Sonntag, 14. April 2019

Spielbericht SC Sternschanze 1. Frauen - HSV Barmbek-Uhlenhorst 1. Frauen

Halbes Dutzend für den Landesligaverbleib
6:0 gegen BU – (noch-)Nagel-Elf sichert die Klasse

Dreimal mussten die ersten Frauen des SC Sternschanze zuletzt teils höchst unglücklich den höher platzierten Gegnerinnen zum Sieg gratulieren, nun gab es gegen das Schlusslicht aus Barmbek-Uhlenhorst wieder eigene Positivschlagzeilen zu vermelden.
Gleich mit 6:0 endete das Heimspiel, das für die Schanzerinnen sofort unter Kontrolle hatten. Strukturierte Angriffszüge wie jener, der Nuray Hill nach einer knappen Viertelstunde in günstige Schussposition brachte (Rettungstat Claudia Fast), sahen die Schaulustigen an diesem eisigen April-Vormittag aber zunächst selten.
Zur Führung langte es dennoch, indem Lisa Wiedemann auf halblinks ein Hill-Zuspiel erlief und im Fallen das 1:0 markierte (21.).
Ende der nach wie vor stückwerkartigen ersten Hälfte entschädigte wieder Wiedemann mit einem fulminanten Distanzgeschoss, das elegant zum 2:0 hineinsegelte und damit den Halbzeitstand herstellte.
Und BU? Das kam auch nach dem nötigen Pausentee nicht auf einen grünen Zweig. Wo man bei den Auswärtssiegen in Schnelsen (3:2) und Altona (2:1) bravourös dagegenhielt und selbst Abschlüsse erarbeitete, blieb der Oberligaabsteiger diesmal vieles schuldig, was den Abstiegskampf ausmacht.
Gut für den diesmal im druckvolleren 4-3-3-System aufgestellten SCS, der nach einer Stunde bereits alles klarmachte. Natürlich abermals durch Lisa Wiedemann, die sich bei Katharina Gieses Flanke nicht zu schade war, auch einmal die Pieke zu bemühen.
Eine Angriffswelle nach der anderen rollte fortan auf das Tor der Gelb-blauen zu, wodurch auch Nuray Hill gutes Stürmerinnenfutter erhielt. Die Kugel wollte in ihren Aktion aber partout nicht ins Tor! Sogar aus nur einem Meter vermochte es nicht gelingen (66.).
Den richtigen Torinstinkt bewies dagegen die eingewechselte Janine Böst, die mit ihrem Abstauber auf 4:0 erhöhte (83.), um kurz darauf einer Wiedemann-Hereingabe hinterher zu grätschen. Schiedsrichter Rainer Kühl (Germania Schnelsen), der in diesem einseitigen Match kaum gefordert war, schrieb den Treffer der 18-jährigen Wiedemann gut, die damit ihren persönlichen Viererpack perfekt machte.
Wäre da noch die unglückliche Sturmpartnerin, die es doch bitte auch noch schaffen sollte. Durch Wiedemanns Solo, auf links und Katharina Gieses geschicktes Durchlassen vorbereit, setzte Hill schließlich doch noch den späten erfolgreichen Schlusspunkt hinter ihren nun nicht mehr ganz gebrauchten Tag und den souveränen 6:0-Erfolg ihrer Farben, die jetzt offiziell vorzeitig den Landesligaverbleib sicher haben. Nach der gruseligen Hinrunde mit nur sechs Zählern aus elf Spielen, ein ordentliches Resultat für den Dauerbrenner der Frauen Landesliga (achte Saison in Folge), der im kommenden Jahr einen neuen Trainer an der Seitenlinie stehen haben wird. Bereits im Februar hatte Heiko Nagel seinem Team eröffnet, nach 17 langen Jahren aus privaten Gründen ab Sommer nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Die weiterhin von Stefan Möller gecoachten Langenfort-Kickerinnen können sich dagegen langsam auf eine Saison in der Bezirksliga vorbereiten.

SC Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Giese, Fiedler, König, Mattern (55. Busmann) – Rzadtki, Schröder, Hatzius Sarramona (63. Reiß) – Krause (62. Böst), Hill, Wiedemann, Trainer: Heiko Nagel

Tore: 1.0 Wiedemann (21. Rzadtki), 2:0 Wiedemann (40.), 3:0 Wiedemann (58. Giese), 4:0 Böst (83.), 5:0 Wiedemann (84.), 6:0 Hill (89. Wiedemann)

Schiedsrichter: Rainer Kühl (TuS Germania Schnelsen)

Zuschauer: 25

Freitag, 12. April 2019

Spielbericht SV Werder Bremen 1.C - VfL Wolfsburg 1.C

Werder nutzt wolfsburger Dilemma
„Wölfchen“ 4:0 verjagt: Osterdeichler springen an die C-Regionalliga-Spitze

Ein (vorerst) neuer Primus in der C-Regionalliga!
Durch einen klaren wie überzeugenden 4:0-Erfolg über den VFL Wolfsburg zogen Werder Bremens 2004er einstweilen am zuvor punktgleichen Spitzenreiter Hannover 96 vorbei. Zu ungewohnter Freitagnachmittagszeit allerdings keine gigantische Nummer, hatten die Grün-weißen gegen personell angeschlagene Wölfe (es fehlten u.a. Mattes Hansen, Jannick Wolter und Sean Busch) schon im Vorfeld beste Karten. Diese spielten sie dann auch von Beginn an mit Überzeugung aus. Passend zum wolfsburger Dilemma leitete ein Torwartfehler die erste Niederlage nach 8 ungeschlagenen, ja sogar gegentorlosen Spielen ein. Yusuf Ertens hoher Ball von Linksaußen vermochte Schlussmann Flynn Schönmottel nicht richtig zu fassen zu kriegen, sodass auch sein verzweifeltes Nachfassen vergebens blieb. Mit viel Selbstbewusstsein beschäftigte Werder die improvisierte VfL-Defensive, die sich glücklich schätzen konnte, dass Dominik Kasper das nahezu leere Tor wegen Rücklage nicht traf (14.) und Keke Topp als Eingestarteter einen flachen Erten-Freistoß nicht nach Wunsch erwischte (16.).
Einen weiteren guten Standard Ertens später (knapp drüber, 27.), fand der Außenspieler sein Glück erneut in einer Hereingabe, die dank spannender Flugkurve und der Hilfe des Innenpfostens das umjubelte 2:0 bedeutete. Ein Fleißbienchen verdiente sich sich dabei auch Liam Kümmritz für seine technisch starke Vorarbeit, bevor er den Mitspieler an der Linie kurz bediente.
So unterschiedlich können die Stimmungslagen auf dem Spielfeld sein. Kurz zuvor gesellte sich nämlich der von Ricardo Schwarz abgegrätschte Linus Beith ins ohnehin gut gefüllte Lazarett der frustrierten Autostädter.
Und als wenn das alles noch nicht reichte, verpasste ihnen ein höchst umstrittener Foulstrafstoß, der eher auf Mika Neys fehlende Rutschfestigkeit zurückzuführen war, den nächsten Tiefschlag. Denn so eine Möglichkeit lässt sich Keke Topp vom Punkt nicht nehmen - 3:0 nach 42 Minuten!
Und weiter ging der Werder-Spaß, den im Fall von Yusuf Erten, diesmal im Strafraum, nur der Querbalken bremste (47.).
Immerhin sendete Mohamed Abdallas Außennetz-Versuch ein Lebenszeichen der schiffbrüchigen Wimmer-Elf, die dem Ehrentreffer heuer nur durch einen flüssig vorgetragenen Angriff über Matthew Meier näher kam. Der baumlange Mio Backhaus verkürzte den Winkel gegen Felix Brunner aber ebenso fachgerecht wie er zur Ecke abwehrte (61.).
Sein Gegenüber hatte da einen deutlich unschöneren Tag, dessen Frustrationslevel eine unfreiwillige Ping-pong-Aktion mit Dominik Kasper, im Anschluss an Fabio Chiarodias Querpass, zum 4:0-Endstand, weiter steigerte.
Ein trotz einer insgesamt weniger zielstrebigen zweiten Hälfte verdientes Resultat, das am Weserstrand weiter auf die Meisterschaft hoffen lässt.
Der nun überflügelte Konkurrent aus Hannover wird den Fehdehandschuh durch den etwas zerpflückten Spielplan der Liga derweil erst am Ostermontag aufnehmen, wenn es aus der niedersächsischen Landeshauptstadt, parallel zu Werders Ausflug nach Flensburg, gen Lübeck geht. Doch Vorsicht, auch die Zweitligaclubs aus Hamburg lauern noch dicht dahinter!

SV Werder Bremen 1.C: Backhaus – Ney, Jaschke, Chiarodia, Erten (55. Müller) – Tepe (55. Acquaah) – Kümmritz, Schwarz (62. Kozica), Kasper – Topp (48. Dietz), Abbey, Trainer: Björn Dreyer

VfL Wolfsburg 1.C: Schönmottel – Boateng (48. Mock), Höppner, Eckhardt, Thompson – Beith (21. Wojtowicz), Brunner, Meier, Homann (48. Becovic) – Abdalla, Reimann, Trainer: Christian Wimmer

Tore: 1:0 Erten (5.), 2:0 Erten (28. Kümmritz), 3:0 Topp (43. Foulstrafstoß, Ney), 4:0 Kasper (54. Chiarodia)

Gelbe Karten: Schwarz – Meier, Eckhardt

Schiedsrichter: Alexander Jahn (TSG Ahlten, Note 3,5)

Zuschauer: 87

Sonntag, 7. April 2019

Spielbericht TuS Appen 1. Frauen - SC Sternschanze 1. Frauen

Wie in den Vorwochen
SCS-Frauen halten mit – verlieren aber wieder gegen ein Topteam

Zum dritten Mal in Folge bekamen es die ersten Frauen des SC Sternschanze mit einem Aufstiegskandidaten zu tun – zum dritten Mal in Serie zogen sie dabei mit nur einem Törchen Unterschied den Kürzeren.
Diesmal erwischte es die Nagel-Elf in Appen, wo man mit dem ungewohnten Naturrasengeläuf überraschend gut zu Fuß war.
Auf dem Maximalmaße messenden Spielfeld zeichnete sie sich durch hohes Pressing aus, mit dem sie es ihren Gegnerinnen häufig schwierig machten, den Ball geordnet aus der eigenen Hälfte zu spielen. Wilde Querschläger und abgefälschte Bälle flogen daher nicht selten durch den appener Strafraum. Ebenso wie Schlussfrau Katharina Kaube, die im Duell mit Leah Schüller die wichtige Null früh zur Ecke verteidigte (6.).
Echtes Nervenbalsam trugen die Gastgeberinnen wenig später in Form der leicht überraschenden Führung auf, als Michelle Rückert mit Überzeugung in den Rücken der umgebauten Innenverteidigung startete und die Kugel routiniert vor Luzie Wattrodt in die lange Ecke schob (9.).
Am optischen Eindruck änderte dies allerdings nicht viel. Nur blieb das Heimteam das konkreter, wenn es um Torabschlüsse geht, hatte sich Wattrodt gegen Julia Trabes Versuch lang machen müssen (21.).
Auch mit körperlicher Herangehensweise gelang es Stück für Stück besser, den SCS vom eigenen Tor wegzuhalten. Im Fall der in der Vorwoche beim Kreisligaspiel der zweiten Frauen des Feldes verwiesenen Daniela Runge definitiv zu wüst. Die zwingende Verwarnung blieb jedoch – genau wie die Torgefahr bei guter Position für eine schöne Hereingabe – aus (40.).
Nach etwas mehr als einer Stunde hätte wieder Julia Trabe das Nervenkostüm ihrer Farben mit dem 2:0 beruhigen können, wäre ihr in der Hektik des Strafraums nicht das Quäntchen Zielgenauigkeit abhandengekommen. Lara Casper hatte mit ihrem Flankenlauf zuvor Sophie Plautz am zweiten Pfosten bedient.
Brachte viel Schwung in die Partie: Jana Krause.
Schanze, das sich schleunigst von letzten Restrisiken in puncto Klassenerhalt befreien will, konnte somit noch einmal zu einer fulminanten Schlussoffensive ansetzen, wobei das Runde aber einfach nicht hinter den Kreidestreifen wollte. Ein rettender Abwehrfuß machte gegen Leah Schüller einen Absprachefehler bei einer hohen Hereingabe wieder wett (68.), während Katharina Giese die Topchance des Spiels per Kopf nach exakter Krause-Flanke über das Tor vergab (88.).
Das nahezu leere Tor brauchte mit dem Abpfiff Lisa Wiedemann nur noch aus zentraler Position zu treffen, doch der mit dem Rücken zur Szene postierte Schiedsrichter pfiff die Partie ab, während ein völlig missratener Abschlag vor den Füßen der frei einschussbereiten Schanzerin landete.
Eine Szene, die die letzten drei Auftritte des Tabellensiebten jeweils gegen Topteams der Liga irgendwie passend illustrierte: Nah dran, aber am Ende fehlte immer ein einziges Tor.

SC Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Fiedler, König, Wiedemann, Engel (73. Rzadtki) – Giese, Schröder, Hatzius Sarramona, Hansen (73. Mattern) – Schüller (69. Krause), Hill, Trainer: Heiko Nagel

Tore: 1:0 Rückert (9.)

Schiedsrichter: Julian Kelle (SV Halstenbek-Rellingen, Note 4: übertrieb es in einem eigentlich soliden Auftritt zu weilen mit seiner sehr liberalen Linie bei Stoßvergehen, D. Runge wäre zwingend für ihr Einsteigen zu verwarnen gewesen (40.), agierte mit dem Timing seines Schlusspfiffs (Großchance SCS) ebenso unglücklich wie mit der Tatsache, nicht bemerkt / kontrolliert zu haben, dass der Spielbericht TuS Appens vor, sowie auch während des Spiels nicht freigegeben war.)

Zuschauer: 15