Samstag, 24. März 2012

Spielbericht Hamburger FC - FC St. Pauli III

39 Minuten reichen nicht
St. Pauli III für schwache zweite Halbzeit bestraft

Die Enttäuschung war den Akteuren von St. Paulis Drittvertretung deutlich anzusehen, hatten die Jungs in Weiß eine komfortable 3:1-Halbzeitführung gegen das Mittelfeldteam des Hamburger FC nicht ins Ziel gebracht.
Schon der Start in die Partie am Tiefenstaaken verlief nicht nach Wunsch der Fröhlich-Elf, schlug ein Versuch von Roberto Garcia, abgefälscht durch Ingo Prüfer, nach nur sechs Minuten im St. Pauli-Gehäuse ein.
Die passende Antwort folgte jedoch prompt, denn Sturmspitze Rogerio Ferreira netzte auf der anderen Seite aus günstiger Strafraumposition zum Ausgleich ein (8.).
Das ging gut los, hier!
Doch das war´s erstmal. St. Pauli zeigte sich zwar klar überlegen und mit einigen schnellen Angriffen, doch der „tödliche Abschluss“ kam dabei zu selten.
Wenn es aber so richtig gefährlich wurde, klingelte es auch gleich im Kasten, wie in der 27. Minute, als Christopher Bode seinen Mitspieler Alexander Stuber mit etwas Hilfe von HFC-Keeper Samim Öztürk fand und Stuber das Geschenk dankbar annahm (22.).
Von den Gastgebern war dagegen wenig zu sehen, während die Kiezkicker sauber kombinierten. Geradezu folgerichtig erhöhte Marcel Bock daher kurz vor der Pause auf 3:1, nachdem Edin Sarhatlic, sowie auch Stuber im Strafraumdickicht noch scheiterten.
Eine glänzende Ausgangsposition, die aber wohl zu viel Sicherheit schaffte. Leichtfertig schenkte man die Räume ab, worüber sich der Kontrahent auf seine Weise freute. Tiago Dos Santos nutzte die freie Schussbahn aus 25 Metern und verkürzte durch sein Brachialtor sehenswert auf 2:3 (52.). Und der Spielertrainer blieb mit seinen Leuten dran. Engagiert kämpften sie um den Ausgleich, während St. Pauli merkwürdig zurückhaltend agierte. Und so kam es, wie es kommen musste. Wieder schlug es aus der zweiten Reihe ein, war es diesmal Alexander Sahling, dessen Freistoß die Qualität des Tornetzes prüfte (68.).
Ein Tor, dem an diesem Abend keines mehr folgen sollte, was HFC-Kapitän Felix Kamenske sehr freute: „In der ersten Halbzeit hat St. Pauli sehr viel Druck gemacht und sicherlich auch verdient geführt, aber unser Trainer und ein paar weitere Wortführer haben uns in der Kabine so richtig heiß gemacht. So haben wir uns sehr gut zurückgekämpft. St. Pauli hat ein wenig an Kraft verloren nach dieser ersten Halbzeit. Vielleicht wäre ein 4:3 für uns auch gar nicht so unverdient gewesen“, so der 24-Jährige, der sich in einem durchaus wortreich geführten Match freuen konnte, 90 Minuten dabei gewesen zu sein. Schiedsrichter Toni Steinmann (VfL 93) hatte sich von keinen Protesten aus der Ruhe bringen lassen – gut so!
Einzig die geradewegs auf das Spielfeld gerichteten Scheinwerfer eines parkenden PKW hatten zwischendurch eine Spielunterbrechung provoziert.

Tore: 1:0 Garcia (6.), 1:1 Ferreira (8.), 1:2 Stuber (22. Bode), 1:3 Bock (43. Stuber), 2:3 T. dos Santos (52.), 3:3 Sahling (68. direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Toni Steinmann (VfL 93 Hamburg, Note 2)

Zuschauer: 34

 

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - Kummerfelder SV 1.D

Frühlingserwachen
Verdienter 1:0-Erfolg weckt längst vergessene Frühlingsgefühle

St. Paulis D1 ist nach insgesamt enttäuschenden Monaten erfolgreich und verbessert in die Frühjahrssaison gestartet, konnte man die 1.D des Kummerfelder SV auf eigenem Gelände in die Schranken weisen.
Beide Teams zeigten von Beginn an, warum die im Obergeschoss des Jahrgangs hausen und boten eine abwechslungsreiche erste Halbzeit mit guten Chancen auf beiden Seiten.
So hätten St. Paulis Robin Kehr (5.) und Nikola Kosanic (12.) und Kilian Utcke (2. & 10.) auf der anderen Seite bereits nach einem Dutzend an Spielminuten für einen 2:2-Zwischenstand sorgen können, als sie jeweils frei auf das gegnerische Tor zueilten, jedoch erfolglos blieben.
Da passte auch Kosanic´ Rechtsschuss, der das Gehäuse nur knapp verfehlte, gut ins Bild (14.).
Im Anschluss an diese rasante Anfangsphase gönnten sich die Kontrahenten eine Ruhepause bis zur Nachspielzeit des ersten Abschnitts, doch dafür wurde es dann umso gefährlicher, musste Tom Zähringer in allerhöchster Not auf der Linie klären, nachdem Utcke und Max Jürgensen die FC-Defensive im gelungenen Zusammenspiel alt aussehen ließen.
Mit Anbruch der zweiten 30 Minuten herrschte erst einmal große Idylle auf dem Platz. Beide Offensivreihen hielten sich im Hintergrund. Eine Phase, die Robin Kehr mit einem beherzten Flankenlauf über rechts und einem Torabschluss beendete. Aushilfstorhüter Nikolaj Rörström (eigentlich Feldspieler) blockieren konnte zwar zunächst blockieren, gegen Dario Kovacic und dessen Nachschuss war jedoch kein Kraut gewachsen. Endlich das erste Tor des Tages (48.)!
In der Folge nahm das Duell wieder ordentlich an Fahrt auf, was diesmal hauptsächlich an den nun führenden Platzherren lag. Diese waren jetzt Chef im Ring und hätten durch Martin Schauer (scheiterte an Rörström), Kovacic (sein Solo wurde im letzten Moment durch Paul Strack unterbunden) und Kosanic, der unbehelligt vorbeischob vorzeitig klar Schiff machen können.
Stattdessen mussten bis zum Ende der dreiminütigen Nachspielzeit warten, ehe die ersten drei Zähler der Frühjahrssaison 2012 unter Dach und Fach gebracht waren.
Dementsprechend zufrieden präsentierte sich Siegtorschütze Kovacic nach verrichtetem Werk: „Wir haben gut gearbeitet, uns stark verbessert und uns den Sieg erfolgreich erkämpft.“.  Den eingeschlagenen Weg – für Kovacic klar der Richtige – möchte er mit seinem FC St. Pauli weitergehen. „(…) dann sind wir auch mal in der Lage, den HSV zu schlagen!“. Für den Kummerfelder SV reichte es zumindest schon mal…

FC St. Pauli 1.D: Wittkugel – Zähringer (37. Erdal), von Zitzewitz (30.+2 zu Klampen), Gerber, Bebensee – Kovacic, Henke – Schauer (55. Von Zitzewitz), Dane (40. Aslani), Kehr (60. Dane) – Kosanic, Trainer: Tobias Oertel & Oliver Olde

Kummerfelder SV 1.D: Rörström – Damaske (20. Raasch), Harhus, Scheibe, Krellmann – Lemcke, Strack – Schreck, Jürgensen (47. Roesler), Roesler (31. Damaske / 39. Maracke / 52. Utcke) – Utcke (44. Lembke), Trainer: Nils Hachmann

Tore: 1:0 Kovacic (48. Kehr)

Schiedsrichter: Harald Annecke (SV Eidelstedt, Note 4: mit dem hohen Spieltempo läuferisch überfordert, sodass insbesondere einige, jedoch nicht entscheidende, Fehler bei der Anwendung der Abseitsregel auftraten)

Zuschauer: 40

 

Spielbericht FC St. Pauli 1.C - TSV Havelse 1.C

Kiezkicker entern die Regionalliga-Spitze
Fünfter Heimsieg in Serie: St. Pauli-97er jetzt Tabellenführer!

Sie kommen aus dem Jubeln gar nicht mehr raus!
Am vorigen Spieltag zum zweiten Mal den HSV geschlagen (3:0 am Ochsenzoll), gelang im Match darauf der Sprung an die Tabellenspitze der C-Regionalliga Nord.
Vor etwa 65 Zuschauern am heimischen Brummerskamp galt es, mit einem Pflichtsieg gegen den TSV Havelse am zuvor noch führenden VfL Wolfsburg vorbeizuziehen.
Beste Bedingungen dazu verschafften eine hochsolide Grundordnung im 4-2-3-1-System und die frappierenden Geschwindigkeitsvorteile im Umschalten. Genau so entsprang auch das wichtige 1:0 einem gegnerischen Ballverlust. Samet Cebeci spielte lang auf den flugs gestarteten Gillian Jurcher, für den es keine Aufgabe war, den herausstürzenden Andreas Mikroulis per Heber aussteigen zu lassen.
Ein Treffer mit Signalwirkung, dem fast der nächste gleich gefolgt wäre, hätte Ante Kutschkes unbedrängter Rechtsschuss aus 18 Metern eine leicht flachere Flugkurve genommen.
Dafür richtete es Edmund Saß, als er den Garbsenern uneinholbar gen Führungsverdopplung entwischte.
Dies tat auch der zum Wiederbeginn für Saß hineingebrachte Braydon Manu, indem er über rechts Tempo aufnahm und den eingestarteten Bennet Brügge passend bediente.
An Mikroulis vorbeigezogen, wartete das leere Tor geradezu auf den Ball in seinen Maschen (40.).
St. Paulis fünfter Heimsieg in Serie war nur noch reine Formsache, doch ausgerechnet jetzt ließ der Zweitliganachwuchs die Zügel etwas schleifen.
Zu lässig vergeigte Manu beispielsweise das 4:0 vor dem TSV-Gehäuse (55.), während es hinten fast den Ehrentreffer gesetzt hätte. Schließich fehlte dem bei einem Stech-Freistoß heranrauschenden Onur Yayan nur seine Haaresbreite zum Erfolg.
Ärgerlich für die mittlerweile aktiveren Rothemden, doch ein Geistesblitz des eingewechselten Olgun Kurnaz entblößte deren Defensivriege um Innenverteidiger Janni Serra, sodass Manu seine zweite dicke Chance bekam. – Und sie diesmal zum 4:0-Endstand nutzte (61.). So erhielt das Resultat dann doch noch einen etwas deutlicheren Ausdruck.
Zwei Stunden, nachdem man Johannes Eggestein und Co mit der achten Saisonniederlage nach Niedersachsen zurückschickte, kam dann die frohe Kunde aus jenem nord-westlichen Bundesland: Komet Arsten, das unter anderen gegen den TSV Havelse gegen den Abstieg spielt, triumphierte überraschend mit 3:0 beim Spitzenreiter in der Autostadt Wolfsburg. Neuer Ligaprimus ist damit der FC St. Pauli!

FC St. Pauli 1.C: Brodersen – Opoku-Fofie (39. Kurnaz), Cebeci, Wegner, Adler – Kuhle, Oshoffa – Saß (36. Manu), Jurcher, Kutschke (57. Sahin) – Brügge (62. Ersu), Trainer: Remigius Elert

TSV Havelse 1.C: Mikroulis – Hencir, Serra, Behnsen (51. Ilgün), Solakis – Stech (62. Wieling), Mastroberaddino – Anyiam (51. Biber), Eggestein, Yayan – Littmann, Trainer: Ralf Rohden

Tore: 1:0 Jurcher (14. Cebeci), 2:0 Saß (33.), 3:0 Brügge (40. Manu), 4:0 Manu (61. Kurnaz)

Gelbe Karten: Brügge – Solakis

Schiedsrichter: Florian Schwarze (MSV Hamburg)

Zuschauer: 65