Welle stolpert gegen „schwersten
Gegner“
2:3 beim Spitzenreiter – Schanze verschafft
sich Luft im Landesliga-Keller!
So schnell ändern sich die Emotionen. Zuletzt
dauerenttäuscht mit dem Schicksal und der eigenen Chancenverwertung hadernd, war
um 18:50 Uhr Ortszeit plötzlich alles wieder gut. Mit einem konsequenten
Defensivkonzept, eiskalten Abschlüssen und der nötigen Portion Glück entführten
die abstiegsbedrohten ersten Frauen aus dem Schanzenviertel drei überraschende
Zähler vom Vorjahresmeister aus Wellingsbüttel.
Dieser tat sich schwierig, den eng gestaffelten
Defensivverbund der Schanzerinnen spielerisch zu überwinden, sodass sie es mit
Einzelaktionen versuchen mussten. – Im Fall von Hinspiel-Doppelpackerin Emma
Frings brandgefährlich (knapp von halblinks vorbei, 14.)!
Der SCS, im Vorwege von TSC-Coach Andreas Hautz als
„schwerster Gegner der Saison“ lobpreist, bestach dagegen mit einer nicht mehr
gekannten Effektivität.
Kleinen Entlastungsnadelstichen ließ der
Tabellenvorletzte nach etwas mehr als einer halben Stunde die zentral
herausgeschossene Führung folgen, indem die zielgenau von Anna Hatzius
Sarramona bediente Leah Schüller vor dem Tor ebenso präzise flach einschob.
Und es kam noch besser, als Lisa Wiedemann
messerscharf aus dem Zentrum eröffnete, die gestartete Bettina Krebeck passend
querlegte und Leah Schüller wieder konsequent verwertete. – Die Abwehr des
Herbstmeisters einfach mal seziert!
Allerdings waren noch 45 Minuten zu gehen, für die
sich die Grünen einiges vorgenommen hatten. Und bereits in der Vorwoche ließen
die Gäste trotz 4:1 zur Pause noch Körner in Blankenese liegen. Was sprach hier
also gegen die Wende pro TSC?
Gleich die erste Szene nach Wiederanpfiff, erreichte
ein langer Schlag genau die in den Rücken der hoch postierten wellingsbütteler Abwehr
gestarteten Wiedemann, für die es in der Vollendung kein Thema war, die Kugel
noch über die sich nähenderde Torfrau zu bekommen – 0:3!
Das konnten die Pfeilshöferinnen natürlich nur
schwerlich auf sich sitzen lassen.
Die wütende Gegenoffensive folgte, wobei aber weiter
Schuss- (Frings, 50.) und auch das Schiri-Glück (kritischer Strafraumzweikampf
an Rebecca Wisniewski, 54.) fehlten.
Definitiv noch rechtzeitig brachte schließlich Lene
Petersen ihre Farben per Abstauber wieder zurück in die Partie (55.). Nur wo
blieb der Anschlusstreffer?
An Gelegenheiten dazu mangelte es nicht. Jedoch an
zwingenden Abschlüssen, die die sichere Luzie Wattrodt, in Abschnitt eins
übrigens im Glück, dass eine Rettungstat außerhalb ihres Vierecks ungeahndet blieb
(26.), vor unlösbare Aufgaben stellen.
Erst vier Minuten vor Ultimo konnte die eingewechselte
Julia Jäger eine unklare Abwehraktion der Schanzerinnen im Freistoßgetümmel mit
dem Anschluss als gefühlvollen Heber bestrafen.
Irgendwie sollte es bei allem Druck auf das
Schanzen-Tor auch in den zwei Minuten Extrazeit nichts mehr werden. „Ein
sackstarker, voll konzentrierter Auftritt meines Teams! Großes Kompliment an
die Spielerinnen, wie sie den Gegner immer wieder genervt haben und vorne
wirklich eiskalt waren!“, frohlockte Trainer Heiko Nagel, der mit seinen
Umstellungen vor der Partie genau ins Schwarze traf und mit seiner Elf nun plötzlich
sogar von den Abstiegsplätzen auf Rang neun hinaufgesprungen ist.
In den direkten Duellen mit Germania Schnelsen und
Altona 93 ist ferner der schnelle Anschluss ans Tabellenmittelfeld möglich.
Der Meister der Vorsaison setzt derweil seine tabellarische
Kellertour beim Relegationsplatzinhaber in Tornesch fort. – in ungewohnter
Jäger-Rolle (Dritter hinter Walddörfer II und HSV II).
SC
Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Giese,
Bushmann, Willenberg, Overbeck – Krebeck (63. Prill), Reiß, Hatzius Sarramona,
Hansen (73. Shiraishi) – Wiedemann, Schüller (84. Krause), Trainer: Heiko Nagel
Tore:
0:1 Schüller (34. Hatzius Sarramona), 0:2 Schüller (43. Krebeck), 0:3 Wiedemann
(46.), 1:3 Petersen (55. Frings), 2:3 Jäger (86.)
Schiedsrichter:
David Seivani (Hoisbütteler SV, Note 4,5: durch mangelnde Spielnähe oftmals
nicht mit der nötigen Sicht auf kleinere und größere Szenen wie Wattrodts
Handspiel außerhalb des Strafraums (26.).
Zuschauer:
40
Die Tabelle der Frauen Landesliga:
Pl
|
Mannschaft
|
Sp
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Diff
|
Pkt
|
01
|
Walddörfer SV II (N)
|
12
|
9
|
3
|
0
|
36:18
|
18
|
30
|
02
|
Hamburger SV II
|
12
|
9
|
2
|
1
|
51:23
|
28
|
29
|
03
|
TSC Wellingsbüttel II (M)
|
12
|
9
|
1
|
2
|
57:16
|
41
|
28
|
04
|
TuS Appen (Ab)
|
12
|
6
|
2
|
4
|
19:11
|
8
|
20
|
05
|
Harburger TB
|
12
|
6
|
1
|
5
|
30:30
|
0
|
19
|
06
|
FTSV Komet Blankenese
|
12
|
4
|
3
|
5
|
23:26
|
- 3
|
15
|
07
|
Altona 93 (N)
|
12
|
4
|
3
|
5
|
24:30
|
- 6
|
15
|
08
|
TuS Germania Schnelsen (N)
|
12
|
4
|
3
|
5
|
21:36
|
-15
|
15
|
09
|
SC Sternschanze
|
12
|
2
|
3
|
7
|
22:28
|
- 6
|
9
|
10
|
FC Union Tornesch II
|
12
|
2
|
3
|
7
|
21:33
|
-12
|
9
|
11
|
Bramfelder SV (Ab)
|
12
|
2
|
2
|
8
|
15:29
|
-14
|
8
|
12
|
HSV Barmbek-Uhlenhorst (Ab)
|
12
|
1
|
2
|
9
|
12:51
|
-39
|
5
|