Irres
Finish – Heimsieg kippt in der Nachspielzeit
Kreisliga
4: KS Polonia gibt spät erzieltes 3:1 noch aus der Hand
Freistoßtor, Seitfallzieher, Treffer in der Nachspielzeit: Die wenigen
Schlachtenbummler am Spielfeldrand auf der „Baustelle Finkenau“ kamen zum späten
Kick-Off am Samstag (18.30 Uhr) voll auf ihre Kosten!
Sowohl der Klub Sportowy Polonia, als auch die Drittvertretung des Eimsbütteler
TV waren in der Vorwoche glück- und punktlos in die neue Spielzeit gestartet.
Erste Aussichten auf den Premierendreier angelten sich die Gäste, für die
Julien Schneiders den ersten echten Abschluss nicht allzu sehr verzog (5.).
Richtig schön herausgespielt kam kurz darauf das 0:1 daher, eröffnete Jakob
Henning sauber diagonal von hinten, ehe der viel gesuchte Gabriel Lourenco de
Aquino passend für den einschiebenden Malte Pamperien im Sturmzentrum
rüberschob (9.).
Lange Zeit zum Jubeln blieb jedoch nicht, traf Jakub Gorski das Runde aus 22
Metern satt zum umgehenden Gleichstand (11.).
Spielerisch zwar gefällig, aber zu selten zwingend, ernteten die Bundesstraßler
fortan etwas mehr Fließpunkte. Lange Zeit aber plätscherte das Geschehen auf
dem maximalschmalen Kunstrasen an der Finkenau friedlich vor sich hin, bis
Jakub Gorski Polonia acht Minuten vor dem Ende per Seitfallzieher aus gut
erkannter Nicht-Abseitsposition auf die Siegerstraße führte.
Auf die Überholspur in Richtung Heimsieg ging es drei Minuten später, als
Cezary Uzdowskis schön getretener Freistoß direkt rechtsoben zum 3:1 in Rene
Hobelmanns ETV-Gehäuse einschlug (85.). Zuvor hatte der Schlussmann das dritte
Gegentor noch mittels einer Fußabwehr gegen den eingewechselten Jakub Zdrada
vereiteln können (83.).
Alles klar, in Uhlenhorst – oder doch nicht?
Die Eimsbütteler, die sich bei der Freistoßentstehung glücklich schätzen
konnten, dass Verursacher Max Wullenweber nicht wegen Torraubs als letzter Mann
nur mit einer Verwarnung davonkam, gingen noch einmal in die Vollen. Über
rechts kam Lourenco de Aquino quasi von der Grundlinie aus zum Heber, der
abgefälscht stante pede das verkürzende 3:2 bedeutete (86.).
Die Gastgeber nun ohne Entlastung, während der Druck des Gegners immer größer
wurde. Dann ein Aufschrei bei den Jungs vom Turnverband, nachdem Schneiders im Sechzehner gelegt wurde. Pamperien aber schaltete fix und drosch
das Leder mit rechts ausgleichend in die Polonia-Maschen (90.+1). 3:3 – und
noch war die Nachspielzeit nicht rum! Ecke Lourenco de Aquino von rechts, der
zweite Ball und plötzlich war da wieder Pamperien, der es tatsächlich mit dem
Schädel vollbrachte! Zwei ETV-Treffer in der Extrazeit und der sicher geglaubte
Sieger stand am Ende (wieder) ohne Zählbares da.
Als wäre dies schon nicht
bitter genug, ziert die polnisch-ukrainische Elf nach zwei wegen Spielausfällen
nicht komplett gespielten Runden das Tabellenende.
Pamperien und Co dagegen freuen sich obendrauf zum späten Auswärtssieg über den
Sprung auf Rang 11 einer kuriosen Tabelle, in der Platz 1 bis 14 allesamt mit
drei erspielten Zählern unterwegs sind.
Tore: 0:1 Pamperien (8.
Lourenco de Aquino), 1:1 Gorski (11. Markiewicz), 2:1 Gorski (82.), 3:1
Uzdowski (85., direkter Freistoß), 3:2 Lourenco de Aquino (86.), 3:3 Pamperien
(90.+1, Schneiders), 3:4 Pamperien (90.+4, Lourenco de Aquino)
gelbe Karten: keine – Wullenweber
Schiedsrichter: David Tim Kerber (SC
Europa, Note 2,5: hatte das außerordentlich faire Match stets im Griff,
Wullenweber wäre bei seinem Foul als „letzter Mann“ des Feldes zu verweisen
gewesen, 85.)
Zuschauer: 25
Erfolgsduo: Malte Pamperien erwartet ein Zuspiel von Gabriel Lourenco de Aquino |
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