Mittwoch, 27. April 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.C - Altona 93 1.C

„Vorgaben umgesetzt“ – St. Pauli hält Kontakt
4:0 im Nachholspiel hält jungen Kiezkickern die Spitzengruppe offen

Im Rennen um die vordersten Plätze der C-Verbandsliga hat sich die U14 des FC St. Pauli erneut keine Blöße gegeben und im Nachholspiel gegen Altona 93 den fünften Sieg in Serie eingefahren.
Gegen einen AFC, der sich zunächst komplett dem eigenen Offensivspiel verweigerte, wurde es früh per Doppelchance gefährlich, doch nachdem Ante Kutschke das Ei aus 16 Metern an die Latte drosch, bolzte Frank Ronstadt im Nachsetzen leichtfertig drüber (5.).
Ansonsten plätscherte das Geschehen so vor sich hin, doch wieder war es Kutschke, der zentral mit rechts abzog und diesmal direkt in den Winkel traf (24.). Eigentlich hatten die Gäste hier schon durchgepustet, als Tom Kollodzik seinen vorangegangenen Freistoß in die Mauer gesetzt hatte – zu früh gefreut!
St. Pauli war jetzt am Drücker, verfehlte durch Kollodzik nur knapp (25.), erhöhte wenig später aber dennoch auf 2:0, köpfte der engagierte Offensivmann eine Saß-Flanke mit vollem Einsatz gegen den schlecht zum Ball platzierten Felix Spranger zur Verdopplung ein (32.).
Weiter ging´s direkt nach der Pause. Edmund Saß brachte sich auf Höhe des Elfmeterpunkts in Position, wo ihn Kutschkes Zuspiel ideal zum 3:0 erreichte (38.).
Weiteren Schaden verhinderte Schlussmann Neim Ameti, der gegen Saß aus acht Metern parierte (43.).
Seine Vorderleute entwickelten derweil ihre erste gute Torannäherung ausgerechnet in Unterzahl, während Emmanuel Kwakye für ein Nachtreten fünf Minuten draußen saß (eine gnädige Entscheidung). Ein Konter brachte Antonio Pavic in günstige Position für einen knapp drüber gesetzten Rechtsschuss (51.). Es geht doch!
Umso bitterer brach da das 4:0 über den AFC herein, zumal der eingewechselte Erkut Ersu beim finalen Zuspiel, das den Torsteher aus dem Rennen nahm, ein deutliches Stück im Abseits stand.
Immerhin wehrten sich die abstiegsbedrohten Trapp-Schützlinge bis zum Ende. Ein eigener Treffer blieb ihnen jedoch auch bei einem letzten Freistoß, den Pavic ans Außennetz beförderte (65.), nicht vergönnt.
Durch einige Nachholer der Konkurrenz könnte es auf den letzten Metern der Saison noch einmal eng mit dem Ligaverbleib werden.
Auf der anderen Seite freute sich Trainer Remigius Elert, dass sein Team „die Vorgaben gut umgesetzt“ hat und dabei „sehr ordentliche Spielzüge“ darbot. Ebenso freut sich der Übungsleiter über die Entwicklung seiner Jungs, die nach Möglichkeit alle zur kommenden Saison in die U15 aufrücken sollen. „Die Ergebnisse haben die Jungs auf jeden Fall als Argument auf ihrer Seite.“. Schließlich ist mit sehr viel Glück und dem direkten Duell gegen den Eimsbütteler TV in der Hinterhand, sogar noch die Verbandsligameisterschaft drin.

FC St. Pauli 2.C: Kalk – Newiger, Adler, Oshoffa (67. Artzt), Blay (64. Cebeci) – Artzt (52. Ersu) – Opoku-Fofie, Kollodzik (53. Reimers), Ronstadt, Kutschke – Saß (62. Sahin), Trainer: Remigius Elert

Tore: 1:0 Kutschke (24. Kollodzik), 2:0 Kollodzik (32. Saß), 3:0 Saß (38. Kutschke), 4:0 Ersu (58. Kutschke)

Zeitstrafe: Kwakye (Altona 93 1.C, 48., Nachtreten an Adler)

Schiedsrichter: Can Sünbül (Inter Hamburg, Note 5)

Zuschauer: 49


Die Tabelle der C-Verbandsliga:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Eimsbütteler TV 1.C

20

14

3

  3

78:21

 57

45

02

SV Nettelnburg/Allermöhe 1.C

20

13

3

  4

79:28

 51

42

03

Niendorfer TSV 1.C

20

13

2

  5

45:31

 14

41

04

ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1.C

20

12

5

  3

38:20

 18

41

05

FC St. Pauli 2.C

20

12

3

  5

48:25

 23

39

06

Hamburger SV 2.C

21

12

0

  9

69:30

 39

36

07

Altona 93 1.C

21

  8

4

  9

37:39

-  2

28

08

Eintracht Norderstedt 2.C

20

  8

4

  8

32:39

-  7

28

09

SV Blau-weiß 96 Schenefeld 1.C

19

  8

3

  8

44:38

   6

27

10

FC Süderelbe 1.C

18

  7

3

  8

47:55

-  8

24

11

SV Lieth 1.C

17

  6

3

  8

28:39

- 11

21

12

SV Wilhelmsburg 1.C

20

  3

1

16

18:80

- 62

10

13

SC Concordia 2.C

20

  1

4

15

20:62

- 42

  7

14

SC Condor Hamburg 1.C

20

  1

2

17

15:91

- 76

  5

Freitag, 22. April 2011

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Urania Hamburg

Kein strahlendes Urania
SC Urania „löst Pflichtaufgabe“ und schachert weiter um die Bezirksliga

Wirkliche Freude wollte bei den Beteiligten des SC Urania trotz eines 5:1-Erfolgs bei der Reserve des VfL 93 nicht aufkommen: „Wir haben diese Pflichtaufgabe nicht schön gelöst, aber eben gelöst“, platzte SCU-Coach Marco Beck nicht unbedingt vor Begeisterung. In der Tat ließ Urania seinen Anhang nicht vom Glanz alter Zeiten träumen.
Dabei legte das Team vom Schützenhof fast einen Traumstart hin. Timo Sals verwertete einen Alutreffer von Giovanni Sparta aus kurzer Distanz zum 0.1, doch die empor schnellende Fahne des Schiedsrichterassistenten setzte dem frühen Jubel wegen einer Abseitsposition ein jähes Ende.
Urania zeigte sich in der Folge zwar technisch überlegen, doch ernsthafte Gefahrenmomente ließen auf sich warten. Stattdessen näherte sich der VfL dem gegnerischen Tor langsam an. Jan Wehlen unterbrach das Aufbauspiel mit einem guten Einsatz und versuchte es sofort aus der Distanz. Der Schuss verfehlte das Gehäuse von Marius Rennicke zwar deutlich, aber ein erster Warnschuss war abgegeben (8.).
Nur wenige Augenblicke später wurde bei Daniel Freys Linksschuss nach einem abwehrten Eckball durch Simon Dierks ein wenig gefährlicher, allerdings blieb der einstige Schlussmann des Farmsener TV weiter unbezwungen.
Während Rennicke bislang ohne Heldentat blieb, musste sein Gegenüber, Sven Oeser, in der elften Minute erstmals klärend eingreifen, als Timo Schöning einen Rechtsschuss aus 17 Metern aufs Tor brachte, doch eine unkonventionelle, aber erfolgreiche Fußabwehr konservierte den torlosen Spielstand, der auch nach einem Kopfball des aufgerückten Philipp Strümke aus sieben Metern hatte.
Was war mit Urania los? Die Mannschaft dominierte in der Folge das Geschehen, doch man merkte, dass sie nicht ihr ganzes Fleisch auf den Grill packten. Zwar erhielt die Beck-Elf nach nur 18 Minuten bereits acht Eckbälle, die aber allesamt nichts einbrachten.
Erst, als man einmal Spielstärke bewies, ging prompt die Post ab, bei den Jungs in den dunkelblauen Stutzen. Ein abgebrochener Angriff wurde von hinten neu aufgebaut; Strümke mit dem langen Diagonalball zu Saban Fazliji, der in Person von Schöning den freien Mitspieler fand und der Angreifer mit dem sicheren Rechtsschuss in die lange Ecke – geht doch (24.)!
Der Favorit ging also nun doch in Führung und das sollte dem Aufstiegskandidaten doch Ruhe und Sicherheit geben – von wegen!
Dem Tor folgten bereits 90 Spielsekunden, doch beim SCU beglückwünschte man sich immer noch gegenseitig, was die Grün-schwarzen gnadenlos ausnutzten. Ein langer Schlag von Thomas Lazer aus der eigenen Hälfte lud Andre Öhlmann an der Mittellinie zum genauen Pass in den Lauf von Sturmspitze Wehlen ein, der dank eines bösen Stellungsfehlers in der Urania-Defensive drei vor M. Rennicke auftauchte und sicher zum postwendenden Ausgleich einschob (26.).
Der diabolischen Freude über den Ausgleichstreffer folgte aber sobald der große Kater, denn Torschütze Wehlen musste nach einem Mittelfeldduell mit Zerrungen im Oberschenkel die Segel streichen. Die dadurch vierminütige Unterzahl nutzte Urania adäquat, war Wehlen keine 60 Sekunden vom Feld, als die Schiedsrichterin einen umstrittenen Strafstoß für die Gäste verhängte. A. Öhlmann soll Sparta im eigenen Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht haben, was dieser mit aller Entschiedenheit dementierte: „Ich habe klar den Ball gespielt und der Gegenspieler läuft mir nur auf!“. Schöning interessierte sich dafür nicht und knallte das Spielgerät kompromisslos zur erneuten Gäste-Führung in die Maschen (34.).
Mit dem 1:2 ging es damit zum Pausentee, der längst ausgetrunken war, als das Schiedsrichtergespann mit einer Verspätung von fünf Minuten aus der Halbzeit zurückkam. In der Zwischenzeit bewässerte man den staubigen Grand mit kühlem Nass, was wohl auch den Gästen zu neuer Frische verhalf. Mit hohem Tempo begannen sie den neuen Abschnitt. Ein paar Pässe und eine Flanke von Sparta reichten, um den VfL defensiv komplett auseinanderziehen, was Schöning mit dem Abschluss in den Winkel aus 24 Metern ins Tor vom herausgestürzten Oeser und dem damit dritten Treffer an diesem Karfreitag krönte (47.).
Doch wieder wackelte der Abwehrverbund, was der eingewechselte Falco Hilke mit einem Heber über M. Rennicke fast bestraft hätte, doch das Leder landete nicht IM, sondern nur AUF dem Tor.
Und während der VfL verpasste, sich wieder zurück ins Spiel zu bringen, machte die Gäste-Elf, was man von einer Spitzenmannschaft erwartet. Schöning schirmte den Ball an der Strafraumgrenze gut ab und legte für Timo Sals auf, der diese trainingsähnliche Spielszene mit dem 1:4 zum zählbaren Ende führte (52.).
Der VfL war nun mit allem unzufrieden: mit der eigenen Leistung, dem mitgereisten Urania-Anhang, der nie um einen spitzen Kommentar verlegen war, aber vor allem mit der Schiedsrichterin, die im Zweifel eher für die Schützenhof-Kicker pfiff. VfL-Akteur Simon Dierks brachte dies derartig auf, dass er der Spielleiterin im normalen Spiel über eine Distanz von 30 Metern hinterherrannte und ihr lautstark die Meinung geigte, wofür er schließlich die wohlverdiente gelbe Karte sah. „Die Leistung der Schiedsrichterin war nicht überragend, aber da sie im Zweifel für uns gepfiffen hat, können wir uns nicht beschweren“, wunderte sich auch Uranias Coach über einige Entscheidungen für die eigenen Farben.
Sportlich dominierte das Auswärtsteam das Geschehen weiterhin in hätte nach nicht einmal einer Stunde das 1:5 gesetzt, doch Sparta konnte am Ende eines schnellen Angriffs über Osowski und Fazliji gerade noch von Keeper Oeser gestellt werden. Das 1:5 war damit aber nur aufgeschoben, fuhren die Weißhemden einen simplen, wie erfolgreichen Spielzug, der mit einem gewonnenen Kopfballduell vom omnipräsenten Schöning im Mittelfeld begann und mit Spartas flachen Rechtsschuss endete (65.).
Urania schaltete vom genutzten Energiesparprogramm noch einmal zwei Gänge zurück, aber es reichte weiterhin, den Gegner in Schach zu halten. Zehn Minuten vor Ultimo kam es sogar noch zu einer Torchance, bei der Oeser und Kollege Benedikt Hoße ihre koordinativen Fähigkeiten auf ein Maximum strapazieren mussten, um sich gegen den überragenden Sparta an der Strafraumlinie doch noch durchzusetzen.
Symptomatisch für die Winterhuder in dieser Partie brach der Schiedsrichterassistent einen VfL-Angriffsversuch in der gegnerischen Hälfte ab, indem er Hilke beim Lauf an der Seitenlinie im Weg stand, sodass die Kugel hinter die Linie rollte, von der er sie zuvor zweimal mit vollem Einsatz kratzte.
Den Schlusspunkt durften, quasi mit dem Abpfiff, noch einmal die Gäste setzen. Fazliji feuerte in der Nachspielzeit noch einmal ein Geschoss in Richtung von Oeser, der die Situation jedoch sehenswert entschärfte.
Somit fuhr der SC Urania nicht strahlend, aber verdient drei Punkte im Kampf um den Bezirksligaaufstieg ein, was Trainer Beck jedoch allerdings nicht überbewerten wollte: „Wir haben es uns etwas schwieriger vorgestellt, waren aber sehr konzentriert.“. Beim Thema Aufstieg und Relegation zeigte sich der Übungsleiter gewohnt zurückhalten: „Wellingsbüttel steht verdient da oben. Die haben auch mit zehn Mann gegen uns ein ganz starkes Spiel gemacht. Was wir erreichen wollen, ist der Relegationsplatz. Obwohl wir einen sehr ausgeglichenen Kader haben, spürt man, dass uns sechs Stammspieler fehlen. Unsere Hoffnung ist es, dass unsere Muskelverletzten am Montag wieder dabei sein werden. Wir schauen jetzt auf den 15.05.. Vielleicht gibt es dann eine Überraschung“, gab der Gästecoach zu Protokoll.
Bei der VfL-Reserve ist dagegen fast schon Endzeitstimmung zu vernehmen. Auch, wenn man ob der eigenen Leistung nicht ins Tal der Tränen fallen möchte: „Wir haben heute einen Aufsteiger erwartet, mussten aber feststellen, dass wir zumindest in der ersten Halbzeit gut mithalten konnten, im Vergleich zu Mannschaften wie dem TSC Wellingsbüttel, der durch guten Kombinationsfußball auf sich aufmerksam macht“, wunderte sich Defensivakteur Florian Ehrenberg über den lasch agierenden Gegner. „Das ganze Spiel war von uns okay. Ein 1:3 wäre in Ordnung gewesen, aber wir haben zu viele blöde, kleine Fehler gemacht. Die Einstellung und der Kampf haben gestimmt!“, erklärte ein gefasster Marco Ritter auf Seiten der Gastgeber, ohne aber nicht auf die Schiedsrichterinnenleistung einzugehen: „Das war die miserabelste Schiedsrichterleistung der Saison! Wir hatten in dieser Saison bislang immer sehr gute Schiedsrichter, aber das heute war einfach nur schlecht!“, zeterte der Trainer.
Zwar steht seine Mannschaft mit zwei Punkten und einem Nachholspiel vor dem SV Friedrichsgabe, der aktuell den ersten Abstiegsplatz belegt, doch zehn Niederlagen in Folge mit einer grauenhaften Bilanz von 56 Gegentoren lassen wenig Raum zur Hoffnung auf Verbesserung. Am Ostermontag geht es gegen die Zweitvertretung des SC Sperber, die noch eine Restchance auf den Bezirksligaaufstieg hat.
Der SC Urania empfängt am selben Tag das Mittelfeldteam von Weiß-blau 63 zu einem weiteren Duell im Kampf um die vorderen Ränge.
Bemerkenswertes spielte sich indes nach dem Match an der Meerweinstraße ab, versammelten sich alle Beteiligten auf Seiten der VfL-Reeserve zu einer großen Sitzung, die freilich Ungewöhnliches zum Ergebnis brachte. Neben der Absetzung von Michael Böge, der das Traineramt gemeinsam mit Marco Ritter ausübt(e), verständigte man sich auf einen freiwilligen Abstieg zum Saisonende – unabhängig vom sportlichen Abschneiden. Ein entsprechender Antrag dafür an den HFV sei bereits in Progress.
Mit dieser Maßnahme reagierte man auf die anhaltende Ergebnismisere in der Kreisliga 5. Das Team hatte Mitte der letzten Saison als dritte Herren den Kreisklassen-Spitzenplatz der zweiten Mannschaft übernommen, welche nach dem kompletten Rücktritt des Liga-Kaders in die Landesliga vorrückte.

VfL 93 Hamburg II: Oeser – Hoße, Lazer, Maurer, Ehrenberg – Frey (58. Schütt), Freimuth, Dierks, Krüger – A. Öhlmann (75. Ertel), Wehlen (37. Hilke), Trainer: Marco Ritter & Michael Böge

SC Urania: M. Rennicke – Osowski, Uhlenbrock, Bodur, Guth (59. Körner) – Strümke – Schmidt (68. Kuhse), Fazliji, Sals – Schöning (68. J. Rennicke), Sparta, Trainer: Marco Beck

Tore: 0:1 Schöning (24. Fazliji), 1:1 Wehlen (26. A. Öhlmann), 1:2 Schöning (34., Strafstoßtor, A. öhlmann an Sparta), 1:3 Schöning (47. Sparta), 1:4 Sals (52. Schöning), 1:5 Sparta (65. Strümke)

Schiedsrichterin: Natascha Mohr (FC Elmshorn, Note 5,5)

Zuschauer: 32

Samstag, 16. April 2011

Spielbericht Farmsener TV II - SC Sperber Hamburg II

Kein Schlachtest
SC Sperber II siegt nicht schön, aber effektiv mit 3:0 beim Kellerkind

Jeden Montag die Zeitung aufgeschlagen, bleibt auch der recht halbherzige Blick in der Kreisliga 5 bei der Reserve des Farmsener TV hängen, denn der Tabellenfünfzehnte weist mit fünf Punkten aus 24 Spielen und einem Torverhältnis von 14:123 eine wahrlich ungewöhnliche Bilanz auf. Da sollte der Sieg der Sperber-Reserve am Berner Heerweg nur eine Frage der Höhe sein, steckt man selbst mitten im Aufstiegskampf.
Doch das große Schlachtfest blieb vor knapp 30 Zuschauern aus.
Zwar ging der SCS in der dritten Minute früh durch eine Flanke von Torge Schmidt und einem kuriosen Eigentor von Matthias Lübbe (er knallte hierbei im Fünfmeterraum mit seinem Torhüter zusammen) mit 1:0 in Führung, doch spielerische Glanzlichter gegen den technisch schwächeren Gegner blieben aus. Stattdessen konnten sich die Gäste beim farmsener Unvermögen bedanken, dass ein grober Stellungsfehler in der Innenverteidigung nach etwas mehr als einer Viertelstunde nicht zum Ausgleichstreffer führte, verfehlte Timo Tramp den Kasten aus 14 Metern denkbar knapp.
Sperber präsentierte sich auch in der Folge nicht schön, aber effektiv: Ecke Sebastian Kammradt, Kopfballtor Torge Schmidt – die Weichen standen auf Auswärtssieg (26.)!
Die Farmsener bemühten sich zwar um Ballkontrolle, doch oftmals taten sie dies vergeblich. Ein erneuter Ballverlust um Aufbauspiel, diesmal von Christopher Reimers, leitete um ein Haar das 0:3 ein, doch Kammradts guter Rechtsschuss nach schönem Diagonalball Onur Özels verfehlte das Gehäuse nur sehr knapp.
Im zweiten Abschnitt präsentierte sich den Zuschauern auf der Anlage und denen in den vorbeifahrenden U-Bahnen dasselbe Bild: Sperber zwar mit deutlich mehr Ballbesitz, aber die zwingenden Torchancen fehlten.
Eine solche gab es dann in der 52. Minute zu betrachten, als sich Jan Becker aus spitzem Winkel versuchte, nachdem Kammradt gut auflegte, setzte seien Versuch jedoch ans Aluminium.
Daraufhin gönnte sich der Tabellenvierte erstmal eine viertelstündige Pause, ehe er sich wieder in gewohnter Effektivität zeigte. Schmidt mit Ballbesitz auf der linken Außenbahn und irgendwie kreierte er gemeinsam mit Gegenspieler Jens Thurmann eine Bogenlampe, die sich genau ins Tor senkte (68.). Über die Rolle von Torhüter Fabian Tramp konnte man in dieser Szene jedoch auch diskutieren…
Dass der Keeper allerdings auch seine Qualitäten hat, bewies der 21-jährige, als Michael Kohpmann allein aufs Tor zulief, den guten Service von Jörg Wentzel jedoch ungenutzt ließ, indem er am Schlussmann, der sich breit auffächerte, scheiterte (70.).
Ein weiteres Beispiel für die Fahrlässigkeit mit dem eigenen Ballbesitz der Grünen gab es eine Viertelstunde vor dem Ende zu begutachten. Mario Nevah flankte gut von der Grundlinie in die Mitte, doch Kammradts Rechtsschuss von der rechten Strafraumkante geriet einfach zu lasch, um für irgendeine Art von Torgefahr zu sorgen.
Etwas gefährlicher wurde es nach einem guten Eckball von Kammradt, den Nevah als perfekte Kopfballvorlage nutzte, doch die Kugel flog denkbar knapp über den Querbalken. Noch enger wurde es bei einem Rechtsschuss von Kapitän Kohpmann aus der 86. Minute, bei dem nur Millimeter zum Torerfolg fehlten.
Man konnte sagen, dass die Cirkovic-Elf nun zehn Minuten vor Ultimo endlich das tabellengerechte Fußballspielen für sich entdeckt hat, häuften sich in der Schlussphase nun die Torchancen. Einen schönen Angriff über die rechte Seite hätte der auffällige Kammradt zum krönenden Abschluss bringen können, doch der gefühlvolle Versuch mit links endete nur am Außenpfosten (87.):
Den Schlusspunkt setzten, dem Spielverlauf entsprechend, noch einmal die Gäste mit einem Kammradt-Eckball, der genau bei Florian Andersch landete, doch der glücklose Angreifer köpfte viel zu lasch in Richtung Tor, weshalb die Gastgeber die Situation zunächst klären konnten. Weil aber gerade dieser Klärungsversuch eher suboptimal endete, kam Kohpmann noch einmal zur Schusschance. Das Leder segelte aber erneut über das Tor.
Damit schlug die Sperber-Reserve das Farmsener Kellerkind nicht glanzvoll, aber pflichtgemäß mit 3:0.
Während die Kreisliga-Abschiedstour für die Elf von Thorsten Zeller nun weiter fortgesetzt wird, geht es für die Alsterdorfer nun im Schlussspurt noch einmal um die Buletten. Trotz Rückstand ist der Aufstieg nämlich noch durchaus zu realisieren.

Farmsener TV II: F. Tramp – J. Thurmann, Steinbock, Lübbe, Treisch – Reimers (67. Albers – M. Thurmann, Amoako-Aning, Mohammed (67. Müller) – Hagemeister (77. Rosenstein), T. Tramp, Trainer: Thorsten Zeller

SC Sperber II: Lund – Grabowski (52. Dobuch), N. Wigger (73. Rickert), O. Wigger, SchmidtKammradt, Becker, Wentzel, Kohpmann – Özel (72. Nevah), Andersch, Trainer: Sascha Cirkovic

Tore: 0:1 Lübbe (3., Eigentor, Schmidt), 0:2 Schmidt (26. Kammradt), 0:3 Schmidt (68.)

Schiedsrichter: Thomas Sieg (SC Urania)

Zuschauer: 30

Spielbericht VfL Hammonia 1.D - TV Haseldorf 1.D

Um den verdienten Lohn gebracht
D1 des VfL Hammonia unterliegt Haseldorfer Glücksrittern

Die D11 des TV Haseldorf ist nach einem glücklichen 2:1-Auswärtserfolg beim VfL Hammonia nicht mehr länger Schlusslicht der D-Kreisklasse 26 alt, während an der Sternschanze Frust ob der eigenen Fahrlässigkeit geschoben wird.
Die Haseldorfer schienen die Weichen an diesem frühen Sonnabendmorgen rasch auf Sie stellen gewollt zu haben. Keine 180 Sekunden waren gespielt, da gab der quirlige Ole Smid einen ersten Warnschuss aus spitzem Winkel ab. Hammonia-Schlussmann Eddie Kumar entschärfte im Nachfassen.
Ein Warnschuss, der nicht als einfacher Bluff zu verstehen war, wie man wenige Sekunden später feststellen sollte: TVH-Kapitän Christian Neumerkel machte es genau richtig, bediente Smid aus der Tiefe, sodass dieser alleine vor dem Tor nur noch einzunetzen brauchte (4.).
Die Hammonia-Defensive schien dagegen noch im Ausschlafmodus, doch nur drei Minuten später wusste sich die Elf im Kapitän Onur Karpuz bestens für das einfache Gegentor zu revanchieren. Himmet Korkmaz versuchte es einfach mal aus halblinker Position, Nils Blume mit dem abfälschenden Unterdeck und drin war er (7.)!
Ein überraschender Ausgleich, denn der TVH präsentierte sich anfangs besser. Die nächste Halbchance gehörte mit einem beherzten Distanzschuss durch Florim Kasami aber wieder den nun etwas willigeren Gastgebern.
Dass dieser Wille – wie schon so oft – nicht reicht, um erfolgreich Fußball zu spielen, zeigte sich in der zwölften Minute, als Hammonia defensiv wieder zu passiv agierte und Smid alle nötigen Freiheiten zur Flanke in die Mitte gestattete, wo Timo Steuck nur noch einzuschieben brauchte.
Nach einer Viertelstunde erhielt der VfL gleich zweimal die riesige Chance zum erneuten Ausgleich, spielten sich im Gäste-Strafraum wilde Szenen ab. Zunächst spazierte Marc Rabe nach punktgenauem Steilpass von Karpuz allein auf das Tor zu, scheiterte jedoch an Schlussmann Lennart Jotter, der beim Nachschuss von Korkmaz nur zuschauen konnte. Innenverteidiger Osman Karali rettete die Führung jedoch mit einer vorzeigbaren Volleyballeinlage vor der Linie. Für die verwechselte Sportart entschied Schiedsrichter Osman Özmen sofort auf Strafstoß für die Gastgeber, ließ den fälligen Feldverweis allerdings stecken…
Auf Anweisung des Trainers schritt mit Burak Firat daraufhin der eigentlich sicherste Schütze seines Teams zur Tat – nur nicht heute! Mit voller Kraft, aber ohne Präzision setzte er seinen Versuch neben das Tor (14.).
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hätte es Augenblicke später noch krasser für die Gastgeber kommen können. Auf der Gegenseite lief Neumerkel ohne Gegenwehr schräg aufs Gehäuse zu, scheiterte jedoch an Kumar, der gut abwehrte und auch den Nachschuss gemeinsam mit Osman Pehlivan unter Kontrolle brachte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Geschehen auf dem grünen Kunstrasen etwas. Hammonia trat nun ein wenig offensiver auf. Zwar läutete mit Neumerkel ein Gäste-Akteur den neuen Abschnitt ein (ein guter Schussversuch aus zwölf Metern verfehlte nur knapp), doch die Überlegenheit lag nun bei den Schanzenkickern.
In der 36. Minute wäre es an Vincenzo Lagona gewesen, den Ausgleich zu besorgen, doch der Torversuch von halblinks nach gutem Korkmaz-Service zerschellte am Querbalken. Mit dieser Szene wohl noch im Hinterkopf, wollte es Korkmaz selbst besser machen, doch sein alleiniger Lauf in Richtung Gäste-Tor, den wiederum Karpuz mit Übersicht vorbereitete, endete nur mit einem Abstoß für den Gegner, der inzwischen etwas schmeichelhaft in Front lag.
Gut, dass er Mitte des zweiten Abschnitts wieder selber etwas zur Partei beitrug, als der Ball einmal schön durch die Reihen lief und Steuck zum Abschluss kam. Kumar war jedoch wieder auf seinem Posten (46.).
Elf Minuten noch zu spielen; die Partie ging auf die Zielgeraden und dem VfL rannte nun die Zeit davon. Auch das rhythmische Klatschen des eigenen Anhangs wollte das Glück jedoch nicht auf die Seite Hammonias ziehen. Nachdem Karpuz abermals die Lücke erkannte und Marc Rabe hineinschickte, musste es doch das Ausgleichstor sein. Im Angesicht des Torhüters schob der Angreifer die Kugel aber kläglich am Ziel vorbei. Es sollte einfach nicht sein! Auch nicht bei zwei Versuchen durch Lasse Hinz, der jeweils haarscharf verfehlte (57. & 58.). Es blieb beim unglücklichen 1:2 aus Sicht der Gastgeber, die nach dem verpennten Beginn eine insgesamt ansprechende Leistung darboten, sich schlussendlich aber selbst um den verdienten Lohn brachten.

VfL Hammonia 1.D: Kumar – Kasami, Hennig, Pehlivan – Firat – Hinz, Karpuz, Lagona, Pommerening – Korkmaz, Rabe, Trainer: Johannes Neinens

TV Haseldorf 1.D: Jotter – F. Kähler, Blume, Karali, Nagel – Likuski (44. Rerrer), Neumerkel, Oßenbrüggen, Steuck – S. Kähler, Smid, Trainer: k.A.

Tore: 0:1 Smid (4. Neumerkel), 1:1 Korkmaz (7.), 1:2 Steuck (12. Smid)

Schiedsrichter: Osman Özmen (SC Victoria Hamburg, Note 4)

Zuschauer: 25

besonderes Vorkommnis: Firat schießt Strafstoß neben das Tor (14., Handspiel Karali).

Freitag, 15. April 2011

Spielbericht SC Hansa 11 - FTSV Lorbeer Rothenburgsort

Feldstraßenlazarett
Ein 11:0 für Hansa 11 und viele Verletzungen beim „Möchtegernspitzenspiel“

Eine symbolreichere Szene hätte es für dieses Spiel, einem 11:0-Heimsieg für den SC Hansa 11 gegen den FTSV Lorbeer, gar nicht geben können. Es war die 42. Minute: Führungsspieler Manuel Henkel verlässt das Spielfeld wenige Momente nach dem zwischenzeitlichen 4:0 für einen Toilettengang, während der unterlegene Gegner in der Zwischenzeit zum zweiten Mal verletzungsbedingt wechseln musste.
Von der Tabelle aus gesehen, stand eigentlich ein Duell mit zwei Teams auf Augenhöhe an, doch die grausame Personallage der Gäste und die Formstärke der Gastgeber machte aus einem Spitzenspiel einen einseitigen Kick.
Hansa begann sofort, das gegnerische Tor anzuvisieren. Eine zu kurz geklärte Hereingabe von Özgür Aslan stellte wenige Sekunden nach dem Anpfiff des unterhaltsamen Schiedsrichters Frank „Bobby“ Schnehagen (SC Poppenbüttel) eine gute Schusschance dar, doch Björn May im Tor der Gäste wusste das Leder gut zur Ecke zu entsorgen. Drei Minuten später hätte ihn mit Thorsten Kreft fast ein eigener Mitspieler überwunden, doch seine ungewollte Ballberührung nach einer, von Mike Pegel von der Grundlinie gekratzten Aslan-Flanke führte nur zum vierten Eckball des Spiels.
Von dem Team in den dunkelblauen Trikots kam bis dato wenig. Hansa dominierte die Partie. Ein Freistoß in der Gestalt eines Flatterballes von Tankut Ander aus der Distanz, jedoch sicher begraben von Iskender Yilmaz, stellte die einzig halbwegs erwähnenswerte Lorbeer-Chance dar.
Auf der Gegenseite brannte es dagegen lichterloh: May musste sein ganzes können aufwenden, um ein Topal-Geschoss aus der zweiten Reihe zu entschärfen.
In der 23. Minute wurde Hansas Überlegenheit dann auch belohnt. Pegel nutzte eine der vielen Flanken Özgür Aslans an der rechten Kante des Fünfmeterraumes zum trockenen Rechtsschuss vorbei am Torhüter zum verdienten 1:0.
Die Katze war nun aus dem Sack und für den SC Hansa 11 wurde es nun deutlich einfacher, zumal Lorbeer in der 27. Minute erstmals verletzungsbedingt wechseln musste, da es für Offensivkraft Fetulah Yilmaz kein Weitermachen mehr gab. Hansa nutzte indes die Rothenburgsorter Eingewöhnungsphase an die Systemumstellung zur Verdopplung des Vorsprungs.
Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, direkt in den Lauf von Angreifer Christian Reimer, der von Rapiq Faruqi nur halbherzig verfolgt wurde, lud den ehemaligen Akteur des TV Haseldorf zum Heber über den zögerlichen Keeper, der das 2:0 für die Bichel-Elf bedeutete, ein.
2:0 nach gut einer halben Stunde und der FTSV schien nun klassisch auseinender zu brechen.
Hansa bekam weiter Räume und nutzte diese bestens aus. Murat Topal mit der Hereingabe von halbrechts, Reimer mit dem technisch brillanten Abschluss – 3:0!
Da war es schon bitterlich enttäuschend, dass der Torschütze von eben in der 40. Minute nicht traf, als Aslan einmal mehr schön flanke und Reimer mit seinem Kopfball an May scheiterte.
Also war es an Pegel, das 4:0 gegen arglose Gäste zu erzielen. Hierbei veredelte er einen schönen Spielzug über Frederik Schäfer und Philipp Frark freistehend zum 4:0-Halbzeitresultat.
Nachdem zwei weitere Lorbeer-Akteure angeschlagen ausgewechselt werden mussten, versuchten sich die Entscheidungsträger dort Hilfe von Außen einzuholen, denn beim Wiederanstoß stand der FTSV plötzlich mit 13 Mann auf dem Feld. Zwei spielende Kinder, die zum Anhang der Gäste gehörten, hielten sich zum Schiedsrichterpfiff noch in Mays Fünfmeterraum auf.
So witzig der zweite Durchgang anfing, so tragisch wurde er fortgesetzt. Hansas Topal blieb nach einem Zweikampf im Mittelfeld verletzt auf dem grünen Kunstrasen liegen, denn er verdrehte sich hierbei das Knie, woraufhin Felix Haas ins Spiel kam. Die Mannschaft ließ sich davon jedoch nicht weiter irritieren und überrollte den Gegner weiter mit gut strukturierten Angriffen.
Ausgangspunkt für eine weitere gute Gelegenheit war Defensivspieler Sebastian Loether mit einer schönen Einzelleistung, die eine perfekte Grundlage für Pegel legte, denn dieser fand sich plötzlich frei vor dem Tor wieder, doch der Lorbeer-Schlussmann konnte gerade noch rechtzeitig retten. Dafür kam es in den Folgeminuten umso schlimmer für die Lorbeer-Elf.
Zwei Gegentore innerhalb von drei Minuten zum 5:0 und 6:0 durch einen freistehenden Reimer und eine seltsame Bogenlampe von Schäfer, bei der Keeper May alles andere als gut aussah. In der 56. Minute setzte sich das Unheil von Rothenburgsort weiter fort. Schäfer lud Reimer zum alleinigen Lauf in Richtung Tor ein, doch dieser verweigerte Schäfer den Scorerpunkt, indem er selbst freistehend für den, noch freistehenderen Pegel servierte, der das leere Tor – wen wundert´s – nicht verfehlte und sicher zum 7:0 einschob.
Ähnliches spielte sich dann sieben Minuten später ab: Reimer bediente wieder Pegel und der traf, von allen Gegenspielern verlassen, wieder problemlos zum 8:0 für Hansa 11. Und es kam noch heftiger für die Gäste, als Henkel einen Angriff über Jörg Spiller und Mike Pegel erfolgreich per Kopf zum 9:0 abschloss. Auch hier ließ der Tabellenfünfte jegliche Defensivhaltung vermissen.
In der 75. Minute gab es dann mit einer Offensivaktion der Gäste eine wahrhafte Rarität, doch sinnbildlich für diese Partie war es ein Querschläger eines Hansa-Akteurs, der die beste Lorbeer-Chance des zweiten Abschnitts markierte. Quasi im Gegenzug machte es die Feldstraßen-Elf besser und machte das Ergebnis durch einen Bilderbuchkonter mit den Beteiligten Bödecker, Loether und Niknam nun zweistellig. Das 10:0 war keine 180 Sekunden alt, da war es schon wieder hinfällig. Loether schüttelte Caspar Motullo ab, spielte zu Reimer ab, dieser scheiterte zwar an May, doch die entstandene Bogenlampe konnte der heraneilende Pegel sicher zum 11:0 verwerten. Lorbeer agierte zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch mit zehn Mann, denn in der 66. Minute schied der Eingewechselte Asoka Ramonayak verletzungsbedingt aus, die Hereinnahme eines neuen Mannes war aber nicht mehr möglich, da die Gäste bereit dreimal wechselten.
Als sich vier Minuten vor Schluss auch Murat Olpac zur Aufgabe des Spiels entschied, da auch er mit Leistenproblemen raus musste, agierten die komplett wehrlosen Gäste nur noch zu neunt.
Hansa zeigte sich indes gnädig und verzichtete für den Rest des Spiels auf weitere Tore.
Somit endete ein, auf dem Papier relativ ausgeglichenes Duell mit einem saftigen 11:0-Erfolg für die Jungs aus dem Karoviertel. „Wir waren von Anfang an überlegen und haben viel Druck ausgeübt und hatten schon vor dem Spiel keine Zweifel daran, dass wir heute gewinnen würden“, erklärte der mehrfach erfolgreiche Christian Reimer nach der Partie, um nicht die Zielsetzung für die restlichen Spiele außer Acht zu lassen: „Wir haben die Meisterschaft noch lange nicht aufgegeben, denn Eintracht Lokstedt hat noch einige schwere Spiele vor sich und wir wissen, was wir können. Es wäre sehr schade, wenn wir nicht aufsteigen würden, da wir seit der Winterpause einen echten Lauf haben und die Punkte in der Hinrunde liegengelassen haben“, so Reimer weiter.
Während Hansa 11 weiter Kurs in Richtung Bezirksliga nimmt, geht es für den FTSV Lorbeer nur noch darum, die Spielzeit anständig zu beenden und die Planungen für die Saison 2011/2012 erfolgreich zu gestalten.

SC Hansa 11: I. Yilmaz – Spiller, Eichhorn, Loether – Frark (65. Bödecker), Topal (50. Haas) – Schäfer (65. Niknam), Henkel Aslan – Pegel, Reimer, Trainer: Holger Bichel

FTSV Lorbeer Rothenburgsort: May – Yapici (44. Ramonayak), Kreft (46. Wridt), Herzberg, Faruqi – Olpac, Ander – Coskun, Motullo, Kund – F. Yilmaz (27. Gehrke), Trainer: k.A.

Tore: 1:0 Pegel (23. Reimer), 2:0 Reimer (28.), 3:0 Reimer (36. Topal), 4:0 Pegel (41. Frark), 5:0 Reimer (49. Pegel), 6:0 Schäfer (53.), 7:0 Pegel (56. Reimer), 8:0 Pegel (63. Reimer), 9:0 Henkel (70. Pegel), 10:0 Niknam (75. Loether), 11:0 Pegel (78. Reimer)

Schiedsrichter: Frank „Bobby“ Schnehagen (SC Poppenbüttel)

Zuschauer: 30

Besondere Vorkommnisse:
- Da das Wechselkontingent der Gäste bei Ramonayaks Verletzung bereits ausgeschöpft war,
 setzte Lorbeer die Begegnung zu zehnt fort (66.).
- Da das Wechselkontingent bei Murat Olpacs Verletzung bereits ausgeschöpft war, beendete Lorbeer die Partie mit neun Spielern (86.).

Dienstag, 12. April 2011

Spielbericht SC Union 03 Altona - Kickers Halstenbek

Dank „Schweinesieg“ auf Kurs
Kickers Halstenbek mit wichtigem Dreier an der Waidmannstraße

Kickers Halstenbek hat sich mit einem umkämpften 2:0-Erfolg im Nachholspiel beim SC Union 03 nicht nur drei Punkte, sondern auch einiges an Luft im Abstiegskampf verschafft. Spielerisch erinnerte das Abstiegsplatzflüchtlingsduell allerdings mehr an einen echten Kreisklassenkick. Das einzig Stürmische an diesem regnerischen Abend war nämlich der pfeifende Wind…
Der erste halbwegs ernsthafte Torschuss ließ fast eine Viertelstunde auf sich warten. Ein Freistoß von Dirk Gebner stellte Union-Keeper Martino Venturini allerdings vor keine großen Schwierigkeiten.
Zehn Minuten später wurde es da schon etwas konkreter. Kapitän Andreas Kupka rauschte im Strafraum in eine Hagemann-Ecke auf den kurzen Pfosten, doch das Leder endete am Außennetz.
Doch auch die Gastgeber konnten einen Gefahrenmoment nach Eckstoß für sich verbuchen. Eine verlängerte Sorkun-Ecke landete bei Moncef Ghazouani, doch Björn Heins im Kickers-Gehäuse konnte Ghazouanis Versuch aus 14 Metern gut abwehren und die „Null“ aufrechterhalten (27.).
Diese wenigen Szenen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein wirklich unansehnliches Spiel war. Symptomatisch für dieses Gekicke ist eine Szene aus der 29. Minute zu erwähnen: Halstenbeks Helge Voth mit einem unbedrängten Fehlpass in der Vorwärtsbewegung, Ghazouani mit dem Auge für Christos Partsanakis, doch dieser gefährdete mit seinem komplett missratenen Versuch eher die Eckfahne, als das Tor.
Drei Minuten danach wollte die Glismann-Elf zeigen, wie es richtig geht, denn es geschah noch einmal dasselbe, nur mit getauschten Rollen. Ein unnötiger Ballverlust von Unions Özden Özer lud Voth zur Vorarbeit für Till Simon ein, doch der 19-Jährige scheiterte aus acht Metern am guten Reflex von M. Venturini.
Zwei Minuten später war für den Keeper nichts mehr zu machen. Ein ruhender Ball von Grebner landete aus ewiger Entfernung beim gestarteten Simon, den im Fünfmeterraum keiner auf der Rechnung hatte. Und so reichte ein minimaler Ballkontakt, um die Kugel unhaltbar in die lange Ecke zu lenken (34.).
Die Kickers führten also erneut mit 1:0 – genauso, wie schon im Aufeinandertreffen in Halstenbek, wo den damaligen Gastgebern mit einem 9:0-Mega-Kantersieg ein echter Husarenstreich gelang!
In der zweiten Hälfte zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild: Das Spielniveau blieb äußerst niedrig, aber wenn etwas passierte, dann ging es zunächst von den Halstenbekern aus. Sieben Minuten war der neue Abschnitt alt, als genau so ein Fall eintrat. Ein guter Angriff der Gäste über Seemann und Kupka versetzte die Union-Defensive in helle Aufregung, doch Simon verpasste ungedeckt im Sechzehner haarscharf. Eine Atempause gab es für die Unioner aber nicht. Denn ein gerade noch von M. Venturini abgewehrter Kopfball durch Kay Seemann hätte fast das 0:2 bedeutet, doch der Torhüter und Glückgöttin Fortuna schienen einen Pakt geschlossen zu haben. Ähnlich ging es Gegenüber bei einem Distanzversuch von Sebastian Frank, den Heins mit viel Mühe zur Ecke entschärfte.
Die bis dahin beste Gelegenheit für die Gastgeber gab es nach etwas mehr als einer Stunde zu verzeichnen. Ein Freistoß-Aufsetzer aus dem Halbfeld von Spielertrainer Mehmet Sorkun zwang den 28-jährigen Schlussmann zu einer Glanztat.
Union war nun gewillt, das Fleisch auf den Grill zu legen, doch das ersehnte Ausgleichstor blieb auch in der 69. Minute aus, als sich wieder Frank außerhalb des Strafraums mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern versuchte und hier am Keeper scheiterte.
Auf der Gegenseite hätten die Halstenbeker alles klar machen können, als Finn Quoos ungehindert vom rechten Strafraumeck aufs Tor zielte, doch wieder zeigte sich die Glücksgöttin als treue Begleiterin des Martino Venturini: das Spielgerät flog von seiner abwehrenden Hand direkt an die Latte. Und da sich die Gäste beim Nachschuss selbst auf den Füßen standen, blieb es beim knappen 0:1, das auch eine Minute später nach einem Ping-Pong-Spiel im Union-Strafraum Bestand hatte, rettete ein weiteres Mal der Keeper als letzte Instanz.
Union agierte in dieser Partie dagegen zu einfältig, sodass hochkarätige Chancen für die Elf um Spielertrainer Sorkun ausblieben. Ein Umstand, der sich böse rächen sollte.
84. Minute: wieder ein Halstenbeker Freistoß aus dem Halbfeld in die Mitte gespielt, Kupka mit der minimalen Berührung und schon stand es 0:2. Warum die Defensive der Waidmannstraßen-Equipe bei Pascal Wauschkuhns Freistoß, wie schon beim 0:1, keinen Wert auf anständige Manndeckung legte, wusste keiner so genau. Den Halstenbekern war das egal; das Spiel entschieden.
Union versuchte noch einmal, auf den Anschlusstreffer zu drücken, doch außer einem abgewehrten Versuch durch Finn Trede (89.) kamen nur Konter des Gegners bei raus, die aber allesamt ergebnislos blieben.
Leider nicht ergebnislos blieb eine Szene an der Außenlinie in der Kickers-Hälfte aus der 86. Minute. Halstenbeks Kevin Hagemann versuchte mit einer dilettantischen Schwalbe einen Freistoß herauszuholen, was Gegenspieler Steven Öfenscheidt derartig erregte, dass die beiden in einen farbenfrohen Dialog traten, der beiden die rote Karte einbrachte.
Trotz dieser Szene schätzte man sich auf Seiten der Gäste sehr glücklich. Denn durch den dreifachen Punktgewinn setzten die Kickers einen Meilenstein im Kampf gegen den Abstieg aus der Kreisliga 7. „Dieser Sieg war für uns überlebenswichtig! Vor allem nach dem Ausstieg von Nienstedten II. Wir hatten zwar insgesamt die besseren Torchancen, sind hinten aber ganz schön geschwommen. Besonders gut für uns ist es jetzt natürlich, eine weitere Mannschaft tief nach unten gezogen zu haben. Wir haben einfach ein Schweinespiel mit 2:0 gewonnen, was bei uns nicht selbstverständlich ist. Wir spielen sehr oft gut mit, kriegen aber immer wieder späte Gegentore“, erklärte Kickers-Trainer Andreas Glismann im Anschluss an die Partie.
Bei Union 03 gibt es bei der anhalten Talfahrt derzeit größten Grund zur Sorge. Seit zehn Spielen ist die Elf nun ohne Sieg und die Konkurrenz in insbesondere die von Holsatia Elmshorn II, ist sich sicher, am Ende noch den Klassenerhalt zu erreichen. Ob es diesen Glauben in Altona-Nord auch gibt? Eine Antwort darauf wird das kommende Match zuhause gegen Komet Blankenese liefern, während sich die Kickers mit einem weiteren Dreier auf heimischer Anlage gegen den SC Pinneberg weiter in der Kreisliga 7 verankern könnten.  

SC Union 03: M. Venturini – Akkoc, Voegt, Petermann (81. Duman) – Özer, Trede – Öfenscheidt, Frank, Ghazouani – Sorkun – Partsanakis (65. Bibour), Spielertrainer: Mehmet Sorkun

Kickers Halstenbek: Heins – Hagemann, Gebner, Lehmann, Adamczyk – Nerlich (61. Wauschkuhn), Voth, Kupka, Quoos – Seemann, Simon (87. Bahr), Trainer: Andreas Glismann

Tore: 0:1 Simon (34. Gebner), 0:2 Kupka (86. Wauschkuhn)

rote Karten: Öfenscheidt (86., Beleidigung eines Gegenspielers), Hagemann (86., Beleidigung eines Gegenspielers)

Schiedsrichter: Christian Dereser (FC Viktoria Harburg)

Zuschauer: 12

Sonntag, 10. April 2011

Spielbericht SC Pinneberg - TV Haseldorf

Immer wieder Badermann!
TV Haseldorf bleibt nach 5:2 beim SC Pinneberg weiter oben dran

Die Elf des TV Haseldorf hat ihre Chancen im Aufstiegskampf der Kreisliga 7 durch einen 5:2-Auswärtserfolg beim SC Pinneberg weiter verbessert.
Von Beginn an sahen die knapp 70 Zuschauer an der Raa ein hochinteressantes Spiel bei besten äußeren Bedingungen. Auf beiden Seiten kam es in der Anfangsphase zu Torchancen, doch weder Martin Skowronek (Jörg Sattler klärte auf der Linie, 3.) für den TV Haseldorf, noch Andre Fischer für den SC Pinneberg (11.) konnten ihre Farben in Front bringen. In der 19. Minute gab es dann den ersten Torschrei des Spiels: Ein Freistoß durch Caglar Sönmez von der rechten Seite in die Mitte zu Salih Bozkurt ebnete den Gastgebern den Weg zur Führung, den auch ein guter Reflex von Henner Schippmann nicht entscheidend blockieren konnte, denn im Nachschuss versenkte der Angreifer aus sechs Metern.
Fünf Minuten später hätte die Schreiber-Elf ihre Führung verdoppeln müssen, doch Sebastian Fröhlich vergeigte nach einem Freistoß von Sönmez freistehend gegen den TVH-Schlussmann, was sich wiederum fünf Minuten später rächen sollte: Timo Badermann mit einem Freistoß von linkaußen, Preuße mit dem völlig falschen Timing beim Herauskommen und so konnte Timo Rekautsch die Kugel in der Mitte aus acht Metern ins Tor lenken (30.).
Zusätzlich bitter für den Keeper war der folgende Zusammenprall mit dem Torschützen, der in allerdings nicht zur Aufgabe des Spiels zwang.
Der 35-jährige Torsteher arbeitete fortan sofort an seiner Rehabilitation, denn nur drei Minuten nach dem 1:1 zeigten die Haseldorfer einen schönen Angriff über Skowronek, Rekautsch und T. Badermann, den der Mann im orangefarbenen Sweater mit einem sicheren Griff zunichtemachte.
Weitaus gefährlicher agierten die Gäste jedoch bei Standards, was durch sehr gute Kopfballgelegenheiten aus den Minuten 40 und 41 belegt wurde. Zunächst verpasste Thorben Rudnick eine Badermann-Ecke um Haaresbreite, während Rekautsch am zweiten Pfosten knapp drüber köpfte. Dann scheiterte Rekautsch, ebenfalls nach einem Eckball von Badermann, an Preuße, der einen großartigen Reflex zeigte.
Doch auch die Pinneberger hatten noch einmal etwas Offensives zu bieten. Sönmez belohnte eine schöne Einzelleistung mit einem guten Zuspiel zu Michael Reimers in halblinker Position, doch dessen Linksschuss, zwei Minuten vor der Pause, geriet zu lasch und stellte Schippmann vor keine großen Probleme.
1:1 hieß es dann also in einem abwechslungsreichen Match mit vielen Torszenen und harten Zweikämpfen am Rande der Legalität.
Sofort nach dem Wiederbeginn machten die Gastgeber dort weiter, wo sie mit dem Halbzeitpfiff aufhörten. Ein schöner Lauf von Sönmez mit einem tollen Schuss aus 22 Metern, der noch die Latte streifte, leitete den zweiten Durchgang ein.
In den Folgeminuten gab es gute Chancen auf beiden Seiten, die allerdings alle nicht genutzt werden konnten. Effektiver zeigte sich dann Reimers im Strafraum der Haseldorfer nach 58 Minuten, als ein blockierter Versuch von Jan Boyens beim dem frei vor dem Tor auftauchenden Angreifer landete und dieser den Torhüter erfolgreich aus 14 Metern verladen konnte – 2:1!
Kurios wurde es wenige Augenblicke nach dem pinneberger Führungstor, als Schiedsrichter Frank Seeger wegen Meckern zum gelben Karton griff und den Haseldorfer Sören Rau verwarnte. Vorher ging jedoch Mitspieler Badermann davon aus, die Karte zu erhalten, was für den gelb Vorbelasteten den Platzverweis bedeutet hätt. Das Trikot bereits ausgezogen, wurde Badermann aufgeklärt und setzte das Spiel schließlich doch weiter fort…
Und das war auch gut so für den TVH, denn Badermann war an diesem Sonntagnachmittag an fast jeder Offensivszene beteiligt.
In der 64. Minute scheiterte Rudnick mit einem abgefälschten Linksschuss aus spitzem Winkel an der Latte, während er es eine Minute später nach einem Badermann-Eckball besser machen sollte. Die zurückgelegte Hereingabe landete genau vor den Füßen des Außenbahnakteurs, der die Kugel schön mit rechts oben links aus 15 Metern in die Maschen drosch (65.). Das verdiente 2:2, wobei es der SCP vorher verpasste, den Sack zuzumachen.
Nun war die Schreiber-Elf sichtlich schockiert, wodurch ihnen die taktische Ordnung abhandenkam.
Die Haseldorfer nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und rissen das Spiel jetzt an sich. Kapitän Martin Krohn mit Ballbesitz im gegnerischen Sechzehner, sah den herangekommenen Außerverteidiger Rau auf der rechten Seite, der sein Glück einfach mal versuchte, Preuße ließ prallen, Köller staubte in der Mitte ab. Da half auch der Rettungsversuch von Dennis Ulisch auf der Linie nichts mehr – 2:3 an der Raa!
Der SC Pinneberg. Der mit zunehmender Spielzeit immer müder wirkte, ließ dem Gegner fortan einige Räume, die von den Haseldorfern auch danken angenommen wurden.
In der 73. Minute resultierte aus so einer Situation ein Eckball, den Badermann direkt in die kurze Ecke zirkelte.  Das 2:4, bedingt durch einen weiteren Fehler von Maik Preuße, der die kurze Ecke einfach viel zu offen ließ und bei seinem Rettungsversuch auch keine glückliche Figur machte.
Jetzt war es das Spiel der Haseldorfer! 76. Minute: Wieder ein Tempoangriff der Gäste mit Badermann, der schön halbhoch in die Mitte spielte, wo Krohn bereits wartete, seinen kräftigen Rechtsschuss aus zwölf Metern jedoch knapp am Tor vorbei knallte.
Drei Minuten später dasselbe Spiel noch einmal. Wieder eine Badermann-Flanke zu Krohn und dieser verfehlte das Tor mit seinem Kopfball denkbar knapp.
Zehn Minuten vor dem Ende erhielt SCP-Coach Steffen Schreiber einen Verweis aus dem Innenraum, nachdem er sich fortgesetzt über die Entscheidungen des Unparteiischen echauffierte.
Sein Team zeigte indes noch einmal einen Versuch, auf 3:4 zu verkürzen und die Schlussphase noch einmal spannend u machen. Bozkurt an die Latte und Kapitän Boyens aus der Bedrängnis, knapp vorbei, scheiterten aber und sollten es bis zum Schlusspfiff nicht mehr vor das TVH-Tor schaffen.
Dafür fuhren die Gäste noch einmal einen schönen Angriff Richtung Preuße, der den hier von allen guten Gegenspielern verlassenen Skowronek vor sich hatte und dieser sicher aus zentraler Position zum 2:5-Endstand eindrückte (88.).
Der TV Haseldorf löste also seine Pflichtaufgabe mit positiven Auswirkungen auf das Torverhältnis und bleibt gut im Geschäft um den Aufstieg in die Bezirksliga. „Wir haben und im Vorfeld viel vorgenommen, weil wir weiter oben angreifen wollen, aber der SC Pinneberg hat mit seiner körperbewussten Spielweise hier losgelegt wie die Feuerwehr und uns den Schneid abgekauft. Dazu hat auch der Schiedsrichter beigetragen, der viel zu viel laufen ließ. Dann kriegen wir durch einen unnötigen Abwehrfehler das 1:2, wonach ein Ruck durch unsere Mannschaft ging und wir den Kampf angenommen haben. Da wir konditionell sehr gut dabei sind, haben wir mehr und mehr die Oberhand bekommen, weil der SCP dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Am Ende hätte der Sieh auch höher ausfallen können, aber das 5:2 ist schon ein gutes Resultat“, berichtete Haseldorfs Sturmveteran Martin Skowronek detailliert nach der Partie.
Nun richten die Haseldorfer ihre Konzentration voll und ganz auf das anstehende Verfolgerduell gegen Grün-weiß Eimsbüttel. Die Aufstiegschance sieht der ehemalige Bezirksligatorschützenkönig gut: „Wir spielen noch gegen Rissen und zweimal gegen VfL Pinneberg II. Wir wollen auf jeden Fall zweiter werden und in die Relegation gehen. Die Qualität dafür haben wir mit Sicherheit“, erklärte Haseldorfs Nummer 11.
Der SC Pinneberg wird den Rest der Saison in der tabellarischen Bedeutungslosigkeit verbringen, darf sich aber nicht ausruhen, denn schließlich geht es für einige Gegner in den kommenden Spielen noch um das Erreichen eines Saisonziels. Genauso ist es bei den Kickers aus Halstenbek, die den SCP am kommenden Wochenende empfangen. Dort geht es für die Kickers ums Überleben in der Kreisliga 7.

SC Pinneberg: Preuße – Wacker (78. Gürbüz), Sattler, Ulisch, Klimaschewski – Fischer, Boyens – Fröhlich, Sönmez – Reimers (68. Stieb), Bozkurt, Trainer: Steffen Schreiber

TV Haseldorf: Schippmann – Rau, Kleinwort, Simon, Miehlke – Rekautsch (56. Köller), Thode (75. Schwarz – Badermann, Rudnick (86. Krink) – Krohn, Skowronek, Trainer: Jörg Dalecki

Tore: 1:0 Bozkurt (19. Sönmez), 1:1 Rekautsch (30. Badermann), 2:1 Reimers (58. Boyens), 2:2 Rudnick (65. Badermann), 2:3 Köller (67. Rau), 2:4 Badermann (73., direkter Eckstoß), 2:5 Skowronek (88. Badermann)

Schiedsrichter: Frank Seeger (SC Wentorf)

Zuschauer: 70

besonderes Vorkommnis: SCP-Trainer Steffen Schreiber wurde wegen Reklamierens aus der Coachingzone verwiesen (80.).

Samstag, 9. April 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - Barsbütteler SV 1.D

Kleines Einmaleins schlägt Polynomdivision
Barsbüttels 1.D siegt mit schlichten Mitteln verdient mit 2:0 gegen St. Paulis D2

Die 2.D des FC St. Pauli musste im Duell mit der 1.D des Barsbütteler SV die zweite Niederlage im dritten Frühjahrsmatch der D-Bezirksliga verkraften.
Dabei wurde von Beginn an deutlich, dass mit den verletzungsbedingt nicht einsatzfähigen Nikola Kosanic und Robin Kehr zwei sportliche Schwergewichte des Offensivspiels fehlten.
Der BSV zeigte sich sofort wacher, griffiger in den Zweikämpfen und kam in der sechsten Minute zur ersten Torchance des Spiels, als sich Max Mattes mit einem Linksschuss aus zehn Metern versuchte, Leon Schmidt im St. Pauli-Tor jedoch sicher fangen konnte.
Keine 120 Sekunden später brauchte Schmidt nicht einzugreifen, denn ein Freistoß von Munab Seqib aus der doppelten Distanz rauschte knapp über den Kasten.
Eigene Chancen kreierten die die komplett in weiß spielenden St. Paulianer nicht, sondern sahen den Gästen nach einem Dutzend an gespielten Minuten auch noch beim Toreschießen zu. Ein grober Stellungsfehler in der Innenverteidigung konnte von Fynn Rocktäschel mit einem hohen Ball in den Rücken der Abwehr zum gestarteten Fabian Reimers bestens genutzt werden. Und weil sich Reimers die Chance nicht nehmen lassen wollte, überwand er den herauskommenden Schmidt erfolgreich mit einem Heber zum 0:1.
Eine verdiente Führung der Gäste aus dem Osten, denn St. Pauli bekam hier spielerisch keinen Fuß auf den Boden. Folgerichtig lautete es 0:2, als sich wieder Rocktäschel auf der rechten Seite sehr gut durchtankte und am herausstürzenden Torwart vorbei, quer zu Reimes legte, der wiederum sicher einschob (21.).
Rocktäschel und Reimers schienen die Partie hier alleine entscheiden zu wollen, doch fünf Minuten vor dem Pausentee mischte sich auch Mattes wieder in die Szenerie ein, indem er Reimers mit einem Steilpass in den (Abwehrspieler-)freien Raum schickte und dieser Schmidt umkurvte. Das sichere 0:3, dachten die meisten, doch Mert Erdal konnte Reimers´ Rechtsschuss mit vollem Körpereinsatz gerade noch auf der Linie zur Ecke klären.
Damit hieß es zur Pause „nur“ 0:2 aus Sicht der Jungs vom Brummerskamp.
Der zweite Abschnitt begann an diesem Sonnabend, der seinem Namen bestens gerecht wurde, genauso, wie der erste. Der Barsbütteler SV rechnete erfolgreich mit dem kleinen Einmaleins des Fußballs, während St. Pauli oft zu umständlich an Differenzialrechnung und Polynomdivision scheiterte. Einzig der recht knappe Spielstand gab dem Profinachwuchs etwas Hoffnung.
Doch anstatt eines Anschlusstreffers gab es wieder fast den dritten Gegentreffer, als die Abwehr ihrem Namen wieder nicht gerecht wurde und Reimers abermals frei vor dem Tor auftauchte (35.). Doch sein Linksschuss konnte vom eingewechselten Joris Wittkugel im schwarzen Sweater gut abgefangen werden. Vorentscheidung vergeigt!
Die nächste Gelegenheit ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Diesmal erhielt Rocktäschel viel Freiraum zum Flugkopfball, nachdem Gabriel Gülec schön flankte und Reimers in der Mitte clever weiterleitete (47.).
Zehn Minuten vor Ultimo tat sich dann Historisches in der Partie: Ein Freistoß von Lennard Henke aus 30 Metern wurde zum extrem gefährlichen Geschoss für den gut reagierenden Kevin Hener im Tor der Gäste, der die Kugel schön über die Latte lenkte.
Dass ein solcher Gefahrenmoment der Gastgeber 50 Minuten Wartezeit erforderte und auch noch von einem Verteidiger ausging, sprach in diesem Heimspiel für sich. Kosanic und Kehr fehlten gegen den körperlich ein Jahr weiteren Kontrahenten an allen Ecken und Enden.
Und so ging der letzte Spielhöhepunkt inmitten einer echten Wechselorgie der Gäste (insgesamt  neun Auswechslungen) noch einmal an die Tauschwütigen. Wieder einmal Reimers überraschte mit einem Pfostenschuss, bei dessen Nachschuss er gerade noch von Henke gestellt werden konnte (59.).
So endete das dritte Frühjahrspunktspiel der Oertel/Olde-Elf mit einer verdienten Niederlage, die Flügelspieler Robin Kehr nicht ohne eigene Eindrücke von draußen aus verfolgte: „Der Gegner war heute doch stärker und hat das Spiel besser aufgebaut. Was uns fehlte, waren schnelle Leute und der tödliche Pass“, resümierte der 7er des FC, der in der Tabelle keinen Spitzenplatz, aber ein versöhnliches Endresultat im Blick hat: „Den ersten Platz werden wir nicht mehr schaffen, aber wir werden auf keinen Fall abkacken!“. Eine Aussage mit Interpretationsspielraum…
Absolute keine Interpretationssache ist dagegen der gelungene Start der 98er des Barsbütteler SV ins Halbjahr mit der umgekehrten Bilanz. Die Teilnahme an den Play-Offs zur Hamburger Meisterschaft schient in dieser Serie gar nicht mal abwegig.

FC St. Pauli 2.D: Schmidt (31. Wittkugel) – Erdal, Bendowski, Zähringer, Henke – Schauer, zu Klampen – Stanjevic (53. Bebensee), Aslani (38. Evlicoglu) – Lüth, Kovacic, Trainer: Tobias Oertel

Barsbütteler SV 1.D: Hener – J. Brummer, Nobis, G. Gülec, Hapke – D. Gülec, Mattes (43. Dihanli / 60. Rocktäschel), Seqib (20. Kinne / 31. Seqib / 40. Özdemir), Rocktäschel (58. Kinne) – Özdemir (31. T. Brummer / 55. Reimers), Reimers (48. Mattes), Trainer: Murat Gülec

Tore: 0:1 Reimers (12. Rocktäschel), 0:2 Reimers (21. Rocktäschel)

Schiedsrichter: Harald Annecke (SV Eidelstedt, Note 3: kaum gefordert in einer einfach zu leitenden Partie)

Zuschauer: 33