Zwei unterschiedliche Halbzeiten
Fagins Halbzeitpredigt leitet
wichtigen HEBC-Heimsieg ein
Was für ein nervenaufreibender Nachmittag am Reinmüller!
Dank eines knappen 2:1-Erfolges im Spitzenspiel gegen die C2
des WTSV Concordia haben die ersten 2000er des HEBC gute Karten im Kampf um den
Aufstieg in die Regionalliga.
Und das, obwohl Abschnitt Nummer eins absolut nicht nach
Wunsch verlief, waren es die Gäste, die zunächst die Musik machten und dabei zu
einigen kleineren Gelegenheiten kamen. Doch weder ein undurchsichtiges
Pingpong-Spiel zwischen dem Auffälligen Gideon Döhling und dem nicht ganz
sicheren HEBC-Schlussmann Beck Hannemann (1.), noch weitere Strafraummomente
führten zum verdienten 0:1 gegen einen stark verunsicherten Gegner, sodass
Lila-weiß mit dem torlosen Pausenstand bestens bedient war. Grund genug für
Trainer Marco Fagin, seinen Schützlingen ordentlich den Marsch zu blasen. „Ich
habe den Jungs gesagt, dass sie sich endlich wehren und sich mehr um
spielerische Lösungen bemühen sollen.“, erklärte der Übungsleiter den Inhalt
seiner flammenden Halbzeitpredigt, die auch schnell fruchtete. Die Gastgeber kamen
sofort mit Dampf aus der Kabine. So führte der erste richtig gut gespielte
Angriff über Finn Johannes Krüger und David Philipp gleich zum 1:0 durch einen
extrem coolen Abschluss von Emile Cordasev (40.). Bitter für den SC Concordia,
der jetzt seinerseits in Nervosität versank und offensiv kaum noch stattfand. Zudem
hatte man noch mit einem immer mehr schwächelnden Schiedsrichter zu kämpfen,
während die Fagin-Elf immer besser ins Rollen kam: „Wir haben sehr
diszipliniert Fußball gespielt, das hat mir sehr gut gefallen!“, wusste der
Coach sein Team nach dem Spiel zu loben. Tatsächlich erarbeiteten sich nun
diverse Chancen, von denen Blerim Qestai eine direkt vor dem Kasten noch
unglücklich vergeigte (54.), keine 60 Sekunden später jedoch sicher per
Linksschuss aus 21 Metern eine willensstarke Vorarbeit Piet Jalass´ vergoldete.
HEBC drängte auf die vorzeitige Entscheidung, doch weil Cordasev das Ziel trotz
freier Bahn haarscharf verfehlte und die Gäste quasi im Gegenzug nach einem
Eckball durch Bennet Peter und einem Segelkopfball Randy Gyamenahs auf 1:2
verkürzten, wurden die letzten zehn Minuten noch einmal zur Zerreisprobe für
die Nervenkostüme aller Beteiligten.
Auch ein guter Distanzversuch von Philipp, dessen Formkurve
sinnbildlich für die gesamte Mannschaft in diesem Match stand, konnte daran
nichts ändern, klatschte das Leder nur an den Außenpfosten. Dennoch gaben sie
den HEBC-Anhänger die Gelegenheit zum Siegerapplaus, brachten ihre Farben diesen
Heimsieg über die Ziellinie. Für Fagin „aufgrund der Leistungssteigerung in der
zweiten Halbzeit ein verdienter.“. Und das, obwohl man mit Concordia einen
„Monstergegner“ mit „sehr guter Körperlichkeit“ vor der Flinte hatte. Einzig
die Chancenverwertung stieß dem 40-Jährigen nicht ganz so positiv auf: „Bevor
Concordia das Tor macht, können wir schon 5:0 führen.“. Im Tableau ist indes
alles möglich – auch in Sachen Regionalligaaufstieg, was auch dem zukünftigen
Trainer der ersten Herren des Traditionsvereins nicht verborgen geblieben ist.
„Wir haben die Chance, also wollen wir sie nutzen. Das erste Ziel war der Klassenerhalt
– den haben wir nun geschafft. Jetzt schauen wir einfach, was noch so geht.“
Einen Hinweis darauf, ob das Streben nach Höherem am Reinmüller angebracht ist,
wird das Gastspiel am kommenden Wochenende beim schier übermächtigen FC St. Pauli
geben…
HEBC 1.C: Hannemann
– Butenschön, Lühr, Mierow, Jalass – Knüppel,
Qestai – Krüger, Philipp, Albrecht – Cordasev, Trainer: Marco Fagin
WTSV Concordia 2.C: Grabener
– Haucap, Gyamenah, Makolli, Peter – Minkowitsch, Gezer – Izairi, Akdogan (59.
Deniz), Moussavi – Döhling, Trainer: Marius Nitsch & Julian Madsen
Tore:
1:0 Cordasev (40. Philipp), 2:0 Qestai (55. Jalass), 2:1 Gyamenah (60. Peter)
Gelbe Karten:
keiner – Moussavi, Döhling, Izairi
Zeitstrafen:
Moussavi (51. wh. Foulspiel), Döhling (56. Unsportlichkeit)
Schiedsrichter:
Soheil Abassi (Eintracht Norderstedt, Note 4,5: in der ersten Halbzeit mit
diversen kniffligen Entscheidungen, die er oftmals richtig traf, wie im
Laufduell Lühr gegen Döhling nicht auf Defensivfoul und damit Rot zu
entscheiden (16.), handelte jedoch nicht mit einem einheitlichen Strafmaß, im
zweiten Durchgang mit einigen vogelwilden kleinen Pfiffen, die Zeitstrafen
waren indes berechtigt.)
Zuschauer:
50
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