Cordi macht den Sack vorzeitig
zu
Jenfelder spielen um die Hallenmeisterschaft – GW Harburg um den Pokal
Vorzeitig
durften Spieler, Funktionäre und Fans des WTSV Concordia die Arme zum Jubel
über den Einzug in die Endrunde der hamburger Hallenmeisterschaft der U12 in
die Luft reißen. Nicht eine einzige Feder hatten die 2008er vom Bekkamp in
ihren bis dato drei gespielten Partien an der Budapester Straße gelassen,
wodurch das letzte Match gegen den TSV Sasel nur noch die Kür darstellen sollte.
Vom ersten
Ballkontakt an demonstrierten die Rot-schwarzen ihren Anspruch auf das
Weiterkommen in der anstehenden Fünferkonkurrenz, startete man standesgemäß
überlegen und entsprechend siegreich gegen Außenseiter Holsatia Elmshorn / TSV
Sparrieshoop.
Im Anschluss an einen Eckstoß traf Leandro Nowak aus der zweiten Reihe zur
Führung (3.), die der schön über mehrere Stationen freigespielte Maximilian
Sarwatka in Mittelstürmermanier auf den 2:0-Endstand verdoppelte (8.). Sicherlich
wäre auch das eine oder andere Törchen mehr möglich gewesen.
Dieses gelang
dafür im zweiten Auftritt des Spätnachmittags, der mit einem 3:0 gegen Grün-weiß
Harburg überraschend deutlich an die Concorden ging. Den auf Offensive gepolten
Gegner düpierte Rafael Schwarz per Fernschuss ins quasi verwaiste Tor (4.), ehe
er in den Minuten sechs und zehn höchst persönlich nachlegte und seine Farben
zumindest statistisch im Alleingang auf Rang eins katapultierte. Ein wenig zu
hoch fiel der Triumph dennoch aus, wenn man sich anschaut, welche Möglichkeiten
die Harburger ihrerseits liegen ließen. Allein Marvin Weinert warfen sich mit
dem auf der Linie klärenden Schwarz (5.) und Torsteher Robin Thielecke (12.)
gleich zweimal effektive Spielverderber in den Weg.
Ärgster
Verfolger war derweil zumindest im Zwischenergebnis der SC
Sternschanze, dem ein furioser Starterfolg über den TSV Sasel gelang, der
neben geschwinder Offensivpower auch zwei Tore hervorbrachte. Friedrich Benders
energische Vorarbeit über rechts vergoldete Bruno Armour im Strafraumzentrum,
ehe Oscar Hiddemann die Kugel dank einer überragenden Mitnahme perfekt auf dem
Schuss-Schlappen hatte und versenkte. Erstmals war es gelungen, die Jungs vom
Parkweg zu besiegen, doch die Freude sollte das nächste Spiel nicht überdauern,
weil der frühe Rückstand nach Nick Schneiders langem Freistoß, von Connor
Lausen ins Tor gelenkt, spürbare Hektik in den eigenen Aktionen auslöste. Vom
Selbstvertrauen des technisch und spielerisch überlegenen Teams war jedenfalls
nicht viel zu sehen, sodass die Spielanteile unter der zu hohen Fehlerquote
kaum Ertrag schafften. Immerhin donnerte Julius Ahrens die Murmel mit Gewalt noch
zum Ausgleich hinein (8.). Gegen den top motivierten WTSV Concordia wuchs die
Hypothek von zwei verlorenen Punkten im Anschluss noch weiter.
Einen
Fehlpass im Aufbau bestrafte Sarwatka postwendend auf Einladung Victor
Buckenthins mit dem 1:0, das wieder für ungenau agierende Schanzer sorgte, die
in Person von Oscar Hiddemann dennoch die Chance zum Ausgleich hatten. Thielecke
erwies jedoch als sicherer Rückhalt seiner Mannen (5.), für die erneut Sarwatka
im Konter ins Tor traf.
Mit der
Idealausbeute aus drei Partien war Cordi vorzeitig nahezu in der
Meisterschaftsendrunde.
Nur Grün-weiß
Harburg, das sich nach dem 0:3-Fehlstart gegen den Spitzenreiter gut erholte,
blieb als Konkurrent. Schließlich holten die Jungs von der anderen Elbseite
neben einem 2:0 gegen einen heuer nicht sonderlich formstarken TSV Sasel (Tunay
Demirci traf nach Zuspiel Marvin Weinerts zur frühen Führung (2.), die der
„20er“ selbst ausbaute (5.)) auch wichtige Zähler gegen Holsatia Elmshorn.
Intensiv, zuweilen gar aggressiv ging es zur Sache (u.a. rüdes Einsteigen von
„Holles“ Fjonn Schneider gegen Weinert, das ohne persönliche Strafe blieb). Der
enge Spielstand, der sich nach Orges Zymeris Kontertor nicht mehr verändern
sollte, tat da natürlich sein Übriges dazu. Denn während die Grünen das zweite
Tor nicht nachlegen konnten, verpasste Jesper Becker auf der anderen Seite den
berühmten „Lucky Punch“ für die hier leer ausgehenden Holsaten.
Freunden der
Mathematik bescherte ausgerechnet der TSV Sasel eine kleine Rechenaufgabe, denn
ausgerechnet gegen Concordia entdeckten die bereits ausgeschiedenen Adrian
Schröder und Co das Fußballspielen für sich. Wie entfesselt nagelten sie
die Jenfelder an die Wand, sodass es nicht bei Liam Akyildiz´ Führungstreffer
(hochwertig von Noah Boyce vorbereitet) blieb. Erst legte Akyildiz für Schröder
(7.), dann für Philipp Rödiger auf (10.). Nur den unnötig provokanten Torjubel hätte
sich der Mann des Spiels freilich sparen können... Sah auch der Schiedsrichter
so, weshalb es für zwei Minuten zum Zuschauen ging. Profit konnte Cordi aus der
Überzahl jedoch nicht schlagen. Im Gegenteil, verhinderte nur das Glück, dass
Adrian Schröder im schmissigen Linksschuss nur Zentimeter fehlten (12.),
weiteren Schaden.
Im Klassement
hatte GW Harburg dadurch sogar die theoretische Chance, sich mit einem
Fünf-Tore-Sieg im letzten Match noch auf Rang eins zu schieben. Der Fokus lag
gegen den SC Sternschanze aber ganz woanders. Schließlich ging es im direkten
Duell mit den nur um zwei Zähler schlechteren Schanzern primär um die Festigung
von Platz zwei. Ein Unterfangen, das die Mujic-Schützlinge mit überraschend
defensiver Haltung angingen. Ein Geduldsspiel mit Feldvorteilen pro SCS
entstand, doch die dickste Chance vergaben zunächst die Harburger, als Zymeri
seinen eigenen Ballgewinn zum Anlass nahm, einmal kräftig mit rechts (knapp
vorbei) draufzuhalten.
Unter den
Augen der damit sicher ins große Finale eingezogenen Concordia-Kickern blieb es
bis zum Ende eine packende Entscheidung um die Teilnahme an der Pokalrunde, die
ein einziger Schanzentreffer wieder hätte kippen können. Gut für GWH, dass
Bruno Armours Versuch abgewehrt und Arthur Schreiber für den Nachschuss von
Zymeri ausgebremst werden konnte (10.). Und weil auch Oscar Hiddemann aus
verkürztem Winkel das Nachsehen hatte (11.), freute sich Grün-weiß wieder über
die Teilnahme an der Runde der Gruppenzweiten, der so genannten
Pokalmeisterschaft (ein reichlich verwirrender Titel), während der
Vorjahresendrundenteilnehmer aus dem Schanzenviertel am kommenden Wochenende
spielfrei hat.
Wenn es
Concordia in der Sporthalle Wandsbek, nahe der eigenen Heimat, mit dem FC
Süderelbe, Teutonia 05, Eintracht Norderstedt und dem SC Vier- und Marschlande
aufnimmt, wird der Meister von 2018/2019 nur Zuschauer sein. Daran änderte auch
ein verdientes 2:0 zum Abschluss der Fünferkonkurrenz gegen Schlusslicht
Holsatia nichts mehr.
Wieder ging
es mit viel Körperlichkeit zur Sache – eine Erscheinung, die sicherlich auch
dem fortwährend aufputschenden Input durch Offizielle und Zuschauer mehrerer
Teams von draußen geschuldet war –, wobei es vor allem dann konkret wurde, wenn
die Saseler das Tempo anzogen. Besonders Liam Akyildiz wollte es zum Schluss
noch einmal wissen, scheiterte erst am Innenpfosten (3.), um wenig später
Torsteher Jan-Hendrik Bork zu einer guten Tat zu zwingen. Vom Strafstoßpunkt
holte Adrian Schröder das Verpasste cool nach (7.), doch auch er musste sich
dem gegnerischen Torhüter im Verlaufe des Spiels einmal geschlagen geben (11.),
ehe Noah Boyce beim Nachschussversuch amtlich gefällt wurde. Quasi mit der
Schlusssirene tütete Akyildiz die drei Punkte mit seinem 2:0 luftdicht ein.
Unterm Strich
kam diese Formsteigerung der jungen Herren in Schweinsrosa mit entsprechendem
Sponsor aus dem Gastronomiegewerbe natürlich deutlich zu spät. Ein Zähler
fehlte in der Endabrechnung trotz der besseren Tordifferenz auf Platz zwei.
Die
Abschlusstabelle der Vorschlussrunde Gruppe 1 D-Junioren (U12):
Pl
|
Mannschaft
|
Sp
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Diff
|
Pkt
|
01
|
WTSV
Concordia 8.D (J5)
|
4
|
3
|
0
|
1
|
7:3
|
+ 4
|
9
|
02
|
SV GW
Harburg 3.D (J2)
|
4
|
2
|
1
|
1
|
3:3
|
0
|
7
|
03
|
TSV Sasel
2.D (J1)
|
4
|
2
|
0
|
2
|
5:4
|
+ 1
|
6
|
04
|
SC
Sternschanze 3.D (J1)
|
4
|
1
|
2
|
1
|
3:3
|
0
|
5
|
05
|
Holsatia
im EMTV / TSV Sparrieshoop 4.D (J1)
|
4
|
0
|
1
|
3
|
1:6
|
- 5
|
1
|
Schiedsrichter: Sahin Güler & Fabio Liebich
(beide FC St. Pauli)
Zuschauer: 54