Freitag, 24. Mai 2024

Spielbericht SV Lieth 1. Senioren - FTSV Komet Blankense 2. Senioren

Lieth-Senioren verzichten auf Schützenhilfe
Rettung aus eigener Kraft! 4:0-Heimsieg macht den Klassenerhalt klar

Irrer Abstiegskampf in der Senioren Oberliga 01 und mittendrin die SV Lieth! Durch den Heimsieg des Niendorfer TSV im vorgezogenen Match vor neun Tagen unter den berühmten Abstiegsstrich gerutscht, mussten die Klein Nordender ohne Wenn und Aber mit drei Toren Unterschied gewinnen, um nicht auf Schützenhilfe der Gegner vom SC Ellerau (punktgleich) und TuRa Harksheide (ein Zähler besser, aber schlechter im Torverhältnis) angewiesen zu sein. Dass eben genau dieser kuriose Fall eintreten sollte, vermochte der realistische Betrachter der Szene im Vorfeld nicht so recht für möglich zu halten.
Frei von allen Rechenspielen tat die SVL sofort alles dafür, die eigenen Hausaufgaben gegen den Tabellendritten Komet Blankenese zu erledigen. Insbesondere Benjamin Linses linke Außenbahn galt oft als Ausgangspunkt von Torgefahr, wie bei Denis Stebners Außennetz-Kopfball (2.) beziehungsweise Drehschuss knapp drüber (8.).
Wenig überraschend war es dann Linses herrlicher Flugball die Linie rauf, der Oliver Sach vorne erreichte, sodass dieser von halblinks ins lange Eck vollenden konnte (18.). Rechts neben den kurzen Pfosten schlug es wenig später per Freistoß ein, als Sach die Mauer als suboptimal gestellt identifizierte und somit nicht unverdient auf 2:0 erhöhte (25.).
Alles lief nach Plan für die Männer vom Butterberg, denen auch eine spannende Freistoßposition für Ramadan Hajrullahu nicht gefährlich wurde. Genau auf den sicheren Sebastian Schlothauer gezielt, entstand keinerlei Tor-Wahrscheinlichkeit (30.).
Ebenso wenig, wie innerhalb einer kleinen Druckphase der Gäste nach der Pause, die sich nach einer unnötigen Rudelbildung (ohne persönliche Strafen, 41.) wieder erledigt hatte.
Stattdessen kamen die Gastgeber durch schnelles Konterspiel wieder verheißungsvoll vors Tor, Sach (43.) und Kreutz (45.) aber das locker mögliche 3:0 verpassten.
Kurz darauf war das wichtige NTSV-Überholungstor aufgrund der mehr erzielten Treffer aber doch gefallen, faustete Komet-Fänger Alexander Bastkowski einen hohen Ball vor Thomas Walther genau vor die Füße des schussbereiten Sascha Kreutz, für den der zentrale Abschluss keine Hürde darstellte – 3:0 (47.)!
Ein Fieldgoal der Gäste (Sven Johannsen aus der zweiten Reihe, 52.) später, war der Klassenerhalt quasi eingetütet: aus dem Zentrum eröffnete Martin Reiter nach rechts, wo Walther mustergültig für den zentral zum 4:0 abschließenden Arne Witt flankte (58.).
Der Rest des Spiels bestand, abgesehen von Entlastungsschancen für Kreutz (64.) und Tündermann (67. & 69.), aus geschicktem Liether Verwalten, das einzig bei Sascha Kropps saftiger Schussposition, knapp oben links vorbei, einmal brenzlige Züge annahm (61.).
Was zu diesem Zeitpunkt keiner wusste: Durch die über die Bühne gebrachte 1:0-Führung des SC Ellerau bei Vize-Meister West-Eimsbüttel und den letztlich mit 3:0 ausgefallenen Heimsieg TuRa Harksheides gegen den TSV Sasel blieben die Klein Nordender bis zum Abpfiff auf dem Schleudersitz gegenüber dem Niendorfer TSV. Da am Liether Wald aber nichts mehr anbrannte, rettete sich die SV Lieth in einem denkwürdigen Saisonfinale tatsächlich in die Oberligasaison 2024/2025. Dem NTSV muss es dagegen wie eine Verschwörung der halben Staffel vorgekommen sein, letztlich auf der Couch in die Landesliga befördert worden zu sein…

Tore: 1:0 Sach (18. Linse), 2:0 Sach (25., direkter Freistoß), 3:0 Kreutz (47. Walther), 4:0 Witt (58. Walther)

gelbe Karten: keine – Guhl

Schiedsrichter: Werner Wittmann (TSV Holm, Note 4,5)

Zuschauer: 31

Die Abschlusstabelle der Senioren-Oberliga 01:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

SC Victoria Hamburg

22

22

0

  0

103:4

 99

66

02

SV West-Eimsbüttel

22

12

5

  5

  65:24

 41

41

03

Eintracht Lokstedt

22

  9

5

  8

  35:35

  0

32

04

FTSV Komet Blankenese (N)

22

  9

5

  9

  41:44

  -3

32

05

HEBC

22

10

1

11

  32:50

-18

31

06

TSV Sasel (W)

22

  9

3

10

  44:48

 -4

29

07

Glashütter SV

22

  8

4

10

  33:49

-15

27

08

TuRa Harksheide

22

  8

1

13

  29:53

-24

25

09

SC Ellerau

22

  7

4

11

  34:47

-13

24

10

SV Lieth

22

  7

4

11

  32:50

-18

24

11

Niendorfer TSV

22

  6

6

10

  26:45

-19

24

12

TuS Germania Schnelsen

22

  4

4

14

  24:50

-26

16

 


Samstag, 18. Mai 2024

Spielbericht SC Rapid Lübeck - SSC Hagen Ahrensburg

Relegationsverhinderungsduell mit zwei Siegern
Rapid-Landesliga-Rettung mit Heimsieg – Hagens mit Schützenhilfe

Bloß nicht in die Relegation, lautete die Losung vor dem direkten Duell der Abstiegsrundenbedrohten am Kasernenbrink. Punktgleich um drei Zähler vor der zeitgleich aktiven U23 aus Todesfelde hatten der SC Rapid Lübeck und der SSC Hagen Ahrensburg die fixe Landesliga Holstein-Rettung in eigener Hand.
Die Fühler nach dieser etwas weiter ausgestreckt hatten in Hörweite zum lautstarken Stadion an der Lohmühle zunächst die Gäste, die es vorwiegend über tiefe Bälle aus dem Zentrum versuchten und auf diese Weise prompt das frühe 0:1 setzten. Marvin Schneider lief auf links beherzt durch und brachte die Kugel von der Grundlinie gen Rückraum, wo Tristan Ewert aus zehn Metern linkunten finalisierte (7.).
Mit der Zeit kamen jedoch die heimstarken Gastgeber besser zurecht. Vor allem über rechts, wo der fleißige Simon Moritz wirbelte, generierte man immer wieder Flankensituationen. Entsprechend von dort – allerdings durch Justin Ohde von der Fahne – entstand der verdiente Ausgleich, den Tino Arp nach flacher Ecke aus 18 Metern hineinzimmerte (22.).
Rapid auch in der Folge mit Vorteilen, doch erst kurz vor der Pause wieder mit Erwähnenswertem: Abdullah Sahin versuchte sich gar nicht mal so schlecht im Fallen (44.), während Michael Saar seine Kopfballbogenlampe auf das Tor-Dach platzierte (45.+2).
So richtig Fahrt wollte das Geschehen auch im zweiten Abschnitt nicht aufnehmen. Kein Wunder, spielte der ausgeglichene Spielstand doch beiden in die Karten. Zweimal trauten sich um die 60-Minuten-Marke die Ahrensburger empor, um auf Theiss-Vorarbeit Ewerts vergebene Schusschance (traf den Ball unter Druck nicht voll, 56.) und einen fein herausgespielten Bier-Rückraumversuch (drüber, 59.) zu kreieren.
Fast zeitgleich mit der Schützenhilfe des TSV Lägerdorf zum 2:3 in Todesfelde schossen sich die Lübecker ansehnlich aus der Gefahrenzone, als Mario Nagels Einwurf in der eigenen Hälfte zum Ausgangspunkt eines von Ohde steil inszenierten Angriffs wurde. Arp behielt im Vorwärtsgang die Übersicht und bediente schließlich Sahin für das flache 2:1 in die lange Ecke (74.).
Blau-gelb nun in Vorhand, während Hagen nun wieder etwas zittern musste. Mit Kapitän Christopher Herklotz aus Innenverteidigung ins Angriffszentrum beordert, sollte der rettende Punkt zurückgeholt werden. Außer Robin Bonilla Szelitzkis halbhohe Kugel, die der eingewechselte Stefan Ponomarenko mit Freude parierte (81.), kam aber kaum echte Torgefahr auf. Stattdessen köpfte der glücklose Erik Bauer im Rahmen eines Eckstoßes nicht das entscheidende 3:1, sondern aus kurzer Distanz den Torwart an (84.).
Zerfahren trudelte die Partie letztlich mit dem Heimsieg für Rapid aus. Weil im Parallelspiel nur noch Dennis Studts 3:3 gefallen war (88.), buchte auch der SSC Hagen trotz verpatztem Saisonfinale die Landesligateilnahme 2024/2025.
In hin- und Rückspiel gegen den SV Dörpum, der im Fernduell der Landesliga Schleswig mit dem Osterrönfelder TSV noch auf den gefährlichen 13. Platz abrutschte, wird nun an den kommenden beiden Wochenenden der SV Todesfelde II versuchen, es den heutigen Kontrahenten an der Waisenallee gleichzutun und die Klasse zu halten.

Tore: 0:1 Ewert (7. Schneider), 1:1 Arp (22. Ohde), 2:1 Sahin (74. Arp)

Schiedsrichter: Thies-Oke May (FC Kilia Kiel, Note 2,5)

Zuschauer: 65





Mittwoch, 15. Mai 2024

Spielbericht Niendorfer TSV 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

HEBC-Chaos genutzt: NTSV mit Quasi-Rettung
2:1! Vollgas-Beginn ebnet Niendorfer TSV den Weg zum Oberligaverbleib

Eine Saison in mitunter stürmischen Fahrwassern ist für die Senioren des HEBC nun (endlich) überstanden. Obwohl im für sie um anderthalb Wochen vorgezogenen Saisonfinale noch der Griff nach dem Vorjahres-Bronzerang möglich war, ging es nach dem Ausflug zum abstiegsbedrohten Niendorfer TSV ohne Punkte retour gen Reinmüller.
Eine Niederlage mit Ansage, dominierte in der direkten Spielvorbereitung die organisatorische Konfusion. Wo kriegen wir einen Ball her? Wer gibt den Spielbericht frei? Wie gehen wir das Match jetzt überhaupt an? Als „ein bisschen chaotisch“ stufte Frank Jäger, der selber erst während der laufenden Partie dazu stieß, die Rahmenbedingungen ums Gastteam ein. Entsprechend wild mutete das Defensivverhalten der schließlich von Abwehrkante und Social Media Influencer Francisco Ramos (@franciviral) eingestellten Elf an. Michael Behnke (1.) und Frank Schramm (3.) vermochten davon im Duell mit Schlussmann Sven Klein jedoch ebenso wenig profitieren, wie die baumlange Ü32-Leihgabe Torben Kröger per Kopfball-Torpedo (4.). Nur allzu logisch erschien da Stefan Waschatz´ Führungstreffer, den der agile 45-Jährige mit reichlich Freiraum in die lange Ecke besorgte (13.).
Ein Beginn nach Maß für die Sachsenwegler, die zunehmend aber dem hohen Anfangstempo Tribut zollen mussten. Zudem fanden die Gäste auch durch Alpaslan Yildirims Hereinnahme etwas mehr Stabilität. Bevor dies zu beobachten war, setzte es jedoch das 2:0, bei dem HEBC wieder ohne Zugriff blieb, sodass Frank Schramm mustergültig für den einschiebenden Rick Stubley querlegen konnte (25.).
Die Hoffnungen der Eimsbütteler ruhten nun auf eine bessere zweite Hälfte, die erstmal mit dem fast-3:0 begann. Stubleys schöne Flanke von links bugsierte der wie aus dem Nichts auftauchende Behnke etwas unkontrolliert über das Gehäuse (37.).
Abgesehen von verheißungsvollen Nadelstichen des NTSV hatte Weiß jetzt den Schaltknüppel in der Hand, doch der Anschlusstreffer weigerte sich mehrfach erfolgreich gegen seine Fälligkeit. So flog ein Ünlü-Kopfball nach gefühlvoller Meissner-Hereingabe drüber (48.) oder verpasste der Torjäger eine Kopfball-Querlage des eingewechselten Jäger im Zentimeter am zweiten Pfosten (52.). Auch Felipe Villalón Waldburg-Zeil schaffte es im nach-innen-ziehen mit links nicht ins Ziel (54.).
Aus dem Strafraumgetümmel heraus gelang es kurz darauf doch einmal. Metin Ünlüs Abschluss trudelte noch etwas abgefälscht ins Netz, sodass Zählbares in den Bereich des Möglichen rückte (55.).
Trotz aller Bemühungen und dem Glück, dass Klein seine Farben gegen Behnke aus spitzem Winkel im Spiel hielt (61.), sollte es an diesem Mittwochabend nichts mehr werden. Denn weder eine vogelwilde Strafraumszene mit zahlreichen geblockten Schüssen (58.), noch eine überragende Doppelchance, bei der erst Villalón Waldburg-Zeil an Alexander Grebenstschikow scheiterte, ehe Kopf und Fuß bei Lars Nawraths hundertprozentiger Nachschusschance nicht als Einheit harmonierten (70.+3), führten den am Ende gerechtfertigten Gleichstand herbei. "Ich finde, wir haben schon die richtige Einstellung gezeigt“, erklärte Jäger nach der Partie, wobei er sich damit vor allem auf die zweiten 35 Minuten bezog: „Es war die ganzen letzten Wochen schon so: Wir spielen erste Halbzeit scheiße und zweite Halbzeit geht´s dann plötzlich", kritisierte Jäger, der sich in der kommenden Saison auf das Spielen konzentrieren wird. Auf ihn folgt das Spielertrainer-Trio Ramos, Ünlü und Jantzen.
Dem Widersacher war es dagegen recht, stiege der NTSV nur noch dann ab, wenn alle drei Konkurrenten (SV Lieth, SC Ellerau und TuRa Harksheide) allesamt ihr letztes Match am übernächsten Wochenende gewännen. Ein zarter Glückwunsch zum Oberligaverbleib sei da sicher erlaubt!

Tore: 1:0 Waschatz (13.), 2:0 Stubley (25. Schramm), 2:1 Ünlü (55.)

gelbe Karten: keine – Jäger, Matthäi

Schiedsrichter: Özkan Erdogan (SV West-Eimsbüttel, Note 4: ging die Angelegenheit mit etwas zu viel Gelassenheit an)

Zuschauer:50





Sonntag, 12. Mai 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV 3.C - Willinghusener SC 1.C

Promotion im Wonnemonat
Ungefährdetes 2:0! ETV-C3 bucht die Bezirksliga

„Alles neu macht der Mai“, stellte bereits Hermann Adam von Kamp in seinem gleichnamigen Volkslied anno 1818 fest.
Wie passend, dass die ETV-C3 just im Wonnemonat den Sprung in die kommende U16-Bezirksliga klarmachte.
Vor dem letzten Anpfiff des bereits zwei Monate vor den Sommerferien beendeten Halbjahres, war die Ausgangslage klar: Ein Heimsieg gegen den Willinghusener SC und die Promotion ist in trockenen Tüchern.
Entsprechend überlegen kam der Auftritt an der sonnendurchfluteten Bundesstraße daher. Defensiv kompakt und zweikampfstark, hatte man auch am Ball mehr zu bieten als die textmarkerfarbenen Gäste. Einzig ganz vorne fehlte es noch zu oft am letzten Hauch.  Die Anzahl der falschen Einwürfe überstieg die der Torraumszenen doch spürbar.
Einmal – nach einem Dutzend an Spielminuten – war ihnen diese letzte Idee einmal holt, als sich Linus Finke auch durch Foulspiel nicht bremsen ließ, Philipp Riebesell über links starteten ließ und dieser eine Station weiter Domenik Karaxha am nahen Pfosten bediente. Fuß reingehalten – Tor!
Es lief nach Plan, für die Eimsbütteler, denen Riebesell aus 22 Metern (25.) und Artur Baumann im Vollsprint (30.) die Verdopplung hätten einbringen können.
Diese setzte es dafür rasch im zweiten Abschnitt. Ein tiefer Flachpass des starken Baumann, die rechte linie hinauf, leitete ein, ehe es Karaxha und David Herbig im letzten Drittel mit Durchschlagskraft weiterführten. Fritz Boll vollendete schließlich zentral das Werk zum beruhigenden 2:0 (36.).
Auch mit einem engeren Spielstand wäre der Blutdruck aller, die es mit der Elf in Rot hielten, allerdings nur unwesentlich höher ausgefallen. Zu wenig brachte der spielerisch limitierte WSC an diesem Sonntagnachmittag auf den Weg. Taha Doganlarli, der ansonsten zu selten einmal Futter auf rechts bekam, durfte nur einmal wirklich konkret losspurten, um dann jedoch unter Druck in die Arme des weitgehend beschäftigungslosen Goalies zu pieken (52.).
Erst gegen Max Loefflers Drehschuss, den eine durchgerutschte Flanke von links ins Leben rief und einen ebenfalls von niemandem entschärften Stein-Freistoß konnte sich Felix Jürgens endlich im sicheren Abtauchen (67.) und Blockieren (70.) auszeichnen.
Der ETV, dessen Zeit in der 2009er-Kreisliga nun dem Ende zuging, machte nicht viel mehr als nötig, wobei Riebesell noch einmal im Doppelpass mit Karaxha Zählbares ins Visier nahm (Außennetz, 63.).
Gemeinsam mit Staffelmeister Paloma II und dem Führungsduo der Parallelstaffelm aus Altona 93 II und dem TSV Holm geht es nun nach den Sommerferien eine Etage höher an die Pille.  

Tore: 1:0 Karaxha (16. Riebesell), 2:0 Boll (36. Herbig)

gelbe Karten: Scarcelli, Loppenthien, Da Silva Dionisio (Trainer) – keine

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze)

Zuschauer: 45




 

Spielbericht SC Victoria Hamburg VI - Glashütter SV II

Tag des offenen Tores
13-Tore-Spektakel zwischen Vicky VI und GSV-Reserve

Gänzlich unverkrampft und mit nahezu tabulosem Torhunger verabschiedeten sich die Sechste des SC Victoria und die Reserve des Glashütter SV aus ihrer jeweils mittelmäßigen Saison 2023/2024. Das Duell des Tabellen- Neunten gegen den Siebten der Kreisklasse 2 hatte nämlich noch einmal in sich.
3:4 hatte es am Lokstedter Steindamm bereits nach gerade einmal 18 gespielten Minuten gestanden. Den Anfang machten hierbei die Gastgeber, denen eine Nadjibi-Flanke auf den langen Pfosten Hans-Jürgen Schwartes 1:0 ermöglichte (4.). Für den GSV – abzüglich der Treffer des zurückgezogenen FC Hamburg – Gegentor Nummer 100!
Schockieren ließ man sich von diesem gruseligen Jubiläum nicht, war im Folgenden stets Verlass auf das oftmals zu zögerlich und kompliziert gestrickte Aufbauspiel des Gegners. Drei individuelle Ballverluste und eine seltsame Interpretation der Abseitsfalle brachten Victoria durch Tore von Ben Tresp (6.), Pascal Eichner (7.) und Dave Sternberg (13.) folgerichtig ins jedoch schnell wieder ausgeglichene Hintertreffen.
Mit reichlich Platz im Zentrum ausgestattet, verkürzte Eliano Darabi flach mit links auf 2:3 (14.), ehe Luke Hartmann als Empfänger eines zweiten Balls ebenfalls mit der linken Klebe auf Gleichstand schaltete (16.).
Dann war wieder das Gästeteam an der Reihe, als Sternberg aus dem Rückraum für den siebten Treffer des Tages sorgte (18.).
Fast enttäuschend, dass die wenigen Schaulustigen am Spielfeldrand ganze 400 Sekunden auf die nächste Bude warten mussten. Per Doppelpass zwischen Nadjibi und Darabi ging es für den SCV voran, ehe Spielertrainer Tim Jachenholz mit rechts zum 4:4 vollendete (25.).
Eine Viertelstunde lang nahm sich der obskure Kick eine kleine Auszeit, bis die Schwarz-roten wieder die Initiative ergriffen und durch Sternbergs kleine Einzelleistung die erneute Führung forcierten (40.).
Gelungen war diese dann in der Tat, weil Vicky staunend dabei zusah, wie die Norderstedter über Rüth, Tresp und den zentral ins leere Gehäuse einschiebende Eichner auf 4:5 stellten (44.). Den Nachschlag mit dem Pausenpfiff lieferte schließlich Henrik Henze, der ein baugleiches Bogenlampen-Tor bereits neulich beim FC Hamburg erzielte (45.).
Mit verbesserten Zweikampfwerten aus der Pause gekommen, lag bei Miro Pykos Versuch, der aus einem langen Schlag entstand, der allerdings verpasste Anschluss in der Luft (49.). Stattdessen legte die Hille-Elf das letztlich fein per Doppelpass zwischen Sternberg und dem Torschützen Daniel Knorr herausgespielte 4:7 nach (53.).
Zumindest gelang es Luke Hartmann wenig später, den alten zwei-Tore-Rückstand linksoben wiederherzustellen (56.). Ging da vielleicht doch noch etwas, für die Gelb-blauen? Nein, ergaben sich in der Folge zwar (gute) Chancen auf beiden Seiten, doch Tore wollten plötzlich nicht mehr fallen. Darabi zielte beispielsweise an die Latte (79.), während auf der anderen Platzhälfte eine korrekt erkannte Abseitsstellung das 5:8 verhinderte (80.).
In den letzten Atemzügen dieses phasenweise wie ein Trainingsspiel anmutenden Punktspiels belohnte sich der umtriebige Tresp noch einmal aus spitzem Winkel mit dem Doppelpack (90.+1). 13 Tore zum Saisonabschluss – kann man mal so machen!

Tore: 1:0 Schwarte (4. Nadjibi), 1:1 Tresp (6.), 1:2 Eichner (6. Sternberg), 1:3 Sternberg (13. Tresp), 2:3 Darabi (14. Nadjibi), 3:3 Hartmann (16. Nadjibi), 3:4 Sternberg (18. Rüth), 4:4 Jachenholz (25. Darabi), 4:5 Eichner (44. Tresp), 4:6 Henzel (45. Knorr), 4:7 Knorr (53. Sternberg), 5:7 Hartmann (56. Pyko), 5:8 Tresp (90.+1, O. Hille)

gelbe Karten: keine – Steen

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 10




Samstag, 11. Mai 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Harburger SC 1.B

Mujic-Solo bricht den SCS
Spitzenreiter Harburger SC überrennt desolate Schanzer in Hälfte zwei

In der Vorwoche feierte man sich für das 5:0 gegen entsetzlich schwache Berner ab – nun riss Spitzenreiter und Oberligaaufsteiger Harburger SC die 2008er des SC Sternschanze brutal zurück auf den Boden des grauen U16-Landesliga-Mittelfelddaseins.
Auf dem Polizeisportplatz, der mit seinen großzügigen Abmessungen an sich ein Plus für die Spielausrichtung der Marineblauen bedeutet, hatte sich der Primus früh in der Spielhälfte des Gegners eingenistet. Schanze aber hielt (noch) ordentlich dagegen und ließ außer einem Versuch durch Daris Mujic, auf Bodenhöhe von Enno Gloßner pariert (3.), nicht wirklich etwas Verheißungsvolles zu.
So richtig in der Luft lag das von den Spielanteilen her sicherlich gerechtfertigte 0:1 somit erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts, wo Felix Lüdtkes hoher Kopfstoß auf dem Tor-Dach aufkam (31.) und wiederum Lüdtke den aus spitzem Winkel drüber zielenden Claudiu Balciu bediente (39.).
Wenngleich eigene Spielbeiträge nicht über das Anfangsstadium hinauskamen, wuchs beim Tabellensiebten ein wenig die Hoffnung, es den bereits seit geraumer Zeit promovierten Süd-Hamburgern ähnlich schwierig wie bei der 1:2-Hinspielniederlage (das Siegtor per Standard fiel erst in der Nachspielzeit) zu machen.
Mit einer unwiderstehlichen Einzelleistung, mit der er die gesamte SCS-Hintermannschaft nass machte, brach D. Mujic schließlich ein Dutzend Minuten nach dem Wiederbeginn nicht nur den Bann, sondern vor allem den bis dahin formidablen Widerstand der Gastgeber (52.). In Kombination mit der Mai-Sonne und dem doch noch nicht vollständig wiederhergestellten Selbstbewusstsein aus der Hinrunde zog der Rest des Spiels an den heute mittellosen Schanzern zugriffslos vorbei.
Kurz nachdem Shahab Ahmadi im hohen Bogen zumindest ein offensives Lebenszeichen des Heimteams abgab (57.), machte der HSC auf der anderen Seite klare Sache, indem Nathan Luyengi im Konter neben einem umspielten Torhüter auch den Ball im Netz zurückließ (58.).
Noch bevor es in die erfrischende Trinkpause ging, gab es nächste kalte Dusche für den SCS, den Lukas Reiß Handspiel das 0:3-Strafstoßtor von Gene Kähler einhandelte (61.).
Einen Positiveffekt gewann man aus der kleinen Spielruhe jedoch nicht – ganz im Gegenteil! Vorne geriet der heute gänzlich glücklose Arthur Schreiber bei einer Volleyabnahme in einen Zwist mit dem Spielgerät, der wiederum Philipp Grzesiks 0:4 per Gegenangriff heraufbeschwor (65.). Engagierte Schanzen-Arbeit nach hinten suchte man dabei übrigens vergebens…
Ebenso bei drei weiteren Einschlägen, die D. Mujic vom Strafraum-Eck (68.), Luyengi flach nach Steckpass (73.) und noch einmal Grzesik am zweiten Pfosten (80.+2) ohne nennenswerte Gegenwehr zelebrierten. Ein Ehrentreffer lag unterdessen nur einmal in der Luft: In Minute 78 ballerte der sonst komplett blasse Kleon Lorenz voll auf die Mitte des Tores. Kein Problem für Schlussmann Moritz Renhof.
Das Zwischenhoch im Schanzenviertel, das sogar leise Resthoffnungen auf den vermutlich oberligabringenden fünften Rang zurückbrachte, endete somit schnell wie brutal. Die verbliebenen beiden Saisonspiele werden somit nicht die Letzten in der 2008er-Landesliga sein.

Tore: 0:1 D. Mujic (52.), 0:2 Luyengi (58.), 0:3 Kähler (61., Strafstoßtor, Handspiel Reiß), 0:4 Grzesik (65.), 0:5 D. Mujic (68.), 0:6 Luyengi (73.), 0:7 Grzesik (80.+2)

gelbe Karten: Lorenz – Zymeri

Schiedsrichter: Valentin Stahlberg (Niendorfer TSV, Note 3)

Zuschauer: 40



Donnerstag, 9. Mai 2024

Spielbericht SC V/W 04 Billstedt 4.D - HEBC 3.D

Vom Strafstoßpunkt an die Spitze
Vorwärts/Wackers D4 triumphiert in der Nachspielzeit

Feiertagskick am Öjendorfer Weg, doch zum Jubeln war am Himmelfahrtstag nur den Gastgebern zumute. Kein Wunder, gelang Vorwärts/Wacker quasi in letzter Sekunde der siegreiche Sprung an die Tabellenspitze der U12-Landesliga 04.
Von diesem war man zunächst jedoch ein ganzes Stück entfernt, nachdem man Kollektivschlag in Sekunde (!) sieben prompt das 0:1 aus eigenem Anstoß kassierte. Farouk Rawi spritzte dazwischen und vollendete mühelos.
Vielleicht genau der richtige Wachmacher, wirkten die Gastgeber ab dem (diesmal unfallfreien) Wiederanstoß bissiger. Auch der eigene Offensivbetrieb wurde vom nur noch durch Mats Hagelsteins Eingreifen entschärften Toprak Karci nicht ungefährlich eröffnet. Per Eckstoß folgte dann der Ausgleich, den Maxcil May, am zweiten Pfosten unzureichend markiert, besorgte (5.).
Kurz darauf war es Eckenschütze Almir Pajaziti selbst, der sich zentral erst über viel Bühne und im Abzug über einen abfälschenden Weißen freute – 2:1 (5.)!
Allzu lang sollte aber auch dieses Zwischenergebnis nicht Bestand haben, unterstellte der Schiedsrichter Noah Okoh Figueiro beim Wegspitzeln eines Balls die Absicht eines Rückpasses. Nevan Radionoff nahm das EI zwischen seine Handschuhe und fertig war das Szenario des indirekten Freistoßes aus der Nahdistanz. Kurz auf Rawi abgelegt, schepperte es von halblinks zum 2:2 (12.).
Möglich wäre dies auch nur Sekunden später in einer Doppelchance gewesen, als Rawi schön über Dante Rentrop und Momme Wietzke eingesetzt wurde, an Radionoff scheiterte und Isa Ünlü den Nachschuss drüber setzte (13.).
Weitere Gelegenheiten der Eimsbütteler blieben in der Folge ungenutzt, ehe es nach dem Seitenwechsel eine eigentlich gar nicht mal so perfekte Flanke von Luka Jovic war, die die nicht unverdiente HEBC-Führung bedingte. Vorwärts/Wackers Lenni Otte hatte nicht mit dem hier wieder hellwachen Rawi gerechnet und schon war´s um die Gastgeber geschehen (37.).
Abgesehen von Pajazitis Lattenkracher (49.), spielte sich das Gefährliche weiterhin im Strafraum der Ost-Hamburger ab. Einzig der Ertrag ließ doch arg zu wünschen übrig. Nicht nur eine Vier-gegen-eins-Situation, in der Ünlü vielleicht lieber den Querpass hätte wählen sollen, blieb sträflich ohne Torerfolg (50.). – und das flog ihnen tatsächlich noch böse um die Ohren. Lang schlug der starke Radionoff die von Wietzke unfreiwillig verlängerte Kugel das Spielfeld hinauf zu Pajaziti, dessen Strafraumbegegnung mit Boris Baumeister zum Strafstoß Heim führte. Der Gefoulte übernahm selbst – 3:3, obwohl Hagelstein noch touchierte (53.)!
Abermals waren die Karten neu gemischt und abermals scheiterte das Tor zum vierten Liga-Sieg und der dann nahezu sicheren Oberligaqualifikation für die Jovic/Keck-Equipe an der richtigen Handlung vor dem Tor.
Diese ermöglichte man zum großen Entsetzen dem Gegner, der nach Leo Osings eindeutigem Trikots-Test an Henry Laszko ein zweites Mal zur Strafstoßmarke schreiten durfte. Eine durchaus strittige Sichtweise der Szene, da sich das fortgesetzte Halten ein gutes Stück vor der Parzelle abspielte…
Pajaziti war´s egal und so verlud der Linksfuß den Torwart mit Penalty rechtsunten ins Tor und damit mitten ins lila-weiße Herz (60.+1).

Tore: 0:1 Rawi (1.), 1:1 May (5. Pajaziti), 2:1 Pajaziti (6.), 2:2 Rawi (12. Baumeister), 2:3 Rawi (37. L. Jovic), 3:3 Pajaziti (53., Strafstoßtor, Baumeister an Pajaziti), 4:3 Pajaziti (60.+1, Strafstoßtor, Osing an Laszko)

Schiedsrichter: Khalil Sido

Zuschauer: 40