Samstag, 16. April 2016

Spielbericht SC Sternschanze 2.D - SC Wentorf 1.D


„Eisblock“ Sternsdorff behält die Nerven
Strafstoßtor in der Nachspielzeit entscheidet D-Bezirksliga-Krimi

Sollte sich der Rest der Frühjahrsrunde für die 2004er des SC Sternschanze genauso dramatisch gestalten, wie dieses Auftaktmatch gegen den SC Wentorf, dürften die hiesigen Herzkliniken Hochkonjunktur erleben, sicherte ihnen ein Strafstoßtor in der dritten der insgesamt sechsminütigen Nachspielzeit einen 4:3-Erfolg auf eigenem Gelände.
Einen Sieg, den die Schanzer auch deutlich unspektakulärer hätten einfahren können, agierte man trotz diverser Ausfälle (es fehlten unter anderem Kapitän Emilio Schiano und Angreifer Bengt Lais wegen des am selben Tag stattfindenden Zehntelmarathons) spielerisch überlegen, was Lucas Winter (als Passgeber) und Carl Sternsdorff (als cooler Vollstrecker) schnell zu belohnen wussten (2.), ehe man sich plötzlich durch einem Pass aus der Tiefe des Raumes, einen Flankenlauf von Philipp Fuhrmann und den sicheren Abschluss von Leon Rönnau in der Strafraummitte düpieren ließ – 1:1!
Ein Moment der Unachtsamkeit, den Lucas Winter nach einem Abspielschnitzer von SCW-Schlussmann Lennart Wagnitz sofort wieder ausgeglichen hätte, wäre sein unbedrängter Zehn-Meter-Schuss nicht zu einer simplen Rückgabe geworden (10.).
Mit einem echten Mittelstürmertor am Rande der Legalität konnte dies aber von Bruno Dall nachgeholt werden (15.), doch wieder hielt die Freude über die Führung nur kurz, glichen die Gäste mit ihrem besten Spielzug des Tages über sechs Stationen und mit dem eingewechselten Colin Unger als Torschützen erneut aus (21.), bis Bruno Dall auf der anderen Seite im Stile eines Spielmachers die Gasse zu Carl Sternsdorff erkannte und diesen auf die erfolgreiche Reise zum 3:2 schickte (25.).
Mit einem weiteren Torferfolg seinerseits wurde es aber nichts mehr, verzog er nach einem Winter-Zuspiel knapp vor der Kiste (30+2.), was Blau-rot in einem deutlich schwächeren zweiten Abschnitt teuer zu stehen kam, denn auch ein drittes Mal kämpften sich die Gäste zum Gleichstand, sprang das Leder im Dickicht des Strafraumgetümmels zu Mousa Alilo, der es mit rechts und etwas Abfälschungsglück zu seinem sechsten Netzkontakt im Spiel führte (42.).
So war das Drehbuch für einen dramatischen Schlussakt geschrieben und durch Fehlversuche von Lucas Winter (55.) und Bruno Dall (60+1.), sowie Leon Rönnau auf der anderen Seite (57.) weiter zugespitzt, bis Carl Sternsdorff nach einer Aneinanderreihung von blockierten Torschüssen im Strafraum den Überblick behielt und mit links den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielte – dachten alle, doch der indisponierte Victor Flores an der Pfeife hatte etwas dagegen und entschied nach abgewartetem und sogar eingetroffenem Vorteil (Bruno Dall war im Strafraum vom SCW-Fänger gelegt worden) zur Überraschung aller auf Strafstoß für den SCS.
Doch da der Zwölfjährige nicht umsonst für seine stählernen Nerven bekannt ist, wiederholte er sein 4:3 eben halt vom Punkt und besorgte seinen Farben somit den Heimsieg, der nach drei weiteren überstandenen Überminuten Fakt war.
Im kommenden Pokalkracher beim VfL Lohbrügge wird aber vermutlich eine Leistungssteigerung nötig sein, möchte man dort ins Achtelfinale einziehen.

SC Sternschanze 2.D: L. Schmidt – Strobel, J. Schmidt, Grimm – Stahmer, Winter, Scardovelli – Dall, Sternsdorff, eingewechselt: Bertzbach, Rückert, Trainer: Sören Dankert & Knut Kahlbom

SC Wentorf 1.D: Wagnitz – Fuhrmann, Günther, Hahn – Ort, Schnellhase – Peters, Rönnau, Rogowski, eingewechselt: Unger, Alilo, Schlage, Trainer: Jonathan Dehn

Tore: 1:0 Sternsdorff (2. Winter), 1:1 Rönnau (6. Fuhrmann), 2:1 Dall (15. Sternsdorff), 2:2 Unger (21. Rogowski), 3:2 Sternsdorff (25. Dall), 3:3 Alilo (42.), 4:3 Sternsdorff (60+3. Foulstrafstoß, Wagnitz an Dall)

Schiedsrichter: Victor Flores (Eimsbütteler TV, Note 5,5: Wartete nach insgesamt unauffälliger erster Hälfte (in der er bereits grundlos vier Minuten nachspielen ließ) mehr und mehr mit konfusen Entscheidungen, wie dem Strafstoß zum 4:3 (trotz Torerzielung nach Vorteil), auf. Trug zudem einige Fehlinformationen ins DFBNET ein.)

Zuschauer: 43

Freitag, 15. April 2016

Spielbericht SV Werder Bremen 2.C - OSC Bremerhaven 1.C


Salihis Tor-Show bringt frühe Klarheit
Schlusslicht OSC Bremerhaven geht am Weser-Strand baden

Der direkte Show-down folgt zwar erst im Mai, doch das Fernduell zwischen Werder Bremens U14 und der C1 des TuS Komet Arsten ist bereits in vollem Gange.
Während der SC Borgfeld als dritte Spitzenkraft ein Ruhewochenende hatte und die Arstener Union 60 mit einem 8:0-Kantersieg abfertigten, machte es Grün-weiß gar zweistellig.
Allzu hoch war der Schwierigkeitsgrad für Emilio Salihi und Co gegen das Schlusslicht vom OSC Bremerhaven allerdings nicht, wie der Offensivmann früh feststellen sollte, ertunnelte er sich nach sauberem Diallo-Service das schnelle 1:0 (2.), dem er innerhalb der nächsten acht Minuten noch einen lupenreinen Hattrick folgen ließ, da er weder bei einem Trudelball in die Spitze (3.), noch während einer Niefer-Flanke (9.), und erst recht nicht im Zuge eines Eckballes von Hakim Diallo (10.) die nötige Defensivbetreuung der überforderten Gäste erlebte.
Allerdings machten sich auch die Gastgeber kurz der übermäßigen Defensivliberalität schuldig, als man Mika Hechler nur Sekunden nach dem 4:0 zum Ehrentreffer per Abstauber einlud, wodurch die Hübner-Elf nun auch im sechsten Pflichtspiel in Serie nicht zu Null spielte.
Immerhin funktionierte das Spiel in die andere Richtung, erspielte man sich mit klugen Aktionen einige gute Gelegenheiten, wie Nick Woltemades Doppelchance (18.), bei der der Kapitän gleich zweifach etwas leichtfertig an OSC-Schlussmann Kevin Lehmann scheiterte, um es nach einer halben Stunde besser zu machen, als ihn Kaan Er mustergültig von der Grundlinie bediente.
Torjäger des Abends blieb aber Salihi, was dieser kurz darauf mit einem immer länger werdenden Freistoß aus dem linken Halbfeld mit etwas Hilfe des patzenden Torstehers unterstrich – 6:1!
Mit derselben Torlust aus der Pause gekommen, überraschte es nur wenig, dass die eingewechselte 2003er-Leihgabe Timon Widiker, der wie sein Kollege Brian Woschek einen guten Part spielte, mit etwas Hilfe des Querbalkens (37.), Er aus spitzem Winkel (40.) und Woltemade nach einem langen Ball (47.) den Spielstand auf nunmehr 9:1 hochschraubten, bis der Profinachwuchs etwas nachlässig im Abschluss wurde und erst kurz vor dem Ende durch einen dynamischen Kopfball Simon Knüwes (68.) die Zehn-Tore-Marke knackte und damit den Schlusspunkt eines erwartet einseitigen Abends setzte.

SV Werder Bremen 2.C: Gundelach – Hinte, Knüwe, Woschek, Niefer (36. Worschech) – Schütt (49. Niefer) – Becker (36. Westphal), Woltemade (49. Diallo), Diallo (36. Widiker) – Er (47. Becker), Salihi, Trainer: Norbert Hübner

OSC Bremerhaven 1.C: Lehmann – Klappstein, Bedürftig, Kurama, N. von Scheidt – Nowikow – Meyer, Brennecke, El Chagouri, Flint – Hechler, eingewechselt: Bechthold, Jakobi, Assefa, Kujovic, Trainer: Thorsten von Scheidt

Tore: 1:0 Salihi (2. Diallo), 2:0 Salihi (3. Schütt), 3:0 Salihi (9. Niefer), 4:0 Salihi (10. Diallo), 4:1 Hechler (11.), 5:1 Woltemade (30. Er), 6:1 Salihi (32. direkter Freistoß), 7:1 Widiker (37.), 8:1 Er (40. Salihi), 9:1 Woltemade (47.), 10:1 Knüwe (68. Becker)

Schiedsrichter: Niklas Hunold (TuRa Bremen, Note 2: ließ mit seiner angenehm liberalen Zweikampfbewertung viel Spielfluss in einem einfach zu leitenden Spiel zu.)

Zuschauer: 58

Donnerstag, 14. April 2016

Spielbericht SV Werder Bremen 1.D - TuS Schwachhausen 1.D


Schwarz richtet es vom Punkt
Schlechte Chancenverwertung: Werders 2004er machen es unnötig spannend

Nachdem Werder Bremens U12 vorige Woche im Schüttingpokal das Halbfinale klar machte (7:1 gegen BTS Neustadt), ergatterte man sich nun auch in der Liga den Platz an der Sonne, legte man nach dem 6:1-Sieg vom letzten Wochenende (in Borgfeld) ein knappes 1:0, bei dem ein Strafstoßtor von Ricardo Schwarz (8.) zum Sieg gegen die D1 des TuS Schwachhausen langte, nach.
Trotzdem stellten die Gesichter beidseitig mehr Enttäuschung, als Freude dar, schaffte es der SVW mal wieder nicht, mehr Kapital aus einem Meer an Torchancen zu schlagen, während die Schwachhauser mit sich und vor allem dem Schiedsrichter haderten. Schließlich führte ein konsequenter Strafstoßpfiff, nachdem Kapitän Cem Keskin seine Hände gegen Dominik Kasper nicht bei sich behalten konnte, zum Tor des Tages, bei dem Werders Bindenträger das Leder in den rechten oberen Torbereich platziert.
Spielerisch zeigten sich die Gastgeber erwartungsgemäß dominant, doch Szenen wie Keke Topps Lattenschuss mit anschließendem über-Tor-Nachschuss von Elijah Müller (28.) zeigten deutlich, wo die Werderaner dringenden Verbesserungsbedarf haben.
So erspielte und erarbeitete man sich allein in der ersten Hälfte satte sechs Großchancen mit negativem Ausgang, während die Gäste gegen die hoch verteidigende Werder-Dreier-Abwehrkette mit langen Bällen auf Konter setzten, wodurch sich Schlussmann Joel Grimpe auch einmal mit einer ästhetisch wertvollen Flugeinlage auszeichnen konnte (23.).
Nachdem Keke Topp gleich zu Beginn der zweiten 30 Minuten an einer guten Körperabwehr des TuS-Fängers scheiterte, erkämpfte sich der Tabellenachte etwas mehr Spielanteile, als noch in Abschnitt eins, sodass er in diesem mittlerweile von Kampfkraft geprägten Spiel auch häufiger in die gegnerische Hälfte vordrang und durch Can Keskin, der in den Schlusswehen noch eine überzogene Zeitstrafe kassierte, die beste Chance zum Ausgleich bekam, doch rauschte sein Rechtsschuss aus 20 Metern knapp am Gehäuse vorbei (54.).
So tütete das Werle-Nonett den dritten Sieg im dritten Punktspiel der Sommerrunde ein und thront aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber TuRa Bremen (ebenfalls neun Zähler) auf Rang eins der D-Bezirksliga.

SV Werder Bremen 1.D: Grimpe – Eilers, Luchtmann, Ciftci – Mekic, Schwarz – Müller, Topp, Kasper (40. Blume), Trainer: Markus Werle

Tore: 1:0 Schwarz (8. Strafstoßtor, Cem Keskin an Kasper)

Gelbe Karten: Topp – #9, #12

Zeitstraße: Can Keskin (60.+1 Foulspiel + Reklamieren)

Schiedsrichter: Christoph Kluge (Note 5: mit diversen formalen Verstößen: Orte der Spielfortsetzungen stimmten wiederholt nicht, ließ den Werder-Torwart genau wie die Schwachhauser komplett in Schwarz spielen. Der Strafstoß zum 1:0 war hart, aber vertretbar, die Verwarnungen gegen Schwachhauser Spieler (18. & 60.) übertreiben, wodurch die Zeitstrafe gegen Can Keskin (60.+1) hätte umschifft werden können. Mekic wäre für sein taktisches Foulspiel ganz klar zu verwarnen gewesen (47.). Trug im DFBNET einen Spieler als Torschützen ein, der nicht einmal gespielt hat.)

Zuschauer: 40