Samstag, 19. November 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - FC Süderelbe 1.C

Umstellung schlägt fehl: SCS verliert erneut
Vierte Heimniederlage lässt den Blick wieder nach unten schweifen

Den Vorwurf des Serientäters braucht sich die 1.C des SC Sternschanze dieser Tage freilich nicht gefallen lassen. Dem lang ersehnten Heimsieg gegen die SV Blankenese (2:1) folgte eine Woche später wieder eine Heimniederlage gegen den FC Süderelbe.
Das Unheil leitete der SCS dabei selber früh im Match ein, indem Schlussmann Enno Gloßner erst schwach in der Ballverteilung agierte, um den Abschluss des eingeladenen Kerem Tan unglücklich durchflutschen zu lassen (8.).
Ansonsten hatten sich die Gastgeber unter dem laut Mittelfeldspieler Arthur Schreiber „etwas nervigen“ Getöse einer Solidaritätsdemonstration für die Protestierenden im Iran zunächst ordentlich verkauft. „Man konnte es aber ganz gut ausblenden.“. Nicht auszublenden war die mangelnde Effizienz an vorderster Front. Enayatullah Makhdoomzada versuchte zweimal erfolglos sein Glück (9. & 11.), das auch Schreiber per Freistoß nicht fand: Schlussmann Jonas Bleß lenkte die Murmel über das Querstängli (12.). Ebenso packte sich Bleß einen weiteren Versuch (23.).
Mit einem schwachen Ballverlust legten sich die Marineblauen dann wieder selbst zusätzliche Steine in den Weg. Aleks Kocur schaltete schnell und bediente den am zweiten Pfosten unbewachten Hamza Tutak – 0:2 (28.)!
„Wie die [individuellen Fehler] zu erklären sind – da habe ich überhaupt keine Ahnung. Ich denke, es ist halt einfach eine individuelle Unsicherheit oder auch eine Unkonzentriertheit. Vor allem im Spielaufbau hatten wir da viele Fehler“, zeigte sich Schreiber etwas ratlos.
Ebenso ratlos machte die Tatsache, dass der unbremsbare Tutak bereits in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts erneut allen Raum bekam, von der Grundlinie nach innen zu ziehen und trocken in die lange Ecke zu vollenden (41.).
Nicht nur hier machte sich eine schwache Raumaufteilung des Heimteams bemerkbar. Vielleicht auch eine Folge der Einführung eines neuen Spielsystems. „Die Systemumstellung kam tatsächlich für uns alle sehr überraschend. Damit hat keiner so wirklich gerechnet. Es war etwas schwieriger umzusetzen, da wir im 4-4-2 eingespielt sind. Das können wir halt alle so ein bisschen. Im 4-2-3-1 ist das dann etwas unsortiert gewesen“, berichtete Schreiber, den es als Rückennummer Zehn auf ebenjene Spielposition spülte.
Sein langer Ball, den sich Mohammadullah Azimi emsig erlief, leitete 20 Minuten vor dem Ende das 1:3 durch einen unfreiwilligen Kunstschuss aus spitzem Winkel ein.
Auf die gleiche Weise war ihnen nur Augenblicke später der Anschlusstreffer nicht vergönnt.
Viel mehr Konkretes gab es daraufhin gegen gut organisierte Gäste nicht zu vermelden.
Stattdessen verhinderte Gloßners hochschnellende Hand noch das 1:4 durch Ben Elmers (57.).
„Teilweise fehlt da dieser Bock auf Gewinnen, wirklich alles zu geben, das komplette Spiel!“, monierte der am Vortag 14 Jahre alt gewordene Schreiber, für den es auf den letzten Metern der Hinrunde eine klare Blickrichtung gibt: „Was jetzt im Kopf drin sein wird, ist, dass man jetzt aufpassen muss, nicht unter den Strich zu rutschen und dass man da wirklich jetzt die letzten zwei Spiele der Hinrunde nochmal Vollgas gibt und dann auch hoffentlich zwei Siege einfährt, damit man dann zur Winterpause etwas weiter nach oben rutschen kann.“.
Das kommende „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den zuletzt in der Liga viermal geschlagenen Tabellennachbarn SC Victoria bietet dafür das perfekte Forum. „Das kann man sich auf jeden Fall geben!“, steht der klare Veranstaltungstipp für ein „Spiel auf Augenhöhe“.

Tore: 0:1 Tan (8.), 0:2 Tutak (28. Kocur), 0:3 Tutak (41.), 1:3 Azimi (50. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Tutak

Schiedsrichter: Ezatollah Valizadeh (SC Victoria Hamburg, Note 4,5)

Zuschauer: 36


besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen des verspäteten Erscheinens des Schiedsrichters um zwölf Minuten verzögert angestoßen.



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