Freitag, 26. Juli 2013

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - TuS Germania Schnelsen II

Dickes Ding: Dickmann trifft zur Sensation!
Kopfballtor in der Nachspielzeit kickt Bezirksligisten raus

Was für ein Saisonstart! Gleich im ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit im hamburger Amateurfußball (gleichzeitig mit dem Oddset-Pokalspiel zwischen der SpVgg Billstedt-Horn und Vorwärts/Wacker Billstedt angepfiffen) erlebte die Szene ihre erste Überraschung:
Kreisklassenvertreter VfL 93 II konnte dem zwei Klassen höheren Team von Germania Schnelsen II mit einem unterm Strich verdienten 2:1-Heimsieg die Grenzen aufzeigen und sich dabei selber in die zweite Runde des Holstenpokals katapultieren.
Dabei schien ein Freudenfest des Außenseiters weit entfernt, diktierten die Gäste den Spielverlauf im ersten Spieldrittel doch sehr eindeutig, verpassten es aber, häufiger so gefährlich zu werden, wie nach sechs Minuten, als VfL-Schlussmann Sven Oeser einen Brunkhorst-Versuch nicht optimal klären konnte und Ole Wigger im letzten Augenblick ein Abstaubertor Leander Keplers verhinderte.
Mitten in die Phase, in der die Gastgeber nun langsam ihre Stabilität gefunden zu haben schienen, nutzte Thore Schultz seinen hier üppigen Platz zum punktgenauen Zuspiel für Sturmspitze Niklas Krahl, was letztgenannter unter ähnlichen Raumbedingungen mit dem 0:1 per Heber über den Torsteher veredelte (33.). Doch wer jetzt dachte, die Partie würde ihren vermuteten verlauf nehmen, sah sich getäuscht, denn mit der schnelsener Selbstzufriedenheit kamen auch die ersten Offensivakzente der Ritter-Elf durch Jeremy Martens abgewehrten Schuss aus spitzem Winkel und Detlef Öhlmanns Pfosten-Kopfball, im direkten Anschluss (37.). Genauso knapp scheiterte, quasi mit dem Halbzeitpfiff, auch Michael Kohpmann nach schönem Zusammenspiel mit dem emsigen Marius Dickmann per Rechtsschuss am aufmerksamen Farooz Khan im Germania-Kasten. Dennoch wussten die Borgwegler, die wegen Brunnenarbeiten im Stadion kurzfristig auf die Sportanlage „Neue Welt“ ausweichen mussten: „Wir sind im Soll!“.
Personell wie optisch änderte sich mit dem Wiederanpfiff nichts, agierten Nick Baumann und Co weiterhin defensiv diszipliniert und offensiv mit Mut, was sich kurz darauf zu Recht lohnen sollte, bestrafte Dickmann das schnelsener Desinteresse an seiner Person folgerichtig mit jener Vorarbeit, die Marten im Angesicht mit Schlussmann Khan zum viel umjubelten Ausgleichstreffer nutzte. Jetzt war der Bezirksligist gefragt, „Flagge zu zeigen“, doch ohne ihr verletzungsbedingt früh ausgeschiedenes Kreativzentrum namens Tom Lipski wirkten die Gäste auf rotem Rasen spielerisch überfordert gegen ein konzentriertes Defensivkollektiv auf Seiten des Vorjahreszehnten der Kreisklasse 7.
Auch interessante Standardsituationen, wie beispielsweise ein Freistoß in Strafraumnähe nach „Aufräumarbeiten“ durch Sven Oeser am eigenen Sechzehner, verhalfen der Lesse-Equipe nicht zu mehr Torgefahr.
Mit der aufziehenden Gewitterfront wurde es schließlich immer dunkler auf der nicht mit adäquatem Flutlicht gesegneten Spielfläche, was den Germanen in der Nachspielzeit vielleicht die nötige Übersicht nahm, als Kapitän Christopher Maurer auf der linken Seite einwarf und Marius Dickmann als dankbarer Kopfballabnehmer am Fünfereck lauerte. Dass die Flugkurve seines Kopfstoßes nicht gerade physikalisch erklärbar wirkte, interessierte letztlich weder seine Mannschaftskollegen, noch den 18-Jährigen selbst, denn das Leder senkte sich zum 2:1-Siegtreffer, rechts oben in den Winkel – in der vierten Minute der Nachspielzeit!
Der Holstenpokal ist somit um einen Bezirksligisten ärmer, während die VfL-Reserve jetzt auf ihren Zweitrundengegner wartet…

VfL 93 Hamburg II: Oeser – Wigger, D. Frey, Öhlmann, C. Frey – Baumann (90.+2 Harraß) – Marten (72. Yazdani), Strohschein, Kohpmann, Maurer – Dickmann, Trainer: Marco Ritter

Germania Schnelsen II: Khan – Schmugler, Wilken, Pohl, Hosseini Vahad – Schultz, Lenert – Brunkhorst, Lipski (20. S. Lesse), Kepler – Krahl, Trainer: Carsten Lesse

Tore: 0:1 Krahl (33. Schultz), 1:1 Marten (49. Dickmann), 2:1 Dickmann (90.+4 Maurer)

Schiedsrichter: Marc Richter (TSV Wandsetal)

Zuschauer: 30

Samstag, 20. Juli 2013

Spielbericht FTSV Lorbeer Rothenburgsort - VfL 93 Hamburg II

Noch nicht in Spitzenform
Remis an der Marckmannstraße offenbart Schwächen auf beiden Seiten

Nachdem die zweite Mannschaft des VfL 93 in der Vorwoche aufgrund von Personalmangel nicht bei der Drittvertretung von Germania Schnelsen antreten konnte, hatte sie diesmal mit 15 spielfähigen Akteuren genügend Leute im Gepäck, um der Elf des FTSV Lorbeer im Test die Stirn zu bieten.
Herausgesprungen ist dabei ein 1:1-Unentschieden, was in Anbetracht der Tatsache, dass die Gastgeber einen frühen Strafstoß (Thomas Lazer legte Martin Grabener im VfL-Strafraum, 10.) neben das Tor setzten, etwas glücklich erscheint.
Dafür steuerten die Gäste das schönste Tor des Tages bei, erkannte Marius Dickmann, dass Lorbeer-Schlussmann Daniel Henne nicht ganz optimal stand und löffelte er das Leder aus 30 Metern genau links unten ins Eck – das 0:1, direkt nach der Pause!
Dickmann war es auch, der die mögliche Vorentscheidung vorbereitete, doch weil Jeremy Marten aus einem (!) Meter nur die Latte traf (72.), blieb die Partie weiter offen, was sich die Gastgeber, die vor der Partie bereits zwei Stunden in der sengenden Hitze an der Marckmannstraße trainierten, zu Nutze machten. Sven Gehrke versenkte eine Hereingabe von Nico Sanmann in der Mitte mustergültig zum Endstand, der insgesamt übrigens in Ordnung ging. Zwar war man auf Seiten der Borgwegler nicht gerade zufrieden mit diesem Remis gegen den Kreisligaaufsteiger, doch eine Steigerung zum schwachen 3:6 beim Kreisklassenvertreter Barsbütteler SV III war das allemal.
Will man im kommenden Pokalspiel gegen den Bezirksligisten Germania Schnelsen II halbwegs mithalten, muss die Ritter/Böge-Elf allerdings noch zwei Schippen drauf legen.

Tore: 0:1 Dickmann (47.), 1:1 Gehrke (79. Sanmann)

Gelbe Karten: keiner – Lazer, Öhlmann, Marten

Schiedsrichter: Matiejar Shelamzar Nejad (SpVgg Billstedt-Horn, Note 4,5)

Zuschauer: 20

Besonderes Vorkommnis: Wiegelt (FTSV Lorbeer) schießt Strafstoß am Tor vorbei (10. Lazer an Grabener).

Samstag, 8. Juni 2013

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - SC V/W 04 Billstedt 1.D

Über die Flügel ins Endspiel
2:0! St. Pauli-200er knacken Vorwärts/Wacker über die Außen

Sie kommen aus dem Jubeln gar nicht mehr raus. Den Pokalsieg im Finale gegen den ungeliebten HSV (2:1) eingetütet und am Donnerstag darauf dem SVNA im Viertelfinale der hamburger D-Jugendmeisterschaft nach Startschwierigkeiten mit 6:1 den Garaus gemacht, folgte nur gute 62 Stunden später der Einzug ins Endspiel.
Gegen Vorwärts / Wacker Billstedt, das in der vorigen Runde den HEBC 2:0 ausschaltete, war am Brummerskamp Flügelspiel Trumpf.
Über links flankte Finn Ole Becker von der Grundlinie für den mittig einschiebenden Jonathan Bornemann (3.), was Jannis Wieckhoff von der anderen Seite auch probierte. Das Spielgerät konnte hier zwar blockiert werden, doch kam Bornemann trotzdem heran, um aus 14 Metern zu verdoppeln (24.).
An jenem 2:0 war kurz zuvor noch Falk Schmidt vom Punkt (David Osei hatte Becker in der Box gelegt) gescheitert. Der schwache Versuch des sonst so strafstoßsicheren Außenverteidigers wurde zum sicheren Fanggut für den richtig spekulierenden Dominik Dahncke. An der dennoch komfortablen Halbzeitführung änderte dies aber natürlich nichts. Doch Obacht, In Einzelszenen zeigten die Gäste, warum sie heuer noch im Wettbewerb sind. Ganz früh in der Partie musste Leon Schmidt geschmeidig gegen Hendrik Bannach abtauchen (4.), während Abwehrchef Benjamin Lakaie hoch gefährlich per Distanzfreistoß aus 25 Metern (knapp drüber) aufwartete (39.).
So blieben die Ost-Hamburger bis zum Ende in der Nähe der Musik, die aber vor allem dann besonders laut spielte, wenn der Profinachwuchs fix umschaltete.
Ein Paradebeispiel dafür lieferte ein Konter, der über Ridgley Kakari und Lennart Duve die große 3:0-Chance eröffnete, doch Dahnckes Fuß stellte sich dem dynamisch durchgestarteten Robin Kehr in den Weg (52.).
Auch wenn Vorwärts/Wacker zum Ende noch einmal alles für die Endspielteilnahme hineinwarf, gehörte die letzte Doppelchance dem Louca-Nonett, das in Person Duves erneut von einem Flankenlauf des agilen Finn Ole Becker profitierte und nur im knapp verzogenen Abschluss Luft nach oben ließ. Die Fehlentscheidung auf Eckstoß nutzte Kehr im Anschluss an den getretenen Nadj-Standard nicht, denn erneut klärte Dahncke mit dem Fuß. Für den Keeper ein kleines Trostpflaster auf das Aus des großen Meisterschaftstraums, der für St. Pauli wiederum weitergeht. Kontrahent in Dulsberg-Süd wird der FC Türkiye sein, der etwas überraschend den HSV zu Hause niederringen konnte.
Ob auch die Wilhelmsburger über die Flügel zu knacken sind
?

FC St. Pauli 1.D: L. Schmidt – Kakari, Santos Teixeira, F. Schmidt – Wieckhoff, Tokas, Nadj, Becker – Bornemann, eingewechselt: Frankenstein, Kehr, Duve, Trainer: Jonas Louca

Tore: 1:0 Bornemann (3. Becker), 2:0 Bornemann (24. Wieckhoff)

Besonderes Vorkommnis: F. Schmidt scheitert mit Strafstoß an Dahncke (21. Osei an Becker).