Kein
Schlachtest
SC
Sperber II siegt nicht schön, aber effektiv mit 3:0 beim Kellerkind
Jeden Montag die Zeitung aufgeschlagen, bleibt auch der recht halbherzige Blick
in der Kreisliga 5 bei der Reserve des Farmsener TV hängen, denn der
Tabellenfünfzehnte weist mit fünf Punkten aus 24 Spielen und einem
Torverhältnis von 14:123 eine wahrlich ungewöhnliche Bilanz auf. Da sollte der
Sieg der Sperber-Reserve am Berner Heerweg nur eine Frage der Höhe sein, steckt
man selbst mitten im Aufstiegskampf.
Doch das große Schlachtfest blieb vor knapp 30 Zuschauern aus.
Zwar ging der SCS in der dritten Minute früh durch eine Flanke von Torge
Schmidt und einem kuriosen Eigentor von Matthias Lübbe (er knallte hierbei im
Fünfmeterraum mit seinem Torhüter zusammen) mit 1:0 in Führung, doch
spielerische Glanzlichter gegen den technisch schwächeren Gegner blieben aus.
Stattdessen konnten sich die Gäste beim farmsener Unvermögen bedanken, dass ein
grober Stellungsfehler in der Innenverteidigung nach etwas mehr als einer
Viertelstunde nicht zum Ausgleichstreffer führte, verfehlte Timo Tramp den
Kasten aus 14 Metern denkbar knapp.
Sperber präsentierte sich auch in der Folge nicht schön, aber effektiv: Ecke
Sebastian Kammradt, Kopfballtor Torge Schmidt – die Weichen standen auf
Auswärtssieg (26.)!
Die Farmsener bemühten sich zwar um Ballkontrolle, doch oftmals taten sie dies
vergeblich. Ein erneuter Ballverlust um Aufbauspiel, diesmal von Christopher
Reimers, leitete um ein Haar das 0:3 ein, doch Kammradts guter Rechtsschuss
nach schönem Diagonalball Onur Özels verfehlte das Gehäuse nur sehr knapp.
Im zweiten Abschnitt präsentierte sich den Zuschauern auf der Anlage und denen
in den vorbeifahrenden U-Bahnen dasselbe Bild: Sperber zwar mit deutlich mehr
Ballbesitz, aber die zwingenden Torchancen fehlten.
Eine solche gab es dann in der 52. Minute zu betrachten, als sich Jan Becker
aus spitzem Winkel versuchte, nachdem Kammradt gut auflegte, setzte seien
Versuch jedoch ans Aluminium.
Daraufhin gönnte sich der Tabellenvierte erstmal eine viertelstündige Pause,
ehe er sich wieder in gewohnter Effektivität zeigte. Schmidt mit Ballbesitz auf
der linken Außenbahn und irgendwie kreierte er gemeinsam mit Gegenspieler Jens
Thurmann eine Bogenlampe, die sich genau ins Tor senkte (68.). Über die Rolle
von Torhüter Fabian Tramp konnte man in dieser Szene jedoch auch diskutieren…
Dass der Keeper allerdings auch seine Qualitäten hat, bewies der 21-jährige,
als Michael Kohpmann allein aufs Tor zulief, den guten Service von Jörg Wentzel
jedoch ungenutzt ließ, indem er am Schlussmann, der sich breit auffächerte,
scheiterte (70.).
Ein weiteres Beispiel für die Fahrlässigkeit mit dem eigenen Ballbesitz der Grünen
gab es eine Viertelstunde vor dem Ende zu begutachten. Mario Nevah flankte gut
von der Grundlinie in die Mitte, doch Kammradts Rechtsschuss von der rechten
Strafraumkante geriet einfach zu lasch, um für irgendeine Art von Torgefahr zu
sorgen.
Etwas gefährlicher wurde es nach einem guten Eckball von Kammradt, den Nevah
als perfekte Kopfballvorlage nutzte, doch die Kugel flog denkbar knapp über den
Querbalken. Noch enger wurde es bei einem Rechtsschuss von Kapitän Kohpmann aus
der 86. Minute, bei dem nur Millimeter zum Torerfolg fehlten.
Man konnte sagen, dass die Cirkovic-Elf nun zehn Minuten vor Ultimo endlich das
tabellengerechte Fußballspielen für sich entdeckt hat, häuften sich in der
Schlussphase nun die Torchancen. Einen schönen Angriff über die rechte Seite
hätte der auffällige Kammradt zum krönenden Abschluss bringen können, doch der
gefühlvolle Versuch mit links endete nur am Außenpfosten (87.):
Den Schlusspunkt setzten, dem Spielverlauf entsprechend, noch einmal die Gäste
mit einem Kammradt-Eckball, der genau bei Florian Andersch landete, doch der
glücklose Angreifer köpfte viel zu lasch in Richtung Tor, weshalb die Gastgeber
die Situation zunächst klären konnten. Weil aber gerade dieser Klärungsversuch
eher suboptimal endete, kam Kohpmann noch einmal zur Schusschance. Das Leder
segelte aber erneut über das Tor.
Damit schlug die Sperber-Reserve das Farmsener Kellerkind nicht glanzvoll, aber
pflichtgemäß mit 3:0.
Während die Kreisliga-Abschiedstour für die Elf von Thorsten Zeller nun weiter
fortgesetzt wird, geht es für die Alsterdorfer nun im Schlussspurt noch einmal
um die Buletten. Trotz Rückstand ist der Aufstieg nämlich noch durchaus zu
realisieren.
Farmsener TV II: F. Tramp –
J. Thurmann, Steinbock, Lübbe, Treisch – Reimers (67. Albers – M. Thurmann,
Amoako-Aning, Mohammed (67. Müller) – Hagemeister (77. Rosenstein), T. Tramp,
Trainer: Thorsten Zeller
SC Sperber II: Lund – Grabowski (52.
Dobuch), N. Wigger (73. Rickert), O. Wigger, Schmidt – Kammradt,
Becker, Wentzel, Kohpmann – Özel (72. Nevah), Andersch, Trainer: Sascha
Cirkovic
Tore: 0:1 Lübbe (3., Eigentor,
Schmidt), 0:2 Schmidt (26. Kammradt), 0:3 Schmidt (68.)
Schiedsrichter: Thomas Sieg (SC
Urania)
Zuschauer: 30
Samstag, 16. April 2011
Spielbericht Farmsener TV II - SC Sperber Hamburg II
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