Sonntag, 13. August 2023

Spielbericht SC Union 03 - SC Victoria Hamburg IV

Unions alte Männer richten´s
Irrer Zock im Lunapark! Ex-Oberliga-Kicker entscheiden den Schlagabtausch

Kreisliga in ihrer spektakulärsten Form hatte am Sonntagnachmittag die Staffel 4 mit dem Duell Union 03 gegen Victoria IV zu bieten. Tore, Technik und alte Hasen, die dem Spiel eine ganz eigene Note verpassten.
Kaum hatte Alterspräsident Claus-Dieter Köhler (76) die Partie bei feinster Sommersonne angepfiffen, freute sich Union über das 1:0, das der richtig eingestartete Antonio Embalo Avila aus spitzem Winkel besorgte (4.). Für das passende Zuspiel hatte der mittlerweile 35-jährige Jaques Rodrigues Oliveira gesorgt. Ein Name, der jedem Kenner des Oberligageschehens noch ein Begriff ist. So auch Ali Arslan, der das zweimal von Embalo Avila verpasste 2:0 (11. & 14.) im Slalomkurs durch den Vicky-Strafraum kurzerhand nachholte (20.).
Im Gegenzug wachten nun auch die bis dahin zu passiven Gäste auf, was sich sofort bezahlt machen sollte. Paul Trier Thiele bediente Jonas Ziemann und schon war der sauber herausgespielte Anschlusstreffer gefallen (21.).
Vicky jetzt mit Vorteilen – vor allem, wenn es über den technisch beschlagenen Furkan Aydin ging. Ein unwiderstehliches Dribbling in der Gefahrenzone führte nur knapp nicht zum 2:2, das auch ein Trier Thiele-Freistoß, den Martin Meier sehenswert aus dem Winkel fischte, nicht herbeiführte (31.). Dafür war der 18-jährige Trier Thiele, der wie einige seiner ebenfalls jungen Mitstreiter aus der eigenen Jugend stammt, bei einem F. Aydin-Freistoß mustergültig zum 2:2 zur Stelle (36.). Einen Ballverlust Unions bestraften Ziemann und Torschütze F. Aydin kurz vor dem erfrischenden Pausengang gar zur 2:3-Wende in Altona-Nord (44.).
Gut was los, hier und es wurde noch wilder! Den Anfang machte Embalo Avilas Alu-Treffer (47.), dem kurz darauf das 3:3 durch ein Duett der Ex-Oberligacracks folgte (49.). Rodrigues Oliveiras Freistoß nutzte Arslan gekonnt, um nach einem langen Ball des eigenen Torwarts und einer Ablage Embalo Avilas die Führung zurückzuholen (51.).
Zuvor war es Torsteher Meier, der mittels eines Klassereflexes gegen Ziemann Gegentreffer Numero vier vereitelte (50.).
Weiteres Futter bekam das unaufhörliche Rauf und Runter zur vollen Stunde, als F. Aydin Livio Pratis Anspiel elegant mitnahm und mit rechts versenkte – 4:4!
Kurz nahm sich der Fight auf dem Jahnplatz 3 eine Offensivpause – dann ging es noch einmal so richtig rund! Hoch landete das Runde bei Rodrigues Oliveira, kurze Ablage auf Arslan und Union war wieder vorne (77.). Gleiches Muster 120 Sekunden später: Lange Suppe auf Rodrigues Oliveira, dieser mit dem Service und Fünferpacker Arslan mit links zum 6:4. Einleitendes Element auch hier erneut Torsteher Meier, der neben einem entschärften Kopfball gegen Noah Kuegah (81.) auch gleich die nächste Torbeteiligung beisteuerte. Abermals longline erreichte der erfahrene Schlussmann seine Ü30-Kollegen, die diesmal mit getauschten Rollen auf nunmehr 7:4 erhöhten (86.).
Fragwürdig blieb dabei das naive Abwehrverhalten der Gelben, den es bis zum Ende nicht gelang, sich auf das simple Umschaltmuster auf dem kurzen Kunstrasen einzustellen. Folgerichtig klingelte es zu Beginn der fast achtminütigen Nachspielzeit ein weiteres Mal im Rahmen einer Langstreckeneröffnung. Arslan schirmte die Kugel trotz Ziehen und Zerren des Gegenspielers eiskalt ab, sodass der eingewechselte Maksym Akimkin den quergelegten Ball zum 8:4-Jokertor einschieben durfte (90.+2).
Ein letztlich etwas zu hohes Lehrgeld, das Vicky gegen die abgezockten Unioner mit deren Fraktion aus der Alten Herren zu zahlen hatte. Der SCU bewahrte dagegen seine weiße Weste und steht mit zwei Siegen aus zwei gespielten Duellen punktgleich mit fünf weiteren Kontrahenten auf Rang vier.

Tore: 1:0 Embalo Avila (4. Rodrigues Oliveira), 2:0 Arslan (20.), 2:1 Ziemann (21. Trier Thiele), 2:2 Trier Thiele (36. Aydin), 2:3 Aydin (44. Ziemann), 3:3 Arslan (49. Rodrigues Oliveira), 4:3 Arslan (51. Embalo Avila), 4:4 Aydin (60. Prati), 5:4 Arslan (77. Rodrigues Oliveira), 6:4 Arslan (79. Rodrigues Oliveira), 7:4 Rodrigues Oliveira (86. Arslan), 8:4 Akimkin (90.+2, Arslan)

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (TuS Hasloh)

Zuschauer: 35


Einer der Union-Faktoren: Jaques Rodrigues Oliveira

Samstag, 12. August 2023

Spielbericht HEBC III - SC Sternschanze III

Auswärts fühlt sich Schanze wohl
Müdes Derby geht an die „Auswärtstäter“ aus dem Schanzenviertel

Mit satten 51 Toren verwöhnte die Kreisliga 4 ihre Zuschauer in den acht Partien des dritten Spieltags – nur eines davon bekamen die Anwesenden im Duell der Drittvertretungen zwischen dem HEBC und dem SC Sternschanze geboten.
Bei der hohen Fehlerquote auf beiden Seiten auch kein großes Wunder.
Selten war es den Teams gelungen, einmal geordnet nach vorne zu spielen, sodass Strafraummomente als Mangelware zu deklarieren waren. Schanze wartete zweimal mit Max Bachmann auf, der erst unter Druck verfehlte (18.), um im zweiten Anlauf das Nachsehen gegen eine schöne Fußabwehr von Bela Krebs-Göttmann zu haben (30.).
Auf der anderen Seite verpasste Ayke Yesiltac eine dynamische Vorarbeit Luis Sauers aussichtsreich um Haaresbreite (23.).
Es sah nach einem torlosen Pausenstand aus, doch dann gelang dem defensiv tadellosen Paul Morlock der lange Ball in die Spitze zum just gestarteten Yunis Abdalla, den zwischen den lilanen Innenverteidiger und vor deren Schlussmann in die linke untere Ecke abschloss – 0:1 (42.)!
Auch im zweiten Durchgang blieb es eine eher zähe Angelegenheit im Nachbarschaftsduell, das ein parierter Kopfball des bei den Gästen eingewechselten Benjamin Schlötcke um einen Höhepunkt bereicherte (47.).
HEBC ließ derweil durch Ayke Yesiltac eine Freistoßposition, knapp vor dem Sechzehner, mit einem Schuss ins Menschenpulk unbefriedigend liegen (59.).
Konkreter wurde es da bei einer Schusschance für Thomas Ritschel, der eine Leonhardt-Verlagerung schön mitnahm, um dann aber am abwehrenden Pablo Hermoso Y Dorau zu scheitern (70.).
Aus einem schwach geklärten Einwurf heraus kam kurz darauf erneut Yesiltac zum abgefälschten, den wieder der aufmerksame Schanzen-Tormann entschärfte (73.).
Auch eine Strafraum-Doppelchance in der Schlussphase (81.) vermochte den Bemühungen der Böhling-Elf nicht zu Zählbarem verhelfen. Die Punkte gingen an den personell etwas urlaubsgebeutelten SCS, bei dem deshalb mit Ebubekir Kutun und Philipp Rohde zwei alte Recken mit vereinsinternem Kultstatus noch zur Absicherung des wettbewerbsübergreifend vierten Auswärtssiegs in Folge (der Zweite in der Liga) aufs Feld kamen.

Tore: 0:1 Abdalla (42. Morlock)

gelbe Karten: Ahrens, Yorke, Ganitis – Kähler

Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 30


Foto: Arthur Schreiber

Spielbericht Farmsener TV II - SC Condor Hamburg III

Auf Negativrekordkurs
Nächste zweistellige Schlappe für mau besetzte FTV-Reserve

0:13 gegen den TSV Wandsetal, 1:19 in einer Halbzeit (zur Zweiten war man nicht mehr angetreten) bei der VSG Stapelfeld II und auch im dritten Match der noch jungen Saison gab es für die neu formierte Zweitvertretung des Farmsener TV kräftig auf die Mütze.
3:19 endete das skurril anmutende Derby gegen den SC Condor III.
Das Elend im Duell der Vereine vom Berner Heerweg hatte bereits nach 78 Sekunden erste Formen angenommen, als Pascale Weber seinen ersten von insgesamt vier torbringenden Eckstößen genau auf den Kopf des aufgerückten Pascal Brückner zirkelte (2.).
Eine Kombination, die innerhalb der ersten 25 Minuten zwei weitere Male ideal zusammenspielte (15. & 25.). Doch auch aus dem Spiel heraus gelang es dem SCC, seiner Überlegenheit in allen Belangen statistischen Wert zu verleihen, wie Philipp Hechts 0:2 nach korrekter Vorteilsauslegung unter Beweis stellte (6.).
Der überforderte FTV wehrte sich unterdessen im Rahmen seiner Möglichkeiten und verkürzte durch Mohamed Abdallah Hosieny in einem Umschaltmoment, den Kapitän Enes Cabuk mit einem eröffnenden Ball auf Ibrahim Yamba kreierte, auf zwischenzeitlich 1:3 (17.).
Die Raubvögel präsentierten sich bis zum Pausenpfiff weiter zielstrebig und gefielen mit gradlinigem Passspiel in die Spitze. Kevin Cyglicki vom Strafstoßpunkt (29.), Laurens Haase (32., 36. & 37.), Nico Bodenstedt (35.), P. Weber (Foulstrafstoß, 41. & 42.) und noch einmal Hecht (45.) machten das Dutzend schon zur Pause vollständig.
Etwas fahriger gestaltete sich Condors Auftritt in den zweiten 45 Minuten, deren Torreigen Yambas zweites Saisontor zum 2:12 verdientermaßen eröffnete (52.). Die schnelle – wie haltbare – Antwort von Nico Harms aus 20 Metern schaffte aber gleich wieder Tatsachen für den Sportclub, dessen weitere Treffer Cyglicki (63. & 77.), Hecht (69.), Haase (70.), Gottwald (75.) und der eingewechselte Calvin Schütz (85.) erzielten.
Für das personell sogar aus der spielfreien ersten Herren aufgestockte Kellerkind netzte Yamba auf Steckpass Cabuk immerhin ein weiteres Mal ein (67.), sodass man wenigstens in dieser Statistik keinen alleinigen Negativwert in der Kreisliga 8 aufweist. Lediglich vier Tore waren bislang auch der Zweiten des Barsbütteler SV erst gelungen.
Fraglich nur, ob dies ausreichend ist, um die Motivation im ohnehin extrem dünnen Kader der Elf um Cabuk aufrecht zu erhalten. Die Spatzen pfeifen in Hamburg Nord-Ost jedenfalls den Begriff „Mannschaftsabmeldung“ von den Dächern…

Tore: 0:1 Brückner (2. P. Weber), 0:2 Hecht (6. Cyglicki), 0:3 Brückner (15. P. Weber), 1:3 Abdallah Hosieny (17. Yamba), 1:4 Brückner (25. P. Weber), 1:5 Cyglicki (29., Strafstoßtor, Dag an Gottwald), 1:6 Haase (32. P. Weber), 1:7 Bodenstedt (35. P. Weber), 1:8 Haase (36. Hecht), 1:9 Haase (37. Hecht), 1:10 P. Weber (41., Strafstoßtor, Abdallah Hosieny an Cyglicki), 1:11 P. Weber (42. Bodenstedt), 1:12 Hecht (45. Haase), 2:12 Yamba (52. Abdallah Hosieny), 2:13 Harms (53. Lenuck), 2:14 Cyglicki (63. Haase), 3:14 Yamba (67. Cabuk), 3:15 Hecht (69. Brückner), 3:16 Haase (70. Hecht), 3:17 Gottwald (75. Brückner), 3:18 Cyglicki (77. Haase), 3:19 Schütz (85. Haase)

Schiedsrichter: Sven Reinhart (SC Eilbek)

Zuschauer: 35








Freitag, 11. August 2023

Spielbericht TuS Appen - TV Haseldorf

TuS Appen punktet in Unterzahl
TV Haseldorf kann frühen Feldverweis im Spitzenspiel nicht nutzen

Gleich von mehreren Serien musste sich die Elf des TuS Appen zur Eröffnung des dritten Spieltags der Kreisliga 1 verabschieden – der eine im Spitzenspiel gegen den TV Haseldorf ergatterte Zähler kann sich letztlich dennoch sehen lassen!
Anderthalb Halbzeiten hatte man schließlich dem Nachteil der Unterzähligkeit zu trotzen, nachdem Außenverteidiger Finn Warncke unglücklich als stolperndes Hindernis des sonst aussichtsreich von Dannen gezogenen Nikolai Kardewicz agierte (23.). Schiedsrichter Julius Wessendorf (TuRa Harksheide) wusste, was zu tun war: Rote Karte wegen einer Notbremse!
Bis dahin lief es durchaus nach Gusto der Heimelf, die vorzugsweise über die rechte Seite heranrollte und TVH-Fänger Lennart Jotter in Person von Phil Schawaller zum Eingreifen animierte (4.). Justin Heysel gelang es im Konter (der für die Kreisliga überqualifizierte Lev Meesenburg verhinderte zunächst gegen den Haseldorfer Jonas Broberg das 0:1), das Spielgerät zwischen die Stangen zu bugsieren, nur schnellte berechtigterweise das Assistentenfähnchen in die Höhe – Abseits 18.)!
Es folgte der erwähnte Platzverweis als Zäsur im Spiel, in dem sich die, wie die Appener, bislang zweimal siegreichen Gäste aus dem Schlossparkstadion fortan etwas mehr Spielanteile aneigneten. Mehr als eine gute Kardewicz-Chance (knapp vorbei) entsprang dabei erstmal nicht (44.).
Im Gegenteil, setzte es kurz nach dem Seitenwechsel das 1:0, bei dem sich Torschütze Deniz Cebbar mit aller Robustheit zum dritten Saisontor im dritten Spiel durchsetzte (49.).
Tief gestaffelt verteidigte man nun den Vorsprung in einem nicht schönen, aber leidenschaftlich geführten Match, Ein Vorhaben, das den All-Reds bis in die Schlussphase hinein gelingen sollte. Dann aber lud ein eigener Fehler im Aufbau den Gegner zum steilen Ball auf den nicht aus dem Abseits gestarteten Timo Kaland ein und schon war nicht nur die schöne Führung, sondern nach 159 Minuten auch die einzige noch existente Zu-Null-Serie der Kreisliga 1 dahin (79.).
Die statistisch beste Abwehr der Staffel blieb man aber dennoch, weil Kalands Doppelpackversuch aus 20 Metern noch einmal links vorbeirauschte (90.+3). Eine gerechte Punkteteilung am Ende, durch die beide Kontrahenten ihren jeweiligen Tabellenplatz behielten. Hinter dem Primus 1. FC Quickborn, der als einziges Team die Maximalausbeute an Punkten zu verzeichnen hat, lauern direkt dahinter die Appener mit sieben Zählern – ebenso wie der SV Hörnerkirchen und der TV Haseldorf, für den an diesem  mehr in der Luft lag…

Tore: 1:0 Cebbar (49.), 1:1 T. Kaland (79.)

Schiedsrichter: Julius Wessendorf (TuRa Harksheide)

Zuschauer: 80



Donnerstag, 10. August 2023

Spielbericht FC Dornbreite Lübeck II - TSV Eintracht Groß Grönau

Gelb-rot leitet Gelb-rots Niederlage ein
Nach unnötiger Ampelkarte: FC Dornbreite II verliert trotz Führung

Eigentlich war die Geschichte des Abends fast schon geschrieben. Die Geschichte der alten VfB Lübeck-Veteranen, die im Zusammenspiel den ersten Saisondreier für Dornbreite II in der Verbandsliga Schleswig-Holstein Süd besorgten: Eckstoß des 37-jährigen Nils Kjär auf den Kopf von Dennis Wehrendt (36) und das 465-Pflichtspiele-Duo von der Lohmühle hätte im sportlichen Spätherbst das 2:1-Siegtor am Schönböcken herbeigeführt.
Auf dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Kunstrasenplatz im lübecker Stadtteil St. Lorenz mischte ein Platzverweis die Karten jedoch nochmal komplett neu…
…nämlich zu Gunsten des gastierenden TSV Eintracht Groß Grönau, der die Spielhandlung zu Beginn insgesamt gut im Griff hatte. Einzig das verdiente Führungstor mochte für die Dunkelblauen nicht fallen. Luca Thiel erwischte alleingelassen nur die Latten-Unterkante (19.), Florian Hahn das Außennetz (25.) und Moritz Mittelhuber krönte seinen starken Laufweg im freien Abschluss vor dem Torwart nicht mit Zählbarem (28.).
Dornbreite freute es und belegte seine „Dankbarkeit“ mit dem seinerseitigen Führungstreffer, den Noah Lingstädt im Anschluss an ein Strafraumgestochere im Konter mit Hakob Avetisyan von halblinks besorgte (36.).
Der junge Avetisyan war es auch, der auf Zuspiel Wehrendt das sichere 2:0 um mehr als ein Stück verbolzte (39.).
Die Konsequenz: Der Ausgleichstreffer, der im Anschluss an ein kritisches, aber nicht komplett strafstoßwürdiges Schieben an Tom Jurga in der zweiten Welle fiel. Der FCD bekam das Ei nicht aus der Gefahrenzone und Hahn bediente den mittig sicher einschiebenden Thiel (40.).
Die Oldies Kjär und Wehrendt brachten Gelb-rot mit eingangs erwähnter Zusammenarbeit wieder auf die Siegerstraße, die eine Kartenkombination in Farben der Heimmannschaft für deren Akteur Thilo Wolff wegen der Verhinderung einer schnellen Freistoßausführung (er war bereits wegen Foulspiels verwarnt, 65.) machte die ohnehin vermehrt Druck ausübenden Gäste noch stärker (77.).
Bei Felix Groths Pfostenschuss (71.) und einen vor der Linie geklärten Hahn-Versuch (73.) hatte sich noch bei personellem Gleichstand angedeutet, was die Torfmoorkicker vier Minuten nach der erlangten Überzahl wahr machen würden. Über Jurgas rechte Seite bekam Bennet Oldenburg im Zentrum das nötige Futter zum Ausgleichstreffer (81.), dem Joker Felix Schmiedeberg nach Doppelpass Jurga/Schock das prompte 2:3 nachlegte (85.).
Unter der sich langsam zur Nachtruhe senkenden Sommersonne stemmte sich die Larsson-Equipe bis zuletzt gegen die drohende zweite Saisonniederlage, doch die im Konter stets gefährlichen Torfmoorkicker (Schmiedeberg verpasste es, vor dem leeren Tor, den Deckel draufzumachen, 90.) überstanden die fast achtminütige Nachspielzeit auch dank des erlösenden 2:4, das der hellwache Mitterhuber per Abstauber erzielte (90.+5). Teil zwei der englischen Woche ist damit nach dem 4:1-Erfolg in Pönitz ebenfalls gelungen. Nun kommt der TSV Bargteheide. Dornbreite II steht unterdessen ein diffiziles Auswärtsspiel beim TSV Schönwalde bevor.

Tore: 1:0 Lingstädt (36. Avetisyan), 1:1 Thiel (40. Hahn), 2:1 Wehrendt (62. 62. Klär), 2:2 Oldenburg (81. Jurga), 2:3 Schmiedeberg (85. Schock), 2:4 Mitterhuber (90.+5, Hahn)

gelb-rote Karte: Wolff (FC Dornbreite II, 77., Foulspiel + Spielverzögerung)

Schiedsrichter: Matthias Studt (TSV Wankendorf, Note 2)

Zuschauer: 90







Mittwoch, 9. August 2023

Spielbericht TuS Germania Schnelsen II - Hetlinger MTV II

Germania ergreift das Ruder zurück
TGS II übersteht seine Wackelphase und die erste Pokalrunde

Drei Anläufe hatte die Kontrahage unter Kreisklasse A-Teams für die Durchführung gebraucht – nun steht der Zweitrundengegner im Holstenpokal von Blau-weiß 96 II endlich fest. Gemania Schnelsens zweite Kapelle hatte sich auf heimischem Kunstgrün gegen die auf ihr Heimrecht verzichtenden Naturrasenspezialisten aus Hetlingen durchgesetzt.
Viel zu bestaunen gab es dabei am Riekbornweg zunächst nicht. Wer die ersten 20 Minuten anderweitig beschäftigt war, brauchte sich nichts nachträglich schildern lassen.
Erst ein sicher gepflückter Versuch durch Mikail Basoglu durchbrach den vorherrschenden Eindruck eines intensiven Mittelfeldduells mit vielen Zweikämpfen (20.).
Auf der anderen Seite plötzlich ein durchrutschender Ball aus dem Zentrum und schon schloss Ole Riege von halblinks in die lange Ecke ab – 1:0 (22.)!
So wirklich angedeutet hatte sich dies eigentlich nicht…
Dafür währte die Freude gleich doppelt, nahm Germania einen fehlerhaften Spielaufbau des Gegners zum Anlass für Nico Struckmeyers Zuspiel in die Tiefe, das Eigengewächs Fabrizio Ingegno, nachdem er sich seinen Gegenspieler vom Hals hielt, flach vor der Kiste veredelte (28.).
Die Männerturner dagegen brauchten eine Weile zur Akklimatisierung, die gegen Ende des ersten Abschnitts abgeschlossen schien. Ali Piri prüfte Germania-Fänger Thore Seeger per Freistoß aus 45 Metern (39.), woraufhin es zweimal über die Herren Basoglu und Mutlu höchst gefährlich wurde (44. & 45.). Seeger schritt jedoch vor allem gegen Mutlus Kopfball zeigenswert ein.
Ärgerlich für den HMTV, dass Schiedsrichter Frank Tesch (Heidgrabener SV) eine gescheite Express-Freistoßausführung kurz nach dem Seitenwechsel aus nichts ganz verständlichen Gründen zurückpfiff. Ümit Özükizil hatte nämlich freie Bahn im Sechnzehner (46.)…
Dafür ließ es der Offensivmann kurz darauf klingeln, als Lennart Georgi das Abseits bei einem Hayran-Zuspiel ballfern aufhob und der Angreifer schwungvoll mit rechts den Anschlusstreffer herausschoss (49.).
TuS Germania hatte die Spielkontrolle etwas fahrlässig abgegeben, fand vielleicht auch dank einer konspirativen Geprächsrunde auf dem Feld während einer Verletzungsunterbrechung langsam aber wieder zurück ins nach wie vor körperlich geführte Match.
Zu viel der Körperlichkeit wandte im eigenen Strafraum der hineingekommene Shahir Adib gegen den ebenfalls eingewechselten Kjell Offermann an – Strafstoß Germania! HMTV-Tormann Güven Ayik roch den Braten aber und machte sich erfolgreich gegen Sam Bordbar Jahantighirs Penalty lang (79.).
Ebenso parierte Ayik auch einen Riege-Rechtsschuss zur Ecke, die durch unglückliches Timing in der Luft zur Vorlage für den abstaubenden Felix Schönemann und dessen 3:1 wurde (81.).
Endgültig geklärt waren die Fronten, als die Gastgeber umschalteten und Hendrik Abels den freien Abschluss zwar nicht optimal, aber erfolgreich mit rechts gestaltete (88.).
Dass der Schütze des 4:1 in der Nachspielzeit noch einmal freistehend über den Quader bolzte, war aus schnelsener Sicht locker zu verschmerzen (90.+3).
Für die Hetlinger um den langjährigen Oberligakicker Tugay Hayran indes ist der Pokalspaß für diese Saison beendet.

Tore: 1:0 Riege (22.), 2:0 Ingegno (28. Struckmeyer), 2:1 Özükizil (49. Hayran), 3:1 Schönemann (81. Bordbar Jahantighir), 4:1 Abels (88. Bordbar Jahantighir)

gelbe Karten: Georgi, Poll – Piri, Mutlu

Schiedsrichter: Frank Tesch (Heidgrabener SV, Note 3,5)

Zuschauer: 60

besonderes Vorkommnis: Bordbar Jahantighir scheitert mit Strafstoß an G. Ayik (79., Adib an K. Offermann)






Dienstag, 8. August 2023

Spielbericht Gencler Birligi Elmshorn - Sportfreunde Uetersen

Festung KGSE: Gencler schlägt wieder zu!
Elmshorner gewinnen Pokal-„Schlammschlacht“ gegen Sportfreunde Uetersen

Gencler Birligi, der Lottopokal und der Schulsportplatz der Erich Kästner Gemeinschaftsschule Elmshorn – offenbar scheint sich hier ein unschlagbares Trio gefunden zu haben, kegelte der Club aus dem Krückaupark nach dem TSV Holm (7:6 im Elfmeterschießen) im Nachholer auch die Sportfreunde Uetersen auf dem eigentlich ungeliebten Ausweichplatz aus dem Verbandspokal.
Etwas abenteuerlich mutete das Spielumfeld dabei schon durchaus an. „Was ist das hier, Schlammschlacht, oder was?!“, kommentierte Uetersens Mahmut Bucuka seinen ersten Eindruck vom teils grasbewachsenen Grandplatz, dem die Regenfälle der letzten Wochen entsprechende Morastigkeit verliehen hatten.
Keine Kreidung, sondern kurz vor dem um 25 Minuten verzögerten Spielbeginn wiederum durch flachere Hütchen ersetzte Feuerwehrpylonen als Feldbegrenzungen, eine kurzfristige Umkleideaktion der Gastgeber wegen drohender Farbähnlichkeit und eben die erwähnten Platzverhältnisse boten von Haus aus einen amateurfußballromantischen Rahmen für das Duell der A-Kreisklassisten.
In dieses hatten die gerne Diagonal eröffnenden Gäste zunächst besser gefunden, was erste Abschlüsse von Enes Okyay per Kopf (drüber, 3.) und Narcis Preda (Fußabwehr, 6.) unterstrichen. Im Gegenzug von Predas Freistoßchance spielte jedoch Gencler erstmals groß auf und schon zog Ali Atas an allen vorbei, um flach zum 1:0 zu vollenden.
Rasch fiel den Sportfreunden allerdings die richtige Antwort darauf ein, vollendete Kahan Tekgöz auf Zuspiel Preda zum schnellen 1:1 (8.).
Ein munterer Beginn, den Gencler-Kapitän Nihat Meric mit seiner Gelegenheit vor dem abwehrenden Ibrahim Can weiter prägte (11.).
Mit der steigenden Ballkontrolle auf beiden Seiten beruhigte sich das Geschehen nun spürbar, sodass Strafraumszenen nun seltener wurden.
Dann vollbrachte es erneut A. Atas eben von außerhalb der Box, indem der auffälligste Akteur des Abends das Leder kurzerhand aus 23 Metern im hohen Bogen zum 2:1 hineinsetzte (37.).
Doch auch das Vorbereiten hat Genclers Nummer zehn im Portfolio: Ein sauberer Flugball zum Seitenwechsel auf Jonathan Gest und dessen mutiger Abschluss unter Bedrängnis machten den 3:1-Halbzeitstand perfekt (45.+2).
Tiefer Frust bei der Auswärts-Elf, die im zweiten Abschnitt mit klar höheren Spielanteilen reichlich Druck aufbaute und ergo auch zu Chancen kam. So verfehlten Preda (49.), Tekgöz (61.) und Kasim Gyulbadiev (71.) das Ziel knapp, während Hüseyin Tüzün frei vor dem Torwart genau diesen an den Fuß schoss (66.). Auch Preda machte es in der Schlussphase nicht besser, als er sich die Schussecke aussuchen konnte, um letztlich doch am abklatschenden Gökhan Tiryaki zu scheitern (83.).
Den Rest regelten die Rot-weiß Gestreiften mit viel Leidenschaft und dem Auge des herausragenden Tufan Orhan im Abwehrzentrum. Konkrete Entlastungschancen, wie ein Rücklagenschuss des später mit Wadenproblemen ausgewechselten Nasratullah Salihi (60.) kamen bei den sehr auf gepflegtes Kurzpassspiel bedachten Krückaustädtern dagegen seltener zustande. Egal, steht nach vier Punkten in der Kreisklasse A der Einzug in Runde drei! Duellant wird zu Hause die Elf des Tangstedter SV sein – vielleicht wieder in der „Festung KGSE“???

Tore: 1:0 A. Atas (6.), 1:1 Tekgöz (8. Preda), 2:1 A. Atas (37., direkter Freistoß), 3:1 Gest (45.+2, A. Atas)

gelbe Karten: Chousein, T. Orhan – Bucuka

Schiedsrichter: Claas Schönenberg (TuS Hemdingen-Bilsen, Note 2: Wurde seiner VSA-Angehörigkeit mit resoluter Ansprache und geschultem Auge bei der Zweikampfbewertung (kein Strafstoß für die Sportfreunde im Duell Orhan gegen Okyay, 61.) trotz der tückischen Platzverhältnisse gerecht.)

Zuschauer: 40









Sonntag, 6. August 2023

Spielbericht Moorreger SV II - SC Cosmos Wedel III

Die Geschwindigkeit siegt
Flinke Cosmonauten komplettieren verkorksten MSV-Heimspieltag

Ebenso, wie die ersten Herren direkt vorweg, musste auch die Zweitvertretung des Moorreger SV zu Hause eine Niederlage wegstecken.
Und ebenso, wenngleich die Schlappe aufgrund der ersten Halbzeit nicht ganz unverdient erfolgte, war für die Heim-Elf deutlich mehr drin.
Zunächst aber galt es, die schnellen wedeler Gegenstöße, oftmals eingeleitet durch Ungenauigkeiten im Passspiel, zu überstehen. Gegen Niklas Heinsohn half ein korrekter Abseitspfiff (18.), während Niklas Popall einen ansehnlich über Heinsohn und Malte Schönstedt initiierten Angriff nur hauchdünn nicht zum passenden Ende brachte (29.).
Der MSV jedoch hatte mit einem weiteren Niklas (Ziegenhagen) auf dem Feld seinerseits einen Tempo-Trumpf, der bei korrekter Zweikampfbeurteilung einen mehr als gerechtfertigten Strafstoß herausgeholt hätte (13.) – bei seiner nächsten Szene von Belangen aber umso glücklicher über deren Ausgang sein durfte. Außenverteidiger Ake Petersen leitete ein, Leon Prange spielte quer und der eingerückte Ziegenhagen besorgte schlussendlich flach vor Torsteher Cedric Lüdemann den Führungstreffer (34.).
In gewohnter Cosmos-Manier glichen die Stars and Stripes jedoch noch vor der Pause aus, als die Roten nicht hinterherkamen und Heinsohn bei Philipp Grüßners Zuspiel diesmal nicht zu nah an des Gegners Tor wartete (40.).
Fleißige Wechselei bestimmte erstmal den zweiten Abschnitt, was sich auf Seiten der Gastgeber fast ausgezahlt hätte, war es mit Christoph Wilksch ein Joker, dessen Ausflug in vorderste Linie Gefahr aus nicht ganz einfachem Winkel produzierte. Dem Außenpfosten schien der Gedanke eines erneuten Vorsprungs seines Besitzervereins allerdings missfallen zu haben (64.)…
Anders das Aluminium auf der Gegenseite, das Grüßner bei einem Breitbarth-Freistoß anköpfte und damit den Assist für den abstaubenden Tim Karsten beisteuerte – das 1:2 durch den Kapitän (66.)!
Durchaus engagiert, aber wiederholt nicht mit der letzten Präzision arbeiteten die Moorreger fortan am möglichen Punktgewinn – dem Ersten der neuen Spielzeit, mit dem es dennoch nichts mehr werden sollte.
Symptomatisch verpasste Ziegenhagen eine scharfe Hereingabe Pranges mittig nur um Haaresbreite (70.). Es war heuer einfach nicht der Tag des Sportvereins von 1947 e.V..
Cosmos zeigte sich dagegen erholt vom bitteren Pokal-Aus im Elfmeterschießen unter der Woche in Friedrichsgabe. Sechs Punkte und Platz drei machen in der Kreisklasse B1 Lust auf mehr...

Tore: 1:0 Ziegenhagen (34. Prange), 1:1 Heinsohn (40. Grüßner), 1:2 Karsten (66. Grüßner)

gelbe Karten: keine – Schweickhardt, Karsten

Schiedsrichter: Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen)

Zuschauer: 29







Spielbericht Moorreger SV - Tus Appen

Eiskalte Derbysieger
TuS Appen trotzt der moorreger Chancen-Flut

„(…) und irgendwann einmal spielt TuS Appen überregional (…)“. Nun gut, bis dorthin ist es für die jubelnden Jungs in Blau-rot noch ein ganzes Stück – ihr Start in die Kreisliga 1 kann sich dennoch sehen lassen.
Wieder hatte man nämlich mit 3:0 triumphiert, wobei das Derby beim Moorreger SV auch einiges an Niederlagenpotenzial bereithielt.
Halten tat am Himmelsbarg vor allem einer: TuS-Fänger Lev Meesenburg, der beispielsweise Julian Babecki die Kugel im Eins-gegen-eins kühn vom Fuß klaute (5.) und einen Holz-Freistoß famos über die Querstange lenkte (17.). Und war der formstarke Schlussmann einmal (zweimal) geschlagen, fand sich mit dem grätschenden Liam Carl (10.) oder dem köpfenden Sven Kremer (22.) rettendes Vorderpersonal.
Kaum zu glauben, dass man zu diesem Zeitpunkt eine 1:0-Führung innehatte, nachdem sich Matteo Cuius im Rahmen einer Vorteilssituation über links durchtankte und mit Phil Schawaller einen treffsicheren Abnehmer in der Mitte fand (13.).
Doch nicht nur vollstrecken kann das Eigengewächs, das mit diversen alten Kollegen aus der A-Jugend jetzt die Liga-Mannschaft aufmischt, brachte der auch im Dart-Sport talentierte Schawaller einen Eckstoß in der zweiten Welle genau zum aufgerückten Perinan Banegas, der wiederum flach das 0:2 besorgte (26.). Mitstreiter Henrik Oldenburg hatte den Abschluss nur noch durchlassen müssen.
Dicke Post also für den Aufsteiger, der durch den etwas hektisch abziehenden Babecki (32.) und Niklas Kock (58.) abermals am reflexstarken Meesenburg scheiterte, während Henning Jensens freier Kopfball gerade noch vor dem Kreidestreifen aufgehalten wurde (61.).
Beinahe unverschämt, dass der präsente Deniz Cebbar einen Konter über Perinan Banegas und den eigenwechselten Justin Heysel rotzfrech zum 0:3 abschloss (73.). Viel mehr als einen parierten Schawaller-Versuch aus spitzem Winkel (54.) hatten die Almtwegler schließlich nicht in ihrem offensiven Leistungsnachweis stehen.
Ganz anders die immer wieder mit langen Bällen operierenden Gastgeber, für die Babecki gleich zweimal jene Latte traf (76. & 90.+5), die Jensen aus einem Meter überwand (79.)…
Da hätte es fast ins Bild gepasst, wenn Dennis Koopmann auf der anderen Seite seinen Lupfer nicht auf, sondern in das Tor gesetzt hätte (86.).
Ein Tor mehr und Kapitän Cebbar stünden gar an der Tabellenspitze.
Sorgen, die man in Moorrege gerne hätte, bleibt es zunächst beim einen Zähler, den man beim enttäuschenden 3:3 in Kummerfeld nach eigener 3:0-Führung (11. Minute) davontrug.  

Tore: 0:1 Schawaller (13. Cuius), 0:2 Perinan Banegas (26. Schawaller), 0:3 Cebbar (73. Heysel)

Schiedsrichter: Michael Wischer (SV Lieth, Note 4,5: ohne spielentscheidende Fehler, jedoch ohne erkennbare Linie bei der Zweikampfbewertung, dazu mit Abspracheproblemen mit seinen jungen, nervösen Assistenten)

Zuschauer: 50


Torschütze Nummer 1: Phil Schawaller

Torschütze Nummer 2: Julian Perinan Banegas

Torschütze Nummer 3: Deniz Cebbar

Samstag, 5. August 2023

Spielbericht KS Polonia Hamburg - Eimsbütteler TV III

Irres Finish – Heimsieg kippt in der Nachspielzeit
Kreisliga 4: KS Polonia gibt spät erzieltes 3:1 noch aus der Hand

Freistoßtor, Seitfallzieher, Treffer in der Nachspielzeit: Die wenigen Schlachtenbummler am Spielfeldrand auf der „Baustelle Finkenau“ kamen zum späten Kick-Off am Samstag (18.30 Uhr) voll auf ihre Kosten!
Sowohl der Klub Sportowy Polonia, als auch die Drittvertretung des Eimsbütteler TV waren in der Vorwoche glück- und punktlos in die neue Spielzeit gestartet.
Erste Aussichten auf den Premierendreier angelten sich die Gäste, für die Julien Schneiders den ersten echten Abschluss nicht allzu sehr verzog (5.).
Richtig schön herausgespielt kam kurz darauf das 0:1 daher, eröffnete Jakob Henning sauber diagonal von hinten, ehe der viel gesuchte Gabriel Lourenco de Aquino passend für den einschiebenden Malte Pamperien im Sturmzentrum rüberschob (9.).
Lange Zeit zum Jubeln blieb jedoch nicht, traf Jakub Gorski das Runde aus 22 Metern satt zum umgehenden Gleichstand (11.).
Spielerisch zwar gefällig, aber zu selten zwingend, ernteten die Bundesstraßler fortan etwas mehr Fließpunkte. Lange Zeit aber plätscherte das Geschehen auf dem maximalschmalen Kunstrasen an der Finkenau friedlich vor sich hin, bis Jakub Gorski Polonia acht Minuten vor dem Ende per Seitfallzieher aus gut erkannter Nicht-Abseitsposition auf die Siegerstraße führte.
Auf die Überholspur in Richtung Heimsieg ging es drei Minuten später, als Cezary Uzdowskis schön getretener Freistoß direkt rechtsoben zum 3:1 in Rene Hobelmanns ETV-Gehäuse einschlug (85.). Zuvor hatte der Schlussmann das dritte Gegentor noch mittels einer Fußabwehr gegen den eingewechselten Jakub Zdrada vereiteln können (83.).
Alles klar, in Uhlenhorst – oder doch nicht?
Die Eimsbütteler, die sich bei der Freistoßentstehung glücklich schätzen konnten, dass Verursacher Max Wullenweber nicht wegen Torraubs als letzter Mann nur mit einer Verwarnung davonkam, gingen noch einmal in die Vollen. Über rechts kam Lourenco de Aquino quasi von der Grundlinie aus zum Heber, der abgefälscht stante pede das verkürzende 3:2 bedeutete (86.).
Die Gastgeber nun ohne Entlastung, während der Druck des Gegners immer größer wurde. Dann ein Aufschrei bei den Jungs vom Turnverband, nachdem Schneiders im Sechzehner gelegt wurde. Pamperien aber schaltete fix und drosch das Leder mit rechts ausgleichend in die Polonia-Maschen (90.+1). 3:3 – und noch war die Nachspielzeit nicht rum! Ecke Lourenco de Aquino von rechts, der zweite Ball und plötzlich war da wieder Pamperien, der es tatsächlich mit dem Schädel vollbrachte! Zwei ETV-Treffer in der Extrazeit und der sicher geglaubte Sieger stand am Ende (wieder) ohne Zählbares da.
Als wäre dies schon nicht bitter genug, ziert die polnisch-ukrainische Elf nach zwei wegen Spielausfällen nicht komplett gespielten Runden das Tabellenende.
Pamperien und Co dagegen freuen sich obendrauf zum späten Auswärtssieg über den Sprung auf Rang 11 einer kuriosen Tabelle, in der Platz 1 bis 14 allesamt mit drei erspielten Zählern unterwegs sind.

Tore: 0:1 Pamperien (8. Lourenco de Aquino), 1:1 Gorski (11. Markiewicz), 2:1 Gorski (82.), 3:1 Uzdowski (85., direkter Freistoß), 3:2 Lourenco de Aquino (86.), 3:3 Pamperien (90.+1, Schneiders), 3:4 Pamperien (90.+4, Lourenco de Aquino)

gelbe Karten: keine – Wullenweber

Schiedsrichter: David Tim Kerber (SC Europa, Note 2,5: hatte das außerordentlich faire Match stets im Griff, Wullenweber wäre bei seinem Foul als „letzter Mann“ des Feldes zu verweisen gewesen, 85.)

Zuschauer: 25


Erfolgsduo: Malte Pamperien erwartet ein Zuspiel von
Gabriel Lourenco de Aquino