Samstag, 26. Februar 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.C - SC Condor Hamburg 1.C

„50 PS“ reichen
Elert-Elf fährt erwarteten Dreier gegen schwache Farmsener ein

St. Paulis C2 hat wie erwartet die Hürde SC Condor problemlos genommen und den Platz nach 70 Minuten mit einem 5:0-Heimsieg verlassen.
Dabei täuscht das Ergebnis deutlich über den Unterhaltungswert der Partie hinweg.
Die Nachwuchs-Kiezkicker begannen sofort damit, sich eine optische Überlegenheit gegen das Kellerkind zu erspielen. Uns so waren keine 180 Sekunden gespielt, als Edmund Saß per Linksschuss aus 16 Metern erstmals die Qualität des Aluminiums testete.
Wiederum keine 180 Sekunden später hatte Ante Kutschke mit einem Versuch aus sechs Metern nach schönem Service von Frank Ronstadt das 1:0 auf dem Fuß, doch sein zu lasch geratener Abschluss stellte Gäste-Keeper Tarik Demircan vor keine große Herausforderung.
Und das lustige Chancenvergeben im Dreiminutentakt setzten sich fort, als Saß wahre Übersicht bewies und den gestarteten Denis Sahin auf der rechten Außenbahn fand, dieser gut flankte und Bennet Brügge nach einem technischen Fehler Leon Clausens aus fünf Metern, zentraler Position, freistehend zum Torschuss kam, die Kugel aber auf unvorstellbare Weise am Kasten vorbei drosch (9.). Die Führung der Gastgeber war nun mehr als überfällig!
Nach einem Dutzend an Spielminuten war es dann passiert: Ein Ballverlust von Condors Vincent Werner an der Mittellinie leitete das farmsener Elend ein. Sahn der den Ball gewann, zu Kutschke, Kutschke nach Rechtsaußen zu Brügge und der mit dem sicheren Abschluss gegen die Laufrichtung des Torhüters aus 17 Metern. Fußball kann so einfach sein!
Condors Abwehrriegel war geknackt und St. Pauli wollte mehr: Sahin versuchte es im gegnerischen Strafraum, Demircan ließ prallen und dass der Befreiungsschlag von Marcel Shala direkt vor den Füßen Brügges außerhalb des Sechzehners landete, zeigte die mangelnde Qualität der Gäste, die sich glücklich schätzen konnten, dass Brügge weit über das Gehäuse zielte.
In der Folge gab es weitere kleinere Gelegenheiten auf der rechten Seiten des Spielfeldes, doch es blieb zunächst beim 1:0. In der 26. Minute durfte sich Kutschke über ein gutes Zuspiel von Sahin über rechts und seinen Treffer aus kürzester Distanz freuen.
Den Schlusspunkt setzte Saß mit einem Linksschuss vom linken Strafraumeck, welcher die Querlatte oberhalb der Grundlinie passierte.
Somit ging es mit einem Resultat von 2:0 in die Kabinen.
Mit den Gedanken wohl noch dort, pfiff der ansonsten gute Schiedsrichter Luca Jürgensen Bennet Brügge zurück, nachdem dieser durch einen schönen Ball von Gregor Adler aus der Tiefe des Raumes bedient wurde – zu Unrecht, denn es lag keine Abseitsposition des Angreifers vor. Ein Fehler, der aber nichts weiter zur Sache tun sollte. Schließlich holte der robuste Stürmer das Toreschießen nach messerscharfem Pass durch Sahin nach, indem er locker aus Rechtsaußenposition, natürlich nicht abgepfiffen, zum 3:0 einschob (48.).
Direkt danach kam St. Paulis Joker Josef Oshoffa durch seine Einwechslung zu der Ehre, sich gegen seinen Ex-Club zu präsentieren.
In der 50. Minute wurde es dann einmal richtig schön: St. Pauli wieder einmal mit Ballbesitz im gegnerischen Sechzehner, Brügge kurz zu Kutschke und der mit einem herrlichen Heber aus 18 Metern rechts oben ins Dreiangel des SCC-Gehäuses (50.). Condor wurde zur Mittagszeit richtig abgefrühstückt! Ein Eindruck, der bei Leibe nicht abwegig war, denn in der 54. Minute rappelte es wieder im (Condor-) Karton.
Die Gäste hielten sich bei Brügges Lauf an der Grundlinie zum wiederholten Male bestens an die Straßenverkehrsordnung (mindestens einen Meter Sicherheitsabstand), was Brügge mit einer exakten Vorarbeit für Sahin „belohnte“. Selbstredend traf dieser dann aus 14 Metern problemlos zum 5:0.
Die bosher genannten (und genutzten) Torchancen sollten aber nicht verdecken, dass die Partie das Publikum trotzdem nur selten ins Schwärmen brachte. „Da hat man 200 PS unter der Haube und bringt nur 50. Das kann eigentlich nicht sein!“, bemängelte ein Spielervater auf Seiten des FC.
Eine Aussage, die man besonders auf die letzte Viertelstunde beziehen kann, denn dam wieder eingewechselten Saß gelang ein lupenreiner Hattrick – im Vergeigen von Großchancen.
Als erstes schickte er einen Distanzschuss knapp über das Tor (57.), dann setzte er einen gefühlvollen Heber aus drei Metern an den Pfosten (65.), was sich bei einem Versuch aus nun der doppelten Entfernung wiederholen sollte (68.). Wenige Augenblicke zuvor kamen die Gäste nach einem Zusammenspiel der eingewechselten Julian Hilbig und Frederik Petersen zu ihrer ersten und einzigen Torchance, wobei letzterer jedoch seinen Meister in Schlussmann Sebastian Kalk fand.
Es war also ein verdienter, aber deutlich zu niedriger Sieg für die C2 des FC St. Pauli, den der Doppeltorschütze Bennet Brügge im Anschluss an das Match realistisch einzuschätzen wusste: „Wir haben heute mit einer neuen Taktik gespielt, die wir ganz gut umgesetzt haben. Condor war ein schwacher Gegner, gegen den wir unbedingt gewinnen mussten. Natürlich müssen wir hier mehr Tore machen, aber und hat halt oft der letzte Pass gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir schlecht angefangen, sind dann aber besser reingekommen und haben dann die Tore gemacht.“.
Zum Thema Chancenverwertung und wie man sie verbessert, fiel ihm auch noch ein Rat ein: Da müssen wir einfach konzentrierter sein!“.
Eine Möglichkeit, dies umzusetzen, stellt das Duell in drei Wochen auf heimischer Anlage gegen die 1.C von Altona 93 dar, wobei in sieben Tagen zunächst ein Vergleichsturnier am Brummerskamp mit den U14-Teams von Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg ansteht.
Die Gäste aus dem Nordosten der Stadt reisen dagegen bereits am kommenden Mittwoch nach Niendorf, um dort den zweiten Saisonsieg zu landen.

FC St. Pauli 2.C: Kalk – Blay (36. Newiger), Artzt, Cebeci, Opoku-Fofie – Ronstadt, Adler – Saß (49. Oshoffa), Kutschke, Sahin Brügge (56. Saß), Trainer: Remigius Elert

SC Condor Hamburg 1.C: Demircan – Shala, Boateng, Matschulat, Mohr – Werner, WItthaus (36. Petersen), Gyamenah, Clausen – Heinsen (49. Hilbig), Kubicki, Trainer: Tim Krüger

Tore: 1:0 Brügge (12. Kutschke), 2:0 Kutschke (26. Sahin), 3:0 Brügge (48. Sahin), 4:0 Kutschke (50. Brügge), 5:0 Sahin (54. Brügge)

Schiedsrichter: Luca Jürgensen (Eintracht Norderstedt, Note 2: hatte die Partie jederzeit bestens im Griff, einzig Brügges Tor (39.) wegen Abseits zurückzupfeifen war falsch)

Zuschauer: 40


Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

SV Nettelnburg/Allermöhe 1.C

16

11

3

2

69:21

48

36

02

Eimsbütteler TV 1.C

14

11

3

0

59:15

44

36

03

ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1.C

16

10

4

2

29:13

16

34

04

Niendorfer TSV 1.C

14

10

1

3

30:20

10

31

05

FC St. Pauli 2.C

16

9

2

5

37:22

15

29

06

Hamburger SV 2.C (LZ)

15

8

0

7

45:25

20

24

07

FC Eintracht Norderstedt 2.C

15

7

2

6

26:29

- 3

23

08

SV Lieth 1.C

11

5

1

5

17:26

- 9

16

09

SV Blau-weiß 96 Schenefeld 1.C

14

4

2

8

29:32

- 3

14

10

Altona 93 1.C

13

4

2

7

20:24

- 4

14

11

FC Süderelbe 1.C

10

3

2

5

31:38

- 7

11

12

SV Wilhelmsburg 1.C

13

2

0

11

11:51

- 40

6

13

SC Concordia 2.C

14

1

2

11

14:39

- 25

5

14

SC Condor Hamburg 1.C

15

1

0

14

12:74

- 62

3

Samstag, 5. Februar 2011

Spielbericht VfL Hammonia - GW Eimsbüttel

Der Fehlerteufel spielte mit
Festival der Unzulänglichkeiten an der Sternschanze

„Wir haben uns hier gut verkauft und letztlich durch unnötige Gegentore verloren. Das ist wirklich ärgerlich!“, verließ GWE-Verteidiger Claas Kruse den Kunstrasen an der Sternschanze mit gemischten Gefühlen.
In der Tat für den klassenniedrigeren Club mehr drin als das 2:3 gegen den VfL Hammonia.
GWE begann bissig, versuchte den Gegner unter Druck zu setzen, was eine Feldüberlegenheit zur Folge hatte. In der zehnten Minute dann das Tor durch einen Freistoß von Nicholas Burke aus zentraler Position. Ein Tor, bei dem Schlussmann Andreas Doege alles andere als glücklich aussah.
Der VfL wirkte wenig inspiriert und passte sich in der ersten Viertelstunde dem miserablen Wetter an. Die Bayraktar/Ortelt-Elf konnte in diesem Zeitintervall keine nennenswerten Offensivszenen setzen.
Die übernahmen die Gäste. Marc Güldener mit einer klasse Einzelaktion gegen Bakary Njie, den er einfach stehen ließ, kurzes Abspiel zum aufgerückten Simon Schirrmacher und dessen abgefälschter Schuss ins Tor markierten das 0:2, wobei Hammonias Torsteher wieder keine gute Figur machte (13.).
Nun kam auch der Bezirksligist endlich besser ins Spiel. Erstmals konkret wurde es mit einem Freistoß von Hakan Bitkin auf rechtsaußen, geklärt in der Mitte, doch Bitkins zweiter Versuch rutschte GWE-Keeper Lennart Meiners auf extrem unglückliche Weise unter dem Körper durch.
Nur noch 1:2 und Bitkin freute sich wie ein Pfefferkuchen!
Keine 60 Sekunden später unternahm Meiners Schadensbegrenzung, als er einen Pielorz-Freistoß aus 20 Metern mit den Fäusten zur Ecke abwehrte.
Elf Minuten später passierte genau das, was jeden Trainer in die Torheit treibt: „Da hat einer von uns im letzten Moment geklärt und irgendwie war der dann drin. Ich habe keine Ahnung, was da los war“, wusste Kruse trotz physischer Anwesenheit nicht, wie es zum 2:2-Ausgleichstreffer des VfL Hammonia gekommen war.
Tatsächlich klärte Schirrmacher in letzter Sekunde vor Angreifer Pielorz zur Ecke, was seine Mitspieler dazu brachte, ihren Kapitän überschwänglich zu loben. Dass Pielorz den folgenden Eckball bereits ausführte, bemerkten die Jungs vom Tiefenstaaken nicht. Bitkin freute sich somit über allen Platz und Raum im gegnerischen Sechzehner freuen und köpfte unbedrängt zum Ausgleich aus 13 Metern ein.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte gab es nur einige intensive Zweikämpfe und Fehleinschätzungen des Schiedsrichtergespanns, das durch das Fehlen eines einheitlichen Strafmaßes für Unruhe auf dem Platz sorgte. So sah GWEs Joachim Görsch für ein Foulspiel Marc Güldeners die gelbe Karte…
Berechtigt war dagegen die gelbe Karte für Bitkin in der 40. Minute. Einen hohen Ball nahm er im Strafraum in bester Volleyballmanier mit den Händen an. „Er weiß genau, dass er da nur den Kopf hinhalten muss und dann macht er sein drittes Tor und kann raus“, wunderte sich auch Trainer Klaus Ortelt.
Mit insgesamt sieben neuen Akteuren ging es dann weiter und der Unparteiische pfiff weiter konfus. So holte der eingewechselte Sebastian Ernst Gegenspieler Cihan Eshasoglu von den Beinen, was dieser als persönlichen Angriff sah. Verbal ging der Gefoulte auf den sich entschuldigen wollenden Ernst los. Burke, mittlerweile GWE-Spielführer, und sein Gegenüber, Erkan Özkan, gingen schlichtend dazwischen, wofür Burke neben Eshasoglu überraschend den gelben Karton kassierte (58.).
Sportlich interessant wurde es dann wieder in Minute 65, als Meikel Sakha und Nuri Emini innerhalb von drei Sekunden aus jeweils guter Position an Meiners scheiterten.
Hammonia zeigte sich jetzt mit leichten Ballbesitzvorteilen, hatte aber 81. Minute Fortuna mit im Aufgebot, als Ernst nach individuellem Fehler Özkan frei vor Doege auftauchte, doch sein hektischer Abschluss endete neben dem Gehäuse- Zuvor hatte es noch auf der anderen Seite durch Emini gebrannt: Mit seinem Versuch traf er nur das Aluminium.
Den Schlusspunkt in einem intensiven Testmatch setzte kurz vor Ultimo der VfL. Und was für einen! Emini versenkte einen Freistoß aus 21 Metern, zentraler Position, herrlich in den Maschen, sodass der Favorit doch noch das Spiel endgültig drehte und den Sieg davontrug.
Es war die Fortsetzung einer beeindruckenden Siegesserie des VfL in der Rückrundenvorbereitung, denn die in der Bezirksliga stark abstiegsbedrohte Elf aus dem Schanzenviertel konnte bislang alle fünf Testspiele gewinnen.
Das Kontrastprogramm findet man derzeit beim Team von Trainer Nico Grabarczyk, das alle vier Begegnungen verlor und dabei stets drei oder mehr Gegentreffer hinnehmen musste. Der angestrebte Platz im oberen Drittel der Kreisliga 7 scheint so nur schwierig zu erreichen.

VfL Hammonia: Doege – Eshasoglu, Tabar, Sakha, Njie – Souza Matos (46. Özkan) – Ocker, Atashrokh, Emini (46. Arslan) – Birkin (46. Coskun), Pielorz (78. Emini), Trainergespann: Cevdet Bayraktar & Klaus Ortelt

GW Eimsbüttel: Meiners – Przybylski, Schirrmacher (46. Harth), Eick, Kruse – Görsch (46. S. Pleus) – M. Güldener (46. C. Pleus), Burke, Salam – Dahms (77. Schirrmacher), Heicks (46. Ernst), Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 0:1 Burke (10. direkter Freistoß), 0:2 Schirrmacher (13. M. Güldener), 1:2 Bitkin (22.), 2:2 Bitkin (34. Pielorz), 3:2 Emini (89. direkter Freistoß)

gelbe Karten: Eshasoglu, Bitkin – Burke, Görsch

Schiedsrichter: Arwit Kumeth (SC Alstertal/Langenhorn, Note 5,5)

Zuschauer: 6

Spielbericht SC Sternschanze 7er.-Frauen - TuRa Harksheide 7er-Frauen

Schirm-Dreierpack zu wenig
Heimniederlage für Sternschanzes 7er-Frauen

In einer temporeichen ersten Halbzeit erspielten sich beide Teams einige Chancen, die dem Spielverlauf nicht ganz entsprechend, zu einem 2:4 genutzt werden konnten.
Zunächst waren es jedoch die Gastgeberinnen, die den optisch besseren Eindruck machten und verdienten mit 1:0 führten (Tor von Karen Schirm, 5.), ehe die Norderstedterinnen nun begannen, das Tempo anzuziehen. Besonders hervor tat sich dabei Angreiferin Frederike Jenn, die als Dreh- und Angelpunkt an nahezu allen TuRa-Szenen beteiligt war. Daher kam es nicht von ungefähr, dass sie durch ein Tor (11.) und eine Vorlage für Vanessa Haaks (27.) maßgeblich zum zwischenzeitlichen 1:2 beitrug. Fünf Minuten später egalisierte Blau-rot den Rückstand durch Schirms zweiten Streich wieder, doch waren die Gäste heute um keine Antwort verlegen. So stellte Ramona Pusch die Führung im Strafraum rasch wieder her (33.). Und es kam noch besser, als Haaks der perfekte Steilpass für die gestartete Jenn gelang und die Angespielte frei vor Anne Schick keine Nerven zeigte – 2:4!
In Abschnitt zwei verflachte das Geschehen spürbar. Die hohe Spielgeschwindigkeit der ersten Halbzeit hatte ihre Spuren hinterlassen.
Knapp zehn ereignislose Minuten beendete Spielführerin Haaks mit einer sehenswerten Einzelaktion, abgeschlossen zum 2:5, sodass die Blau-weißen schon vorzeitig davongezogen schienen.
Schanze gab sich jedoch noch nicht geschlagen und verkürzte durch einen echten Schirm-Kracher per Freistoß aus 18 Metern auf 3:5 (55.). Ging da etwa noch was? Nein, brachte TuRa die drei Punkte mit souveräner Abwehrarbeit nicht unverdient über die Linie. Sieg Nummer drei in Serie dürfte auch für den am kommenden Wochenende favorisierten HSV (3. Frauen) eine kleine Warnung sein.

SC Sternschanze 7er-Frauen: Schick – Tiedje, von Düsterlho, Wiedener, Schirm, Warnke, Koritensky, eingewechselt: Zaehle, Horn, Coerdt, Trainerin: Köntges

TuRa Harksheide 7er-Frauen: Schuck – Haaks, Pusch, Leichsenring, Dietzsch, Jenn, Nielsen, Trainer: Heider

Tore: 1:0 Schirm (5. Koritensky), 1:1 Jenn (11. Nielsen), 1:2 Haaks (27. Jenn), 2:2 Schirm (32. Zaehle), 2:3 Pusch (33. Jenn), 2:4 Jenn (37. Haaks), 2:5 Haaks (49.), 3:5 Schirm (55. direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Stefan Romacker (GW Eimsbüttel, Note 3)

Zuschauer: 21

Freitag, 26. November 2010

Spielbericht SC Hansa 11 - Altona 93 II

Schäfers Siegesformel: 3+(s³+3)
Hohe Mathematik bringt Hansa 11 den vierten Sieg in Folge

„Hansa war heute einfach eine Klasse besser und cleverer als wir“, musste Wolfgang Schmidtke, Co-Trainer der Reserve von Altona 93 nach dem klaren 2:6 gegen Spitzenteam Hansa 11 ernüchtert einräumen. Dabei begann die Partie ganz nach der Vorstellung des Underdogs: der AFC ging nach sechs Minute mit der ersten Torchance in Führung. Ein Zuspiel auf die rechte Außenbahn, wo Jesko Prohl bis zur Grundlinie durchging und ein Querpass in die Mitte brachten Angreifer Max Sehn in beste Position, die Kugel aus einem Meter einzuschieben.
Ein erstes Achtungszeichen gaben die Gastgeber durch einen Freistoß, gut abgewehrt von Marcel Voss, durch Marco Eichhorn aus 20 Metern ab. Auf dem nicht einfach zu händelnden Untergrund kämpften beide Mannschaften um die spielerische Linie und die zündende Idee im Offensivspiel. Schließlich wurde die Suche des SC Hansa in der 20. Minute belohnt. Frederik Schäfer erhielt einen langen Ball von Hendrik Bödecker und nagelte die Kugel aus 23 Metern, Rechtsaußenposition, in die lange Ecke. Der Ausgleich für den Aufstiegsaspiranten!
Doch die Freude währte nicht lange, denn in Minute 28 trug sich erneut etwas zu, was Hansa-Coach Holger Bichel verärgerte. Ole Fritz düpierte nach Zuspiel von Torben Stenzel die hier indisponierte Hansa-Defensive und den übermotiviert herauseilenden Iskender Yilmaz mit einem Heber ins leere Tor.
Das Team aus Altona, dessen Kader sich an diesem Freitagabend auf 14 Spieler begrenzte, sorgte wieder für eine Überraschung und führte bereits zum zweiten Mal. Die wütenden Hanseaten versuchten sich zu wehren, kamen durch einen Rechtsschuss Eichhorns, knapp über das linke Lattenkreuz zu einer guten Ausgleichsmöglichkeit (32.).
44. Minute: Eckball für die Feldstraßen-Elf. Philipp Frark mit der Ecke, Manuel Henkel mit dem Kopfball aus fünf Metern – 2:2! Der Tabellenzwölfte fing sich den Ausgleich im kollektiven Tiefschlag – und das zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt!
In der Halbzeitpause erhielt dann Mutter Natur die ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie schaffte es, die Linien auf dem Kunstrasen innerhalb der Viertelstunde komplett unsichtbar zu machen. Erst der fleißige Räumungseinsatz von Hansas gesperrtem Torjäger Mike Pegel ließ die Umrandungen zumindest wieder erahnen.
Den Altonaern schien dies bei der Orientierung offenbar nicht geholfen zu haben. Henkel mit dem Service für Dennis Wegner, der zunächst Hannies niederkämpfte und dann das Glück hatte, dass Schäfer richtig spekulierte und in den freien Ball reinstartete, um ihn aus fünf Metern per Abstauber ins Tor zu bugsieren (47.).
Die Jungs in der Tarnfarbe Weiß nun wie entfesselt, degradierten die Gäste zum elfköpfigen Sparringspartner. Bödecker mit einem Schuss aus 30 Metern, auf der Linie geklärt, doch der wachsame Vincent Niknam antizipierte richtig und sorgte nicht nur für das zweite Abstaubertor, sondern damit auch für das 4:2 (50.), dem nur wenige Sekunden später das 5:2 folgen sollte, demonstrierte Schäfer mit seinem platzierten Versuch aus Rechtaußenposition sein gesamtes Selbstvertrauen aus den vorigen Toren (51.). „Den Ball habe ich natürlich perfekt getroffen! Wenn es 0:0 steht, klappt das vielleicht nicht so gut“, war sich Schäfer bewusst, dass er hier auch von Hansas Lauf profitierte.
Mit reichlich Selbstbewusstsein ausgestattet war auch Mitspieler Frark, dem in der 64. Minute ein echtes Traumtor gelang. Mit dem linken Fuß setzte er einen gefühlvollen Schlenzer aus 30 Metern in die Maschen, was den 20-minütigen Sturmlauf der Gastgeber auf den fünften Treffer krönte.
In den verbliebenen Minuten sollte lediglich der eingewechselte Özgür Arslan zu einer halbwegs ernsthaften Chance kommen, doch nach einem Ping-Pong-Spiel im Strafraum der 93er, die im zweiten Durchgang komplett abtauchten, gelang es ihm nicht, sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause zu veredeln. Dennoch ist man glücklich, Arslan wieder auf dem Feld zu haben: „Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Wir sind froh, dass er nach dieser langen Pause wieder dabei ist“, freute sich Hansas Vizepräsident Uwe Großmann mit dem Blick auf die weiter andauernde Verletztenmisere seiner Hanseaten (u.a. Andre Kordts, Nils Friedrich und Jörn Bröckel fehlten). Dazu verletzte sich nun auch noch Stürmer Wegner (75.).
Trotzdem siegte der SC Hansa 11 in einer äußerst fairen Partie (nur eine gelbe Karte) aufgrund eines wahrhaftigen Sturmlaufs zwischen der 44. und der 64. Minute mit 6:2. „Das Ergebnis spricht Bände. Wenn man drei Gegentore innerhalb von fünf Minuten bekommt, dann ist das eindeutig“, befand der enttäuschte Schmidtke auf Seiten des AFC. Auf der anderen Seite stand ein glücklicher Frederik Schäfer, der im zweiten Durchgang eigentlich gar nicht mehr spielen wollte: „Kurz vor der Halbzeit habe ich einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, weshalb ich eigentlich rauswollte. Die Mannschaft hat sich aber dagegen ausgesprochen, weshalb ich eben weiterspielte. Und dass ich dann die Tore mache, freut mich sehr für die Mannschaft! Mit uns ist jetzt auf jeden Fall zu rechnen!“. Gerechnet hatte Schäfer auch in Sachen Spielergebnis: „Drei Siege in Folge plus drei Tore von mir (s³) plus drei weitere Tore.“.
Für Hansa ist das Kalenderjahr 2010 damit erfolgreich abgeschlossen, während für Altona 93 noch ein Nachholspiel gegen Inter Hamburg auf dem Programm steht – sofern es das Winterwetter zulässt.

SC Hansa 11: I. Yilmaz – Loether, Henkel, Spiller – Bödecker, Eichhorn, Haas – Frark, Niknam (80. Brack), Schäfer (52. Nehmann) – Wegner (74. Arslan), Trainer: Holger Bichel

Altona 93 II: Voss – Loeck, Bäßler, Hennies, Stenzel – Prohl – Fritz (58. Zukolli), Altay, Kidane – Weiss (65. Jaspersen) – Sehn (65. Sever), Trainer: Thomas Janiczek

Tore: 0:1 Sehn (6. Prohl), 1:1 Schäfer (20. Bödecker), 1:2 Fritz (28. Stenzel), 2:2 Henkel (44. Frark), 3:2 Schäfer (47. Wegner), 4:2 Niknam (50. Bödecker), 5:2 Schäfer (51. Eichhorn), 6.2 Frark (64.)

Zuschauer: 21

Schiedsrichterin: Christin Gomes da Silva (1. FFC Wilhelmsburg, Note 2)

besonderes Vorkommnis: Die zweite Halbzeit begann wegen einer Schneeräumung mit einer Verspätung von fünf Minuten.