Samstag, 10. September 2011

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - Bramfelder SV 1.D

„Ersatzgeschwächt“: St. Pauli lässt wieder Federn
Wilder Schlagabtausch mit dem Bramfelder SV endet Remis

…Und wieder herrscht Enttäuschung am Brummerskamp. In der Vorwoche verdient mit 0:2 beim HSV unterlegen, kam die U13 gegen den Bramfelder SV nicht über ein am Ende sogar noch glückliches Remis hinaus.
Mit einer langen Liste an Ausfällen als Hypothek ins Heimspiel auf Naturrasen gegangen, fehlte es den Gastgebern besonders zu Beginn an Mut und Orientierung, sodass der BSV mit seinen schnellen, wuseligen Akteuren immer wieder Nadelstiche setzte.
Derrick Kühn fehlte beispielsweise bei seinem Rechtsschuss nicht allzu viel zum Glück (3.).
Dieses wiederfuhr dafür seinem Kollegen Malcolm Petersen, der wenig später nach Leon Schmidts Einsatz gegen den ballführenden Shadrach Müller vom Punkt zum 0:1 traf.
Grund genug für den Profinachwuchs nun so langsam aus dem Quark zu kommen, doch eine ganze Viertelstunde dauerte es, ehe Nikola Kosanic als abkippende Sturmspitze den Blick für Erik Lüth fand und dieser kurzerhand zum schmeichelhaften Ausgleich einschob.
Balsam für die Seele, zumal es St. Paulis Nummer 6 gleich nochmal machte, stand Lüth diesmal am Ende eines Umschaltangriffs, der das spielerische Potenzial der Braun-weißen einmal erahnen ließ (17.).
Dafür blieb das Defensivverhalten jedoch streckenweise abenteuerlich, musste Schmidt per Fußabwehr vor dem frei vor ihm auftauchenden Eric Gueye parieren (19.).
Ein Happyend für den Schlussmann, das ihm in einer ähnlichen Szene gegen Kühn verwehrt blieb. Cool schob der fixe Offensivmann ein, nachdem Gueye das Leder zuvor mit höchst grenzwertigen Mitteln für sein Team gewonnen hatte.
Passend zum mittlerweile entstandenen Schlagabtausch reagierte der FC prompt, obwohl eine Kosanic-Flanke eigentlich ein bisschen zu weit geriet. Empfänger Niclas Nadj erspähte jedoch den zu weit vor seinem Gehäuse postierten Torsteher und überwand ihn mit Hilfe der Latten-Unterkante. – 3:2 durch eine der beiden 2000er-Leihgaben, ohne die nur zehn spielfähige Kiezkicker zur Verfügung gestanden hätten!
Dauerhaft zum Kader der U13 gehört dagegen der gleichaltrige Schmidt, der quasi mit dem Pausenpfiff noch einmal rasch abtauchte und somit die Halbzeitführung wasserdicht machte.
Ganz so rasant sollte es nach dem Seitenwechsel dann zunächst nicht mehr zugehen, konzentrierten sich die Duellanten jetzt mehr auf die Abwehrarbeit, bis es Nadj einmal doch wieder gelang, die Lücke im bramfelder Defensivverbund um Kapitän Patric Pfeiffer zu finden. Nur streifte Lüths Linksschuss den linken Pfosten von der falschen Seite (49.)…
Doch auch der BSV kam noch einmal aus der Deckung, verpasste durch Kühn den verdienten Ausgleichstreffer (53.), um ihn dann vier Minuten vor Ultimo doch zu erzielen.
Aus dem Gewühl heraus landete das Bällchen auf dem linken Fuß Derrick Kühns, dessen Schuss trotz Berührung durch Schmidt irgendwie zum 3:3 über die Linie hüpfte.
Frust bei St. Pauli, der sich einem Bodycheck von Dario Kovacic im Mittelfeld deutlich entlud (60.+2). Keine Persönliche Strafe resultierte, aber dafür fast das 3:4, das schlussendlich jedoch weder ein Ping-Pong-Spiel im Strafraum, noch Müllers freier Abschluss im Fallen besiegeln konnten.
Glück für den damit auf Rang vier zurückgefallenen FC St. Pauli, auf dessen Seite Mittelfeldspieler Julian zu Klampen trotz der ungünstigen Personallage zur Selbstkritik ansetzte: „Natürlich kam es Bramfeld dagegen, dass wir heute ersatzgeschwächt waren. Spielerisch müssen wir aber einfach einen Zahn zulegen – dann gewinnen wir das Ding auch!“. Auswärts beim SV Eidelstedt besteht dazu am kommenden Wochenende die nächste Gelegenheit.

Tore: 0:1 Petersen (5. Strafstoßtor, Schmidt an Müller), 1:1 Lüth (15. Kosanic), 2:1 Lüth (17.), 2:2  Kühn (25. Gueye), 3:2 Nadj (29. Kosanic), 3:3 Kühn (56. Gueye)

Schiedsrichter: Marc Güldener (FC St. Pauli, ersatzweise)

Zuschauer: 45

Freitag, 9. September 2011

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - VfL Hammonia

Versprechen eingelöst
VfL-Reserve gewinnt angekündigtes Fußballfest

Robin Ertel hat es vor dem Spiel angekündigt. Der VfL-Akteur versprach ein „Fußballfest sonder gleichen“ zwischen der zweiten Mannschaft des VfL 93 und dem VfL Hammonia.
Tatsächlich sollte er mit seinen Kollegen ein sensationelles Spiel ebenso mit 5:4 gewinnen.

Den besseren Start erwischte dabei sogar der VfL Hammonia, der in der Anfangsphase zu ein paar guten Gelegenheiten kam. Die Größte gab es für Houssen Sakr zu verzeichnen, als er allein vor dem Tor nach toller Vorarbeit von Neuzugang Harun Cagin über den Kasten zielte.
Wenige Sekunden darauf sollte sich dieses Chancenvergeben rächen, denn die auf Abseits spekulierende Hammonia-Abwehr ließ Simon Dierks gewähren, der genau Mitspieler Clemens Kanthak vor der Kiste fand und schon stand es 1:0.
Aus diesem überraschenden Führungstreffer sollte direkt danach ein klassischer Doppelschlag werden, denn Kanthak vollstreckte nach einem überragenden Ballgewinn gegen Hakan Bayraktar und einem Spaziergang an Hasan Biyikli vorbei, zum 2:0.
Sensationelles lag in der Luft, doch Hammonia wehrte sich. Sakr mit einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum – Tor! Das Ei schlug direkt aus 45 Metern in der langen Ecke ein, nachdem niemand zuvor berührte.
Ansonsten tat Hammonia aber viel zu wenig, während die Gastgeber ein Höchstmaß an Einsatz an den Tag legten, was sich in der 33. Minute extrem zeigte, denn bei Martin Hoßes Anspiel in die Mitte schalteten die Gäste auf Stur und leisteten keinen Widerstand, sodass Jörn Hencke seinen persönlichen Fanblock auf den Rängen mit einem spitz gedachten Abschluss vor Keeper Hasan Biyikli vor Stolz fast platzen ließ.
Und weil das Toreschießen an diesem Abend so einfach war, machte die VfL-Reserve direkt nach dem Toranstoß damit weiter. Es war der überragende Clemens Kanthak, der auf Einladung von Martin Orlowski erst zwei Gegenspieler einfach stehen ließ und dann die perfekte Übersicht hatte, um den schussbereiten Simon Dierks in der Mitte zu finden, wofür er sich mit dem sensationellen 4:1 bedankte.
Der bis dato sieglose Tabellenletzte konnte sein Glück kaum fassen, ließ der bisherige Saisonverlauf doch keinen Raum für Euphorie, die an diesem Freitagabend aber plötzlich vorherrschte. Da fiel auch eine gute Freistoßmöglichkeit für Harun Cagin nicht wirklich ins Gewicht, zumal die Kugel zwar knapp, aber eben doch über das Tor ging.
Hammonias Trainer Erico Cortez wollte sich derweil diesen desolaten Auftritt seiner Mannschaft nicht weiter bieten lassen und zog zur Pause einen Doppelwechsel.
Und man merkte, dass seine Mannschaft nun mit etwas mehr Elan agierte, wobei ernsthafte Torgefahr nur durch Standards entstand. So gesehen in Minute Nummer 49, als Timo Simson gerade so einen Freistoß von Houssen Sakr noch vor der Linie unter Kontrolle bringen konnte. Anders erging es dem Torsteher dann einige Minuten später, als wieder Sakr einen gefährlichen Ball schlug und Harun Cagin sicher, allein vor dem Keeper, zum 4:2 einschob.
Man merkte nun, dass den Gastgebern langsam die Kräfte schwanden. Defensive war nun Trumpf, doch auch diese Ausrichtung war nicht immer erfolgreich. Ein Beispiel dafür lieferte der eingewechselte Milad Atashrokh, als er allein aufs Tor zulief, jedoch an Timo Simson scheiterte – eine überragende Torchance für die Jungs aus dem Schanzenviertel, die zu allem Überfluss auch noch in einem Konter der Borgwegler endete. So konnte Simon Dierks den klärenden Ball in Weltklassemanier an Clemens Kanthak weiterleiten, der Erkan Özkan zum Stehgeiger degradierte und den Weg allein auf das Tor zu bestritt. Hasan Biyikli konnte aber gerade noch im Eins-gegen-Eins retten, was Simon Dierks mit seinem erfolgreichen Nachschuss zu Nichte machte – das 5:2!
Die Heimelf hatte damit nun an einem Abend so viele Tore erzielt, wie im gesamten bisherigen Saisonverlauf, doch die Gäste gaben sich nicht auf und kamen gute zehn Minuten vor Ultimo wieder zu einer sehr guten Freistoßchance. Houssen Sakr aus 20 Metern – Tor!
Schon wieder führte ein Sakr-Freistoß zu einem Hamminia-Treffer. Bezeichnend für das einfältige VfL-Spiel. Aber immerhin kämpfte die Mannschaft, was sich auszahlen sollte: Ein starker Ballgewinn auf der rechten Seite, ein schneller Ball nach Innen und Houssen Sakr machte seinen persönlichen Dreierpack zum erneuten Anschlusstreffer perfekt.
Es entstand noch einmal ein echtes „Sautreiben“ mit vielen überharten Zweikämpfen und einer letzten Ausgleichschance für die Gäste in der Nachspielzeit, natürlich durch einen Freistoß. Wieder stellte sich Sakr aus 22 Metern bereit, aber scheiterte diesmal an Timo Simson, der das Leder schön über die Latte lenkte. Es war die letzte erwähnenswerte Szene im Spiel, denn kurz darauf war Schluss. Die zweite Mannschaft des VfL 93 holte nicht nur den ersten Dreier der Saison, sondern reichte dabei auch gleich die rote Laterne an den SV Osdorfer Born weiter.
Dementsprechend glücklich präsentierte sich Christian Paulsen, eigentlich Co-Trainer beim VfL, der gemeinsam mit Detlef Öhlmann den, auf einem mehrtägigen Angelausflug weilenden Marco Ritter vertrat: „Wenn wir noch mehr solche Spiele hier erleben, lande ich auf der Infarktstation! Aber wir sind natürlich überglücklich mit diesem Sieg, vor allem, weil bei uns nach fünf Niederlagen in Folge einige Selbstzweifel aufkamen. Das sollte uns doch jetzt großen Auftrieb geben, auch wenn wir uns heute unnötig in Bedrängnis brachten, da wir es in der zweiten Halbzeit versäumten, weiter noch vorne zu spielen.“, so Paulsen, der mit seinen Kollegen am kommenden Wochenende beim TSV 08 Eppendorf Groß-Borstel einen echten Aufwärtstrend setzen will. Mit von der Partie ist dann auch wieder Trainer Marco Ritter, der nach exklusiven fh-Informationen übrigens weniger Fische fing als seine Mannschaft an diesem Abend Punkte holte…

VfL 93 Hamburg II: Simson – Brecour, Matthies, Freimuth (85. Schütt), Orlowski (83. Lehmann) – Maurer, Böttger – Hencke, Kanthak, M. Hoße (76. Ertel) – Dierks, Trainergespann: Christian Paulsen & Detlef Öhlmann (i.V.)

VfL Hammonia: Biyikli – Geppert, Özkan, H. Bayraktar – Arslan, Sakha (55. Bulut) – Meyer, Cagin, Günay (45. Rose) – Pielorz (45. Atashrokh), Sakr, Trainer: Enrico Cortes

Tore: 1:0 Kanthak (20. Dierks), 2:0 Kanthak (22.), 2:1 Sakr (29. direkter Freistoß), 3:1 Hencke (33. M. Hoße), 4:1 Dierks (34. Kanthak), 4:2 Cagin (57.Sakr), 5:2 Dierks (67. Kanthak), 5:3 Sakr (79. direkter Freistoß), 5:4 Sakr (84.)

Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Sakr

Schiedsrichter: Björn Hannemann (FC St. Pauli)

Zuschauer: 60

Dienstag, 6. September 2011

Spielbericht TuS Osdorf II - Groß-Flottbeker SpVgg

Protestloser Heimsieg
TuS-Reserve gewinnt Neuangesetztes Match – Groß-Flottbek im Tal der Tränen


„Das hätten die sich auch sparen können!“, spottete ein TuS-Anhänger nach Spielende über die Groß-Flottbeker SpVgg, die das Neuangesetzte Gastspiel bei der Reserve TuS Osdorfs knapp, aber verdient mit 0:1 verlor. Grund für dieses erneute Aufeinandertreffen war ein Verstoß gegen die Durchführungsbestimmungen von Seiten der damals angesetzten Spielleitung, da diese wegen des kurzfristigen Ausfalles eines Linierichters auch aus einem, von GFSV-Seite nicht anerkannten Schiedsrichterassistenten aus den Reihen der Gastgeber bestand. Der Sachverhalt flog allerdings erst nach dem Spiel auf, als der ominöse dritte Mann den Osdorfer 5:0-Sieg bejubelte, sodass der Antrag auf Neuansetzung Erfolg hatte. Das Spiel selbst konnte der Vorgeschichte nicht ganz gerecht werden. Der Erlebnisfaktor präsentierte sich trotz vieler Zweikämpfe auf nassem Platz doch eher im Schmalen Gewand, auch wenn die Gastgeber die klare Spielkontrolle und ein Paar kleinere Strafraumintermezzi zu verzeichnen hatten. Wirkliche Aufregung kam erst auf, als GFSV-Verteidiger Steffen Vooth einen Ball im Strafraum auf sehr unästhetische Art und Weise klärte und die Gastgeber nach einem nicht gepfiffenen Handelfmeter verlangten (27.). Eine Forderung, die sich acht Minuten später erübrigte, denn das Team in den roten Trikots markierte in Person von Torjäger Rene Sagner das verdiente 1:0. Sebastian Dubielzig hatte zunächst eine Flanke genau vor die Füße vom auffälligen Torben Krause geklärt, der schnell schaltete und Sagner sofort ins direkte Duell mit Schlussmann Jorge Chica schickte. Das Spiel gewann nun etwas mehr an Dynamik und man sah, dass die Osdorfer ab jetzt mit mehr Selbstvertrauen agierten, was sich in Bryan Paires´ Lattenkracher aus über 30 Metern zeigte. Im direkten Gegenzug meldeten sich die tatsächlich auf dem Platz befindlichen Gäste mit ihrer ersten guten Chance zu Wort. Aykut Batir scheiterte jedoch aus guter Position an TuS-Keeper Thorsten Neumann. Somit ging es an diesem regnerischen Dienstag-Abend mit einem verdienten 1:0 für Michael Seller und Co in die Pause. Der zweite Durchgang begann dann gleich mit einem Paukenschlag, denn keine zwei Minuten nach dem Wiederbeginn rissen die Gäste ihre Arme zum Torjubel in die Höhe, doch der kommunikative Frank Schnehagen schenkte Julian Treidlers Treffer zu Recht wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Wer jetzt daran glaubte, das wäre die Groß-Flottbeker Triebfeder, wandelte auf Irrwegen, denn was folgte, war eine halbe Stunde Leerlauf. Erst in der Schlussphase wachte das Spielgeschehen wieder auf. So verpassten es Torben Krause (im letzten Moment einschussbereit gestellt) und Kollege Konrad Fey (Nachschuss aus spitzem Winkel an die Latte), die vorzeitige Entscheidung zu besorgen. In den letzten Minuten eines intensiven, aber niemals unfairen Kampfspiels versuchten die Groß-Flottbeker noch einmal alles, doch was fehlte, war die Durchschlagskraft, die dem Team von der Wilhelmshöh schon so oft in dieser Spielzeit abging. Vier Minuten vor Ultimo gab es sie, die Megachance zum Ausgleich: Nachdem Torsteher Neumann bei einem Freistoß von der rechten Seite eine Flutschfingeraktion unterlief, kam der aufgerückte Steffen Vooth zum unbedrängten Drehschuss aufs Torwartlose Tor, doch der rettende Einsatz von Außenverteidiger Mabrouk Hassani auf der Linie verhinderte nicht nur dieses Tor, sondern rettete auch den insgesamt verdienten und nun nicht mehr anfechtbaren Sieg der TuS-Reserve, die jetzt als Spitzenreiter den Rest der Kreisliga 7 von oben grüßt. Am kommenden Wochenende kommt es am Blomkamp mit dem Aufeinandertreffen mit dem zweitplatzierten TV Haseldorf zum absoluten Kracher. Beim GFSV ist man indes zum Nachdenken gezwungen, denn ein Punkt aus fünf Spielen, sowie die rote Laterne entsprechen nicht den eigenen Vorstellungen und haben mit dem sicheren Ligaverbleib nichts gemein. Eine Möglichkeit, dies zu ändern, bietet das kommende Heimspiel am Freitagabend gegen die Eintracht aus Rellingen.


TuS Osdorf II: Neumann – Hassani, Sidi, Bonewald, Kirchbach – Seller (75. Sileo), Paires – Fey (79. Sidney), T. Krause, K. Johnston – Sagner (88. Voß), Trainerteam: Marcel & Mario Runge

Groß-Flottbeker SpVgg: Chica Rojas – Käber (37. Schlumbohm), Dubielzig, Vooth, Netzow – Ploen, Treidler – Sirait, Batir (77. Härtel), Graupner (57. von Essen) – Heyer, Trainer: Jan Feldmeier

Tore: 1:0 Sagner (35. T. Krause)

Schiedsrichter: Frank Schnehagen (SC Poppenbüttel)

Zuschauer: 67

Sonntag, 4. September 2011

Spielbericht Bahrenfelder SV 19 - Weiß-Blau 63 Groß-Borstel

Unterschiedliche Halbzeiten
Verdientes Remis an der Baurstraße

„Sicher, war es ein komisches Spiel; schließlich habe ich Elf Jahre bei Weiß-blau verbracht, in denen ich alle mitgemacht habe. Da ist die Punkteteilung fast schon das Beste“, beschrieb BSV-Coach Liborio Mazzagatti nach dem 1:1 seiner neuen Mannschaft gegen den Ex-Club seine Gefühlswelt, wobei die Formulierung „neue Mannschaft“ nicht recht zutreffend ist, arbeitete der Coach mit der Mehrheit seiner Kicker bereits in Groß-Borstel zusammen.
Dementsprechend motiviert gingen beide Teams ins Spiel, doch im ersten Abschnitt spielte im Grunde nur der BSV – ohne sich große Torchancen zu erarbeiten.
So musste ein berechtigter Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Markus Dahms (TuS Finkenwerder) herhalten, um das überfällige 1:0 durch einen sicheren Versuch Tom Bartels´ herbeizubringen.
Von den juvenil aufgestellten Gästen war indes nichts zu sehen. Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte flackerte ein wenig Offensivgeist der Ehlerding-Elf auf.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich dies drastisch ändern, drückte nun Weiß-blau den kräftemäßig angeschlagenen Widersacher in dessen eigene Hälfte, was prompt zum schnellen Erfolg führte. Der erst 18-jährige Dennis Gardeweg nutzte einen eröffnenden Diagonalball von Kapitän Johann Conrad aus halbrechter Position zum 1:1-Ausgleichstreffer (53.).
Die Gäste waren nun am Drücker, aber es mangelte ihnen an absoluten Gefahrenmomenten. Einen solchen hätten sie in der 66. Minute nutzen können, doch BSV-Keeper Dennis Dreke konnte einen abgefälschten Wedler-Freistoß gut zur Ecke abwehren. Genau wie im direkten Duell mit Angreifer Sebastian Ottma, der lieber den Versuch in die kurze Ecke probierte, anstatt den freien Mitspieler in der Mitte zu bedienen. Auf der Gegenseite hätte Flügelspieler Malte Piechottka in der Zwischenzeit das eher überraschende 2:1 für den BSV besorgen können, seine exzellente Schusschance scheiterte jedoch an zu viel Rücklage.
Somit trennten sich der BSV 19 und Weiß-blau 63 nach zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten mit einem leistungsgerechten 1:1, was auch BSV-Übungsleiter Mazzagatti so sah: „Wir waren in der ersten Halbzeit komplett überlegen, haben dem Gegner keine Räume gegeben und das Spielfeld auf 30 Meter begrenzt. So wollten wir dann natürlich auch weitermachen, aber wir sind in der zweiten Halbzeit nicht mehr so recht ins Spiel gekommen, was auch am großen Kräfteverschleiß und der Tatsache, dass wir hier mit einer kleinen Not-Elf spielten (sechs Akteure fehlten) lag. Ab der 75. – 80. sind wir dann aber wieder besser reingekommen und hatten durch Malte Piechottka die große Chance zum Siegtreffer, aber am Ende geht das 1:1 in Ordnung!, erklärte der Coach ausführlich.
Während er mit seinem Team weiter im Mittelfeld des Klassements steht und sich auf das Duell gegen den Tabellennachbarn HSV IV freuen darf, kommt es am Weg beim Jäger am kommenden Sonntag zum Spitzenspiel der Kreisliga 5, wenn der Tabellendritte den Spitzenreiter SC Persia empfängt.

Bahrenfelder SV 19: Dreke – Bartels, D. Hardtmann, Heinsohn, J. Reisberg – Oertel, Callerame – Wakilzadah (59. Esati), Genenncher (71. Homfeld), Piechottka – M. Hardtmann (59. Neubert), Trainer: Liborio Mazzagatti

Weiß-blau 63 Groß-Borstel: Adler – Duhm, Trutic, Conrad, Kavis – N. Paul, F. Paul (90.+2 Bartosewicz) – Wehner (45. Hickmann), Wedler (86. Biro), Gardeweg – Ottma, Trainer: Olaf Ehlerding

Tore: 1:0 Bartels (36. Strafstoßtor, Trutic an Piechottka), 1:1 Gardeweg (53. Conrad)

Schiedsrichter: Markus Dahms (TuS Finkenwerder, Note 2)

Zuschauer: 60


Samstag, 3. September 2011

Spielbericht Hamburger SV 1.D - FC St. Pauli 1.D

„HSV-Fluch“
Rothosen gewinnen Prestigeduell verdient – St. Pauli ohne Courage

Wirklich Positives vermochte man auf Seiten des FC St. Pauli nicht so recht zu finden. Viel zu blutleer erschien der Auftritt gegen den großen Profi-Rivalen.
Dieser übernahm von Beginn an das Kommando auf eigenem Terrain. So war es Schlussmann Joris Wittkugel und dessen Körpereinsatz zu verdanken, dass Salim Ofori nicht sofort für das gesorgt hatte (1.), um dies wenig später doch nachzuholen. St. Pauli verteidigte zu passiv und auch Wittkugel machte im Herauslaufen keine optimale Figur – Ofori brauchte nur noch einzuschieben.
Wer jetzt dachte, die Oertel/Olde-Elf würde das Fleisch nun auf den Grill legen, wandelte auf Irrwegen. Der HSV behielt weiter die Oberhand wartete in Person von Marco Drawz mit dessen Rechtsschuss (von Wittkugel über den Querbalken gelenkt) erneut gefährlich auf.
Und es brannte weiter vor dem Tor der jungen Kiezkicker, als Neuzugang Carlos Reese (kam vom Niendorfer TSV) ein saftiges Geschoss nur knapp drüber feuerte. Pech für den HSV, was ein wenig an das aktuelle Bundesligageschehen erinnerte…
Verzagen war aber nicht angesagt, bei den abschlussfreudigen Rothosen. Vier Minuten vor der Pause schädelte der aufgerückte Jonas Vergin eine butterweiche Flanke Timon Müllers im Rahmen einer kurzen Eckballvariante zum mehr als verdienten 2:0 ins Gäste-Tor.
Im zweiten Abschnitt verlegten sich die Hausherren mehr auf die erfolgreiche Verwaltung des Vorsprunges, den ein parierter Distanzschuss gar noch weiter hätte erhöhen können.
St. Pauli indes ließ sich bis vier Minuten vor Ultimo Zeit, ehe mit Mert Erdal bezeichnenderweise ein Defensivmann kräftig abzog und den ansonsten beschäftigungslosen Markus Rathje einmal zeigen ließ, was in ihm steckt.
Über 60 Minuten ist das schlicht zu wenig für und von den braun-schwarz Gestreiften, deren „HSV-Fluch“ auch in 2010/2011 ungebrochen bleibt. Schließlich gingen bereits in den letzten beiden Spielzeiten alle Pflichtspiele (u.a. ein 7:1 im April 2010) an den Bundesligadino, der es heuer auch durch Oforis vergebene Top-Chance aus günstiger Stürmerposition (knapp vorbei) noch brutaler hätte gestalten können.
Die Machtansprüche in der D-Bezirksliga A05 haben Fabian Nürnberger und Co vor dem anstehenden Lokalderby gegen Eintracht Norderstedt jedenfalls deutlich geklärt.

Hamburger SV 1.D: Rathje – Henne (43. Benner), Vergin, Persch, Isermann (52. Henne) – Reese, Müller (47. Opoku) – Jansen (47. Ofori), Drawz (43. Kelting), Nürnberger (52.
Drawz) – Ofori (31. Coordes), Trainer: Pit Reimers

FC St. Pauli 1.D: Wittkugel – Zähringer (54. Erdal), Bebensee, von Zitzewitz, Aslani – Henke – Stanjevic (31. Kehr), zu Klampen (54. Kosanic), Schauer (54. Stanjevic) – Kovacic, Kosanic (31. Lüth), Trainer: Tobias Oertel & Oliver Olde

Tore: 1:0 Ofori (6.), 2:0 Vergin (26. Müller)

Schiedsrichterin: ? (Note 2, fehlerfreie Leistung in einem durchweg fairen Spiel.)

Zuschauer: 70