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Minuten reichen nicht
St. Pauli III für schwache zweite Halbzeit bestraft
Die Enttäuschung war den Akteuren von St. Paulis Drittvertretung deutlich
anzusehen, hatten die Jungs in Weiß eine komfortable 3:1-Halbzeitführung gegen
das Mittelfeldteam des Hamburger FC nicht ins Ziel gebracht.
Schon der Start in die Partie am Tiefenstaaken verlief nicht nach Wunsch der
Fröhlich-Elf, schlug ein Versuch von Roberto Garcia, abgefälscht durch Ingo
Prüfer, nach nur sechs Minuten im St. Pauli-Gehäuse ein.
Die passende Antwort folgte jedoch prompt, denn Sturmspitze Rogerio Ferreira
netzte auf der anderen Seite aus günstiger Strafraumposition zum Ausgleich ein
(8.).
Das ging gut los, hier!
Doch das war´s erstmal. St. Pauli zeigte sich zwar klar überlegen und mit einigen
schnellen Angriffen, doch der „tödliche Abschluss“ kam dabei zu selten.
Wenn es aber so richtig gefährlich wurde, klingelte es auch gleich im Kasten,
wie in der 27. Minute, als Christopher Bode seinen Mitspieler Alexander Stuber
mit etwas Hilfe von HFC-Keeper Samim Öztürk fand und Stuber das Geschenk
dankbar annahm (22.).
Von den Gastgebern war dagegen wenig zu sehen, während die Kiezkicker sauber
kombinierten. Geradezu folgerichtig erhöhte Marcel Bock daher kurz vor der
Pause auf 3:1, nachdem Edin Sarhatlic, sowie auch Stuber im Strafraumdickicht
noch scheiterten.
Eine glänzende Ausgangsposition, die aber wohl zu viel Sicherheit schaffte.
Leichtfertig schenkte man die Räume ab, worüber sich der Kontrahent auf seine
Weise freute. Tiago Dos Santos nutzte die freie Schussbahn aus 25 Metern und
verkürzte durch sein Brachialtor sehenswert auf 2:3 (52.). Und der
Spielertrainer blieb mit seinen Leuten dran. Engagiert kämpften sie um den
Ausgleich, während St. Pauli merkwürdig zurückhaltend agierte. Und so kam es,
wie es kommen musste. Wieder schlug es aus der zweiten Reihe ein, war es
diesmal Alexander Sahling, dessen Freistoß die Qualität des Tornetzes prüfte
(68.).
Ein Tor, dem an diesem Abend keines mehr folgen sollte, was HFC-Kapitän Felix
Kamenske sehr freute: „In der ersten Halbzeit hat St. Pauli sehr viel Druck
gemacht und sicherlich auch verdient geführt, aber unser Trainer und ein paar
weitere Wortführer haben uns in der Kabine so richtig heiß gemacht. So haben
wir uns sehr gut zurückgekämpft. St. Pauli hat ein wenig an Kraft verloren nach
dieser ersten Halbzeit. Vielleicht wäre ein 4:3 für uns auch gar nicht so
unverdient gewesen“, so der 24-Jährige, der sich in einem durchaus wortreich
geführten Match freuen konnte, 90 Minuten dabei gewesen zu sein. Schiedsrichter
Toni Steinmann (VfL 93) hatte sich von keinen Protesten aus der Ruhe bringen
lassen – gut so!
Einzig die geradewegs auf das Spielfeld gerichteten Scheinwerfer eines
parkenden PKW hatten zwischendurch eine Spielunterbrechung provoziert.
Tore: 1:0 Garcia (6.), 1:1 Ferreira (8.), 1:2 Stuber (22.
Bode), 1:3 Bock (43. Stuber), 2:3 T. dos Santos (52.), 3:3 Sahling (68.
direkter Freistoß)
Schiedsrichter: Toni Steinmann (VfL 93 Hamburg, Note 2)
Zuschauer: 34