Dienstag, 28. Juni 2016

Spielbericht Eintracht Norderstedt 1.D - Hamburger SV 1.D

Joker Ademi erlegt seinen bald-Club
Eingewechselter Stürmer schießt HSV-2003er ins Meisterschaftsendspiel

Der Transfermarkt sorgt manchmal für seltsame Fügungen. Spieler sollen kommen, Spieler müssen / können / sollen gehen – Kader verändern sich. In die besondere Situation, die zukünftigen Kollegen mit seiner noch-Mannschaft aus dem Wettbewerb zu werfen, geriet an diesem Abend HSV-Stürmer Bleron Ademi, der wie sein Kollege Kalif Anthonio im nächsten Jahr im Eintracht-Trikot auflaufen wird.
Zunächst aber hatte er von der Bank aus ansehen müssen, wie seine aktuellen Teamkameraden um den gefährlichen Torabschluss gegen das erneut defensiv denkende Eintracht-Kollektiv rangen, bis bei Tom Kankowskis 16-Meter-Schuss nur Nuancen zum Erfolg fehlten (14.). Wenig später durfte es der 13-Jährige aus verkürzter Distanz nochmal versuchen, bewertete der kleinliche Marcel Jüttner (SC Alstertal/Langenhorn) an der Pfeife eine unglückliche Kopfballabwehr Lennart Granzows gegen eine Frantz-Flanke als strafstoßwürdig, da ihm die Kugel dabei an den am Körper angelegten Arm sprang – eine harte Entscheidung, für die Eintracht-Kapitän Panagiotis Koliofotos jedoch Verständnis aufbrachte: „Es war schon ein Strafstoß, aber auch keine Absicht“, konstatierte der angeschlagen ins Spiel gegangene Armbindenträger nach der Begegnung diplomatisch.
Kankowski war dies indes egal: Rechtsschuss, rechts oben – 0:1 (18.)!
In der Folge lag die Verdopplung des HSV-Vorsprungs in der Luft, doch mit einer starken Körperabwehr gegen eine technisch edle Verarbeitung einer Vorarbeit Mohammed Mohseins durch Elijah Krahn hielt der formstarke Luca Voigtmann seine Farben vorerst im Spiel, was dem EN-Fänger zwei Minuten vor der Pause allerdings nicht mehr gelingen sollte. Miguel Pinar bekam im Zentrum jede Menge Raum und Zeit, um das Spielgerät aus 18 Metern zum 0:2 in die Maschen zu setzen.
Die vermeintliche Vorentscheidung, fehlte es den Gastgebern an spielerischen Mitteln in der Bewegung nach vorn und merkte man ihnen deutlich an, dass die Viertelfinal-(Abwehr-)Schlacht von Lohbrügge, zwei Tage zuvor, viele Körner gekostet hat.
Doch plötzlich schienen sie wieder mittendrin im Geschäft, nachdem ein Koliofotos-Freistoß über den Umweg Samed Saggöz den abstaubenden Zisimos Dimakis im Strafraum fand (42.).
Geht da vielleicht doch noch etwas für das Team in Schwarz?
NEIN, lieferten die Rothosen sofort die passende Antwort in Form des 1:3, das der eingewechselte Amir Mohammadi mustergültig über links vorbereitete, um dem erst seit drei Minuten auf dem Platz stehenden Ademi zu Teil eins seines Feldzuges gegen die zukünftigen Kollegen zu verhelfen, schloss er hier ebenso aus günstiger Mittelstürmerposition mit links ab, wie nur Sekunden danach zum 1:4.
Der Fisch war vom Teller und so verrannen die letzten Saisonminuten für die Heilmann-Equipe, die mit Felix Drees´ Distanzschuss, den Mika Lorenz im HSV-Gehäuse schön zur Ecke abwehrte, ein letztes Lebenszeichen abgaben (57.), ehe der favorisierte Widersacher den Platz als Derbysieger und U13-Meisterschaftsfinalist verließ.
Ob es im Endspiel am kommenden Sonnabend eine weitere Auflage des ewigen Schlagers gegen den FC St. Pauli oder einer Kontrahage mit dem WTSV Concordia kommen wird, entscheidet sich derweil am Mittwoch am Bekkamp zu Hamburg-Jenfeld.

Eintracht Norderstedt 1.D: Voigtmann – Völzke (22. Saggöz), Dimakis (56. Pelger), Granzow (60. Ridder), Koliofotos – Ajrulli, Kaiser (31. Wüschem), Riesner, Drees, Trainer: Lionel Heilmann

Hamburger SV 1.D: Lorenz – Werda (31. Zimmermann), Brodersen, Frantz – Kankowski (31. Zimmermann), Pinar (46. Krahn) – Mohsein, Koeberer (40. Ademi), Krahn (19. Mohammadi), Trainer: Philipp Henkel

Tore: 0:1 Kankowski (18. Handstrafstoß, Granzow), 0:2 Pinar (27. Kankowski), 1:2 Dimakis (42. Saggöz), 1:3 Ademi (43. Mohammadi), 1:4 Ademi (44.)

Schiedsrichter: Marcel Jüttner (SC Alstertal/Langenhorn, Note 3,5: Nahm der Partie mit dem Abpfeifen einiger „Phantomfouls“ (z.B. Saggöz an Kankowski (23.), wofür der Norderstedter auch noch eine komplett unangebrachte Verwarnung erhielt) zu weilen etwas Dynamik, richtig dagegen die Mehrzahl seiner Abseitsentscheidungen und Ajrullis Verwarnung (Klammern, 53.) nach abgewartetem Vorteil, der Handstrafstoß war streng, korrespondierte jedoch mit seiner Gesamtlinie.)

Zuschauer: 82

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