Klassenunterschied mit Handbremse
HEBC-2011er schlagen Kellerkind
Holsatia zu niedrig
Gänzlich
offen gestaltet sich 2024/2025 das Rennen um die Spitzenplätze der U14-Oberliga
und natürlich auch den großen C-Regionalliga-Aufstiegstraum.
Dick
im Geschäft steht nach fünf gespielten Runden die Elf des HEBC, die sich gegen
Schlusslicht Holsatia Elmshorn keine Blöße auf heimischem Terrain erlaubte.
Auch
den Tabellen-Unkundigen unter den etwa 40 Schaulustigen dürfte früh ein
Lichtlein über die Faktenlage im Klassement aufgegangen sein: Holsatia, das
bereits nach wenigen Sekunden den falsch aufgetretenen Außerverteidiger Iyed
Dkhili verletzt verlor, stellte sich mit Mann und Maus ins eigene Rechteck, wo
die (Lila-)Weißen nach Lösungen auf engem Raum zu suchen hatten.
Eine
Aufgabe, die erstmals in Minute zehn effektiv gelöst werden konnte. Francis
Ackah Kwasis Steilpass fälschte Tim Schmidt unfreiwillig in den Lauf des
gestarteten Batuhan Kara ab und schon war der Torjäger in der Poleposition zum
1:0 angelangt.
Viel
Überlegenheit aber keinen Ertrag sammelten die Hausherren in der Folge, wobei
die Gäste plötzlich alles hätten auf den Kopf stellen können. Ein langer Ball
von Schmidt reichte aus, um Salih Al Musleh auf den Marsch zu schicken, der
Benedict Baku und Fahim Fazely zur riesigen Doppelchance verhalf. Nur
scheiterte Baku an Schlussmann Lorenz Muller, ehe Fazely den zweiten Versuch
knapp links vorbei setzte (15.).
Ansonsten
gehörte das Verballern von Großchancen fest dem Spitzenteam, das unter anderem
durch Kara, frei vor der Kiste (er schoss direkt Torsteher Flynn Scheffler an),
einen höheren Vorsprung verpasste (33.).
Kurz
darauf holte Ilir Pajaziti das soeben Verpasste nach und erhöhte auf Querlage
Emran Jafari auf 2:0 (34.), ehe Liam Yawson den Wandspieler-Service von Javan
Christie zum 3:0-Halbzeitstand aus zentraler Position verwertete (35.).
Weiter
ging es kurz nach der Pause. Diesmal nutzte wieder Kara die Belagerung des
gegnerischen Strafraums (37.), den man fortan nicht mehr mit der nötigen
Zielstrebigkeit in Beschlag nahm. Aus der Distanz rummste Noam Goller das Leder
dafür ebenso an den Querbalken (47.) wie Kollege Yawson nur wenig später (49.).
Und
Holsatia? Das wehrte sich nach Kräften und erreichte auf der anderen Seite die
zweite große Möglichkeit, die William Loi nur hauchdünn mit rechts verpasste
(56.). Also weiter kein Saisontreffer für die Krückaustädter, denen stattdessen
weiteres Unheil widerfuhr. Diesmal war es Ayyub Barrak, der nach langem Ball
gen 5:0 auf und davon gezogen war (57.).
Ohne
Trostpflaster sollten die tapferen Gäste jedoch nicht nach Schleswig-Holstein
zurückreisen, verkürzte der aufgerückte Levent Höge bei einer Haj Husein-Ecke
aus dem Strafraumgewühl auf das Endergebnis von 5:1 (70.). 350 torlose
Oberligaminuten waren somit endlich Geschichte. Nicht so aber die
Punktlosigkeit als Tabellenletzter.
Ob
es im nächsten Match gegen den gemeinsam mit dem HEBC oben schwebenden
Eimsbütteler TV mehr Erfreuliches zu vermelden geben wird? Fraglich...
Tore: 1:0 Kara (10. Ackah Kwasi), 2:0
Pajaziti (34. Jafari), 3:0 Yawson (35. Christie), 4:0 Kara (37.), 5:0 Barrak
(57.), 5:1 Höge (70. Haj Husein)
gelbe Karten: Yawson –
Johänning
Schiedsrichter: Ole Fischer
(Eintracht Norderstedt)
Zuschauer: 40
Samstag, 5. Oktober 2024
Spielbericht HEBC 1.C - Holsatia im EMTV 1.C
Donnerstag, 3. Oktober 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Osdorfer Born
Aus
oder nicht Aus…
Jubel
in Heist: Strittiger Siegtreffer entscheidet den Feiertagskick
Tore, Intensität und Spannung zum Einheitsfeiertag! An der gut besuchten
Hamburger Straße boten sich den Schaulustigen 90 unterhaltsame Nachholminuten,
die ein kräftiges Lichtner-Geschoss, im Anschluss an eine lang geschlagene
OB-Ecke, einläutete (drüber, 4.).
Dazu scheuten sich die 22 Akteure auch nicht, den Nahkontakt um den Ball zu
suchen. Insbesondere der bewegliche Christ Owusu war zu Beginn doch in
zahlreiche Zweikämpfe verwickelt. So wäre in der Summe bereits nach 21 Minuten
eine Ampelkarte drin gewesen – Glück gehabt! Ebenso kurz darauf, als Owusu
diesmal selbst zu Boden ging und Gegenspieler Marcel Bastide die Welt nicht
mehr verstand. Ball gespielt und doch gab es einen Strafstoß, den Kapitän und
Spielmacher Redouane Diab sicher zum 0:1 verwandelte (23.).
Gut Heil in der Folge bemüht, jedoch häufig zu ungenau im Passspiel, was sie
nach etwas mehr als einer halben Stunde teuer zu stehen kam, als Batuhan
Demiral kurz zu Lange spielte und dessen hohes Ding in ballistischer Flugkurve
hineinschwebte (32.).
Welch ein Unglück für den TSV, das sich fast wiederholte. Diesmal ging ein
Abstoß in die Füße des Gegners, der durch Emrullah Kilinc nur deshalb nicht auf
0:3 davonzog, weil sich Christoph Schilling gerade noch rechtzeitig in den
Abschluss warf (34.).
Vogelwilde Zustände am heistmer Strafraum, doch auch die Gäste luden freundlich
ein. Unnötigerweise grätschte Antonio Odobasic durch seinen Sechzehner und
brachte damit Luca Pommerenke zu Fall. Der Mann aus der „Ersten“ machte es
selbst vom Punkt und verkürzte auf den trotzdem schmeichelhaften
1:2-Halbzeitstand (37.).
Dessen Überlebensdauer belief sich im zweiten Abschnitt exakt auf 23 Sekunden!
Der eingewechselte Marius Kock hatte nämlich die ideale Lücke zum platzierten
Rechtsschuss erspäht, nachdem Pommerenke zuvor noch erfolgreich
niedergegrätscht wurde (46.).
Den Spielstand für sich zurückgeholt, doch gefährlicher blieben weiter die
Mannen vom Kroonhorst. Insbesondere bei Standards brannte es wiederholt im
TSV-Strafraum.
Sämtliche Situationen irgendwie überstanden, gingen die Hausherren acht Minuten
vor dem Ende auch noch in Front. Von Julian Kühl im Mittelfeld eingeleitet,
brachte der strukturierteste Heim-Spielzug der Tages Adriaan Banas in die
Poleposition zum flach erzielten 3:2 (82.). Jubel bei „Adi“ und allen anderen,
die es mit den Roten hielten – bis nur Augenblicke später ein langer
Torwartball zum Boomerang wurde und Demiral auf Steckpass aus dem Zentrum frei
durch auf 3:3 gleichstellte (83.).
Bastide und Co blieben nun aber bei der Sache, verpassten durch einen Kopfball
des Spezialisten nur knapp den erneuten Führungstreffer (88.).
Die Punkteteilung in der unteren Kreisklasse B1-Hälfte rückte näher. „Kuba“
Wiechmann hatte aber etwas dagegen. Vermutlich jenseits der Seitenlinie rettete
Heists Nummer 14 einen Ball, um ihn unter Protest des Gegners zum baumlangen
Kevin Winter weiterzuleiten. Winter wiederum behielt das Auge für den mittig
postierten Banas und tatsächlich besorgte das juvenile Leichtgewicht, das es
heuer in Direktduellen mit dem dreimal so wuchtigen Konstantin Lichtner nicht
immer einfach hatte, vor der Kiste den 4:3-Siegtreffer (90.)!
Dem Kalenderstatus „Feiertag“ war damit auf den letzten Drücker alle Ehre
gemacht.
Vorher wurde es jedoch noch einmal emotional, auf der Koppel. Das eine oder
andere heißspornige Scharmützel nach Abpfiff konnte zum Glück auch durch das
besonnene Eingreifen von OB-Fänger Mikail Celik gelöscht werden…
Tore: 0:1 Diab (23.,
Strafstoßtor, Bastide an Owusu), 0:2 Lange (32. Demiral), 1:2 Pommerenke (37.,
Strafstoßtor, Odobasic an Pommerenke), 2:2 Kock (46. Pommerenke), 3:2 Banas
(82. Wiechmann), 3:3 Demiral (83. Celik), 4:3 Banas (90. Winter)
gelbe Karten: Hauschildt – Owusu,
Keser
Schiedsrichter: Michael Brandt (VfL
Pinneberg)
Zuschauer: 60
Sonntag, 29. September 2024
Spielbericht SC Sternschanze 2. Frauen - SC Nienstedten 1. Frauen
Hoff-Dreierpack!
Schanze atmet Höhenluft
6:1-Erfolg
rundet 2. Frauen die schöne Bezirksliga-Rückkehr ab
Frei nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ hoben die 2. Frauen das
SCS-Stimmungsbarometer des langen Fußballsonntags am Fuße des Wasserturms noch
einmal ordentlich an.
Mit 6:1 fiedelten die Aufsteigerinnen in der Bezirksliga West den SC
Nienstedten überlegen weg.
Einen ersten Hinweis auf den zweiten Saisonsieg im dritten Match seit der
souveränen Bezirksliga-Rückkehr im Sommer, gab die Verteilung des Ballbesitzes.
Nur die Kugel am Fuß zu haben, nützt ja aber für das Ergebnis noch nicht so
viel. Viel mehr brachte dafür Kira Breunigs Abschluss, der zwar an der Latte
zerschellen sollte, mit Katharina Hoff aber eine aufmerksame Kollegin für den
Abpraller fand – 1:0 (15.)!
Nur Atemzüge später fiel der 30-Jährigen, die lange Jahre zum Gros der ersten
Frauen gehörte, die Kugel wieder mit etwas Zufall vor die Puschen. Diesmal
driftete ein Abwurf von Torfrau Gina König unbeabsichtigt zur daraufhin auf 2:0
stellenden Nummer 14 (16.).
Und weil das mit dem Toreschießen so gut klappte, kam für den fälligen
Strafstoß (Valencia an Rosemann) in Minute 36 natürlich nur eine infrage:
Katharina Hoff, die tatsächlich rechtsunten zum 3:0-Halbzeitstand verwandelte.
Und weiter ging die Schanzen-Party auch unter dem inzwischen zugeschalteten
Flutlicht, denn kurz vor Passieren der 60 Minuten-Marke bedeute ein
gefühlvoller Heber von Lina Charlotte Rosemann das 4:0, dem allerdings auch
eine wirklich sehenswerte Kombination über die Stationen Cailliet, Hoff und die
zurücklegende Breunig vorausging (59.).
Einen kurzen Defensiv-Schlendrian machte auf der anderen Seite die wenig
geprüfte Schlussfrau Emma Nentwig fangsicher wett (61.), um die torreiche
Schlussphase mit einem langen Abschlag in den Sprint der eingewechselten Berenike
Wuhrer einzuleiten. Dank freier Bahn gen SCN-Tor war das 5:0 nur noch Formsache
(83.).
Nicht groß schwieriger machten es ihr die zu oft zugriffslosen Gegnerinnen,
denen Wuhrer auf Merrit Claußens Steilpass aus dem Zentrum Schanzentreffer
Nummer sechs einschenkte (87.).
Da tröstete es die somit auch im dritten Saison-Anlauf erfolglos gebliebenen
Quellentalerinnen nicht, dass zwischendurch ihr Ehrentreffer fiel. Im Duell mit
Nentwig war Lisa-Marie Walter zu Fall gekommen, was Michelle Beckert das 5:1
von der Strafstoßmarke ermöglichte (86.).
Der SCS hat dagegen am kommenden Wochenende die Chance, sich mit drei
Auswärtspunkten in Schnelsen vorerst im vorderen Tabellenbereich festzubeißen.
Tore: 1:0 Hoff (15.
Breunig), 2:0 Hoff (16.), 3:0 Hoff (36., Strafstoßtor, Valencia an Rosemann),
4:0 Rosemann (59. Breunig), 5:0 Wuhrer (83. Nentwig), 5:1 M. Beckert (85.,
Strafstoßtor, Nentwig an Walter), 6:1 Wuhrer (87. Claußen)
gelbe Karten: Nentwig – Valencia,
Nentwig
Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV
Friedrichsgabe)
Zuschauer: 45
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen einer Verzögerung im Sportanlagenspielplan mit einer Verspätung von
50 Minuten angestoßen.
Spielbericht FC Alsterbrüder IV - Farmsener TV III
Den
freien Fall gestoppt
Erst
agil, dann verwaltend: Alsterbrüder-Vierte endlich wieder siegreich
Tief in der Bedeutungslosigkeit der Kreisklasse B5 hat sich die Viertvertretung
des FC Alsterbrüder ihren Negativlauf von fünf Niederlagen am Stück bremsen –
und auch für die unterlegene Dritte
des Farmsener TV gab es eine positive Erkenntnis.
Nämlich jene, dass es nach dem vielen Theater und zwei Spielabbrüchen (gegen
Teutonia 10 III und HT 16 III) der letzten Wochen auch (fast) ausnahmslos um
Fußball gehen kann.
Erste erwähnenswerte Blüten trieb der Sport in Minute fünf jedoch für die
Gastgeber, die Henri Wormuth gegen die Laufrichtung des Torwarts in Front zu
bringen versuchte. Knapp verzogen ist eben nun mal auch vorbei.
Nachgeholt war dieses Unterfangen nach einer guten Viertelstunde, als ein
Abwurf missglückte und Yaniv Golan das Gastgeschenk dankend annahm (14.).
Und weiter ging die Alsterbrüder-Sause! Golan mit der Vorarbeit für Aljoscha
Roeder und dieser fand im Rückraum allen nötigen Raum zum gezielten 20
Meter-Abschluss vor – 2:0 (23.)!
Für vorzeitig klare Verhältnisse hätte das Heimteam in der Folge gleich zweimal
sorgen könne, doch weder Wormuth nach kopfballverlängerter Golan-Ecke (Pfosten,
24.), noch Golan selbst mit der Innenseite (vorbei, 25.) vermochten dem
Heimerfolg weitere Konturen zu verleihen.
Gut für die zu Beginn kräftig durchgeschüttelten Gäste, denen quasi aus dem
Nichts die Chance zum Anschlusstreffer von der nicht eingezeichneten
Strafstoßmarke vor die Füße fiel. Korrekterweise hatte Schiedsrichter Arthur
Schreiber (SC Sternschanze) Nicola Pejicas Kontakt an Leon Schopinski als
strafstoßreif eingestuft. Kapitän Daniel Marcks aber vergeigte die Gelegenheit
mit einem lauen Schüsschen, das auch per Nachsetzen nicht zu korrigieren war
(daneben, 27.).
Wiederum auf Einladung der defensiv unaufmerksamen Hausherren war es im zweiten
Anlauf schließlich gelungen. Ein tiefes Zuspiel von Innenverteidiger Jakob
Elsherif, der sonst lediglich durch viel zu spät geahndetes Dauerpöbeln und
Beleidigungen auffiel, spitzelte Wormuth unglücklich genau in den Lauf des
damit frei durchsprintenden Schopinski, dem das Umspielen von Schlussmann Malte
Wegener samt 2:1-Vollendung mühelos vom Fuß ging (29.).
Viel mehr passierte dann in der Folge allerdings nicht. Der erst im Sommer aus
der A-Jugend in den Erwachsenenbereich hochgerückte FTV-Equipe fehlten schlicht
die spielerischen Mittel, dem FCA die Inspiration zum Gestalten.
Mit Dankbarkeit nahm man da Mark Gielniks Chance, die Gäste-Torsteher Mathis
Reinhardt-Hausmann im Nachfassen unschädlich machte (52.).
Wäre dies dem schmächtigen Fänger, der optisch auch der eigenen U15 zugeordnet
werden könnte, auch kurz darauf gelungen, hätte die Partie letztlich eine
Attraktion weniger zu bieten gehabt. Mit der Hacke war es dem zuvor glücklosen Wormuth
nun endlich doch endlich vergönnt, als Torschütze (für das 3:1) verantwortlich
zu zeichnen (54.).
Aus dem Verwaltungsmodus einer nachher zerfahrenen und zunehmend härter
geführten Kontrahage heraus setzte Gielnik auf Vorlage Golans (dritte Torbeteiligung)
noch den 4:1-Schlusspunkt für die Gelb-blauen, die damit das wilde Klassement
der nur noch elf Wertungsteams umfassenden B5 einstweilen auf Rang vier besiedeln.
Durch die bevorstehende Eingliederung der B-Klassisten in die nächsthöhere
Kreisklasse A bleibt dem Teilnehmerfeld ohnehin nur das sonst oft zu Unrecht beschworene
Mantra „von Spiel zu Spiel“.
Tore: 1:0 Golan (14.), 2:0
Roeder (23. Golan), 2:1 Schopinski (29. Elsherif), 3:1 Wormuth (54.), 4:1 M. Gielnik
(81. Golan)
gelbe Karten: Ebersberger, Wormuth, Lange - Sejjadi, Elsherif
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 3: beschränkte sich in seinem Wirken auf das Nötigste.)
Zuschauer: 10
besonderes Vorkommnis: Marcks
(Farmsener TV, scheitert mit Strafstoß an Wegener (27., Pejica an Schopinski).
Samstag, 28. September 2024
Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Barsbütteler SV 1.A
Schon
zur Pause davongezogen
Heimsieg!
SV Groß Borstel geht wichtigen Schritt gen U19-Oberliga
Welch ein schönes Bild über dem Sportpark „Hans Thanbichler“ zu Groß Borstel:
Ein satter Regenbogen strahlte vom wolkenbehangenen Herbsthimmel. Ebenfalls ins
Strahlen gerieten am Samstagnachmittag alle Beteiligten und Sympathisanten der
U19 aus Groß Borstel. Drei wichtige Zähler hatte sich diese vor allem aufgrund
einer zeigenswerten ersten Hälfte im Kampf um die Oberligaqualifikation zur
zweiten Halbserie gesichert.
Dem Barsbütteler SV heizte man dabei bereits nach zehn Minuten trotz des
meteorologischen Regen-Sonne-Kälte-Gemischs ordentlich ein. Leandro Frederico
Neves hatte die Kugel nämlich zielgenau mit rechts von halbrechts in die lange
Ecke manövriert (10.).
Zweimal war es danach an Frederik Wagner, den verdienten Vorsprung folgerichtig
zu verdoppeln. Im Duell mit BSV-Schlussmann Philip Woebs zog er jedoch den
Kürzeren (22.), während beim zweiten Anlauf das Aluminium einen Querstrich
durch die Rechnung machte (27.).
Über diesen lenkte Woebs nach einer Ecke auf den früh überzogen wegen
Ballwegschlagens (aus der Bewegung) verwarnten Henrik Heijink dessen gut
getroffen Kopfstoß (39.).
Will das 2:0 denn etwa gar nicht fallen?! Doch! Wiederum im Kopfballduell
gelang es Mattes Balschat schließlich, eine Schmidt-Flanke zum überfälligen 2:0
einzuschädeln (40.).
Und es kam noch besser, für die Grün-weißen, die eine lang und länger werdende
Flanke auf den hinten lauernden John Bidlingmaier gar auf 3:0 zur Pause
davonziehen ließ (42.).
Die Gäste vermochten dagegen wenig Konkretes zum Spielgeschehen beizutragen. Außer
einer frei vor dem Tor verballerten Miletic-Chance (33.) war das Team, das hier
immerhin um den Anschluss an die sechs Oberligaplätze spielte, nicht wirklich
auf den Plan getreten.
Erst nach dem Wiederbeginn meldeten sich Nico Leiding und Co so richtig lebend,
vollstreckte der bissige Außenspieler einen Freistoß von Kapitän Lennart
Rescher mit gegnerischer Unterstützung im Fünfmeterraum zum verkürzenden 3:1
(53.).
Was nun folgte, war jedoch kein hoch inspirierter Sturmlauf der Mannen aus
Hamburg-Ost, sondern eine mühsame Auseinandersetzung, die im Wesentlichen von
intensiven Zweikämpfen lebte. Die Gäste fanden einfach kaum ein Mittel, die
solide organisierten Gastgeber aus der Reserve zu locken. Im Gegenteil, hatten
diese durch Luke Malaise sogar das vom sich breit machenden Woebs verhinderte
4:1 auf dem Fuß (59.).
Eine Frust-Gelbe für den überhart an der Seitenlinie grätschenden Konstantinos
Matsios (86.) kam daher nicht aus dem luftleeren Raum.
Einen solchen fand mit der letzten Offensivaktion des Tages auch Leiding vor.
Sein scharfer Freistoß von links kam gut, nur gelang es niemandem, im
Sechzehner zu vollenden (90.+2). Die Punkte blieben damit beim Tabellendritten,
der mit der bestens Abwehr der Liga (nur vier Gegentreffer) als Faustpfand
vortreffliche Karten im Oberliga-Rennen hat.
Fünf Punkte Rückstand auf Rang sechs und der dürftige Auftritt von heute
(vierte Schlappe in Serie) weisen dagegen am Soltausredder schon jetzt,
wenngleich noch sechs Partien ausstehen, auf eine Frühjahresserie in der
Landesliga hin.
Tore: 1:0 Frederico Neves
(10.), 2:0 Balschat (40.), 3:0 Bidlingmaier (42.), 3:1 Leiding (53. Rescher)
gelbe Karten: Heijink, Frederico
Neves, Helmbold, Habenicht – Matsios
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 3,5)
Zuschauer: 40
Spielbericht SC Sternschanze 1.Ü40 - FC St. Pauli 2.Ü40
Semi-verdienter
Gipfelsturm
Erst
überlegen, dann selbstzufrieden: Schanzes Ü40 erobert Platz eins
Die frohe Kunde folgte erst am Abend: Durch das 2:2 zwischen den direkten
Konkurrenten FC Alsterbrüder und Altona 93 hat die neue Ü40 des SC
Sternschanze, die sich im Wesentlichen aus Kickern der einstigen 1. Alten
Herren zusammensetzt, zum dritten Spieltag der Landesliga 02 den Tabellengipfel
erklommen.
Um eine halbe Stunde verzögert ins Geschehen eingegriffen (der Hamburger
Fußballverband glänzte wieder einmal mit realitätsfremden Spielansetzungen ohne
jede Pufferzeit), legten die Schanzer gleich erfolgreich los. Eine
Ballbesitzphase am gegnerischen Strafraum führte Johannes Jäkel nach Ablage Markus
Schwarzer per Rechtsschuss zum erfolgreichen Ende (6.). Naja, ein bisschen
Ungeschick des gegnerischen Schlussmannes war zugegeben auch mit dabei…
Der SCS voll bei der Sache, nur das alte Thema der Chancenverwertung folgt den
Marineblauen seit Jahren treu auf Schritt und Tritt. Gleich zwei
Prachtexemplare verschenkten sie Ende der ersten Halbzeit, als erst Gabriel Walczuch
aus schwierigerem Winkel zu überrascht, dass die Kugel zu ihm durchrutschte,
drüber bolzte (32.), woraufhin der 46-Jährige nur Sekunden später vergeigte.
Diesmal war es ein überhasteter Nachschuss eines parierten Schwarzer-Versuchs,
der von Schanzes Nummer 21 über das Ziel gesetzt wurde (33.).
Rächen sollte sich dies heute aber nicht. Vor allem, weil es im nächsten
SCS-Anlauf dann doch wieder klappte. Im Konter über Schwarzer und Daniel
Salvador Henning schnürte Jäkel am kurzen Pfosten den Doppelpack (34.).
In der Zeitskala unweit jenseits der Halbzeitpause machte es der technisch
versierte Katalane selbst. Sein Doppelpass mit Schwarzer inklusive feinster
Abschlussklinge hätte jedenfalls auch aus einem Barca-Highlightvideo anno 2009/2010
stammen können (38.).
Apropos Highlights: Diese ließen sich daraufhin nur noch auf Seiten des FC St.
Pauli finden. Denn kaum aalten sich die Gastgeber in Selbstzufriedenheit,
mischten plötzlich auch die um durchschnittlich sechs Jahre älteren Kiezkicker
munter mit.
Hüseyin Ünüvar setzte seinen Kopfball bei einem Nuxoll-Freistoß etwas zu hoch
an (40.), um seinen zweiten Versuch mit dem rechten Fuß ans Quergestänge zu
setzen (46.).
Ziemlich lässig, wie der SCS nun vorging. Mit keiner Szene besser beschrieben,
als mit dem Ballverlust von Torwart Christian Kossel im verpatzten Dribbling
gegen Janos Gyurkovics. Glück für den Goalie, dessen Jersey an bessere Zeiten
des VfL Bochum erinnert, dass der St. Paulianer ebenfalls nur das Aluminium
erwischt hatte (43.).
Mindestens den Ehrentreffer hätten die Boys in Brown freilich verdient gehabt,
mit Kossels Rettungstat gegen einen hohen Freistoß Gökhan Cakirs (50.) war aber
auch die letzte große Möglichkeit der Elf von der Feldstraße verstrichen.
Kein Wunder also, dass sie sich mit nun drei Niederlagen und nur zwei erzielten
Törchen am Tabellenende wiederfindet. Schanze dagegen freut sich, die kurze
Gastspielreise zu Teutonia 10 nächsten Sonntag als Tabellenführer anzutreten.
Tore: 1:0 Jäkel (6.
Schwarzer), 2:0 Jäkel (34. Salvador Henning), 3:0 Salvador Henning (38.
Schwarzer)
gelbe Karten: Kayser – März
Schiedsrichter: Jörg Oliczewski (TuS
Germania Schnelsen)
Zuschauer: 30
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen einer Verzögerung des Sportanlagenspielplans mit einer Verspätung
von 28 Minuten angestoßen.Barca Prime am Wasserturm: Daniel Salvador Henning.
![]() |
Rückennümer: "Leukotape" bei St. Paulis Fred Rölfing. |
Spielbericht SC Sternschanze 1.D-Mädchen - FTSV Komet Blankenese 3.D-Mädchen
Schnabel
und Co mit Tor-Hunger
Treffsichere
Komädchen bringen Schanze die nächste
Packung bei
Als kompliziert könnte man das erste Halbjahr der in die D-Mädchen
hochgerutschten 2013/2014erinnen des SC Sternschanze auf dem 8er-Feld
bezeichnen.
Spiel drei in der Herbst-Staffel 04 machte abermals deutlich, dass die Trauben
auf dem mittleren Spielniveau ein ganzes Stück zu hoch hängen.
Ordentlich aufs Brot geschmiert bekamen sie dies neuerlich von den 3. D-Mädchen
Komet Blankeneses, bei denen ausgerechnet die Jüngste hinausstach. Victoria
Schnabel, die Dezember ihren zehnten Geburtstag feiern wird, wirbelte die
überforderten Gastgeberinnen gemeinsam mit ihrem Team gehörig durcheinander.
Mit einem Hochschuss eröffnete die Rückennummer 2 den Torreigen in Minute 3, um
nach Lola Kohrs-Lichtes Vorarbeit über rechts just zu verdoppeln (5.).
Die Vorbereiterin von eben verstand es dann auch, selbst zu vollstrecken. Ein
Tor per Grätsche (8.), eines der Marke „Trudel-Tor“ (10.) und schließlich ein
cooler Abschluss, mittig vor dem Tor (16.), bedeuteten den lupenreinen
Hattrick!
Da durfte sich auch Schnabel nicht lumpen lassen. Ein gegnerischer Abwurf
landete genau bei ihr, sodass das halbe Dutzend nur noch Formsache war (27.).
Einen unglücklich durchgerutschten Schnabel-Ball staubte direkt danach Kollegin
Sophia Porto Thormählen zum 0:7 ab (28.). Doch das war´s noch nicht, im ersten
Abschnitt! Zu dritt frei vor dem Tor konnten die Komädchen unter sich ausmachen, wer das Oktett zur Pause vollmachen
sollte. Die Wahl fiel auf Smilla Förster (29.).
Im immer wieder peitschenden Regen schafften es die neu motivierten Schanzen-Kickerinnen,
die Schotten erstmal dirchtzumachen. Verbesserte Zweikampfwerte waren
dabei der Schlüssel zu immerhin acht gegentorlosen Minuten nach dem Seitenwechsel.
Dann aber schlug wieder der Komet ein, erhöhte durch Ronja Braun und deren Doppelpack
(Hochschuss (38.) und Vollendung einer Schnabel-Hereingabe, 40.)) kurzerhand auf
0:10.
Schanze gab sich diesmal jedoch nicht auf, konnte den nötigen Widerstand aber
nur bedingt leisten. Dem kurzen Durchatmen, dass Helena Pecher aus 13 Metern nur
den Pfosten erwischte (43.), folgten in den letzten zwölf Minuten noch drei
Gegentreffer, die in den Fällen von abermals Schnabel (48.) und Kohrs-Lichte
(59.) auf Temponachteilen bei zu hoher Grundordnung beruhten.
Den Schlusspunkt markierte passend in der Schlussminute noch einmal
Fünfachtorschützin Schnabel nach einem verpatzten SCS-Abstoß (60.).
Komet nun dreimal siegreich punktgleich mit dem Primus vom SV Halstenbek-Rellingen,
während Schanze als einziges Team ohne Punkte dasteht. Vielleicht geht ja nächste
Woche etwas beim Vorletzten (ein Zähler) in Tornesch.
Tore: 0:1 Schnabel (3.),
0:2 Schnabel (5. Kohrs-Lichte), 0:3 Kohrs-Lichte (8.), 0:4 Kohrs-Lichte (10.),
0:5 Kohrs-Lichte (16.), 0:6 Schnabel (27.), 0:7 Porto Thormählen (28.), 0:8
Förster (29.), 0:9 Braun (38.), 0:10 Braun (40. Schnabel), 0:11 Schnabel (48.),
0:12 Kohrs-Lichte (53.), 0:13 Schnabel (60.)
Schiedsrichter: Johnny Freitag (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 25
Sonntag, 22. September 2024
Spielbericht Glashütter SV II - Rahlstedter SC VI
Torreicher
Interims-Start
Nach
dem Trainer-Beben: GSV-Reserve zerpflückt den RSC
Turbulente Zeiten an der Poppenbütteler Straße! Denn während man sportlich im
Mittelfeld der Kreisklasse 6 festhängt, galt es vor allem, kurzfristig ein
neuen Trainer organisieren, hatte Andreas Hille in einer Nacht-und-Nebel-Aktion
die Segel bei der Reserve des Glashütter SV gestrichen. Wie schön, dass die
GSV-Welt immerhin während der 90 Spielminuten des achten Spieltags wieder im
Sonnenschein badete.
Spiel Nummer eins unter Interimscoach Rüdiger Voß (Vater von Schlussmann Janik)
hatte nämlich schnell seine Positivschlagzeilen aus Sicht der Norderstedter zu
verzeichnen. Mit Präzision versenkte Ben Tresp einen seiner gefürchteten
Freistöße flach zum raschen Vorsprung (7.), den Adian Sabic auf Tresp-Steckpass
nur durch das Zutun der Querlatte nicht sofort ausbaute. Im Nachsetzen
versuchte es Tresp dann selbst, scheiterte aber an RSC-Torwart Pascal Marx
(8.).
Weitere gute Gelegenheiten kreierten die Roten unter der Septembersonne, die
vor allem Spielmacher Tresp auf Temperatur zu bringen schien. Per Lupfer in den
Lauf von Nicolas Waldmann schien ihm der der Scorerpunkt schon sicher, doch der
Angespielte verfehlte knapp linksunten (40.).
Der Tabellenletzte aus Rahlstedt, mit der Empfehlung von nur einem Zähler bei
6:43 Toren angereist (der 3:2-Erfolg gegen West-Eimsbüttel II flog nach deren Rückzug aus der Wertung), konnte somit durchaus zufrieden sein, zumindest in puncto
Zwischenergebnis nicht weit weg von der Musik zu sein.
Dies sollte sich jedoch bereits kurz nach dem Seitenwechsel ändern, als die
Glashütter endlich ernst machten, Marvin Wolf im Strafraum zum langen Pfosten
querlegte und Einwechsler Mika Kastner seinen Vater Nils am Spielfeldrand mit
ungeahnten Torjägerqualitäten verzückte (50.).
Für den seit fünf Tagen 22-Jährigen auch ein persönlicher Befreiungsschlag,
spielt er in den Planungen der Bezirksligamannschaft keine Rolle mehr.
Dafür lief es heute zwei Klassen tiefer wie am Schnürchen. Eine Torvorbereitung
für Simon Beck vereitelte zwar das rettende Bein von Florian Baake (57.), doch
dafür erhöhte Kastner mit Beharrlichkeit nur Wimpernschläge danach auf 3:0
(58.).
Zugabe gefällig? Aus 19 Metern war es die mutige und richtige Entscheidung,
einfach mal mit rechts draufzuhalten – Hattrick (66.)!
Ob die Herren in Weiß dieses Hochgefühl diese Saison einmal erleben würden?
Fraglich. Aus der dritten Reihe näherte sich Mikail Özdemir zumindest
ansatzweise einmal dem gegnerischen Quader an (61.).
Ansonsten blieb es ein Sonntag ganz im Zeichen der „Schwäne“, die manierlich
über die Stationen Steen und Tresp das 5:0 durch Beck herausschossen (74.).
Den 7:0-Endstand machten schließlich Benisa Boateng als Abstauber (80.) und Can
Coskun per Foulstrafstoß (86.) perfekt. So schön kann alles sein, wenn es nur
um Fußball geht…
Tore: 1:0 Tresp (7.,
direkter Freistoß), 2:0 Kastner (50. Wolf), 3:0 Kastner (58.), 4:0 Kastner (66.
Tresp), 5:0 Beck (74. Tresp), 6:0 Boateng (80. Beck), 7:0 Coskun (86.,
Strafstoßtor, Foulspiel an Reichenbecher)
gelbe Karten: Wedel - Wessel, Müter, Folgmann Gomez
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 2: engagierter und komplikationsloser Auftritt - nur was sollte die Trinkpause bei 23 Grad Außentemperatur?)
Zuschauer: 40
Spielbericht SC Alstertal / Langenhorn 1. Alte Herren - Bramfelder SV 1. Alte Herren
Polzin
zwischen Matchwinner und Spital
Erzittertes
Pokalweiterkommen gerät für den BSV in den Hintergrund
Am Ende ganz knapp verpasste die Ü32 des SC Alstertal/Langenhorn am
Sonntagmorgen die große Pokalüberraschung der zweiten Runde.
Erst als Schiedsrichter Marco Kopp die zwischenzeitlich für einen
Krankenwageneinsatz unterbrochene Partie abpfiff, konnte sich der Oberligist
von der Ellernreihe seines Weiterkommens sicher sein.
Bis tief in die zweite Hälfte hinein sah es noch nach einer problemlosen Sache
für die Gäste aus. Nachdem SCALAs Tobias Ebert zu riskant im Sechzehner
grätschte, netzte Robin Polzin vom Punkt aus zum 0:1 (21.), dem Kapitän
Alexander Thiede im Konter gegen die Laufrichtung des Torwarts noch vor der
Halbzeit die Verdopplung folgen ließ (33.).
Der BSV hatte die Lage fest im Griff, erhöhte kurz nach dem Pausentee gar auf
0:3. Sebastian Klitzkes Zuspiel nach rechts hatte Polzin gekonnt mitgenommen
und so beste Aussichten zum Abschluss ins Torwart-Eck (37.).
Der zwei Klassen tiefer angesiedelte Bezirksligist gefiel zwar durchaus mit
einer intakten Moral, doch während sie hinten Probleme mit dem gegnerischen
Tempo plagten, blieb man vorne stets am souveränen Abwehrverbund der Bramfelder
hängen – bis zur 43. Minute, als Sven Schröder einmal von links flankte und Ole
Koch sträflich alleingelassen auf 1:3 verkürzen konnte.
Plötzlich waren die Platzherren voll im Spiel, doch völlig unnötig warf man
sich durch eine Ampelkarte für Torschütze Koch selber einen Knüppel zwischen
die Beine (60.). Zweimal binnen weniger Minuten flog er noch nach Ballabgabe
jeweils in seinen Gegenspieler hinein – das gehört bestraft!
Platz zum Kontern also für das Oberligateam, das bei Thiedes schön im
Doppelpass mit Heiko Stockhausen herausgespielter Chance aus spitzem Winkel nur
an Schlussmann Christopher Niemeyer scheiterte (63.).
Kurz darauf die nächste Gelegenheit zur Entscheidung, hatte Michael Breuer den
Torsteher bereits hinter sich gelassen. Diesmal war die Hereingabe auf den
nicht perfekt besetzten zweiten Pfosten vielleicht nicht die Ideallösung…
Somit blieb das große Zittern bis zum Ende, zumal Daniel Busse mitten in der
für fünf Minuten angesetzten Nachspielzeit einen durchgerutschten hohen Ball
zum 2:3-Anschlusstreffer verwandelte (70.+3).
Unfreiwilligen Gegenwind für SCALAs engagierte Aufholjagt verursachte kurz
darauf Doppeltorschütze Polzin, den es ohne gegnerisches Zutun das Knie
zerlegte (70.+4). Eine schiere Ewigkeit dauerte es, bis der Rettungswagen den
verletzten Bramfelder gen Spital beförderte. 75 Rest-Sekunden drängte der
Landesligaabsteiger bedrohlich, aber ohne den finalen Abschluss, auf das Elfmeterschießen,
das dem BSV letztlich erspart blieb.
Tore: 0:1 Polzin (21.,
Strafstoßtor, Edert an Baumert), 0:2 Thiede (32. Polzin), 0:3 Polzin (37.
Klitzke), 1:3 Koch (43. Schröder), 2:3 Busse (70.+3)
Schiedsrichter: Marco Kopp (SC
Sternschanze, Note 3)
gelb-rote Karte: Koch (SCALA, 60.,
wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 40
Sonntag, 15. September 2024
Spielbericht Glashütter SV 1.B - SC Sternschanze 1.B
„Typisches
Glashütte-Spiel“
„Nicht
so entschlossen“: Schanze-B1 unterliegt mal wieder dem Angstgegner
0:1, 3:5, 1:2, 0:1 und 2:2. Was sich liest, wie die Bilanz eines
Abstiegskandidaten, ist tatsächlich der peinigende Rucksack, den die 2008er des
SC Sternschanze vom Glashütter SV in den letzten drei Jahren gepackt bekamen –
so definiert man einen Angstgegner!
„Angstgegner GSV: Gehe ich
tatsächlich mit“, bestätigte Schanzes Arthur Schreiber das besondere Verhältnis
seines Teams zu den Norderstedtern, die es auch in dieser Serie verstanden, dem
SCS „eine vermeidbare erste Saisonniederlage“ beizubringen.
Bevor das „ganz typische Spiel für Glashütte“ seinen fiesen Verlauf nahm, waren
die Gäste ihrem Vorhaben, „diesmal in die erste Hälfte zu starten, wie letztes
Mal in die Zweite“ tatsächlich treu geblieben.
Ein griffiger Beginn und eine erste spitzwinklige Gelegenheit für Kleon Lorenz
(GSV-Torsteher Dawit Christoph wehrte ab, 12.) nährten durchaus Hoffnungen auf
eine Kehrtwende im Direktvergleich.
Dann aber kam „der kleine Bruch nach einer guten Anfangsphase“. „Wir haben
angefangen, die wichtigen Zweikämpfe zu verlieren“, bemängelte Schreiber,
dessen daraufhin defensiveres Wirken auch nicht so richtig mehr Ordnung
hineinbrachte. „Wir sind überhaupt nicht mehr hinten rausgekommen, haben
überhaupt nicht mehr hochgeschoben, sind nicht angelaufen und haben dann Glück
gehabt, dass wir nicht in Rückstand geraten.“.
So segelte beispielsweise Koppany Falusis Versuch aus dem Hinterhalt drüber
(26.), während gegen Fabio Dennstedt nur noch der Abseitspfiff rettete (27.).
Was ebenfalls auffiel: die „nicht so positive Kommunikation“, die sich nicht
nur gegen die „zum Teil komische Schiedsrichterleistung“, sondern auch gegen
die eigene Mitspielerschaft wendete. „Das hat uns so ein bisschen rausgebracht
– darf uns aber nicht passieren, dass wir so unser Spielkonzept verlieren!“.
Deutlich besser aus der Halbzeit gekommen, nahm Marineblau den Faden des
Spielbeginns wieder auf. Gegen den Ball
wurde wieder „viel besser gepresst“, „mit dem Ball“ agierte man nun „ruhiger
und ideenreicher“.
Nur war es ihnen nicht gelungen, teils fein herausgespielte Möglichkeiten
nichts zu nutzen. Ex-Glashütter Gustav Materne sah seinen Linksschuss in den
Armen von Christoph enden (42.); Theo Spöhrer ereilte in ähnlicher
Ausgleichsposition das gleiche Schicksal (51.).
„Dann kriegen wir in einer Phase, in der wir drückend überlegen sind, dieses
Kack-Tor!“, haderte Schreiber, der zur Hälfte die Kapitänsbinde vom gelb
vorbelasteten Till Steinfeld übernommen hatte, mit dem Spielschicksal.
Im Konter war es den Roten nämlich gelungen, Schanze zu überrumpeln,
sodass Louis Höfler seine Flanke schön ins Zentrum ziehen konnte. Der
eingewechselte Scott Wilson verpasste, doch Dennstedt vollendete mit zu viel Freiraum
zum 1:0 (61.).
„Dennoch haben wir uns überhaupt nicht anmerken lassen, dass wir in Rückstand
gegangen sind. Wir sind wieder im Kreis zusammengekommen, waren kurz und klar
in der Ansage, dass hier überhaupt nichts verloren ist, dass wir den 20-mal besseren
Fußball spielen“, stimmte immerhin die Moral beim Schanzenteam, das, abgesehen
von einem erneuten Wackelmoment, den Marlon Herzog nur knapp nicht ausnutzte
(63.), weiter beharrlich nach Auswärtspunkten strebte.
Das Pech im Abschluss blieb dabei jedoch ein treuer Begleiter. Baran Sütcüs
Schuss im Strafraum klärte ein Abwehrbein vor der Linie, ehe der Nachschuss
drüber rauschte (65.), zwei Schreiber-Geschosse verfehlten ebenfalls (67. &
73.) und auch die Top-Chance für den aufgerückten Azimullah Mohammadi blieb
ungenutzt: Christoph hechtete sehenswert nach dem Runden (72.).
„Wir waren im Strafraum nicht so entschlossen, hatten nicht so diesen letzten
Willen, das Tor zu machen, den letzten Willen, jetzt an den Ball ranzukommen“,
bemängelte der Spielmacher, was bei der letzten konkreten Offensivregung seiner
Farben noch einmal deutlich wurde. Lorenz arbeitete mit einer Hereingabe vor,
doch gleich mehrere Mitstreiter verpassten um Haaresbreite (78.).
„Ein Typisches Glashütte-Spiel, wenn man es auf die letzten Jahre bezieht“, zog
Schreiber daher ein ernüchterndes Fazit unter das zweite Punktspiel 2024/2025,
das auch erneut unter dem Eindruck diverser Ausfälle im ohnehin quantitativ
dünn besetzten Kader stand. „Das knappe Personal hat auf jeden Fall dazu
gewirkt, dass Glashütte auch in den letzten Minuten spritziger war als wir,
hatten natürlich frisches Personal – auch Scott, den 23er. Hat mich gewundert,
dass der nicht von Anfang an gespielt hat. Sie waren spritziger in den
Zweikämpfen, waren wacher. Wir haben trotzdem vor dem Tor wieder viel liegen
lassen. Das muss sich auf jeden Fall bis nächste Woche verbessern“, soll es am
kommenden Wochenende gegen den „unfassbar schlechten Oberliga-Absteiger“
Concordia (zwei Niederlagen bei 0:17 Toren) vor allem im Bereich der
Chancenverwertung („ein ganz schwieriges Ding bei uns“) spürbar besser laufen.
Doch Vorsicht: Nicht, dass Cordis Farbgleichheit mit dem GSV zur Mentalbremse
wird…
Tore: 1:0 Dennstedt (61.
Höfler)
gelbe Karten: Bierfischer, Herzog,
Wilson – Lorenz, Sürcü, Steinfeld, Schreiber, Spöhrer
Schiedsrichter: Kevin Masih
(Eintracht Norderstedt, Note 6: heizte die Stimmung mit einer vogelwilden
Zweikampfbewertung unnötig an, am Ende führte fast jeder Körperkontakt zu
gelben Karte)
Zuschauer: 60
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Sparsame SCS-Gesichter nach der "unnötigen ersten Saisonniederlage". |