Dienstag, 29. August 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Glashütter SV 1.B

„Das geht auf keinen Fall!“
Gewalt nach dem Abpfiff überschattet glücklichen GSV-Erfolg

Vorverlegte Saisoneröffnung in der U16-Landesliga, doch das Gesprächsthema Nummer eins sollten am Dienstagabend im Schanzenviertel fliegende Fäuste werden.
Zunächst zum Sportlichen. Dieses hatte es Dank der mutigen Herangehensweise beider Teams schnell etwas zu bieten. Für den SCS versuchten es Arthur Schreiber (10.) und Shahab Ahmadi (13.) – der GSV unter anderem mit einem knapp verzogenen Wilson-Schuss (18.), ehe es der „23er“ auf freundliche Einladung des Gegners von der Strafraumgrenze zielgenauer machte. Das erste Tor der Liga fiel für den Glashütter SV (20.)! „In der ersten Hälfte haben wir viel probiert, es kurz auszuspielen. Das hat leider nicht immer geklappt – wie beim Gegentor – aber sonst sehr, sehr oft. Ich finde es trotzdem gut, dass wir es in so einer Situation probieren, kurz auszuspielen und das spielerisch zu lösen“, betrachtete Schreiber den Gegentreffer als in Kauf zu nehmenden Kollateralschaden.

Seine Farben brauchten daraufhin kurz ein wenig zur Verarbeitung, bis Arian Shafaei Shamsabadiyan auf rechts ein wenig Platz zum Heber, linksoben drüber, gestattet bekam (35.). Zuvor war Marlon Herzog auf der anderen Seite bei einem hohen Freistoß nur zu einem Eckstoß als Resultat gekommen (26.).
Auch mit getauschten Spielrichtungen blieb es ein munterer Kick, in dem es trotz veränderter Herangehensweise der Schanzer („Im Vergleich zur ersten Hälfte haben wir in der Zweiten relativ viel lang geschlagen“) weiter abschlussfreudig blieb. Die besten Gelegenheiten boten sich dabei dem hoch aufgeschossenen Lukas Reiß, der Schreibers ruhenden Ball per Kopf nur hauchdünn nicht zu Zählbarem verarbeiten konnte (50.) und Mohammadullah Azimi, dessen lang vorbereiteter Lupfer den Querbalken überflog (61.).
Glück für die Norderstedter, die aber ihrerseits mit Leo Rothaugs Scheitern am sich breit machenden Shivnath Arora (60.) und ein paar fehlenden Zentimetern bei Rothaugs nächstem Anlauf (65.) haderten.
Unterdessen verzeichnete der Hektikpegel auf dem Feld steigende Tendenz. „Im Spiel wurde es zum Ende schon ein wenig hitziger – das gehört zu einem engen Landesliga-Top-Spiel ein bisschen dazu: Wir waren am Drücker – Glashütte haut alles raus. Dann kommt halt so ein bisschen die Nervosität und kleine Streitigkeiten auf den Platz“, erläuterte Schreiber, dessen aussichtsreicher Freistoß ins Nirvana („Der war unfassbar schlecht!“) die letzte Torannäherung des SCS bleiben sollte (68.), das Stimmungsbild auf der grünen Kunstwiese, wo der Auftaktsieg der rot gekleideten Jungs von der Poppenbütteler Straße nach nicht einmal einer Minute Nachspielzeit über die Ziellinie gerettet war.
Nicht mehr zu retten schienen dagegen einige Gemüter nach Spielende, als es rund um Schanzes Ahmadi plötzlich körperlich wurde. Ein Handgemenge entstand, an dem sich auch ein GSV-Spielervater, der einst selbst ein Team in diesem Fußballjahrgang coachte, eskalierend beteiligte. „Das geht auf keinen Fall!“, betonte Schreiber kurz und knapp. Alles Weitere werde „privat besprochen“ – insbesondere, welche Rolle Schanzes kaum zu beruhigender Stürmer dabei spielte. Der Schieddsrichter jedenfalls hatte nach eigener Aussage keine stichhaltigen Beobachtungen gemacht...
Einfacher ging da die sportliche Einordung des Abends, an dem „so gut wie gar nichts gefehlt“ hat, von der Hand: „
Das einzige, was gefehlt hat, waren die Tore“, lobte Schreiber sein Team, das nach seiner Beurteilung „eines der besten Spiele seit Langem gemacht“ habe – „vor allem gegen den Ball. Viele haben das sehr gut umgesetzt. Mit dem Ball hätten wir das vielleicht in der zweiten Hälfte und auch in der ersten Hälfte in einigen Situationen im letzten Drittel besser ausspielen können oder sogar müssen. Daran müssen wir nochmal arbeiten.“.
Viel Zeit bleibt dafür aber nicht, wartet bereits in einer Woche mit Aufsteiger Altona 93 ein „ganz anderer Gegner, von der Qualität her“. „Da ist Glashütte deutlich stärker. Aber auch Altona darf man natürlich nicht unterschätzen.“, tat der Blondschopf, der sich an der Baurstraße zum Beispiel mehr „Passsicherheit im letzten Drittel“ wünscht, noch etwas fürs Phrasenschwein.

Tore: 0:1 Wilson (20.)

Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL Hammonia, Note 2,5)

Zuschauer: 70








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen