Samstag, 5. Oktober 2024

Spielbericht HEBC 1.C - Holsatia im EMTV 1.C

Klassenunterschied mit Handbremse
HEBC-2011er schlagen Kellerkind Holsatia zu niedrig

Gänzlich offen gestaltet sich 2024/2025 das Rennen um die Spitzenplätze der U14-Oberliga und natürlich auch den großen C-Regionalliga-Aufstiegstraum.
Dick im Geschäft steht nach fünf gespielten Runden die Elf des HEBC, die sich gegen Schlusslicht Holsatia Elmshorn keine Blöße auf heimischem Terrain erlaubte.
Auch den Tabellen-Unkundigen unter den etwa 40 Schaulustigen dürfte früh ein Lichtlein über die Faktenlage im Klassement aufgegangen sein: Holsatia, das bereits nach wenigen Sekunden den falsch aufgetretenen Außerverteidiger Iyed Dkhili verletzt verlor, stellte sich mit Mann und Maus ins eigene Rechteck, wo die (Lila-)Weißen nach Lösungen auf engem Raum zu suchen hatten.
Eine Aufgabe, die erstmals in Minute zehn effektiv gelöst werden konnte. Francis Ackah Kwasis Steilpass fälschte Tim Schmidt unfreiwillig in den Lauf des gestarteten Batuhan Kara ab und schon war der Torjäger in der Poleposition zum 1:0 angelangt.
Viel Überlegenheit aber keinen Ertrag sammelten die Hausherren in der Folge, wobei die Gäste plötzlich alles hätten auf den Kopf stellen können. Ein langer Ball von Schmidt reichte aus, um Salih Al Musleh auf den Marsch zu schicken, der Benedict Baku und Fahim Fazely zur riesigen Doppelchance verhalf. Nur scheiterte Baku an Schlussmann Lorenz Muller, ehe Fazely den zweiten Versuch knapp links vorbei setzte (15.).
Ansonsten gehörte das Verballern von Großchancen fest dem Spitzenteam, das unter anderem durch Kara, frei vor der Kiste (er schoss direkt Torsteher Flynn Scheffler an), einen höheren Vorsprung verpasste (33.).
Kurz darauf holte Ilir Pajaziti das soeben Verpasste nach und erhöhte auf Querlage Emran Jafari auf 2:0 (34.), ehe Liam Yawson den Wandspieler-Service von Javan Christie zum 3:0-Halbzeitstand aus zentraler Position verwertete (35.).
Weiter ging es kurz nach der Pause. Diesmal nutzte wieder Kara die Belagerung des gegnerischen Strafraums (37.), den man fortan nicht mehr mit der nötigen Zielstrebigkeit in Beschlag nahm. Aus der Distanz rummste Noam Goller das Leder dafür ebenso an den Querbalken (47.) wie Kollege Yawson nur wenig später (49.).
Und Holsatia? Das wehrte sich nach Kräften und erreichte auf der anderen Seite die zweite große Möglichkeit, die William Loi nur hauchdünn mit rechts verpasste (56.). Also weiter kein Saisontreffer für die Krückaustädter, denen stattdessen weiteres Unheil widerfuhr. Diesmal war es Ayyub Barrak, der nach langem Ball gen 5:0 auf und davon gezogen war (57.).
Ohne Trostpflaster sollten die tapferen Gäste jedoch nicht nach Schleswig-Holstein zurückreisen, verkürzte der aufgerückte Levent Höge bei einer Haj Husein-Ecke aus dem Strafraumgewühl auf das Endergebnis von 5:1 (70.). 350 torlose Oberligaminuten waren somit endlich Geschichte. Nicht so aber die Punktlosigkeit als Tabellenletzter.
Ob es im nächsten Match gegen den gemeinsam mit dem HEBC oben schwebenden Eimsbütteler TV mehr Erfreuliches zu vermelden geben wird? Fraglich...

Tore: 1:0 Kara (10. Ackah Kwasi), 2:0 Pajaziti (34. Jafari), 3:0 Yawson (35. Christie), 4:0 Kara (37.), 5:0 Barrak (57.), 5:1 Höge (70. Haj Husein)

gelbe Karten: Yawson – Johänning

Schiedsrichter: Ole Fischer (Eintracht Norderstedt)

Zuschauer: 40



Donnerstag, 3. Oktober 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Osdorfer Born

Aus oder nicht Aus…
Jubel in Heist: Strittiger Siegtreffer entscheidet den Feiertagskick

Tore, Intensität und Spannung zum Einheitsfeiertag! An der gut besuchten Hamburger Straße boten sich den Schaulustigen 90 unterhaltsame Nachholminuten, die ein kräftiges Lichtner-Geschoss, im Anschluss an eine lang geschlagene OB-Ecke, einläutete (drüber, 4.).
Dazu scheuten sich die 22 Akteure auch nicht, den Nahkontakt um den Ball zu suchen. Insbesondere der bewegliche Christ Owusu war zu Beginn doch in zahlreiche Zweikämpfe verwickelt. So wäre in der Summe bereits nach 21 Minuten eine Ampelkarte drin gewesen – Glück gehabt! Ebenso kurz darauf, als Owusu diesmal selbst zu Boden ging und Gegenspieler Marcel Bastide die Welt nicht mehr verstand. Ball gespielt und doch gab es einen Strafstoß, den Kapitän und Spielmacher Redouane Diab sicher zum 0:1 verwandelte (23.).
Gut Heil in der Folge bemüht, jedoch häufig zu ungenau im Passspiel, was sie nach etwas mehr als einer halben Stunde teuer zu stehen kam, als Batuhan Demiral kurz zu Lange spielte und dessen hohes Ding in ballistischer Flugkurve hineinschwebte (32.).
Welch ein Unglück für den TSV, das sich fast wiederholte. Diesmal ging ein Abstoß in die Füße des Gegners, der durch Emrullah Kilinc nur deshalb nicht auf 0:3 davonzog, weil sich Christoph Schilling gerade noch rechtzeitig in den Abschluss warf (34.).
Vogelwilde Zustände am heistmer Strafraum, doch auch die Gäste luden freundlich ein. Unnötigerweise grätschte Antonio Odobasic durch seinen Sechzehner und brachte damit Luca Pommerenke zu Fall. Der Mann aus der „Ersten“ machte es selbst vom Punkt und verkürzte auf den trotzdem schmeichelhaften 1:2-Halbzeitstand (37.).
Dessen Überlebensdauer belief sich im zweiten Abschnitt exakt auf 23 Sekunden! Der eingewechselte Marius Kock hatte nämlich die ideale Lücke zum platzierten Rechtsschuss erspäht, nachdem Pommerenke zuvor noch erfolgreich niedergegrätscht wurde (46.).
Den Spielstand für sich zurückgeholt, doch gefährlicher blieben weiter die Mannen vom Kroonhorst. Insbesondere bei Standards brannte es wiederholt im TSV-Strafraum.
Sämtliche Situationen irgendwie überstanden, gingen die Hausherren acht Minuten vor dem Ende auch noch in Front. Von Julian Kühl im Mittelfeld eingeleitet, brachte der strukturierteste Heim-Spielzug der Tages Adriaan Banas in die Poleposition zum flach erzielten 3:2 (82.). Jubel bei „Adi“ und allen anderen, die es mit den Roten hielten – bis nur Augenblicke später ein langer Torwartball zum Boomerang wurde und Demiral auf Steckpass aus dem Zentrum frei durch auf 3:3 gleichstellte (83.).
Bastide und Co blieben nun aber bei der Sache, verpassten durch einen Kopfball des Spezialisten nur knapp den erneuten Führungstreffer (88.).
Die Punkteteilung in der unteren Kreisklasse B1-Hälfte rückte näher. „Kuba“ Wiechmann hatte aber etwas dagegen. Vermutlich jenseits der Seitenlinie rettete Heists Nummer 14 einen Ball, um ihn unter Protest des Gegners zum baumlangen Kevin Winter weiterzuleiten. Winter wiederum behielt das Auge für den mittig postierten Banas und tatsächlich besorgte das juvenile Leichtgewicht, das es heuer in Direktduellen mit dem dreimal so wuchtigen Konstantin Lichtner nicht immer einfach hatte, vor der Kiste den 4:3-Siegtreffer (90.)!
Dem Kalenderstatus „Feiertag“ war damit auf den letzten Drücker alle Ehre gemacht.
Vorher wurde es jedoch noch einmal emotional, auf der Koppel. Das eine oder andere heißspornige Scharmützel nach Abpfiff konnte zum Glück auch durch das besonnene Eingreifen von OB-Fänger Mikail Celik gelöscht werden…

Tore: 0:1 Diab (23., Strafstoßtor, Bastide an Owusu), 0:2 Lange (32. Demiral), 1:2 Pommerenke (37., Strafstoßtor, Odobasic an Pommerenke), 2:2 Kock (46. Pommerenke), 3:2 Banas (82. Wiechmann), 3:3 Demiral (83. Celik), 4:3 Banas (90. Winter)

gelbe Karten: Hauschildt – Owusu, Keser

Schiedsrichter: Michael Brandt (VfL Pinneberg)

Zuschauer: 60







Sonntag, 29. September 2024

Spielbericht SC Sternschanze 2. Frauen - SC Nienstedten 1. Frauen

Hoff-Dreierpack! Schanze atmet Höhenluft
6:1-Erfolg rundet 2. Frauen die schöne Bezirksliga-Rückkehr ab

Frei nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ hoben die 2. Frauen das SCS-Stimmungsbarometer des langen Fußballsonntags am Fuße des Wasserturms noch einmal ordentlich an.
Mit 6:1 fiedelten die Aufsteigerinnen in der Bezirksliga West den SC Nienstedten überlegen weg.
Einen ersten Hinweis auf den zweiten Saisonsieg im dritten Match seit der souveränen Bezirksliga-Rückkehr im Sommer, gab die Verteilung des Ballbesitzes. Nur die Kugel am Fuß zu haben, nützt ja aber für das Ergebnis noch nicht so viel. Viel mehr brachte dafür Kira Breunigs Abschluss, der zwar an der Latte zerschellen sollte, mit Katharina Hoff aber eine aufmerksame Kollegin für den Abpraller fand – 1:0 (15.)!
Nur Atemzüge später fiel der 30-Jährigen, die lange Jahre zum Gros der ersten Frauen gehörte, die Kugel wieder mit etwas Zufall vor die Puschen. Diesmal driftete ein Abwurf von Torfrau Gina König unbeabsichtigt zur daraufhin auf 2:0 stellenden Nummer 14 (16.).
Und weil das mit dem Toreschießen so gut klappte, kam für den fälligen Strafstoß (Valencia an Rosemann) in Minute 36 natürlich nur eine infrage: Katharina Hoff, die tatsächlich rechtsunten zum 3:0-Halbzeitstand verwandelte.
Und weiter ging die Schanzen-Party auch unter dem inzwischen zugeschalteten Flutlicht, denn kurz vor Passieren der 60 Minuten-Marke bedeute ein gefühlvoller Heber von Lina Charlotte Rosemann das 4:0, dem allerdings auch eine wirklich sehenswerte Kombination über die Stationen Cailliet, Hoff und die zurücklegende Breunig vorausging (59.).
Einen kurzen Defensiv-Schlendrian machte auf der anderen Seite die wenig geprüfte Schlussfrau Emma Nentwig fangsicher wett (61.), um die torreiche Schlussphase mit einem langen Abschlag in den Sprint der eingewechselten Berenike Wuhrer einzuleiten. Dank freier Bahn gen SCN-Tor war das 5:0 nur noch Formsache (83.).
Nicht groß schwieriger machten es ihr die zu oft zugriffslosen Gegnerinnen, denen Wuhrer auf Merrit Claußens Steilpass aus dem Zentrum Schanzentreffer Nummer sechs einschenkte (87.).
Da tröstete es die somit auch im dritten Saison-Anlauf erfolglos gebliebenen Quellentalerinnen nicht, dass zwischendurch ihr Ehrentreffer fiel. Im Duell mit Nentwig war Lisa-Marie Walter zu Fall gekommen, was Michelle Beckert das 5:1 von der Strafstoßmarke ermöglichte (86.).
Der SCS hat dagegen am kommenden Wochenende die Chance, sich mit drei Auswärtspunkten in Schnelsen vorerst im vorderen Tabellenbereich festzubeißen.  

Tore: 1:0 Hoff (15. Breunig), 2:0 Hoff (16.), 3:0 Hoff (36., Strafstoßtor, Valencia an Rosemann), 4:0 Rosemann (59. Breunig), 5:0 Wuhrer (83. Nentwig), 5:1 M. Beckert (85., Strafstoßtor, Nentwig an Walter), 6:1 Wuhrer (87. Claußen)

gelbe Karten: Nentwig – Valencia, Nentwig

Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV Friedrichsgabe)

Zuschauer: 45

besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen einer Verzögerung im Sportanlagenspielplan mit einer Verspätung von 50 Minuten angestoßen.




Spielbericht FC Alsterbrüder IV - Farmsener TV III

Den freien Fall gestoppt
Erst agil, dann verwaltend: Alsterbrüder-Vierte endlich wieder siegreich

Tief in der Bedeutungslosigkeit der Kreisklasse B5 hat sich die Viertvertretung des FC Alsterbrüder ihren Negativlauf von fünf Niederlagen am Stück bremsen – und auch für die unterlegene Dritte des Farmsener TV gab es eine positive Erkenntnis.
Nämlich jene, dass es nach dem vielen Theater und zwei Spielabbrüchen (gegen Teutonia 10 III und HT 16 III) der letzten Wochen auch (fast) ausnahmslos um Fußball gehen kann.
Erste erwähnenswerte Blüten trieb der Sport in Minute fünf jedoch für die Gastgeber, die Henri Wormuth gegen die Laufrichtung des Torwarts in Front zu bringen versuchte. Knapp verzogen ist eben nun mal auch vorbei.
Nachgeholt war dieses Unterfangen nach einer guten Viertelstunde, als ein Abwurf missglückte und Yaniv Golan das Gastgeschenk dankend annahm (14.).
Und weiter ging die Alsterbrüder-Sause! Golan mit der Vorarbeit für Aljoscha Roeder und dieser fand im Rückraum allen nötigen Raum zum gezielten 20 Meter-Abschluss vor – 2:0 (23.)!
Für vorzeitig klare Verhältnisse hätte das Heimteam in der Folge gleich zweimal sorgen könne, doch weder Wormuth nach kopfballverlängerter Golan-Ecke (Pfosten, 24.), noch Golan selbst mit der Innenseite (vorbei, 25.) vermochten dem Heimerfolg weitere Konturen zu verleihen.
Gut für die zu Beginn kräftig durchgeschüttelten Gäste, denen quasi aus dem Nichts die Chance zum Anschlusstreffer von der nicht eingezeichneten Strafstoßmarke vor die Füße fiel. Korrekterweise hatte Schiedsrichter Arthur Schreiber (SC Sternschanze) Nicola Pejicas Kontakt an Leon Schopinski als strafstoßreif eingestuft. Kapitän Daniel Marcks aber vergeigte die Gelegenheit mit einem lauen Schüsschen, das auch per Nachsetzen nicht zu korrigieren war (daneben, 27.).
Wiederum auf Einladung der defensiv unaufmerksamen Hausherren war es im zweiten Anlauf schließlich gelungen. Ein tiefes Zuspiel von Innenverteidiger Jakob Elsherif, der sonst lediglich durch viel zu spät geahndetes Dauerpöbeln und Beleidigungen auffiel, spitzelte Wormuth unglücklich genau in den Lauf des damit frei durchsprintenden Schopinski, dem das Umspielen von Schlussmann Malte Wegener samt 2:1-Vollendung mühelos vom Fuß ging (29.).
Viel mehr passierte dann in der Folge allerdings nicht. Der erst im Sommer aus der A-Jugend in den Erwachsenenbereich hochgerückte FTV-Equipe fehlten schlicht die spielerischen Mittel, dem FCA die Inspiration zum Gestalten.
Mit Dankbarkeit nahm man da Mark Gielniks Chance, die Gäste-Torsteher Mathis Reinhardt-Hausmann im Nachfassen unschädlich machte (52.).
Wäre dies dem schmächtigen Fänger, der optisch auch der eigenen U15 zugeordnet werden könnte, auch kurz darauf gelungen, hätte die Partie letztlich eine Attraktion weniger zu bieten gehabt. Mit der Hacke war es dem zuvor glücklosen Wormuth nun endlich doch endlich vergönnt, als Torschütze (für das 3:1) verantwortlich zu zeichnen (54.).
Aus dem Verwaltungsmodus einer nachher zerfahrenen und zunehmend härter geführten Kontrahage heraus setzte Gielnik auf Vorlage Golans (dritte Torbeteiligung) noch den 4:1-Schlusspunkt für die Gelb-blauen, die damit das wilde Klassement der nur noch elf Wertungsteams umfassenden B5 einstweilen auf Rang vier besiedeln.
Durch die bevorstehende Eingliederung der B-Klassisten in die nächsthöhere Kreisklasse A bleibt dem Teilnehmerfeld ohnehin nur das sonst oft zu Unrecht beschworene Mantra „von Spiel zu Spiel“.

Tore: 1:0 Golan (14.), 2:0 Roeder (23. Golan), 2:1 Schopinski (29. Elsherif), 3:1 Wormuth (54.), 4:1 M. Gielnik (81. Golan)

gelbe Karten: Ebersberger, Wormuth, Lange - Sejjadi, Elsherif

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3: beschränkte sich in seinem Wirken auf das Nötigste.)

Zuschauer: 10

besonderes Vorkommnis: Marcks (Farmsener TV, scheitert mit Strafstoß an Wegener (27., Pejica an Schopinski).







Samstag, 28. September 2024

Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Barsbütteler SV 1.A

Schon zur Pause davongezogen
Heimsieg! SV Groß Borstel geht wichtigen Schritt gen U19-Oberliga

Welch ein schönes Bild über dem Sportpark „Hans Thanbichler“ zu Groß Borstel: Ein satter Regenbogen strahlte vom wolkenbehangenen Herbsthimmel. Ebenfalls ins Strahlen gerieten am Samstagnachmittag alle Beteiligten und Sympathisanten der U19 aus Groß Borstel. Drei wichtige Zähler hatte sich diese vor allem aufgrund einer zeigenswerten ersten Hälfte im Kampf um die Oberligaqualifikation zur zweiten Halbserie gesichert.
Dem Barsbütteler SV heizte man dabei bereits nach zehn Minuten trotz des meteorologischen Regen-Sonne-Kälte-Gemischs ordentlich ein. Leandro Frederico Neves hatte die Kugel nämlich zielgenau mit rechts von halbrechts in die lange Ecke manövriert (10.).
Zweimal war es danach an Frederik Wagner, den verdienten Vorsprung folgerichtig zu verdoppeln. Im Duell mit BSV-Schlussmann Philip Woebs zog er jedoch den Kürzeren (22.), während beim zweiten Anlauf das Aluminium einen Querstrich durch die Rechnung machte (27.).
Über diesen lenkte Woebs nach einer Ecke auf den früh überzogen wegen Ballwegschlagens (aus der Bewegung) verwarnten Henrik Heijink dessen gut getroffen Kopfstoß (39.).
Will das 2:0 denn etwa gar nicht fallen?! Doch! Wiederum im Kopfballduell gelang es Mattes Balschat schließlich, eine Schmidt-Flanke zum überfälligen 2:0 einzuschädeln (40.).
Und es kam noch besser, für die Grün-weißen, die eine lang und länger werdende Flanke auf den hinten lauernden John Bidlingmaier gar auf 3:0 zur Pause davonziehen ließ (42.).
Die Gäste vermochten dagegen wenig Konkretes zum Spielgeschehen beizutragen. Außer einer frei vor dem Tor verballerten Miletic-Chance (33.) war das Team, das hier immerhin um den Anschluss an die sechs Oberligaplätze spielte, nicht wirklich auf den Plan getreten.
Erst nach dem Wiederbeginn meldeten sich Nico Leiding und Co so richtig lebend, vollstreckte der bissige Außenspieler einen Freistoß von Kapitän Lennart Rescher mit gegnerischer Unterstützung im Fünfmeterraum zum verkürzenden 3:1 (53.).
Was nun folgte, war jedoch kein hoch inspirierter Sturmlauf der Mannen aus Hamburg-Ost, sondern eine mühsame Auseinandersetzung, die im Wesentlichen von intensiven Zweikämpfen lebte. Die Gäste fanden einfach kaum ein Mittel, die solide organisierten Gastgeber aus der Reserve zu locken. Im Gegenteil, hatten diese durch Luke Malaise sogar das vom sich breit machenden Woebs verhinderte 4:1 auf dem Fuß (59.).
Eine Frust-Gelbe für den überhart an der Seitenlinie grätschenden Konstantinos Matsios (86.) kam daher nicht aus dem luftleeren Raum.
Einen solchen fand mit der letzten Offensivaktion des Tages auch Leiding vor. Sein scharfer Freistoß von links kam gut, nur gelang es niemandem, im Sechzehner zu vollenden (90.+2). Die Punkte blieben damit beim Tabellendritten, der mit der bestens Abwehr der Liga (nur vier Gegentreffer) als Faustpfand vortreffliche Karten im Oberliga-Rennen hat.
Fünf Punkte Rückstand auf Rang sechs und der dürftige Auftritt von heute (vierte Schlappe in Serie) weisen dagegen am Soltausredder schon jetzt, wenngleich noch sechs Partien ausstehen, auf eine Frühjahresserie in der Landesliga hin.

Tore: 1:0 Frederico Neves (10.), 2:0 Balschat (40.), 3:0 Bidlingmaier (42.), 3:1 Leiding (53. Rescher)

gelbe Karten: Heijink, Frederico Neves, Helmbold, Habenicht – Matsios

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3,5)

Zuschauer: 40








Spielbericht SC Sternschanze 1.Ü40 - FC St. Pauli 2.Ü40

Semi-verdienter Gipfelsturm
Erst überlegen, dann selbstzufrieden: Schanzes Ü40 erobert Platz eins

Die frohe Kunde folgte erst am Abend: Durch das 2:2 zwischen den direkten Konkurrenten FC Alsterbrüder und Altona 93 hat die neue Ü40 des SC Sternschanze, die sich im Wesentlichen aus Kickern der einstigen 1. Alten Herren zusammensetzt, zum dritten Spieltag der Landesliga 02 den Tabellengipfel erklommen.
Um eine halbe Stunde verzögert ins Geschehen eingegriffen (der Hamburger Fußballverband glänzte wieder einmal mit realitätsfremden Spielansetzungen ohne jede Pufferzeit), legten die Schanzer gleich erfolgreich los. Eine Ballbesitzphase am gegnerischen Strafraum führte Johannes Jäkel nach Ablage Markus Schwarzer per Rechtsschuss zum erfolgreichen Ende (6.). Naja, ein bisschen Ungeschick des gegnerischen Schlussmannes war zugegeben auch mit dabei…
Der SCS voll bei der Sache, nur das alte Thema der Chancenverwertung folgt den Marineblauen seit Jahren treu auf Schritt und Tritt. Gleich zwei Prachtexemplare verschenkten sie Ende der ersten Halbzeit, als erst Gabriel Walczuch aus schwierigerem Winkel zu überrascht, dass die Kugel zu ihm durchrutschte, drüber bolzte (32.), woraufhin der 46-Jährige nur Sekunden später vergeigte. Diesmal war es ein überhasteter Nachschuss eines parierten Schwarzer-Versuchs, der von Schanzes Nummer 21 über das Ziel gesetzt wurde (33.).
Rächen sollte sich dies heute aber nicht. Vor allem, weil es im nächsten SCS-Anlauf dann doch wieder klappte. Im Konter über Schwarzer und Daniel Salvador Henning schnürte Jäkel am kurzen Pfosten den Doppelpack (34.).
In der Zeitskala unweit jenseits der Halbzeitpause machte es der technisch versierte Katalane selbst. Sein Doppelpass mit Schwarzer inklusive feinster Abschlussklinge hätte jedenfalls auch aus einem Barca-Highlightvideo anno 2009/2010 stammen können (38.).
Apropos Highlights: Diese ließen sich daraufhin nur noch auf Seiten des FC St. Pauli finden. Denn kaum aalten sich die Gastgeber in Selbstzufriedenheit, mischten plötzlich auch die um durchschnittlich sechs Jahre älteren Kiezkicker munter mit.
Hüseyin Ünüvar setzte seinen Kopfball bei einem Nuxoll-Freistoß etwas zu hoch an (40.), um seinen zweiten Versuch mit dem rechten Fuß ans Quergestänge zu setzen (46.).
Ziemlich lässig, wie der SCS nun vorging. Mit keiner Szene besser beschrieben, als mit dem Ballverlust von Torwart Christian Kossel im verpatzten Dribbling gegen Janos Gyurkovics. Glück für den Goalie, dessen Jersey an bessere Zeiten des VfL Bochum erinnert, dass der St. Paulianer ebenfalls nur das Aluminium erwischt hatte (43.).
Mindestens den Ehrentreffer hätten die Boys in Brown freilich verdient gehabt, mit Kossels Rettungstat gegen einen hohen Freistoß Gökhan Cakirs (50.) war aber auch die letzte große Möglichkeit der Elf von der Feldstraße verstrichen.
Kein Wunder also, dass sie sich mit nun drei Niederlagen und nur zwei erzielten Törchen am Tabellenende wiederfindet. Schanze dagegen freut sich, die kurze Gastspielreise zu Teutonia 10 nächsten Sonntag als Tabellenführer anzutreten.

Tore: 1:0 Jäkel (6. Schwarzer), 2:0 Jäkel (34. Salvador Henning), 3:0 Salvador Henning (38. Schwarzer)

gelbe Karten: Kayser – März

Schiedsrichter: Jörg Oliczewski (TuS Germania Schnelsen)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen einer Verzögerung des Sportanlagenspielplans mit einer Verspätung von 28 Minuten angestoßen.


Barca Prime am Wasserturm: Daniel Salvador Henning.



Rückennümer: "Leukotape" bei St. Paulis Fred Rölfing.


Spielbericht SC Sternschanze 1.D-Mädchen - FTSV Komet Blankenese 3.D-Mädchen

Schnabel und Co mit Tor-Hunger
Treffsichere Komädchen bringen Schanze die nächste Packung bei

Als kompliziert könnte man das erste Halbjahr der in die D-Mädchen hochgerutschten 2013/2014erinnen des SC Sternschanze auf dem 8er-Feld bezeichnen.
Spiel drei in der Herbst-Staffel 04 machte abermals deutlich, dass die Trauben auf dem mittleren Spielniveau ein ganzes Stück zu hoch hängen.
Ordentlich aufs Brot geschmiert bekamen sie dies neuerlich von den 3. D-Mädchen Komet Blankeneses, bei denen ausgerechnet die Jüngste hinausstach. Victoria Schnabel, die Dezember ihren zehnten Geburtstag feiern wird, wirbelte die überforderten Gastgeberinnen gemeinsam mit ihrem Team gehörig durcheinander.
Mit einem Hochschuss eröffnete die Rückennummer 2 den Torreigen in Minute 3, um nach Lola Kohrs-Lichtes Vorarbeit über rechts just zu verdoppeln (5.).
Die Vorbereiterin von eben verstand es dann auch, selbst zu vollstrecken. Ein Tor per Grätsche (8.), eines der Marke „Trudel-Tor“ (10.) und schließlich ein cooler Abschluss, mittig vor dem Tor (16.), bedeuteten den lupenreinen Hattrick!
Da durfte sich auch Schnabel nicht lumpen lassen. Ein gegnerischer Abwurf landete genau bei ihr, sodass das halbe Dutzend nur noch Formsache war (27.).
Einen unglücklich durchgerutschten Schnabel-Ball staubte direkt danach Kollegin Sophia Porto Thormählen zum 0:7 ab (28.). Doch das war´s noch nicht, im ersten Abschnitt! Zu dritt frei vor dem Tor konnten die Komädchen unter sich ausmachen, wer das Oktett zur Pause vollmachen sollte. Die Wahl fiel auf Smilla Förster (29.).
Im immer wieder peitschenden Regen schafften es die neu motivierten Schanzen-Kickerinnen, die Schotten erstmal dirchtzumachen. Verbesserte Zweikampfwerte waren dabei der Schlüssel zu immerhin acht gegentorlosen Minuten nach dem Seitenwechsel.
Dann aber schlug wieder der Komet ein, erhöhte durch Ronja Braun und deren Doppelpack (Hochschuss (38.) und Vollendung einer Schnabel-Hereingabe, 40.)) kurzerhand auf 0:10.
Schanze gab sich diesmal jedoch nicht auf, konnte den nötigen Widerstand aber nur bedingt leisten. Dem kurzen Durchatmen, dass Helena Pecher aus 13 Metern nur den Pfosten erwischte (43.), folgten in den letzten zwölf Minuten noch drei Gegentreffer, die in den Fällen von abermals Schnabel (48.) und Kohrs-Lichte (59.) auf Temponachteilen bei zu hoher Grundordnung beruhten.
Den Schlusspunkt markierte passend in der Schlussminute noch einmal Fünfachtorschützin Schnabel nach einem verpatzten SCS-Abstoß (60.).
Komet nun dreimal siegreich punktgleich mit dem Primus vom SV Halstenbek-Rellingen, während Schanze als einziges Team ohne Punkte dasteht. Vielleicht geht ja nächste Woche etwas beim Vorletzten (ein Zähler) in Tornesch.

Tore: 0:1 Schnabel (3.), 0:2 Schnabel (5. Kohrs-Lichte), 0:3 Kohrs-Lichte (8.), 0:4 Kohrs-Lichte (10.), 0:5 Kohrs-Lichte (16.), 0:6 Schnabel (27.), 0:7 Porto Thormählen (28.), 0:8 Förster (29.), 0:9 Braun (38.), 0:10 Braun (40. Schnabel), 0:11 Schnabel (48.), 0:12 Kohrs-Lichte (53.), 0:13 Schnabel (60.)

Schiedsrichter: Johnny Freitag (SC Sternschanze)

Zuschauer: 25






Sonntag, 22. September 2024

Spielbericht Glashütter SV II - Rahlstedter SC VI

Torreicher Interims-Start
Nach dem Trainer-Beben: GSV-Reserve zerpflückt den RSC

Turbulente Zeiten an der Poppenbütteler Straße! Denn während man sportlich im Mittelfeld der Kreisklasse 6 festhängt, galt es vor allem, kurzfristig ein neuen Trainer organisieren, hatte Andreas Hille in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Segel bei der Reserve des Glashütter SV gestrichen. Wie schön, dass die GSV-Welt immerhin während der 90 Spielminuten des achten Spieltags wieder im Sonnenschein badete.
Spiel Nummer eins unter Interimscoach Rüdiger Voß (Vater von Schlussmann Janik) hatte nämlich schnell seine Positivschlagzeilen aus Sicht der Norderstedter zu verzeichnen. Mit Präzision versenkte Ben Tresp einen seiner gefürchteten Freistöße flach zum raschen Vorsprung (7.), den Adian Sabic auf Tresp-Steckpass nur durch das Zutun der Querlatte nicht sofort ausbaute. Im Nachsetzen versuchte es Tresp dann selbst, scheiterte aber an RSC-Torwart Pascal Marx (8.).
Weitere gute Gelegenheiten kreierten die Roten unter der Septembersonne, die vor allem Spielmacher Tresp auf Temperatur zu bringen schien. Per Lupfer in den Lauf von Nicolas Waldmann schien ihm der der Scorerpunkt schon sicher, doch der Angespielte verfehlte knapp linksunten (40.).
Der Tabellenletzte aus Rahlstedt, mit der Empfehlung von nur einem Zähler bei 6:43 Toren angereist (der 3:2-Erfolg gegen West-Eimsbüttel II flog nach deren Rückzug aus der Wertung), konnte somit durchaus zufrieden sein, zumindest in puncto Zwischenergebnis nicht weit weg von der Musik zu sein.
Dies sollte sich jedoch bereits kurz nach dem Seitenwechsel ändern, als die Glashütter endlich ernst machten, Marvin Wolf im Strafraum zum langen Pfosten querlegte und Einwechsler Mika Kastner seinen Vater Nils am Spielfeldrand mit ungeahnten Torjägerqualitäten verzückte (50.).
Für den seit fünf Tagen 22-Jährigen auch ein persönlicher Befreiungsschlag, spielt er in den Planungen der Bezirksligamannschaft keine Rolle mehr.
Dafür lief es heute zwei Klassen tiefer wie am Schnürchen. Eine Torvorbereitung für Simon Beck vereitelte zwar das rettende Bein von Florian Baake (57.), doch dafür erhöhte Kastner mit Beharrlichkeit nur Wimpernschläge danach auf 3:0 (58.).
Zugabe gefällig? Aus 19 Metern war es die mutige und richtige Entscheidung, einfach mal mit rechts draufzuhalten – Hattrick (66.)!
Ob die Herren in Weiß dieses Hochgefühl diese Saison einmal erleben würden? Fraglich. Aus der dritten Reihe näherte sich Mikail Özdemir zumindest ansatzweise einmal dem gegnerischen Quader an (61.).
Ansonsten blieb es ein Sonntag ganz im Zeichen der „Schwäne“, die manierlich über die Stationen Steen und Tresp das 5:0 durch Beck herausschossen (74.).
Den 7:0-Endstand machten schließlich Benisa Boateng als Abstauber (80.) und Can Coskun per Foulstrafstoß (86.) perfekt. So schön kann alles sein, wenn es nur um Fußball geht…

Tore: 1:0 Tresp (7., direkter Freistoß), 2:0 Kastner (50. Wolf), 3:0 Kastner (58.), 4:0 Kastner (66. Tresp), 5:0 Beck (74. Tresp), 6:0 Boateng (80. Beck), 7:0 Coskun (86., Strafstoßtor, Foulspiel an Reichenbecher)

gelbe Karten: Wedel - Wessel, Müter, Folgmann Gomez

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2: engagierter und komplikationsloser Auftritt - nur was sollte die Trinkpause bei 23 Grad Außentemperatur?)

Zuschauer: 40






Spielbericht SC Alstertal / Langenhorn 1. Alte Herren - Bramfelder SV 1. Alte Herren

Polzin zwischen Matchwinner und Spital
Erzittertes Pokalweiterkommen gerät für den BSV in den Hintergrund

Am Ende ganz knapp verpasste die Ü32 des SC Alstertal/Langenhorn am Sonntagmorgen die große Pokalüberraschung der zweiten Runde.
Erst als Schiedsrichter Marco Kopp die zwischenzeitlich für einen Krankenwageneinsatz unterbrochene Partie abpfiff, konnte sich der Oberligist von der Ellernreihe seines Weiterkommens sicher sein.
Bis tief in die zweite Hälfte hinein sah es noch nach einer problemlosen Sache für die Gäste aus. Nachdem SCALAs Tobias Ebert zu riskant im Sechzehner grätschte, netzte Robin Polzin vom Punkt aus zum 0:1 (21.), dem Kapitän Alexander Thiede im Konter gegen die Laufrichtung des Torwarts noch vor der Halbzeit die Verdopplung folgen ließ (33.).
Der BSV hatte die Lage fest im Griff, erhöhte kurz nach dem Pausentee gar auf 0:3. Sebastian Klitzkes Zuspiel nach rechts hatte Polzin gekonnt mitgenommen und so beste Aussichten zum Abschluss ins Torwart-Eck (37.).
Der zwei Klassen tiefer angesiedelte Bezirksligist gefiel zwar durchaus mit einer intakten Moral, doch während sie hinten Probleme mit dem gegnerischen Tempo plagten, blieb man vorne stets am souveränen Abwehrverbund der Bramfelder hängen – bis zur 43. Minute, als Sven Schröder einmal von links flankte und Ole Koch sträflich alleingelassen auf 1:3 verkürzen konnte.
Plötzlich waren die Platzherren voll im Spiel, doch völlig unnötig warf man sich durch eine Ampelkarte für Torschütze Koch selber einen Knüppel zwischen die Beine (60.). Zweimal binnen weniger Minuten flog er noch nach Ballabgabe jeweils in seinen Gegenspieler hinein – das gehört bestraft!
Platz zum Kontern also für das Oberligateam, das bei Thiedes schön im Doppelpass mit Heiko Stockhausen herausgespielter Chance aus spitzem Winkel nur an Schlussmann Christopher Niemeyer scheiterte (63.).
Kurz darauf die nächste Gelegenheit zur Entscheidung, hatte Michael Breuer den Torsteher bereits hinter sich gelassen. Diesmal war die Hereingabe auf den nicht perfekt besetzten zweiten Pfosten vielleicht nicht die Ideallösung…
Somit blieb das große Zittern bis zum Ende, zumal Daniel Busse mitten in der für fünf Minuten angesetzten Nachspielzeit einen durchgerutschten hohen Ball zum 2:3-Anschlusstreffer verwandelte (70.+3).
Unfreiwilligen Gegenwind für SCALAs engagierte Aufholjagt verursachte kurz darauf Doppeltorschütze Polzin, den es ohne gegnerisches Zutun das Knie zerlegte (70.+4). Eine schiere Ewigkeit dauerte es, bis der Rettungswagen den verletzten Bramfelder gen Spital beförderte. 75 Rest-Sekunden drängte der Landesligaabsteiger bedrohlich, aber ohne den finalen Abschluss, auf das Elfmeterschießen, das dem BSV letztlich erspart blieb.

Tore: 0:1 Polzin (21., Strafstoßtor, Edert an Baumert), 0:2 Thiede (32. Polzin), 0:3 Polzin (37. Klitzke), 1:3 Koch (43. Schröder), 2:3 Busse (70.+3)

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze, Note 3)

gelb-rote Karte: Koch (SCALA, 60., wiederholtes Foulspiel)

Zuschauer: 40





Sonntag, 15. September 2024

Spielbericht Glashütter SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

„Typisches Glashütte-Spiel“
„Nicht so entschlossen“: Schanze-B1 unterliegt mal wieder dem Angstgegner

0:1, 3:5, 1:2, 0:1 und 2:2. Was sich liest, wie die Bilanz eines Abstiegskandidaten, ist tatsächlich der peinigende Rucksack, den die 2008er des SC Sternschanze vom Glashütter SV in den letzten drei Jahren gepackt bekamen – so definiert man einen Angstgegner!
Angstgegner GSV: Gehe ich tatsächlich mit“, bestätigte Schanzes Arthur Schreiber das besondere Verhältnis seines Teams zu den Norderstedtern, die es auch in dieser Serie verstanden, dem SCS „eine vermeidbare erste Saisonniederlage“ beizubringen.
Bevor das „ganz typische Spiel für Glashütte“ seinen fiesen Verlauf nahm, waren die Gäste ihrem Vorhaben, „diesmal in die erste Hälfte zu starten, wie letztes Mal in die Zweite“ tatsächlich treu geblieben.
Ein griffiger Beginn und eine erste spitzwinklige Gelegenheit für Kleon Lorenz (GSV-Torsteher Dawit Christoph wehrte ab, 12.) nährten durchaus Hoffnungen auf eine Kehrtwende im Direktvergleich.
Dann aber kam „der kleine Bruch nach einer guten Anfangsphase“. „Wir haben angefangen, die wichtigen Zweikämpfe zu verlieren“, bemängelte Schreiber, dessen daraufhin defensiveres Wirken auch nicht so richtig mehr Ordnung hineinbrachte. „Wir sind überhaupt nicht mehr hinten rausgekommen, haben überhaupt nicht mehr hochgeschoben, sind nicht angelaufen und haben dann Glück gehabt, dass wir nicht in Rückstand geraten.“.
So segelte beispielsweise Koppany Falusis Versuch aus dem Hinterhalt drüber (26.), während gegen Fabio Dennstedt nur noch der Abseitspfiff rettete (27.).
Was ebenfalls auffiel: die „nicht so positive Kommunikation“, die sich nicht nur gegen die „zum Teil komische Schiedsrichterleistung“, sondern auch gegen die eigene Mitspielerschaft wendete. „Das hat uns so ein bisschen rausgebracht – darf uns aber nicht passieren, dass wir so unser Spielkonzept verlieren!“.
Deutlich besser aus der Halbzeit gekommen, nahm Marineblau den Faden des Spielbeginns wieder auf.  Gegen den Ball wurde wieder „viel besser gepresst“, „mit dem Ball“ agierte man nun „ruhiger und ideenreicher“.
Nur war es ihnen nicht gelungen, teils fein herausgespielte Möglichkeiten nichts zu nutzen. Ex-Glashütter Gustav Materne sah seinen Linksschuss in den Armen von Christoph enden (42.); Theo Spöhrer ereilte in ähnlicher Ausgleichsposition das gleiche Schicksal (51.).
„Dann kriegen wir in einer Phase, in der wir drückend überlegen sind, dieses Kack-Tor!“, haderte Schreiber, der zur Hälfte die Kapitänsbinde vom gelb vorbelasteten Till Steinfeld übernommen hatte, mit dem Spielschicksal.
Im Konter war es den Roten nämlich gelungen, Schanze zu überrumpeln, sodass Louis Höfler seine Flanke schön ins Zentrum ziehen konnte. Der eingewechselte Scott Wilson verpasste, doch Dennstedt vollendete mit zu viel Freiraum zum 1:0 (61.).
„Dennoch haben wir uns überhaupt nicht anmerken lassen, dass wir in Rückstand gegangen sind. Wir sind wieder im Kreis zusammengekommen, waren kurz und klar in der Ansage, dass hier überhaupt nichts verloren ist, dass wir den 20-mal besseren Fußball spielen“, stimmte immerhin die Moral beim Schanzenteam, das, abgesehen von einem erneuten Wackelmoment, den Marlon Herzog nur knapp nicht ausnutzte (63.), weiter beharrlich nach Auswärtspunkten strebte.
Das Pech im Abschluss blieb dabei jedoch ein treuer Begleiter. Baran Sütcüs Schuss im Strafraum klärte ein Abwehrbein vor der Linie, ehe der Nachschuss drüber rauschte (65.), zwei Schreiber-Geschosse verfehlten ebenfalls (67. & 73.) und auch die Top-Chance für den aufgerückten Azimullah Mohammadi blieb ungenutzt: Christoph hechtete sehenswert nach dem Runden (72.).
„Wir waren im Strafraum nicht so entschlossen, hatten nicht so diesen letzten Willen, das Tor zu machen, den letzten Willen, jetzt an den Ball ranzukommen“, bemängelte der Spielmacher, was bei der letzten konkreten Offensivregung seiner Farben noch einmal deutlich wurde. Lorenz arbeitete mit einer Hereingabe vor, doch gleich mehrere Mitstreiter verpassten um Haaresbreite (78.).
„Ein Typisches Glashütte-Spiel, wenn man es auf die letzten Jahre bezieht“, zog Schreiber daher ein ernüchterndes Fazit unter das zweite Punktspiel 2024/2025, das auch erneut unter dem Eindruck diverser Ausfälle im ohnehin quantitativ dünn besetzten Kader stand. „Das knappe Personal hat auf jeden Fall dazu gewirkt, dass Glashütte auch in den letzten Minuten spritziger war als wir, hatten natürlich frisches Personal – auch Scott, den 23er. Hat mich gewundert, dass der nicht von Anfang an gespielt hat. Sie waren spritziger in den Zweikämpfen, waren wacher. Wir haben trotzdem vor dem Tor wieder viel liegen lassen. Das muss sich auf jeden Fall bis nächste Woche verbessern“, soll es am kommenden Wochenende gegen den „unfassbar schlechten Oberliga-Absteiger“ Concordia (zwei Niederlagen bei 0:17 Toren) vor allem im Bereich der Chancenverwertung („ein ganz schwieriges Ding bei uns“) spürbar besser laufen.
Doch Vorsicht: Nicht, dass Cordis Farbgleichheit mit dem GSV zur Mentalbremse wird…

Tore: 1:0 Dennstedt (61. Höfler)

gelbe Karten: Bierfischer, Herzog, Wilson – Lorenz, Sürcü, Steinfeld, Schreiber, Spöhrer

Schiedsrichter: Kevin Masih (Eintracht Norderstedt, Note 6: heizte die Stimmung mit einer vogelwilden Zweikampfbewertung unnötig an, am Ende führte fast jeder Körperkontakt zu gelben Karte)

Zuschauer: 60

Sparsame SCS-Gesichter nach der "unnötigen ersten Saisonniederlage".