Samstag, 12. November 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SV Blankenese 1.C

„Nur 2:1“: Schanze beendet Heim-Fluch
Heimische Sieglosserie findet trotz Chancenwucher ihr Ende

Wie im Bereich der Kunst, kommt es auch im Fußball manchmal auf die Lesart eines Machwerks an. Die nackten Zahlen geben der U15-Landesliga-Equipe des SC Sternschanze freilich Anlass zur Zufriedenheit: Nach 370 Tagen gewann sie endlich wieder ein Pflichtspiel zu Hause und baute den Vorsprung auf die zuletzt gefährlich nah herangerückte Abstiegszone auf sieben Zähler aus. „Erleichterung“ empfand da nicht nur Schanzes Metronom Arthur Schreiber, der sich nebenbei über eine „viel, viel bessere erste Hälfte“ freute: „Wir haben den Ball laufen lassen, Chancen rausgespielt. Das einzige Problem ist mal wieder die Chancenverwertung. Da müssen wir viel, viel mehr Tore machen als nur zwei!“.
Bezug nahm der als Mannschaftskapitän eingetragene Mittelfeldakteur hierbei nicht nur auf ein liegengelassenes Chancenquadrupel seines Kollegen Enayatullah Makhdoomzada, das mit einem sich fast hineindrehenden Fernschuss begann (4.) und mit einem aussichtsreichen Abschluss der Marke "flach wäre besser gewesen“ endete (26.), sondern auch auf eine Königschance für Simeon Dill, deren Verwertung der Joker aus kürzester Distanz im Konflikt mit dem Aluminium förmlich verweigerte (33.).
Immerhin war Schanzes Sturmlauf der ersten 35 Minuten nicht ganz vergebens. Handwerklich mangelhaft ausgeführter Spielaufbau des Gegners ermöglichte Mohammadullah Azimi den klassischen Abschluss ins lange (22.), ehe Elias Zarbal, durch Vladyslav Kosykhs Steckpass eingeladen, aus ähnlicher Halbrechtsposition vollspann zur Verdopplung abdrückte (32.).
Die blau-rote Welt schien in bester Ordnung, doch mit der Halbzeitpause wich der spielerische Punkrock einem tristen Herbstblues. „Wir hatten Schwierigkeiten, in der zweiten Hälfte wieder ins Spiel hineinzufinden und die Bälle wieder laufen zu lassen. Das haben wir nicht hinbekommen waren viel zu überhastet, hatten gar keine richtigen Spielanteile. Das war nicht so gut!“, so Schreiber, dessen Linksschuss (drüber) knappe 20 Minuten vor Ultimo tatsächlich die letzte konkrete Annäherung seiner Farben bleiben sollte (51.).
„in der ersten Hälfte musst du fünf, sechs Dinger machen und dann zeichnet sich das Ganze halt ab. Wie das dann im Fußball halt ist: Wenn du sie vorne selber nicht machst, dann kriegst du sie hinten selbst rein. So war´s jetzt zum Glück nicht ganz bei uns.“.
Einmal setzte jedoch noch einmal die Quittung für einen mittlerweile höchst uninspirierten Auftritt, als ein unbedrängtes Zuspiel den nicht weniger freien Vincent Koch halbrechts im Sechzehner erreichte und der ansonsten bis dahin in der Luft hängende Angreifer mit rechts auf 1:2 verkürzen konnte (70.+1).
Welch ein Glück für den SCS, dass der jähe Schlusspfiff eine ergebnistechnisches Zitterpartie bei tiefen Novembertemperaturen verhinderte.
„Die Erleichterung auf jeden Fall da, jetzt endlich mal die Distanz auf einen Abstiegsplatz vergrößert zu haben“, gestand Schreiber, mit dem aktuellen Sieben-Punkte-Vorsprung auf das tabellarische Untergeschoss nicht ganz unzufrieden zu sein, um den Scheinwerfer jedoch gleich auf die kommenden Aufgaben zu richten: „Ich denke, nächste Woche kommt mit Süderelbe nochmal ein schwieriger Gegner. Dann haben wir mit Germania Schnelsen nochmal einen Gegner der qualitativ nicht ganz so stark ist wie wir. Und dann haben wir Victoria, die so ungefähr auf unserer Augenhöhe sind, wenn nicht einen Tick besser. Ich glaube, vier Punkte sind da auf jeden Fall möglich. Das wäre schon ganz cool, wenn wir da noch ein paar Punkte mitnehmen, dass wir dann mit 14 Punkten und einem guten Puffer nach unten und vielleicht auch mit einem Blick nach oben in die Winterpause gehen.“.

Tore: 1:0 Azimi (22.), 2:0 Zarbal (32. Kosykh), 2:1 Koch (70.+1)

gelbe Karten: Zarbal – Lindhorst

Schiedsrichter: Thomas Stapelfeldt (Eintracht Norderstedt)

Zuschauer: 60

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