Samstag, 7. Oktober 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Walddörfer SV 1.B

„Untypisches Spiel“: SCS punktet glücklich
Schanze-B1 entgeht Verlust der Regenschlacht gegen Walddörfer SV

Ein passenderes Wetter als die ergiebigen Regenfälle bei tristem Himmelgrau hätte man für diesen nicht weniger unbekömmlichen U16-Landesliga-Kick nicht finden können – oder bedingte andersherum die Witterung das dünne Spielniveau?
Schanzes Arthur Schreiber sah für das sparsame 1:1 gegen den abstiegsbedrohten Walddörfer eher letztere Variante als Erklärung. „Vielleicht war es einfach der Untergrund; der Platz war unfassbar schwierig zu bespielen: Der Ball ist immer weggerutscht, an den Außenlinien standen schon kleine Pfützen“, fand der Spielmacher einen Erklärungsansatz in den äußeren Bedingungen. „Das war echt ein untypisches Spiel für uns.“.
Untypisch, da über die gesamten 80 Minuten spielerisch kaum etwas zusammenlief. Viele Ungenauigkeiten, Ballverluste und ein Gegner, der es verstand, als massive Einheit gegenzuhalten. Im Falle von Vincent Sichalla einmal über dem erlaubten Maß, rannte der 14-Jährige Theodor Spöhrer strafstoßbegründend über den Haufen. Schlussmann Maximilian Röndigs parierte jedoch Schreibers Penalty (17.) und eine ereignisarme Partie nahm ihren Lauf.
…bis es im Anschluss an einen Zweikampf zwischen Santiago Grumler Alvarez und dem Schanzer Kleon Lorenz überphysisch wurde. Insbesondere Lorenz´ bewusstes Nachtreten („Kleon hätte fliegen müssen!“) untermauerte, warum diese Altersgruppe sowohl bei Eltern, als auch bei Schiedsrichtern als tendenziell unbeliebt gilt (36.)…
Beide blieben unsanktioniert, sodass Lorenz direkt danach schädelnd auf der Linie gegen einen Kopfball Herolind Sejdius klären konnte (38.).
Mit links versuchte es dagegen Kollege Hejran Taher, dem wiederum der behände abtauchende Enno Gloßner den Garaus machte (43.). Auch bei der folgenden WSV-Ecke durch Taher wackelte der Tabellendritte erheblich. Sichallas Kopfstoß fehlte nämlich nicht sonderlich viel zum Einschlag.
Grund genug eigentlich für den SCS, einmal aus der Trägheit zu erwachen und die eigene Spielstärke auszupacken. Bis auf eine gute Gelegenheit für den schnellen Julius Ahrens, der nach einem steilen Schreiber-Zuspiel aber nicht am Ex-Saseler Röndigs vorbeikam (66.), gab es außer diversen hitzigen Zweikämpfen und Provokationen hüben wie drüben nichts zu sehen.  
„Der Schiri hätte mehr Karten geben können – Dann wäre das bei Weitem nicht so hitzig geworden. Und auch die Kulisse von außen, hat noch ein wenig zugespielt“, berichtete Schreiber, der selbst überflüssigen Trashtalk mit den „sehr, sehr lauten WSV-Eltern“ heraufbeschwor. Besonders herausstechend: „(…) eine nervige Spielermutter, die die ganze Zeit Trainer spielen wollte (…)“.
Für die schrill hineinkommentierende Frau, die schon allein als Argument für die Errichtung einer Schallschutzmauer auf allen vom WSV bespielten Sportanlagen herhält, schien sich der permanente Bluthochdruck im Gastspiel gelohnt zu haben, war der unerwartete Auswärtsdreier nach Sichallas Abstaubertor plötzlich zum Greifen nah (72.). „Das Gegentor aus unserer Sicht richtig scheiße – da fällt mir kein anderes Wort ein“, fluchte Schreiber, über den Gegentreffer, den Gloßner in erster Instanz noch reflexstark gegen Serag Alyas Suliman vereitelte. Alleingelassen schob Walddörfers Nummer drei jedoch zum 0:1 ein (73.).
Ein kurzes, konspiratives Treffen und plötzlich legten die Hausherren nun doch endlich einmal alles in die Waagschale. „Ich habe die Jungs nochmal zusammengeholt, ein bisschen motiviert und probiert, noch mal die Köpfe hochzukriegen, immer weiter zu spielen, weil wir einfach ein gutes Team sind. Genau das ist ja unsere Stärke, dass wir dann zurückkommen können – auch bei solchen Rückständen!“, erklärte Schreiber den Gesprächszirkel, dem in der Tat noch Reparatur des sportlichen Großschadens folgen sollte. Einen hohen Freistoß  des Zentrumsakteurs verwandelte Sami Alhanash im Zuordnungschaos der sonst vortrefflich organisierten Allhorn-Kicker in hohen Lüften zum späten Ausgleichstreffer (78.).
Um ein Haar wäre eingewechselte Angreifer sogar zum Siegbringer mutiert, zwang er Ex-Oberliga-Torsteher Röndigs per Linksschuss aus 22 Metern zur Flugshow, die dem Neuling wenigstens einen (mehr als gerechtfertigten) Zähler rettete (80.+1).
„Am Ende ist es ein verdientes 1:1 auf beiden Seiten“, resümierte dagegen Schreiber, der sich mit seinen Farben mit zuletzt fünf Punkten (jeweils nach Rückständen) aus den letzten drei Partien in die lange Herbstferienpause verabschiedete.
„Es war schwierig, gegen so ein kämpferisch gutes Team zu spielen.“. Dies dürfte erfahrungsgemäß auch auf TuS Berne zutreffen. Jene Vertretung aus dem Tabellenmittelfeld wartet in vier Wochen zu einer „komischen Anstoßzeit“ am Samstag, 17:15 Uhr im Nordosten Hamburgs auf den trotz des eigenen Strauchlers weiter drittplatzierten SCS, der „Bock auf ein Flutlichtspiel“ in der Wortspielhölle Berner Beu hat.

Tore: 0:1 Sichalla (73. Alyas Suliman), 1:1 Alhanash (78. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Sejdiu

Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL Hammonia)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Schreiber scheitert mit Strafstoß an Röndigs (17., Sichalla an Spöhrer).






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