Sonntag, 2. Juni 2024

Spielbericht Niendorfer TSV 3.C - HSV Barmbek-Uhlenhorst 3.C

BU vermasselt sich die Revanche
Ballverluste und individuelle Fehler führen zur Niederlage

Eine offene Rechnung aus der Herbstrunde der U15-Bezirksliga wollte die C3 des HSV Barmbek-Uhlenhorst zum Saisonausklang 2023/2024 in Niendorf begleichen. Anstatt die knappe 0:1-Niederlage aus dem September zumindest statistisch mit einem Testspielsieg zu kaschieren, setzte es eine am Ende deutliche 2:5-Pleite am Bondenwald.
Dort hatten sich die im Herbst mit in die Kreisliga abgestiegenen aber nun wieder in die Bezirksliga promovierten Niendorfer den besseren Start erwischt, ließen die Kugel nicht nur bei Eloi Guilbauds Möglichkeit am zweiten Pfosten (6.) gut laufen.
Die Führung, erzielt durch einen langen Ball, der den flach abschließenden Julian Schelberger fand, durfte daher als gerechtfertigt angesehen werden (8.).
Quasi im Gegenzug folgte die Ernüchterung auf das NTSV-Hurra, als Mohammed Aldirmaz das Heft über rechts in die Hand nahm, sich durchsetzte und quer für Medin Ramadanis Ausgleichstor auflegte (9.).
Gut was los, an der Waldgrenze, wo sich die Gastgeber ihren Vorsprung nur wenig später zurückholen sollten. Ein Ballgewinn im Zentrum und schon ging es mit Tempo nach außen, von wo Ledian Tetaj die entscheidende Hereingabe für den einsam mit rechts einnetzenden Guilbaud vors Tor brachte (13.).
Etwas geordneter machten die Teams in der Folge weiter, was den Torrauszenenschnitt merklich senkte. Ein korrekt erkanntes Abseitstor von Guilbaud für den NTSV (22.) und eine gute Schusschance des eifrigen Samuel Rasche, zunichtegemacht durch den abtauchenden Mads Lego (30.), beförderten Führungsausbau und Torgleichzahl dennoch jeweils einmal in den Bereich des Möglichen.
Letztere gelang den Gästen im zweiten Abschnitt diesmal im eigenen Umschaltspiel, das ihnen Mauricio Camaras zu ballverliebtes Dribbling möglich gemacht hatte. Rasche startete durch und behielt im Lauf die Übersicht, Ramadani am langen Eck für das 2:2 zu bedienen (48.).
Die Ausgleichsfreude wich jedoch flugs der Ernüchterung, nachdem BU nun zu viel riskierte und Camara seinen Fauxpas als Schütze des 3:2-Kontertores wieder vergessen machte (51.).
Endgültig vermasseln tat sich die Elf des lebhaft an der Seitenlinie animierenden Mohamed Salam die Punktspielwiedergutmachung mit einem Abstoß, genau in die Schlappen des Gegners, der in Person des wiedereingewechselten Schelberger mit dem 4:2 alles klarmachte (62.). Als feine Matisse gönnten sich die Hausherren noch den 5:2-Endstand, der ebenfalls nicht frei von gegnerischer Mithilfe fiel. Diesmal schlug Verteidiger Papa Cissé eine seltsame Kerze, die Leandro Artan im Eckstoßgetümmel handlungsschnell verwertete (69.).

Tore: 1:0 Schelberger (8. Goltz), 1:1 Ramadani (9. Aldirmaz), 2:1 Guilbaud (13. Tetaj), 2:2 Ramadani (49. Rasche), 3:2 Camara (51. Qureshi), 4:2 Schelberger (62.), 5:2 Artan (69. Guibaud)

gelbe Karten: keine – Ramadani

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 20


Doppelpack zum Testspielsieg: Julian Schelberger.

Samstag, 1. Juni 2024

Spielbericht HEBC 3.D - SV Eidelstedt 2.D

Sturmlauf in die Eliteliga
Oberliga geschafft! HEBC-2012er überrollten den SV Eidelstedt

Ab in die Oberliga! Als die 2012er nach dem Hitzespiel gegen den SV Eidelstedt geschlossen den Eisladen um die Ecke enterten, wurde ihnen nicht nur eine wohltuende Abkühlung, sondern allen voran eine kleine Belohnung für das erreichte Klassenziel serviert: die Oberligaqualifikation zur kommenden U13-Saison!
Die Ausgangslage vor dem Duell mit dem Tabellenvierten erforderte wahrlich keinen Matheleistungskurs: Ein Heimsieg und der erforderliche Rang vier wäre in Beton gegossen. Als fleischgewordener Zementmischer für dieses Unterfangen stellte sich einmal mehr der pfeilschnelle Farouk Rawi heraus, den SVE-Schlussmann Adin Huskic bereits nach wenigen Sekunden auf den Hosenboden beförderte und dem Offensivmann somit das flache 1:0 vom Punkt ermöglichte (1.).
Ein Selbstläufer sollte die Angelegenheit in der Folge dennoch erstmal nicht werden. Sobald bei Gelb-blau Vincent Probst im Vorwärtsgang an der Kugel war, entstand Gefahr, die beim ersten Angriffsvorfall noch abgewendet werden konnte (2.), ehe Kollege Mats Lahs per Hochschuss den hier nicht unverdienten Gleichstand erzielte (3.).
Chancen auf beiden Seiten boten sich auch danach, wieder machte Rawis Tempo am Reinmüller den Unterschied. Dynamisch marschierte HEBCs Nummer 19 die rechte Linie entlang, um quer zum einschiebenden Isa Ünlü zu spielen – 2:1 (11.)!
Das 3:1 selbst aus zentraler Schussposition selbst erzielt (19.), standen beim 4:1 zwei andere Kollegen im Rampenlicht: Luka Jovic musste sich in erster Instanz noch einer Fußabwehr beugen, freute sich dann aber über das Abstaubertor des mitgeeilten Momme Wietzke (24.). Dass die Eidelstedter zu diesem Zeitpunkt wieder vollzählig waren, weil Ben Michelsons gnädige Zeitstrafe (Notbremse an Wietzke, 15.) bereits abgelaufen war, vermochte man ob des löchrigen Zentrums nicht so recht vernehmen…
Lila-weiß fühlte sich indes unentwegt dazu eingeladen, weiter am Ergebnis zu schrauben. Luca Thaler erwischte zwar nur den Außenpfosten (31.), doch dem steil geschickten Rawi gelang es, trotz des herausstürzenden Sensenmanns Huskic zum 5:1 zu netzen (38.).
Im Doppelpass mit Moritz Henkel schenkte Wietzke den naiv hoch verteidigenden Furtweglern das halbe Dutzend ein (50.), während Ünlü kurz vor Ultimo noch ein klassisches Mittelstürmertor aus kurzer Distanz zum 7:1 beisteuerte (59.).
Etwas Wasser geriet zum Ende aber doch noch in den (alkoholfreien) Aufstiegssekt, leitete ein prompt bestrafter Fehlpass von Torhüter Mats Hagelstein einen seltsam passiven Schlussakkord ein. Dem verkürzenden 7:2 durch Denzel Zuzie (60.) folgte nämlich Lahs´ fahrig verteidigtes 7:3 (60.+1) und sogar noch dessen vergebene Großchance zum möglichen 7:4 (60.+2). Gut für den HEBC, dass kurz danach Finito war!
Jubel beim „Verein zwischen den Häusern“, wohingegen der SV Eidelstedt am letzten Spieltag einen Dreier gegen den schon sicheren Oberligisten aus Niendorf benötigt, um im Falle eines Punktverlusts des Eimsbütteler TV doch noch den letzten verblieben Fahrschein in die hamburger Eliteliga zu ergattern.

Tore: 1:0 Rawi (1., Strafstoßtor, Huskic an Rawi), 1:1 Mats Lahs (3.), 2:1 Ünlü (11. Rawi), 3:1 Rawi (19. L. Jovic), 4:1 Wietzke (24. L. Jovic), 5:1 Rawi (38.), 6:1 Wietzke (50. Henkel), 7:1 Ünlü (59. Wietzke), 7:2 Zuzie (60.), 7:3 Mats Lahs (60.+1)

Zeitstrafe: Michelson (SV Eidelstedt, 15., Notbremse an Wietzke)

Schiedsrichter: Ugur Yazgi (SV Großborstel, Note 5)

Zuschauer: 45





Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.B - SC Sternschanze 1.B

„Punkte geklaut“: SCS verspielt Derby-Triumph
Strafstoß in der Extrazeit sorgt für lange Schanzen-Gesichter

12 Uhr – High Noon an der Hoheluft! Und ja, mit scharfen Schüssen, fliegenden Fäusten und Spannung bis in die lange Nachspielzeit sollte das U16-Landesligaderby zwischen dem SC Victoria und dem SC Sternschanze auch so einiges zu bieten haben.
Wenig überraschend gehörte das Kommando anfänglich den bereits als Oberligaaufsteiger feststehenden Gastgebern, die den Widersacher mit hohem Pressing an den eigenen Strafraum fesselten. „Das haben wir in den Anfangsminuten nicht gut hinbekommen, das zu überspielen und konsequent rauszuschieben“, räumte SCS-Kapitän Arthur Schreiber ein. Auch, wenn es „nicht komplett gedacht war, so tief anzufangen“, überstanden seine Farben die „80 Prozent Ballbesitz“ des Gegners. Zum Einen, weil der Tabellendritte in letzter Konsequenz den Abschluss vermissen ließ – zum anderen, weil Julius Ahrens perfekt nach Drehbuch das schmeichelhafte 0:1 markierte. Auf direkte Anweisung von Co-Trainer Khaled Teldja bemühte Baran Sütcü den Flugball aus der Innenverteidigung, ehe der gestartete Ahrens mit etwas Glück bei der Verarbeitung im Rücken der Abwehr landete, um flach „eine Entlastung“ zum frühen Zeitpunkt zu schaffen (8.).
Vicky dagegen tat sich weiter schwierig im letzten Drittel. Erst in Minute 20 kam Victor Ende einmal satt zur Chance (rechts vorbei), ehe Finley Dresemeyer auf Einladung der Schanzer die zentrale Königschance etwas leichtfertig verschleuderte (25.).
Die Gäste durften derweil bei einer fast direkt versenkten Schreiber-Ecke kurz auf das 0:2 hoffen (35.).
Ebenfalls von der Fahne wurde es als nächstes, diesmal von Gelb-blau, gefährlich, als Paxton Fritsch den zu ihm durchgerutschten Standard mit der Innenseite nicht in den Quader bekam (53.). Ein Tor wäre für den Abwehrspieler, der dem Vicky-Sammelsurium an diversen Ex-Schanzern angehört, freilich eine besondere Angelegenheit gewesen.
Ein weiteres Mitglied des blau-roten Ehemaligenclubs rückte kurz darauf in Fokus, ging es nach taktischem Foulspiel Oscar Hiddemanns gegen Anton Kuhlmann hoch her. Das Format von Muhammad Ali gegen George Forman 1974 („Rumble in the Jungle“) hatte es nicht, doch zum Feldverweis für beide brachte es die Szene allemal (59.)…
Mit dem neu gewonnenen Platz auf der Kunstwiese wusste daraufhin der Tabellensiebte einiges anzufangen, tauchte Theodor Spöhrer im Zusammenspiel mit Schreiber vorne auf, um die Kugel fußfein für den sicher abschließenden Marvin Bonsu zu servieren – 0:2 (65.)!
Schanze also trotz des personellen Verlusts (Kuhlmann lieferte bis zum Feldverweis eine bärenstarke Vorstellung) obenauf. Der dritte Sieg in Serie im delikaten Duell zum Greifen nah, doch die Stolze-Elf ist immer für amtliche Schlussoffensiven zu haben.
So auch heute. Den Startschuss dazu lieferte Dresemeyers ligaweit gefürchtete Geschwindigkeit, die ihn ungebremst durch das SCS-Zentrum in Richtung Anschlusstreffer sausen ließ (76.). „Wir haben gut weitergemacht und dann halt ein unglückliches 2:1 bekommen“, haderte Schreiber, dem da bereits Böses schwante: „Dann war es eigentlich vorprogrammiert, dass es (das Ausgleichstor) irgendwie noch fällt!“. Gegen einen abgefälschten Ende-Schuss verhinderte Schlussmann Shivnath Arora noch das drohende 2:2 (77.), das schließlich vom Punkt zur Realität werden sollte. Clever war Ende Sütcüs Kontakteinladung gefolgt, woraufhin Joker Ben Reinholz souverän auf pari pari stellte (80.+2). „Ergebnistechnisch ist es am Ende ein verspielter Sieg gewesen“, bedauerte Schreiber das Remis, das „von den Spielanteilen her aber in Ordnung ist“. Mit den allerletzten Körnern war ihm in der Mittagshitze per Heber aus 37 Metern über den weit vorstehenden Alexander Protsenko sogar noch der goldene Treffer, die „zwei geklauten Punkte“ wieder zurück zu erobern, möglich (vorbei, 80.+6). Nachdem in Nachspielminute acht Sütcü einen Lorenz-Freistoß nicht zielgenau einnicken konnte, war die beidseitig ernüchternde Punkteteilung beschlossene Sache.
Der Dreikampf um Platz drei zwischen dem SC Victoria (36 Punkte), dem FC Süderelbe (36) und dem Harburger TB (35) bleibt somit bis zum folgenden Finalspieltag offen.
Weit davon entfernt hat der SCS mit einem Erfolg gegen den rückrundenstarken SC Vier- und Marschlande nicht nur die Chance, „ein richtiges Scheißspiel“ aus der Hinrunde (1:5 am Zollenspieker) ein Stück weit gerade zu biegen, sondern nebenbei auch noch die obere Tabellenhälfte klarzumachen.

Tore: 0:1 Ahrens (8. Sütcü), 0:2 Bonsu (65. Spöhrer), 1:2 Dresemeyer (76.), 2:2 Reinholz (80.+2, Strafstoßtor, Sütcü an Ende)

gelbe Karten: Lindroth, Kiula Papa – Arora, Lorenz

rote Karten: Hiddemann (SC Victoria, 59., Tätlichkeit), Kuhlmann (SC Sternschanze, 59., Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 45



Sonntag, 26. Mai 2024

Spielbericht FC Alsterbrüder 2.B - SC Sternschanze 1.B

„Guter Schritt in Richtung Selbstbewusstsein“
Nachher „fahrige“ Schanze-2008er gewinnen kleines Test-Derby

Nach den Maiferien wieder etwas Rhythmus aufzunehmen, lautete die Devise für die 1.B des SC Sternschanze im Testspiel beim eine Etage tiefer angesiedelten FC Alsterbrüder. Ein Unterfangen, das gegen den Nachbarn am Walter-Wächter-Platz zumindest in Teilen gelingen sollte. Bemerkenswert war dabei die Effizienz, mit der die Schanzenkicker im ersten Abschnitt zu Werke gingen. Mit reichlich Spielanteilen ausgestattet, erreichten sie häufig die Gefahrenzone, wo Theodor Spöhrer mit einer Dribbel- und Abspielvorlage durch Kleon Lorenz von der Grundlinie just den ersten erwähnenswerten Offensivausflug aus kürzester Entfernung veredelte (8.).
Wenig später freute sich auch der perfekt tief gestartete Arthur Schreiber über einen Lorenz-Service, diesmal in Form eines Zuspiels hinter die laut Schreiber „echt unsortierte Kette“ der Alsterbrüder. Den Torwart zu überlupfen war da nur noch Formsache (11.)…
Im ein-Mann-Pressing gegen den Ex-Schanzer Ben Liefländer stellte Spöhrer nur Sekunden danach auf 0:3, indem dieser nicht nur den Ball, sondern auch das Eins-gegen-eins mit Schlussmann Tammo Wessendorf gewann (12.).
Jeweils ansehnlich herausgespielt setzte es Mitte des ersten Durchgangs einen Doppelschlag zum 0:5, bei dem erst Simeon Dill einen unwiderstehlichen Sütcü-Flugball vor dem Tor verwertete (20.), ehe nun Lorenz einmal selbst am Ende eines stilisierten Vortrags stand (21.). Das halbe Halbzeit-Dutzend komplett machte schließlich Marvin Bonsu auf Anspiel Janes Djau (40.). Sechs Treffer und „viel den Ball laufen lassen“ – Schreiber und seine Kollegen haben es „in der ersten Hälfte gut gemacht“.
Nicht so nach dem Wiederbeginn. „Unser Spielziel in Hälfte zwei war, dass wir viel den Ball laufen lassen und so viele Ballverlagerungen im gegnerischen letzten Drittel hinbekommen, wie möglich. Das ist nicht der Fall gewesen – das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, skizzierte der selbst nicht mehr voll fokussiert wirkende Spielmacher, der sich unterdessen mal wieder ein Ticket wegen Meckerns abholte (64.), einen wesentlichen „Grund dafür, dass es dann sehr zerfahren war“.
Zwei leichtfertig vergebene Großchancen per Heber (zuvor bediente Sütcü ihn mit einem erneuten Sahne-Pass, 41.) und von halblinks, wo Schreiber das Spielgerät „über den linken Fuß gerutscht“ war (42.), bildeten das unsaubere Vorgehen des SCS treffend ab.
Getroffen in der Disziplin des Lupfers hatte immerhin Ariyan Shafaei Shamsabadiyan, den Dill zuvor famos in Szene setzte (52.). Fast noch ästhetischer kam der „16er“ im Doppelpass mit Felix Lenzen zur (leider) vergebenen Top-Chance auf das 0:8 (55.).
Ein Spielstand, den es heuer nicht geben sollte, mochte der SCS auch gegen den am unteren Bezirksligaende herumkrebsenden FCA nicht auf sein obligatorisches Ecken-Gegentor verzichten. Kurze Variante zu Lando Ulrich Rodriguez, Schanze im Tiefschlaf und schon war der schöne Ehrentreffer vom rechten Strafraumeck aus hineingezirkelt (58.). Bereits der im Sechzehner zu spät angespielte Lennart Landt (Parade Shivnath Arora, 25.) und Henry Breuer aus dem Rückraum (49.) schnupperten vorher am Torerfolg gegen einen zu weilen hinten etwas holprigen Landesligisten.
Dieser blies erst nach einem Blockwechsel, der unter anderem Spöhrer und Lorenz zurück auf die Platte spülte, wieder konkret zum strukturierten Angriff. Kurz nachdem ein Versuch von Lorenz fliegend entschärft werden konnte, kam Noah Taddigs aus dem Gewurstel zum flach gesetzten 1:8 aus zwölf Metern (72.), dem Lorenz mit dem linken Puschen, die ebenfalls auf der Kunstgrasnarbe tanzende 1:9-Endnote hinterher schickte (73.).
„Ein guter Schritt in Richtung Selbstbewusstsein“, bilanzierte Schreiber im Anschluss an das Vorspiel für das Prestigeduell mit dem feststehenden Oberligaaufsteiger des SC Victoria. „Was da wirklich funktionieren muss, ist, eine klare Kommunikation auf dem Platz und wirklich 110 Prozent von jedem!“, steht bereits seine wesentliche Forderung für das vorletzte Saisonspiel gegen die „ganz große Nummer“, die auch dank einiger Neuzugänge „eine sehr gute Rückrunde“ mit aktuell fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen und dem daraus resultierenden Platz drei auf die Beine stellte. „Da muss von uns wirklich alles reingegeben werden!“. Neben dem Versuch, als Team noch auf Rang sechs zu springen, möchte der eine oder andere Wechselwillige in Marineblau den Kick im Stadion Hoheluft vermutlich auch als Plattform für nachhaltige Eigenwerbung für sich nutzen…

Tore: 0:1 Spöhrer (8. Lorenz), 0:2 Schreiber (11. Lorenz), 0:3 Spöhrer (12.), 0:4 Dill (20. Sütcü), 0:5 Lorenz (21. Ahrens), 0:6 Bonsu (40. Djau), 0:7 Shafaei Shamsabadiyan (52. Dill), 1:7 Ulrich Rodriguez (58), 1:8 Taddigs (72.), 1:9 Lorenz (73. Spöhrer)

gelbe Karten: Farhadian, Wiedemann – Schreiber

Schiedsrichter: Fynn Maximilian Krüger (Glashütter SV, Note 2,5)

Zuschauer: 25





Freitag, 24. Mai 2024

Spielbericht SV Lieth 1. Senioren - FTSV Komet Blankense 2. Senioren

Lieth-Senioren verzichten auf Schützenhilfe
Rettung aus eigener Kraft! 4:0-Heimsieg macht den Klassenerhalt klar

Irrer Abstiegskampf in der Senioren Oberliga 01 und mittendrin die SV Lieth! Durch den Heimsieg des Niendorfer TSV im vorgezogenen Match vor neun Tagen unter den berühmten Abstiegsstrich gerutscht, mussten die Klein Nordender ohne Wenn und Aber mit drei Toren Unterschied gewinnen, um nicht auf Schützenhilfe der Gegner vom SC Ellerau (punktgleich) und TuRa Harksheide (ein Zähler besser, aber schlechter im Torverhältnis) angewiesen zu sein. Dass eben genau dieser kuriose Fall eintreten sollte, vermochte der realistische Betrachter der Szene im Vorfeld nicht so recht für möglich zu halten.
Frei von allen Rechenspielen tat die SVL sofort alles dafür, die eigenen Hausaufgaben gegen den Tabellendritten Komet Blankenese zu erledigen. Insbesondere Benjamin Linses linke Außenbahn galt oft als Ausgangspunkt von Torgefahr, wie bei Denis Stebners Außennetz-Kopfball (2.) beziehungsweise Drehschuss knapp drüber (8.).
Wenig überraschend war es dann Linses herrlicher Flugball die Linie rauf, der Oliver Sach vorne erreichte, sodass dieser von halblinks ins lange Eck vollenden konnte (18.). Rechts neben den kurzen Pfosten schlug es wenig später per Freistoß ein, als Sach die Mauer als suboptimal gestellt identifizierte und somit nicht unverdient auf 2:0 erhöhte (25.).
Alles lief nach Plan für die Männer vom Butterberg, denen auch eine spannende Freistoßposition für Ramadan Hajrullahu nicht gefährlich wurde. Genau auf den sicheren Sebastian Schlothauer gezielt, entstand keinerlei Tor-Wahrscheinlichkeit (30.).
Ebenso wenig, wie innerhalb einer kleinen Druckphase der Gäste nach der Pause, die sich nach einer unnötigen Rudelbildung (ohne persönliche Strafen, 41.) wieder erledigt hatte.
Stattdessen kamen die Gastgeber durch schnelles Konterspiel wieder verheißungsvoll vors Tor, Sach (43.) und Kreutz (45.) aber das locker mögliche 3:0 verpassten.
Kurz darauf war das wichtige NTSV-Überholungstor aufgrund der mehr erzielten Treffer aber doch gefallen, faustete Komet-Fänger Alexander Bastkowski einen hohen Ball vor Thomas Walther genau vor die Füße des schussbereiten Sascha Kreutz, für den der zentrale Abschluss keine Hürde darstellte – 3:0 (47.)!
Ein Fieldgoal der Gäste (Sven Johannsen aus der zweiten Reihe, 52.) später, war der Klassenerhalt quasi eingetütet: aus dem Zentrum eröffnete Martin Reiter nach rechts, wo Walther mustergültig für den zentral zum 4:0 abschließenden Arne Witt flankte (58.).
Der Rest des Spiels bestand, abgesehen von Entlastungsschancen für Kreutz (64.) und Tündermann (67. & 69.), aus geschicktem Liether Verwalten, das einzig bei Sascha Kropps saftiger Schussposition, knapp oben links vorbei, einmal brenzlige Züge annahm (61.).
Was zu diesem Zeitpunkt keiner wusste: Durch die über die Bühne gebrachte 1:0-Führung des SC Ellerau bei Vize-Meister West-Eimsbüttel und den letztlich mit 3:0 ausgefallenen Heimsieg TuRa Harksheides gegen den TSV Sasel blieben die Klein Nordender bis zum Abpfiff auf dem Schleudersitz gegenüber dem Niendorfer TSV. Da am Liether Wald aber nichts mehr anbrannte, rettete sich die SV Lieth in einem denkwürdigen Saisonfinale tatsächlich in die Oberligasaison 2024/2025. Dem NTSV muss es dagegen wie eine Verschwörung der halben Staffel vorgekommen sein, letztlich auf der Couch in die Landesliga befördert worden zu sein…

Tore: 1:0 Sach (18. Linse), 2:0 Sach (25., direkter Freistoß), 3:0 Kreutz (47. Walther), 4:0 Witt (58. Walther)

gelbe Karten: keine – Guhl

Schiedsrichter: Werner Wittmann (TSV Holm, Note 4,5)

Zuschauer: 31

Die Abschlusstabelle der Senioren-Oberliga 01:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

SC Victoria Hamburg

22

22

0

  0

103:4

 99

66

02

SV West-Eimsbüttel

22

12

5

  5

  65:24

 41

41

03

Eintracht Lokstedt

22

  9

5

  8

  35:35

  0

32

04

FTSV Komet Blankenese (N)

22

  9

5

  9

  41:44

  -3

32

05

HEBC

22

10

1

11

  32:50

-18

31

06

TSV Sasel (W)

22

  9

3

10

  44:48

 -4

29

07

Glashütter SV

22

  8

4

10

  33:49

-15

27

08

TuRa Harksheide

22

  8

1

13

  29:53

-24

25

09

SC Ellerau

22

  7

4

11

  34:47

-13

24

10

SV Lieth

22

  7

4

11

  32:50

-18

24

11

Niendorfer TSV

22

  6

6

10

  26:45

-19

24

12

TuS Germania Schnelsen

22

  4

4

14

  24:50

-26

16

 


Samstag, 18. Mai 2024

Spielbericht SC Rapid Lübeck - SSC Hagen Ahrensburg

Relegationsverhinderungsduell mit zwei Siegern
Rapid-Landesliga-Rettung mit Heimsieg – Hagens mit Schützenhilfe

Bloß nicht in die Relegation, lautete die Losung vor dem direkten Duell der Abstiegsrundenbedrohten am Kasernenbrink. Punktgleich um drei Zähler vor der zeitgleich aktiven U23 aus Todesfelde hatten der SC Rapid Lübeck und der SSC Hagen Ahrensburg die fixe Landesliga Holstein-Rettung in eigener Hand.
Die Fühler nach dieser etwas weiter ausgestreckt hatten in Hörweite zum lautstarken Stadion an der Lohmühle zunächst die Gäste, die es vorwiegend über tiefe Bälle aus dem Zentrum versuchten und auf diese Weise prompt das frühe 0:1 setzten. Marvin Schneider lief auf links beherzt durch und brachte die Kugel von der Grundlinie gen Rückraum, wo Tristan Ewert aus zehn Metern linkunten finalisierte (7.).
Mit der Zeit kamen jedoch die heimstarken Gastgeber besser zurecht. Vor allem über rechts, wo der fleißige Simon Moritz wirbelte, generierte man immer wieder Flankensituationen. Entsprechend von dort – allerdings durch Justin Ohde von der Fahne – entstand der verdiente Ausgleich, den Tino Arp nach flacher Ecke aus 18 Metern hineinzimmerte (22.).
Rapid auch in der Folge mit Vorteilen, doch erst kurz vor der Pause wieder mit Erwähnenswertem: Abdullah Sahin versuchte sich gar nicht mal so schlecht im Fallen (44.), während Michael Saar seine Kopfballbogenlampe auf das Tor-Dach platzierte (45.+2).
So richtig Fahrt wollte das Geschehen auch im zweiten Abschnitt nicht aufnehmen. Kein Wunder, spielte der ausgeglichene Spielstand doch beiden in die Karten. Zweimal trauten sich um die 60-Minuten-Marke die Ahrensburger empor, um auf Theiss-Vorarbeit Ewerts vergebene Schusschance (traf den Ball unter Druck nicht voll, 56.) und einen fein herausgespielten Bier-Rückraumversuch (drüber, 59.) zu kreieren.
Fast zeitgleich mit der Schützenhilfe des TSV Lägerdorf zum 2:3 in Todesfelde schossen sich die Lübecker ansehnlich aus der Gefahrenzone, als Mario Nagels Einwurf in der eigenen Hälfte zum Ausgangspunkt eines von Ohde steil inszenierten Angriffs wurde. Arp behielt im Vorwärtsgang die Übersicht und bediente schließlich Sahin für das flache 2:1 in die lange Ecke (74.).
Blau-gelb nun in Vorhand, während Hagen nun wieder etwas zittern musste. Mit Kapitän Christopher Herklotz aus Innenverteidigung ins Angriffszentrum beordert, sollte der rettende Punkt zurückgeholt werden. Außer Robin Bonilla Szelitzkis halbhohe Kugel, die der eingewechselte Stefan Ponomarenko mit Freude parierte (81.), kam aber kaum echte Torgefahr auf. Stattdessen köpfte der glücklose Erik Bauer im Rahmen eines Eckstoßes nicht das entscheidende 3:1, sondern aus kurzer Distanz den Torwart an (84.).
Zerfahren trudelte die Partie letztlich mit dem Heimsieg für Rapid aus. Weil im Parallelspiel nur noch Dennis Studts 3:3 gefallen war (88.), buchte auch der SSC Hagen trotz verpatztem Saisonfinale die Landesligateilnahme 2024/2025.
In hin- und Rückspiel gegen den SV Dörpum, der im Fernduell der Landesliga Schleswig mit dem Osterrönfelder TSV noch auf den gefährlichen 13. Platz abrutschte, wird nun an den kommenden beiden Wochenenden der SV Todesfelde II versuchen, es den heutigen Kontrahenten an der Waisenallee gleichzutun und die Klasse zu halten.

Tore: 0:1 Ewert (7. Schneider), 1:1 Arp (22. Ohde), 2:1 Sahin (74. Arp)

Schiedsrichter: Thies-Oke May (FC Kilia Kiel, Note 2,5)

Zuschauer: 65





Mittwoch, 15. Mai 2024

Spielbericht Niendorfer TSV 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

HEBC-Chaos genutzt: NTSV mit Quasi-Rettung
2:1! Vollgas-Beginn ebnet Niendorfer TSV den Weg zum Oberligaverbleib

Eine Saison in mitunter stürmischen Fahrwassern ist für die Senioren des HEBC nun (endlich) überstanden. Obwohl im für sie um anderthalb Wochen vorgezogenen Saisonfinale noch der Griff nach dem Vorjahres-Bronzerang möglich war, ging es nach dem Ausflug zum abstiegsbedrohten Niendorfer TSV ohne Punkte retour gen Reinmüller.
Eine Niederlage mit Ansage, dominierte in der direkten Spielvorbereitung die organisatorische Konfusion. Wo kriegen wir einen Ball her? Wer gibt den Spielbericht frei? Wie gehen wir das Match jetzt überhaupt an? Als „ein bisschen chaotisch“ stufte Frank Jäger, der selber erst während der laufenden Partie dazu stieß, die Rahmenbedingungen ums Gastteam ein. Entsprechend wild mutete das Defensivverhalten der schließlich von Abwehrkante und Social Media Influencer Francisco Ramos (@franciviral) eingestellten Elf an. Michael Behnke (1.) und Frank Schramm (3.) vermochten davon im Duell mit Schlussmann Sven Klein jedoch ebenso wenig profitieren, wie die baumlange Ü32-Leihgabe Torben Kröger per Kopfball-Torpedo (4.). Nur allzu logisch erschien da Stefan Waschatz´ Führungstreffer, den der agile 45-Jährige mit reichlich Freiraum in die lange Ecke besorgte (13.).
Ein Beginn nach Maß für die Sachsenwegler, die zunehmend aber dem hohen Anfangstempo Tribut zollen mussten. Zudem fanden die Gäste auch durch Alpaslan Yildirims Hereinnahme etwas mehr Stabilität. Bevor dies zu beobachten war, setzte es jedoch das 2:0, bei dem HEBC wieder ohne Zugriff blieb, sodass Frank Schramm mustergültig für den einschiebenden Rick Stubley querlegen konnte (25.).
Die Hoffnungen der Eimsbütteler ruhten nun auf eine bessere zweite Hälfte, die erstmal mit dem fast-3:0 begann. Stubleys schöne Flanke von links bugsierte der wie aus dem Nichts auftauchende Behnke etwas unkontrolliert über das Gehäuse (37.).
Abgesehen von verheißungsvollen Nadelstichen des NTSV hatte Weiß jetzt den Schaltknüppel in der Hand, doch der Anschlusstreffer weigerte sich mehrfach erfolgreich gegen seine Fälligkeit. So flog ein Ünlü-Kopfball nach gefühlvoller Meissner-Hereingabe drüber (48.) oder verpasste der Torjäger eine Kopfball-Querlage des eingewechselten Jäger im Zentimeter am zweiten Pfosten (52.). Auch Felipe Villalón Waldburg-Zeil schaffte es im nach-innen-ziehen mit links nicht ins Ziel (54.).
Aus dem Strafraumgetümmel heraus gelang es kurz darauf doch einmal. Metin Ünlüs Abschluss trudelte noch etwas abgefälscht ins Netz, sodass Zählbares in den Bereich des Möglichen rückte (55.).
Trotz aller Bemühungen und dem Glück, dass Klein seine Farben gegen Behnke aus spitzem Winkel im Spiel hielt (61.), sollte es an diesem Mittwochabend nichts mehr werden. Denn weder eine vogelwilde Strafraumszene mit zahlreichen geblockten Schüssen (58.), noch eine überragende Doppelchance, bei der erst Villalón Waldburg-Zeil an Alexander Grebenstschikow scheiterte, ehe Kopf und Fuß bei Lars Nawraths hundertprozentiger Nachschusschance nicht als Einheit harmonierten (70.+3), führten den am Ende gerechtfertigten Gleichstand herbei. "Ich finde, wir haben schon die richtige Einstellung gezeigt“, erklärte Jäger nach der Partie, wobei er sich damit vor allem auf die zweiten 35 Minuten bezog: „Es war die ganzen letzten Wochen schon so: Wir spielen erste Halbzeit scheiße und zweite Halbzeit geht´s dann plötzlich", kritisierte Jäger, der sich in der kommenden Saison auf das Spielen konzentrieren wird. Auf ihn folgt das Spielertrainer-Trio Ramos, Ünlü und Jantzen.
Dem Widersacher war es dagegen recht, stiege der NTSV nur noch dann ab, wenn alle drei Konkurrenten (SV Lieth, SC Ellerau und TuRa Harksheide) allesamt ihr letztes Match am übernächsten Wochenende gewännen. Ein zarter Glückwunsch zum Oberligaverbleib sei da sicher erlaubt!

Tore: 1:0 Waschatz (13.), 2:0 Stubley (25. Schramm), 2:1 Ünlü (55.)

gelbe Karten: keine – Jäger, Matthäi

Schiedsrichter: Özkan Erdogan (SV West-Eimsbüttel, Note 4: ging die Angelegenheit mit etwas zu viel Gelassenheit an)

Zuschauer:50