Schwere
Beine – leichte Beute
Geschaffte Eintracht-2008er gehen gegen
Schanze 3:9 baden
Drei Tage lang ackerte die E1 Eintracht Norderstedts
hart für ihre angepeilte Teilnahme an den Play-offs der hamburger E-Jugendmeisterschaft
und dann kam der SC Sternschanze und vermöbelte die 13 müden Eintrachtler über
zweimal 35 Minuten zu acht mit 9:3.
Zu Beginn machten es die Dunkelblauen noch mit
Schwung, setzten die Schanzer früh unter Druck und zwangen sie so zu kleinen
Fehlern, die sie sofort zu raschem Direktspiel nutzten. Nur der Abschluss wollte
noch nicht passen. Norderstedts beste Schusschance vereitelte Theo Spöhrer gegen
den aus 14 Metern draufhaltenden Joshua Laude (5.).
Von links nach innen gezogen, beendete Marko Riesner
die Torlosigkeit mit seinem Treffer oben rechts (12.), doch nun kamen auch die
gestreiften Gäste, insbesondere in Person von Friedrich Bender, langsam in
Fahrt. Einen eigenen Ballgewinn am Strafraum konnte die Allzweckwaffe noch nicht
gezielt nutzen (bekam die Hüfte nicht mehr herum, 19.), einen Konter, wenig
später aber schon. Cool schob er das Ei vor Sam Schaper ähnlich in die lange
Ecke wie Marlon Kehr, der auf der anderen Seite durch einen Querschläger zur
erneuten Führung eingeladen wurde (26.).
Gerne hätten die Gastgeber mit ihrem üppigen Kader 60
Minuten auf dem Neunerfeld gespielt, der übliche Kleinfeldaufbau war heuer
jedoch schon Belastung genug, denn fortan agierte fast nur noch ein Team,
nämlich der SCS, der sich clever von hinten herauskombinierte und so den
Außenpfostenschuss Friedrich Benders einleitete, ehe Julius Ahrens günstig für
den Abstauber stand – 2:2!
Eine vergebene Bender-Großchance später, war der Spielstand
durch ebenjenen Akteur mit der Nummer 17 schließlich gedreht. Seinem
Gewaltschuss wollte sich auch die Unterkante der Latte nicht entgegenstellen
(29.).
In Abschnitt zwei sollte das Übel des Güse-Septetts
dann gnadenlos seinen Lauf nehmen. Friedrich Bender mit der Hacke (39.),
Joaquin Herrera Sarria als Verwerter seines eigenen parierten Rechtsschusses
(45.) und Oscar Hiddemann, der vor der Halbzeit noch am Querbalken scheiterte,
stellten binnen neun Minuten auf 2:6, dem immerhin Joshua Laude etwas Zählbares
entgegensetzte. Sverre Schilling hatte den „36er“ zuvor passend in Szene gesetzt
(50.).
Ansonsten dominierten auch in der Schlussphase weiterhin
die deutlich frischeren Schanzer, die trotz nur einem Mann auf der Bank mächtig
Betrieb machten und immer wieder zu besten Abschlusssituationen kamen. Einen
Lieblingsort dafür fand Julius Ahrens, wie er mit einem Doppelpack unter Beweis
stellte: die Linksaußenposition, von wo das Goldfüßchen einmal aus dem Spiel
heraus (56.) und dann noch einmal per immer länger werdendem Freistoß (64.) ins
Schwarze traf.
Zwischendurch belohnte sich der einmal mehr emsige
Oscar Hiddemann (erneut an den Querbalken, 61.) mit dem persönlichen
Doppelpack, indem sich der Torschütze zum 2:6 und 3:8 die Kugel überlegt im
Strafraum zurechtlegte, bevor er sie kontrolliert mit rechts versenkte.
Schanze, das an diesem warmen Ostersonnabend gar noch
den einen oder anderen Hochkaräter liegen ließ, bestätigte somit die starke
Mannschaftsform, während die Segeberger in Zukunft vielleicht zweimal darüber
nachdenken, welches Kaliber von Gegner man sich nach einer harten
Trainingsperiode einlädt.
Eines haben die Eintracht-Jungs wenigstens im Spiel gelernt:
Einen am Boden rollenden Ball sollte man lieber nicht per Kopf zum Torwart
zurückspielen. Zumindest nicht, wenn ein regelkundiger Schiedsrichter wie
Gerhardt Schulz-Greco in gewohnt kommunikativer Weise am Werk ist. Den indirekten
Freistoß für diesen Versuch der Umgehung der Rückpassregel jagte Theo Spöhrer indes
knapp über das Gehäuse von Sam Schaper, der heuer der Beste seines erschöpften Teams
war.
SC
Sternschanze 1.E: Spöhrer – Ebel, Zurhold, Hiddemann –
Bender, Herrera Sarria, Ahrens, eingewechselt:
Specht, Trainerin: Viola von
Düsterlho
Tore:
1:0 Riesner (12.), 1:1 Bender (21.), 2:1 Kehr (26.), 2:2 Ahrens (27. Bender),
2:3 Bender (29.), 2:4 Bender (39. Herrera Sarria), 2:5 Herrera Sarria (45.
Hiddemann), 2:6 Hiddemann (48. Herrera Sarria), 3:6 Laude (50. Schilling), 3:7
Ahrens (56.), 3:8 Hiddemann (64. Herrera Sarria), 3:9 Ahrens (65. direkter Freistoß)
Schiedsrichter:
Gerhardt Schulz-Greco (Eintracht Norderstedt, Note 2,5)
Zuschauer:
25