Ein Spaß für
Hobbypsychologen
Wendepunkt
Anschlusstreffer: FC Süderelbe verspielt noch den Sieg
Auch
Freundschaftsspiele können richtig intensiv und mitreißend sein. Den Beleg
dafür bestaunten knapp 40 Zuschauer am Kiesbarg zu Hamburg-Neugraben. Trotz
Gleichstand an Toren prallten am Ende des Tages verschiedene Gemütslagen
aufeinander.
Enttäuschung herrschte
nämlich im Lager des gastgebenden FC Süderelbe vor, der neben einem Dreierpack
von Hamza Tutak eben auch ein ganzes Füllhorn an liegengelassenen Großchancen
auf seinem Notizzettel vorfand.
Auszugsweise seien
da ein Latten-Streichler durch Xavier Tywonek, nach cooler Eckenvariante mit
Henrik Bomers (10.), Bomers´ parierter 13-Meter-Freistoß (17.) und dessen
Rechtsschuss an den Querbalken (27.), allein nur aus der ersten Hälfte, zu
nennen.
Die Gäste, die
spielerisch ebenfalls nicht enttäuschten, dagegen agierten vorne klar nach dem
Prinzip der Effektivität, nutzten gleich ihren ersten messerscharf
strukturierten Angriff zu Tayo Schwoerers Linksschuss in die lange Ecke. Einen
besseren Geburtstagsgruß hätte er Vaddern auf der Tribüne nicht senden können…
Zur
Halbzeitführung langte dies dann aber trotzdem nicht, weil ein Fehlpass aus
Mangel an Anspielstationen den Freibrief für Tutak bedeutete, den Spielstand in
Minute 23 mit rechts auszugleichen.
Der FCS kann es
also doch! Und das war noch lange nicht das Ende der Fahnenstange,
positionierte sich Tutak bei einem Ballgewinn des Kollegen Ben Yildiz
instinktiv richtig, um das folgende Zuspiel locker zum nicht unverdienten
Vorsprung einzuschieben (41.).
Wäre dies kurz
darauf doch bloß auch Bomers gelungen, als er Yildiz´ Energieleistung über
links nur mit einem Pfostenschuss würdigte.
Eine Viertelstunde
vor Schluss schienen die Blauen dennoch die vermeintliche Vorentscheidung
erreicht zu haben, indem wieder die linke Außenbahn (diesmal durch Henrik
Bomers) dynamisch bespielt wurde, Jonne Wilms clever weiterleitete und abermals
Hamza Tutak zentral zur Stelle war – 3:1!
Was war jetzt noch
vom SC Sternschanze zu erwarten? Dieser hatte in Abschnitt zwei nicht nur an
Griffigkeit, sondern auch an spielerischen Elementen eingebüßt. Der umtriebige
Schwoerer hielt die Offensivfahne mit seinen Schussversuchen aufrecht, ohne
dabei aber dem zur zweiten Halbzeit ins FC-Tor gestellten Jonas Bleß einen
arbeitsreichen Vorabend zu bescheren.
Umso mehr Spaß
dürften Hobbypsychologen da in den Schlusssequenzen dieses weiterhin
zweikampfreichen Duells empfunden haben, hob der unermüdliche Schwoerer sich
und seine Kollegen mit nur einem einzigen Schuss (selbstredend mit dem starken
Linken) plötzlich wieder auf ein ganz anderes Einstellungslevel.
„Nach dem 3:2
haben wir daran geglaubt, dass wir das 3:3 machen!“, beschrieb Arthur
Schreiber, was der zu sorglos verteidigte Anschlusstreffer von halblinks bei
den Gästen auslöste. Die zwischendurch etwas verlorene Galligkeit war zurück,
während die Süd-Hamburger auf einmal die Flatter bekamen. – zu Recht, schweißte
Kapitän Oscar Hiddemann das Leder in der Schlussminute aus der zweiten Reihe
zum 3:3 in die Maschen des FCS, der sich letztlich selbst um seinen Lohn
brachte.
SC Sternschanze
1.D:
Lenzen – Spöhrer, Liefländer – Ahrens – Schreiber, Hiddemann, Schwoerer
– Yildirim, eingewechselt: Stolpmann, Armour, Trainerin: Viola
von Düsterlho
Tore: 0:1 Schwoerer
(11. Schreiber), 1:1 Tutak (23.), 2:1 Tutak (41. Yildiz), 3:1 Tutak (45.
Wilms), 3:2 Schwoerer (58. Lenzen), 3:3 Hiddemann (60. Yildirim)
Schiedsrichter: Jonas Louca (FC
Süderelbe, Note 2: fand eine gesunde Mischung aus Spielfluss und Spielerschutz,
richtig, bei Spöhrers Handspiel nicht auf Strafstoß zu entscheiden, da dieser
zunächst leicht gestoßen wurde (19.), jedoch zu nachlässig bei z.T. technisch
grotesk ausgeführten Einwürfen.)
Zuschauer: 39
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