Star-Ensemble
lässt erste Federn
Lüneburg-Doppelpack
zu wenig gegen zähes TuS Holstein
Erster kleiner Dämpfer für den Liga-Favoriten! Elmshorn-Derbysieger am ersten
Spieltag, im Pokal die ambitionierte Landesligatruppe von TBS Pinneberg
rausgehauen – doch nun musste sich die prominent besetzte SV Lieth zu Hause mit
einem Zähler gegen TuS Holstein Quickborn begnügen. „Die Bastion Butterberg
wurde wieder nicht eingenommen!“, brüllte Stadionsprecher Bo Hansen nach
Spielende fast schon etwas trotzig ins Mikrofon, das ihm der eine oder andere
Gäste-Anhänger („So ein Idiot!“) im Rahmen der Bezirksliga West-Partie im Liether Wald sicher
gerne entrissen hätte. Sportliche Genugtuung für das teilweise Fremdscham
auslösende Gebaren des zweiten SVL-Vorsitzenden, den fernsehkundige Menschen u.a.
aus der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ kennen, hatten die Elf Quickborner auf der
grünen Kunstwiese zur Beschwichtigung des Holstein-Gemüts zweifellos entfacht.
Nicht unbedingt mit schönem Fußball, jedoch mit emsiger Zweikampfführung und dichter
Staffelung - und sicherlich etwas Dusel!
Chancen für das in Rot gekleidete Star-Ensemble um die Lüneburg-Brüder ergaben
sich nämlich in ausreichender Fülle. Und nicht nur das, versenkte Jan Lüneburg
nach langem Zuspiel Tim Henningsens richtig spekulierend, dass der sonst
überragende Fatih Sahin die Kugel als Innenverteidiger falsch einschätzte, zum
umjubelten 1:0 (14.).
Sahin war es dann höchstpersönlich, der seinen Lapsus auf der anderen Seite
wieder vergessen machte, schweißte er eine von Marian Rister nicht perfekt
gefaustete Faizy-Ecke aus spitzem Winkel ausgleichend in die Maschen (23.).
An der Liether Überlegenheit hatte dies jedoch freilich nichts geändert. Gerade
noch rechtzeitig gelang es Florian Walter, ein saftiges Henningsen-Geschoss
hinter die Grundlinie zu klären (25.), während Philipp Matthiessen nach überragender
Eröffnung von Abwehr-Methusalem Patrick „Schotte“ Scheidt (39) nur die Vertikalstange erwischte, ehe J. Lüneburg den Nachschuss etwas überhastet ins
Nirvana schickte (41.).
Schlimmer noch erging es Matthiessen, als dieser freistehend Maximilian
Konetznys Hereingabe drüber steuerte (44.). „Alter, war das knapp“,
kommentierte ein User die Szene im fussball.de-Liveticker nicht zu Unrecht.
Die Quittung dafür setzte es Mitte der
zweiten (ebenfalls von den Gastgebern bestimmten) Hälfte, als Rister in hohen
Lüften mit den Fäusten gegen Torben Handke zur Stelle war, nur platzierte er das
Runde damit genau bei Kapitän Robin Strunz, dessen Heber aus der dritten Reihe
tatsächlich den überraschenden Führungstreffer der ansonsten bieder
auftretenden Jungs aus dem Holstenstadion bedeutete (68.). Da halfen auch die
unangebrachten Stürmerfoulproteste, in deren Rahmen sich J. Lüneburg ein „Ticket“
wegen Meckerns einfing, nichts…
Wütend spielte Rot, zu dem sich im zweiten Abschnitt mit Nil von Appen der
nächste aus höheren Gefilden Bekannte gesellte, nun gegen die drohende Schlappe
an. Von Appens Eckstoß und J. Lüneburgs Kopfball mischten die Karten für die
Schlussphase in der Tat noch einmal neu (72.). Der dritte (von vier) Treffer(n)
übrigens schon, den von Appen in dieser Bezirksligasaison von der Fahne vorbereitete…
Aber was wurde jetzt aus der Jagd nach dem Heimsieg? Nicht viel, kloppte die
leidenschaftliche Yilmaz-Equipe alles Gefährliche aus dem Sechzehner, um auch
noch selbst zweimal durch Niklas Wolters Lupfer (75.) und einen Strunz-Versuch (83.)
aufzuwarten.
Hinten hatte derweil Schlussmann Merlic Suhn alles im Griff. Gegen J. Lüneburg
gelang ihm ein Monster-Reflex, den die hochschnellende Fahne des erfahrenen
Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen) schnell für obsolet erklärte (89.).
Kurz brandete Jubel bei Suhn und Co schließlich Jubel auf, nachdem Andreas Voß (VfL
Pinneberg) die Partie abpfiff und der Vier-Punkte-Saisonstart hüben wie drüben
in Stein gemeißelt war.
Tore: 1:0 J. Lüneburg (14.
Henningsen), 1:1 Sahin (23. Faizy), 1:2 Strunz (68. Handke), 2:2 J. Lüneburg
(72. von Appen)
gelbe Karten: J. Lüneburg, F.
Lüneburg – Handke, Faizy, Strunz, Veseli, Yilmaz (Trainer)
Schiedsrichter: Andreas Voß (VfL
Pinneberg)
Zuschauer: 150
Achtung, von Appen-Freistoß im Anmarsch! |
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