safer, Dall, Trainer: Knut Kahlbom

Die besten Torschützen des Tages:
1. Sanne (Niendorfer TSV, 5 Treffer)
2. Hansow (Niendorfer TSV), Krause (FSV Geesthacht), Sternsdorff (SC Sternschanze), Dall 
    (SC Sternschanze), Schiano (SC Sternschanze, jeweils 3)
7. Palacios Escobar (USC Paloma, 2)
8. Krüger (Niendorfer TSV), Panesar (SC Sternschanze), #11 (USC Paloma), Azimi (FSV
    Geesthacht, 1)

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