Schanze mit der „zwölften
Frau“
1:0
– SCS-Frauen mühen sich zum Auswärtsdreier
Nicht
unbedingt begeisternd, aber unterm Strich nicht unverdient setzten die ersten
Frauen des SC Sternschanze ihren dritten Pflichtspielerfolg in Serie und sich
damit erstmalig seit dem ersten Spieltag wieder ins obere Tabellendrittel.
Bei
schönstem Sonnenschein (in Abschnitt zwei beraumte der gute
Ersatzschiedsrichter Can Özkan sogar eine Trinkpause an) schienen die
Schanzerinnen auch den etwas holprigen Pokalauftritt bei UH Adler (für ein
knappes 2:1-Weiterkommen reichte es dennoch) gut verdaut zu haben, diktierte
die Nagel-Elf von Beginn an das Geschehen gegen nicht ganz fokussierte
Harburgerinnen, die dazu früh einem Rückstand hinterherzulaufen hatten.
Außenspielerin
Katharina Giese war es, die einen Abwehrlapsus im HTB-Strafraum geistesgegenwärtig
in die lange Ecke nutzte (6.).
Wären
die Roten doch bloß immer so konsequent gewesen!
So
erspielten sie sich in der Folge immer wieder beste Ausgangspositionen, die
aber teilweise grotesk verschenkt wurden.
Vergebene
Chancen wie Jana Krauses Anschießen der im Eins-gegen-Eins auf der Linie
klebenden Aleyna Cörek (38.) trieben daher nicht nur den eigenen Trainer
draußen in den Wahnsinn, sondern ließen auch dem eigentlich unterlegenen Gegner
ein Hintertürchen zum Punktgewinn offen.
Mit
ihrem schmissigen Distanzschuss, den die aufmerksame Luzie Wattrodt aber
geschwind zur Ecke abwehren konnte, rüttelte Sturmspitze Isabel Garz dann auch
ein wenig an dieser Tür (38.), ehe sie nach dem Seitenwechsel eigentlich gute
Karten hatte, aus halbrechter Position erfolgreicher abzuschließen als es die 18-Jährige
letztlich mit ihrem vorbei zischenden Rechtsschuss tat (54.).
Nicht
viel erfolgreicher: Etje Schröder kurz darauf bei ihrem Versuch, ihr direktes
Weitschusstor aus dem Heimspiel gegen Alstertal / Langenhorn (4:1) zu
wiederholen.
Ansonsten
quälten sich beide Teams durch ein diffuses Spiel mit vielen Ballverlusten auf
beiden Seiten, sodass echte Strafraumszenen kaum noch zustande kamen.
Ein
„wildes Spiel“ mit „wenig Substanz“ beobachtete Schanze-Trainer Heiko Nagel in
Abschnitt zwei. „Da war der Zufall die zwölfte Frau“.
Auch
beim Aufsteiger vermochte der Schachzug, in der Halbzeit die deutlich
präsentere und spielstärkere Nadine Moelter auf die dramatisch unterbesetzte
Torwartposition zu ziehen, den Spielaufbau nicht entscheidend aufzuwerten.
Für
die glänzend aufgelegte Hintermannschaft der Gäste, die stets eine passende
Antwort auf alle Bemühungen der juvenilen Süd-Hamburgerinnen fand, blieb es
somit ein gelungener Auftritt, der letztlich ausreichte, um der gesamten
nagel-Elf trotz einer in der zweiten Halbzeit offensiv zähen Vorstellung ein
wichtiges Erfolgserlebnis zu bereiten.
Beim
B-Mädchen-Pokalsieger von 2015 hofft man indes auf die Rückkehr diverser
unpässlicher Stammspielerinnen und die von Trainer Hartmut Garz, der zurzeit
noch im wohlverdienten Urlaub weilt.
Harburger TB 1. Frauen:
Cörek – Riemann, Kubatz, N. Moelter, M. Dang – C. Wappler, Lesser – Schmans,
Polat, Michaelis – I. Garz, Trainerin: Claudia Moelter
SC Sternschanze 1.
Frauen: Wattrodt – Shiraishi, Christiansen,
König, Mattern – Harzer (73. Hansen), Schröder, Reiß, Giese (78. Laasch) –
Krause, Prill, Trainer: Heiko Nagel
Tore:
0:1 Giese (6. Schröder)
Schiedsrichter:
Can Özkan (Harburger TB, ersatzweise, Note 2: hatte die äußerst faire Partie
als Einspringer jederzeit bestens im Griff.)