Abstoßkönige
quasi Staffelmeister
ETV-D6 ringt Germania im Spitzenspiel
nieder
Paukenschlag im Meisterschaftskampf der D-Kreisklasse
59 (U12), zog die 6.D des Eimsbütteler TV einen Spieltag vor Ultimo mit einem
insgesamt glücklichen Heimsieg im Topspiel der ausschließlich Siegreichen am
bisherigen Spitzenreiter Germania Schnelsen 6.D vorbei!
Und das, obwohl das Team in Rot unter dem gegnerischen
Dauerpressing zunächst kaum zum Atmen kam und den Ball häufig bereits früh im
Spielaufbau verlor.
Ergo kamen die Germanen, die punktgleich, aber mit dem
besseren Torverhältnis anreisten, zu
einigen Gefahrenmomenten, die sie aber entweder nicht clever genug ausspielten,
oder durch eine mangelhafte Chancenverwertung wie bei Tom Boltes Sechs-Meter-Schuss,
den ETV-Fänger David Hofner noch mit dem Fuß klären konnte (5.), liegen ließen.
Und da der Fußballgott so etwas anscheinend nicht
gerne sieht, schickte er den Gästen direkt im Anschluss an einen
aussichtsreichen Bolte-Heber, knapp vorbei, eine böse Plage in Form des
überraschenden 1:0.
Hierfür langte der fällige Abstoß, um Nicolas Keske
auf rechts durchstarten zu lassen. Zwar konnte der „17“er in erster Instanz
noch gestellt werden, nutzte aber den zweiten Versuch zur butterweichen Flanke
auf den direkt einnetzenden Justus Göthel in bester Strafraumposition (11.).
Germania, das übrigens ein älter gemeldetes
E-Jugendteam (2006er) ist, ließ sich davon aber nicht erschüttern und suchte
insbesondere über den omnipräsenten Tom Bolte weiter fleißig den Abschluss –
weiterhin ohne den gewünschten Erfolg.
Nebenbei erlebte die Partie auch eine zunehmende
Intensität, die ETVs Julius Bleckmann nach einem rüden Einsteigen Anthony
Bleecks (21.) anschaulich mit sich trug: „Man konnte richtig einen
Stollenabdruck sehen!“, berichtete Mitspieler Niklas Vieth.
Bleeck und sein Widersacher, der später ähnlich hart
zulangte (25.), sahen indes auch etwas: nämlich die gelbe Karte, die in diesen
Jahrgangsgefilden aber gar nicht gezeigt, sondern nur mündlich ausgesprochen
werden darf…
Aus der härteren Gangart resultierende Freistöße
setzten sowohl Göthel (21.), als auch Bleeck (30.), durch etwas unglücklich
agierende Torhüter begünstigt, jeweils an den Pfosten.
Zurück aus der Halbzeitpause, sollte sich das Bild
plötzlich verändern, wie es auch auf dem Feld zu fühlen war. Vieth: „Ich wusste
nicht genau: Waren wir jetzt plötzlich besser oder Germania schlechter?“.
Die Antwort lag sicher in der Grauzone, gewann das
zuvor phasenweise groteske Aufbauspiel des ETV durch mehr Konzentration,
Laufbereitschaft und Zweikampfstärke deutlich an Sicherheit. Zudem erhielten
sie fortan auch besseren Zugriff auf Germanias gefährlichste Waffe, Tom Bolte.
Auch wenn Trainer Rainer Goldmann von draußen weiter lautstark
seine Unzufriedenheit Kund tat.
Doch ausgerechnet unter diesen etwas schwierigeren
Bedingungen konnten die Germanen den Tor-Fluch endlich brechen, als Jason
Winter die Götter bei seinem nicht ausreichend bedrängten Versuch aus der Ferne
auf seiner Seite hatte – 1:1!
Doch schnell blieb ihnen die Freude darüber im Halse
stecken, führte erneut ein Abstoß des Goldmann-Nonetts zur Führung.
Lang geholzt, landete das Leder bei Nicolas Keske, der
wieder den richtigen Blick für den mitgeeilten Justus Göthel hatte und so zum
zweiten Mal ein Tor des Elfjährigen vorbereitete.
Spiel, Satz und Sieg?
Noch lange nicht, investierte Weiß-schwarz-blau in den
letzten 20 Minuten noch einmal alle Energie, dieses mittlerweile wild geführte
Match für sich zu drehen.
Heiße Mittelfeldzweikämpfe dominierten jetzt das
Geschehen.
Klare Strafraumaktionen wurden dagegen zur Mangelware,
rannten sich Artin Ftahi und Co zu oft in den tiefen Reihen der Roten fest.
„Außer dem Distanzschuss kam von Germania aber auch
nichts mehr“, stellte der mit seinen Mitstreitern engagiert verteidigende Niklas
Vieth fest.
Nachdem auch eine über vierminütige Nachspielzeit
keine Abhilfe schaffen konnte, war der Verlust der Tabellenführung besiegelt
und die Jungs des Eimsbütteler TV ihrerseits überglücklich über neu gewonnene
Tabellenführung, deren Verteidigung mit einem Punktgewinn beim Saisonfinale in
Elmshorn gleichzeitig die Meisterschaft bedeuten würde.
Sollte dies aber nicht gelingen, läge der Titelgewinn
eine Woche später in den Händen Germanias, das den Tangstedter SV zu Hause
erwartet.
Eimsbütteler
TV 6.D: Hofner – Schwinge, Albert, Hamann, Vieth
– Bleckmann – Keske, Göthel, Kersten, eingewechselt:
L. Goldmann, Kotalakidis, Ullmann, Trainer:
Rainer Goldmann
TuS
Germania Schnelsen 6.D: März – Packhäuser,
Bleeck, Krahn – Winter, Khadra – Rehder, Bolte, eingewechselt: Landgraf, Wenck, Neumann, Trainer: Guido Uerkvitz
Tore:
1:0 Göthel (11. Keske), 1:1 Winter (34.), 2:1 Göthel (39. Keske)
Gelbe
Karten: Bleckmann – Bleeck, Rehder
Schiedsrichter:
Kush Kapoor (Eimsbütteler TV, Note 5: mit Beginn der härteren Gangart im Spiel
zunehmend überfordert. Schaffte es auch mit persönlichen Strafen nicht, für
Ruhe im Spiel zu sorgen. Keine klare Linie bei der Bewertung von falschen
Einwürfen.)
Zuschauer: 40
Zuschauer: 40