Kantersieg und
trotzdem nicht zufrieden
Selbstkritische Hammonen
fertigen FCS-Reserve ab
Nach der 1:3-Niederlage im
Kellerduell gegen Inter Hamburg II musste die Zweitvertretung des FC Schnelsen
auswärts bei der zweiten Mannschaft des VfL Hammonia den nächsten brutalen
Rückschlag in Form eines 1:11 hinnehmen.
Schnell wurde dabei deutlich,
wer das Team war, das in dieser Saison um den Aufstieg spielt, erarbeiteten
sich die Hammonen früh eigene Offensivmomente, was sich erstmals nach sieben
Minuten lohnen sollte, als der bewegliche Erhan Baycuman, von Timo Kunzika lang
geschickt, das 1:0 besorgte. Es war der Auftakt zu einem munteren 47-minütigen
Scheibenschießen, das einzig das zwischenzeitliche 3:1 durch Marc Speer in der
24. Minute unterbrach.
Ansonsten marschierte der VfL
von einem Treffer zum nächsten, wobei man vergeblich nach konstruktivem
Widerstand des Gegners suchte, sodass es mit einem saftigen 6:1 in Pause ging.
Offenbar verpassten neben einigen Personen am Kuchenstand auch die Akteure des
FC Schnelsen den Wiederanstoß. Anders sind die fünf (!) Hammonia-Treffer
innerhalb der ersten neun Minuten des zweiten Abschnitts kaum zu erklären. Den
Anfang machte der diesmal eher zurückhaltende Murat Sen mit einem
Freistoßdoppelpack, bei dem nun auch Schlussmann Andreas Lüder alles andere als
gut aussah, ehe ein feiner Angriff über mehrere Stationen zum ersten Tor von
Matthias Binder führte, woraufhin dieser das 10:1 gleich nachlegte.
Den Schlusspunkt dieses Torreigens
setzte derweil Sen, als er aus dem Rückraum eine abgewehrte Flanke zum Anlass
für einen platzierten Rechtsschuss nahm. Somit kamen die in Eimsbüttel
beheimateten Schnelsener mit dem Endresultat sogar noch recht gut weg,
verschenkten die Gastgeber die letzten 36 Minuten mit substanzloser
Schönspielerei, was Trainer Cevdet Bayraktar auch nicht besonders gefiel:
"Nach dem elften Tor haben wir uns nicht mehr konzentriert und keinen
Fußball mehr gespielt.", kritisierte der Zepterschwinger im Anschluss an
die Partie, die der FCS sogar nur noch zu zehnt beendete, nachdem Benny
Ritzmann für ein hartes Frustfoul an Marcus Priewe den roten Karton vom jungen
und guten Schiedsrichter Mohammad Rahmani sah (60.). Während der FC Schnelsen
jetzt ein spielfreies Wochenende Zeit hat, diesen Tiefschlag zu verdauen, reist
die Hammonia-Reserve am kommenden Sonntag zum Spitzenspiel an die Feldstraße,
wenn dort die vierte Mannschaft des FC St. Pauli zum Tanz um den zweiten Platz
bittet. "Da müssen wir klar besser spielen, als heute. St. Pauli hat
nämlich eine richtig starke Mannschaft.", erklärte Bayraktar abschließend.
VfL Hammonia II: Ruhnau – Gül, Schlepper, Kunzika, Semmler – Kücük,
Sen – Günay, Baycuman, Binder – Priewe, eingewechselt:
Peters, Bajwah, Yüksel, Trainer:
Cevdet Bayraktar
FC Schnelsen II: Lüder – Ritzmann, Ladiges, Appler, Lu – Menge, Speer –
S. Luther, Ewerlin, Ahrens – B. Luther, eingewechselt:
Thiel, Spielertrainer: André Thiel
Tore: 1:0
Baycuman (7. Kunzika), 2:0 Günay (14. Priewe), 3:0 Priewe (23.
Kücük), 3:1 Speer (24. Menge), 4:1 Günay 29. Baycuman), 5:1 Sen (35. Strafstoßtor, Ladiges an Priewe), 6:1 Priewe (38.
Semmler), 7:1 Sen (46. direkter Freistoß), 8:1 Sen (47. direkter Freistoß), 9:1
Binder (50. Sen), 10:1 Binder (53.), 11:1 Sen (54.)
gelbe Karten: Baycuman, Peters – Ladiges, Speer, Ahrens, Appler, S. Luther
rote Karte: Ritzmann (60. grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Mohammad Rahmani (SC Sternschanze, Note 2,5)
Zuschauer: 30