Samstag, 5. August 2023

Spielbericht KS Polonia Hamburg - Eimsbütteler TV III

Irres Finish – Heimsieg kippt in der Nachspielzeit
Kreisliga 4: KS Polonia gibt spät erzieltes 3:1 noch aus der Hand

Freistoßtor, Seitfallzieher, Treffer in der Nachspielzeit: Die wenigen Schlachtenbummler am Spielfeldrand auf der „Baustelle Finkenau“ kamen zum späten Kick-Off am Samstag (18.30 Uhr) voll auf ihre Kosten!
Sowohl der Klub Sportowy Polonia, als auch die Drittvertretung des Eimsbütteler TV waren in der Vorwoche glück- und punktlos in die neue Spielzeit gestartet.
Erste Aussichten auf den Premierendreier angelten sich die Gäste, für die Julien Schneiders den ersten echten Abschluss nicht allzu sehr verzog (5.).
Richtig schön herausgespielt kam kurz darauf das 0:1 daher, eröffnete Jakob Henning sauber diagonal von hinten, ehe der viel gesuchte Gabriel Lourenco de Aquino passend für den einschiebenden Malte Pamperien im Sturmzentrum rüberschob (9.).
Lange Zeit zum Jubeln blieb jedoch nicht, traf Jakub Gorski das Runde aus 22 Metern satt zum umgehenden Gleichstand (11.).
Spielerisch zwar gefällig, aber zu selten zwingend, ernteten die Bundesstraßler fortan etwas mehr Fließpunkte. Lange Zeit aber plätscherte das Geschehen auf dem maximalschmalen Kunstrasen an der Finkenau friedlich vor sich hin, bis Jakub Gorski Polonia acht Minuten vor dem Ende per Seitfallzieher aus gut erkannter Nicht-Abseitsposition auf die Siegerstraße führte.
Auf die Überholspur in Richtung Heimsieg ging es drei Minuten später, als Cezary Uzdowskis schön getretener Freistoß direkt rechtsoben zum 3:1 in Rene Hobelmanns ETV-Gehäuse einschlug (85.). Zuvor hatte der Schlussmann das dritte Gegentor noch mittels einer Fußabwehr gegen den eingewechselten Jakub Zdrada vereiteln können (83.).
Alles klar, in Uhlenhorst – oder doch nicht?
Die Eimsbütteler, die sich bei der Freistoßentstehung glücklich schätzen konnten, dass Verursacher Max Wullenweber nicht wegen Torraubs als letzter Mann nur mit einer Verwarnung davonkam, gingen noch einmal in die Vollen. Über rechts kam Lourenco de Aquino quasi von der Grundlinie aus zum Heber, der abgefälscht stante pede das verkürzende 3:2 bedeutete (86.).
Die Gastgeber nun ohne Entlastung, während der Druck des Gegners immer größer wurde. Dann ein Aufschrei bei den Jungs vom Turnverband, nachdem Schneiders im Sechzehner gelegt wurde. Pamperien aber schaltete fix und drosch das Leder mit rechts ausgleichend in die Polonia-Maschen (90.+1). 3:3 – und noch war die Nachspielzeit nicht rum! Ecke Lourenco de Aquino von rechts, der zweite Ball und plötzlich war da wieder Pamperien, der es tatsächlich mit dem Schädel vollbrachte! Zwei ETV-Treffer in der Extrazeit und der sicher geglaubte Sieger stand am Ende (wieder) ohne Zählbares da.
Als wäre dies schon nicht bitter genug, ziert die polnisch-ukrainische Elf nach zwei wegen Spielausfällen nicht komplett gespielten Runden das Tabellenende.
Pamperien und Co dagegen freuen sich obendrauf zum späten Auswärtssieg über den Sprung auf Rang 11 einer kuriosen Tabelle, in der Platz 1 bis 14 allesamt mit drei erspielten Zählern unterwegs sind.

Tore: 0:1 Pamperien (8. Lourenco de Aquino), 1:1 Gorski (11. Markiewicz), 2:1 Gorski (82.), 3:1 Uzdowski (85., direkter Freistoß), 3:2 Lourenco de Aquino (86.), 3:3 Pamperien (90.+1, Schneiders), 3:4 Pamperien (90.+4, Lourenco de Aquino)

gelbe Karten: keine – Wullenweber

Schiedsrichter: David Tim Kerber (SC Europa, Note 2,5: hatte das außerordentlich faire Match stets im Griff, Wullenweber wäre bei seinem Foul als „letzter Mann“ des Feldes zu verweisen gewesen, 85.)

Zuschauer: 25


Erfolgsduo: Malte Pamperien erwartet ein Zuspiel von
Gabriel Lourenco de Aquino




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