Mit den
Gedanken noch im Torjubel
Chancenwucher und Defensivschlaf: Alsterbrüder-2006er nur Remis
Durchaus Grund zum Ärgern hatten die 2006er des FC
Alsterbrüder in ihrem bereits fünften Testspiel der Saison. Denn trotz klarer
Chancenverteilung wollte es gegen das ersatzgeschwächte Team des SV Großborstel
nur zu einem Gleichstand reichen.
Den Grundstein für ein siegreiches Comeback auf der eigenen Anlage (bislang
kickte man stets auf fremdem Geläuf) hätten die Gelb-blauen in der klar
dominierten ersten Hälfte legen können, sogar müssen. Mit hohen, oft sinnvoll
verwalteten Spielanteilen schnürten sie die reichlich schwimmenden Grün-weißen
hinten ein. Klar, dass gute Torchancen folgen mussten. Nur verfehlte Johann
Bierendt jeweils zweimal knapp (1. & 6.), während ein Versuch des für einen
der zahlreichen Eckstöße aufgerückten Jannis Hungerland vor der Linie geklärt
werden konnte.
Ein Pfostenschuss vom ideal in der Box postierten Finn Weyel war wenig später
ebenfalls mit dabei (23.).
Gerecht war heuer nur, dass ein Aussetzer vor dem eigenen Sechzehner nicht noch
das 0:1 verursachte, als John Bidlingmeier die sofortige Chance erkannte, doch
der folgende Heber das Ziel ganz knapp verfehlte (29.).
Umso erleichterter reagierte der FCA auf seinen dann
endlich geglückten Führungstreffer, den direkt nach Wiederbeginn ein famoses
Diagonalzuspiel Bierendts für den losgestiefelten Johann Hauser bereite. –
Blindes Verständnis unter den ehemaligen HEBCern!
Der Anfang einer verspäteten Erfolgsstory schien
gemacht, doch mit dem ersehnten 1:0 stellten die Gastgeber das Fußballspielen
plötzlich weitgehend ein. Passé war das zielstrebige Offensivspiel, was der
dadurch stark gemachte Gegner auch nicht allzu lange unbestraft ließ. So freute
sich Can Sentürk per Flachschuss in die linke untere Ecke über den
schmeichelhaften Ausgleich seiner Farben (45.).
Eigentlich das richtige Signal für Jakob Vink und Co,
sich den Vorsprung zurückzuholen, doch zu oft versuchte man es jetzt mit dem
Kopf durch die Wand.
Erst ein ungeschickt verursachter Freistoß in
Strafraumnähe ließ das geplante Unterfangen glücken, setzte Paul Borchert den
Standard sechs Minuten vor Ultimo aus 18 Metern direkt in den rechten oberen
Torbereich. – 2:1!
Sollte es sich nach zuletzt zwei Niederlagen gegen den
SC Pinneberg (2:5) und den HEBC (0:3) diesmal ausgehen?
Nein, verteidigte man, mit den Gedanken wohl noch im
Torjubel, einen Einwurf des SVG und den folgenden Einsatz von Sentürk über
rechts nicht konsequent genug, sodass der alleingelassene Theo Hell im
Abstauber den 2:2-Endstand markieren konnte.
Auch ein letzter Freistoß aus schöner Flankenposition
von links schaffte dem FC Alsterbrüder da keine Abhilfe mehr, ertönte direkt nach
einem verpufften letzten Freistoß von der linken Seite der Schlusspfiff auf dem
Walter-Wächter-Platz.
Mit einer schwachen Chancenverwertung und eigener Fahrigkeit nach dem 1:0
brachten sich die Alsterbrüder somit um den insgesamt verdienten Lohn, während
sich der personell knapp aufgestellte SV Großborstel dank einer etwas mutigeren
zweiten Halbzeit letztlich ordentlich aus der Affäre zogen.
Tore: 1:0 Hauser (36. Bierendt), 1:1 Sentürk (45.), 2:1 Borchert
(64. direkter Freistoß), 2:2 Hell (66. Sentürk)
Gelbe Karten: keine – Estl, Reyher
Schiedsrichter: Björn Meyer (SC Sternschanze)
Zuschauer: 23
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