Sonntag, 21. November 2010

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Victoria Hamburg II


Klare Verhältnisse!
Vicky II schlägt VFL-Reserve deutlich mit 4:0

Das „Eröffnungsspiel“ des 17. Spieltages der Kreisliga 5 brachte mit der zweiten Mannschaft des SC Victoria einen klaren Sieger heraus. Am Ende siegte das Team um die Oberliga-Leihgabe Marcel Rutz mit 4:0 gegen einen harmlosen Aufsteiger.

Der SCV, mit einem Zwei-Mann-Fanblock angereist, war es, der in Person von Ilhan Kirpik nach fünf Spielminuten zur ersten nennenswerten Torgelegenheit der Partie kam.
Kirpik scheiterte mit einem Freistoß aus 20 Metern an Sven Oeser, der rechtzeitig unten war, um das frühe Gegentor zu verhindern.
Dennoch war VFL-Coach Marco Ritter besorgt, denn nach nur sieben Minuten musste Defensivorganisator Detlev Öhlmann mit Oberschenkelproblemen aufgeben und wurde durch Finn Masurek ersetzt, während Reik Freimuth nun auf der ungewohnten Position des Liberos aushelfen musste. Keine einfache Situation für den Aufsteiger, der sich mit einer äußerst defensiven Ausrichtung auf eine echte Abwehrschlacht einstellte.
Erst 23 Minuten später kam das Team in den blau-gelben Trikots zur zweiten Torchance von Belangen, als Philipp Wolpers sein Glück mit einem Linksschuss aus halblinker Position versuchte, jedoch das Ziel verfehlte.
Nach geschlagenen 31 Minuten ohne eigenen Torschuss brach VFL-Angreifer Simon Dierks den Bann mit einem höchst verunglückten Schussversuch aus 25 Metern, bei dem er aber mehr den Boden als den Ball traf.
Konkreter wurde es, als der extrem offensiv eingestellte Linksverteidiger Irfan Kirpik seinen Mitspieler Ilhan Kirpik auf der linken Seite bediente, dieser aber aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (38.).
In der 42. Minute bestrafte der SCV nun die, offensiv gesehen, Contraproduktive Spielhaltung der Gastgeber durch das 0:1. Reik Freimuth schaffte es hier nicht, das Spielgerät trotz richtigem Stellungsspiels im Zweikampf gegen Andre Reinhold aus dem eigenen Strafraum zu klären, was sich der listige Stürmer zum Vorteil machte und flach in die Mitte zum freistehenden Kwame Owusu spielte, der ohne Mühe aus zwei Metern einnetzen konnte.
Mit dem 0:1 im Nacken, ergab sich zwei Minuten nach dem Gegentreffer die zweite Halbchance der Partie für den VFL durch einen Distanzschuss von Martin Orlowski, den Simon Dierks zuvor vorlegte.
Einige Augenblicke und eine gelbe Karte für Kwame Owusu später hätte genau dieser den Spielstand verdoppeln können, doch sein Versuch mit links nach einer schönen Einzelleistung segelte knapp über das Tor.
Der SC Victoria hätte also mit einem etwas höheren Vorsprung in die Kabine gehen können.
Die ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts offenbarten diverse Unzulänglichkeiten bei beiden Mannschaften: Kerzen wurden geschlagen, Fehlpässe gespielt und VFL-Akteur Thomas Lazer sorgte durch zwei Fouls innerhalb von nur zehn Sekunden und seine dadurch verdiente gelbe Karte nach 49 Minuten für den traurigen Höhepunkt dieser Spielepoche.
Erst in der 67. Minute passierte wieder etwas, was die etwa 25 Zuschauer an ein Fußballspiel erinnerte. Wolpers ging ohne große Gegenwehr auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, spielte flach in die Mitte zu Ilhan Kirpik, der genau in dieses gute Zuspiel startete und aus 11 Metern für das 0:2 sorgte. Freude bei den Gästen, während die Spieler des VFL heftig reklamierten, da Schiedsrichterassistent Manfred Rietschel Senior vor dem Treffer die Fahne hob, diese aber postwendend wieder senkte. Auf Abseits spekulierend, bleib das Team in den schwarz-grünen Trikots einfach stehen und ließ den Gegner das 0:2 erzielen.
Stürmer Simon Dierks ärgerte das Verhalten des Linienrichters: „Der Schiedsrichterassistent hatte in dieser Szene einfach keine Eier in der Hose, die Fahne oben zu lassen!“, machte Dierks seinem Ärger nach dem Spiel Luft. Im Zuge der Protestwelle gegen das Schiedsrichtergespann sah VFL-Kapitän Christopher Maurer auch noch die gelbe Karte.
Die Proteste waren kaum verstummt, da kam der SCV erneut vor das Tor der Gastgeber, als Kwame Owusu mit einem Linksschuss aus 14 Metern lediglich den Körper von Schlussmann Sven Oeser traf. Besser machte er es drei Minuten später nach einem herrlichen Zuspiel vom stark auftrumpfenden Ilhan Kirpik vom rechten Strafraumeck aus. Ein Heber, der im hohen Bogen über den herauslaufenden Torsteher ins Eckige flog, beseitigte letzte Zweifel an einem Auswärtssieg der Reserve des Serienmeisters der Oberliga Hamburg.
Seinen persönlichen Torbeteiligungshattrick durfte der offensive Mittelfeldspieler in der Schlussphase zum 0:4-Endstand perfekt machen, indem er nach Zuspiel Philipp Wolpers´ erst Benedikt Hoße stehen ließ und dann mit Ruhe in die Mitte spielte, wo Andre Reinhold bereits wartete, um die Kugel aus 13 Metern in die Mitte des Tores zu dreschen. Sven Oeser war hier, wie auch bei allen anderen Toren, ohne jede Abwehrchance.
Als Matisse für eine, in der zweiten Hälfte, hilflosen Vorstellung der Gastgeber musste Thomas Lazer nach einem schlecht getimten Tackling gegen Philipp Wolpers mit der Ampelkarte, zwei Minuten vor Ultimo, vom Feld, wobei deutlich wurde, dass ihm nach einem längeren Urlaub noch das nötige Feintuning fehlt.
Schlussendlich siegte die Zweitvertretung des SC Victoria verdient gegen eine VFL-Reserve, die insbesondere in der zweiten Halbzeit mittellos wirkte.
Vicky-Coach Godfred Hoedoafia freute sich im Anschluss an die Partie über die drei Punkte: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben hier in der Höhe verdient gewonnen“. Auch, wenn er zunächst einige Probleme erkannte: „In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, während wir in der zweiten Hälfte guten Kombinationsfußball spielten und unsere Chancen nutzten.“.
Der Fokus liegt nun beim nächsten Gegner: Weiß-Blau 63: „Das ist für uns das wichtigste Spiel!“, hob er die Bedeutung des nächsten Matches deutlich hervor.
Beim VFL herrschte derweil Enttäuschung über das Endresultat von 0:4. „Natürlich sind wir hier als Außenseiter angetreten und wollten uns durch Kampf einen Punkt holen. Dazu haben wir lange gut gestanden, dann ein dummes 0:1 bekommen. Insgesamt war die Niederlage aber zu hoch“, befand Angreifer Simon Dierks nach der Partie. Martin Orlowski und Reik Freimuth sahen derweil den „Genickbruch“ im Tor zum 0:1: „Wenn wir mit dem 0:0 in die Pause gehen, hat das Spiel einen ganz anderen Verlauf“, sprach Orlowski im Konjunktiv. Freimuth hielt dagegen das frühe Ausschieden von Detlev Öhlmann im Defensivverbund der Gastgeber für den Kasus Knacktus der Begegnung. „Das hat uns sehr stark zum Umbauen gezwungen“, berichtete  der eingesprungene Libero.
Für die Elf von der Meerweinstraße bleibt die sportliche Situation zwar nicht ungefährlich, aber nicht akut, denn die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller ist noch um einige Punkte distanziert. Der SC Victoria kann dagegen weiter hoffen, im kommenden Jahr eine Oberliga-Reserve in der Bezirksliga zu haben, hält sich der SCV durch diesen Sieg in der Spitzengruppe der Kreisliga 5.


VFL 93 II: Oeser – D. Öhlmann (7. Masurek) – Maurer, Hoße, Ehrenberg, Freimuth – Lazer – Backes (85. Goede), Orlowski – A. Öhlmann (75. Ertel), Dierks, Trainer: Marco Ritter

SC Victoria II: Wilkening – Irfan Kirpik, Rutz, Poels (85. Groehn), Wegener (80. Schütt) – Mischkowski – Wolpers, Ilhan Kirpik, Holz – Owusu (85. Böttcher), Reinhold, Trainer: Godfred Hoedoafia

Tore: 0:1 Owusu (42. Reinhold), 0:2 Ilhan Kirpik (67. Wolpers), 0:3 Owusu (76. Ilhan Kirpik), 0:4 Reinhold (84. Ilhan Kirpik)

beste Spieler: geschlossene Leistung – Ilhan Kirpik, Owusu, Irfan Kirpik

gelb-rote Karte: Lazer (88. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Thomas Sieg (SC Urania)

Zuschauer: 20

Samstag, 20. November 2010

Spielbericht SV RW Wilhelmsburg - ASV Hamburg

Erfolgreiche Rache
RWW schlägt den ASV Hamburg in der Höhe der Hinspielniederlage

Die Mannschaft des SV Rot-Weiß Wilhelmsburg hat sich erfolgreich für das verlorene Hinspiel gegen den ASV Hamburg gerächt und den Gegner mit einem verdienten 3:0-Sieg vom eigenen Grand gefegt.
Von Beginn an waren es die Gastgeber, die besser kombinierten und durch einen starken Einsatz von Christopher Bruhn, nach sehenswertem Heber in den Lauf, zu ihrer ersten Torgelegenheit kamen (6.). In der 16. Minute stand erstmalig Schiedsrichter Lars Blunck im Mittelpunkt, als RWW-Torhüter Ibrahim Senol außerhalb seines Strafraumes mit der Hand gegen den heranstürmenden Faseehla Kohislani klärte.
Blunck verzichtete aber auf den Platzverweis, da laut dessen Aussage kein absichtliches Handspiel vorgelegen habe. Da der nachfolgende Freistoß abgefälscht im Aus landete, gab es einen Eckball, der für einen weiteren Aufreger sorgte, denn der RWW-Schlussmann sprang auf Höhe des kurzen Pfostens elfmeterreif in Gegenspieler Sohrab Nouri hinein, der daraufhin eine zweiminütige Behandlungspause benötigte. Der Pfiff blieb jedoch aus…
Ab der 25. Minute war die Partie nun wieder sportlich furios, als zunächst Wilhelmsburgs Ferhat Celebi aus 20 Metern, zentraler Position, verzog und nur 120 Sekunden später der erste Treffer der Begegnung fiel. Ein Eckball von Linksverteidiger Erdem Kilic konnte von ASV-Torhüter Tobias Patow nicht situationsgerecht geklärt werden, was Defensivmann Deniz Yalcin per Dropkick aus 25 Metern in die kurze Ecke böse bestrafte.
Das 1:0 war der Höhepunkt der rot-weißen Drangphase, die Bruhn nur vier Minuten nach dem 1:0-Führungstreffer hätte krönen können, doch der hoch gewachsene Stürmer vergab nach schön gespieltem Angriff über Ferhat Celebi und Fatih Akyil.
Einen gut heraus gespielten Angriff brachten dann auch in der 41. Minute die Gäste zustande.
Wahid Afshar und Najib Naderi zeigten sich hier als Wegbereiter für Majid Baydar, der jedoch mit seinem Linksschuss aus halblinker Position lediglich das Außennetz traf.
Christopher Bruhn, mit der ungewöhnlichen Trikotnummer 99 ausgestattet, zeigte ihm, wie man es besser macht. Ein hoher, langer Ball von der Mittellinie, gespielt von Baris Taser, reichte hier aus, um die gesamte ASV-Abwehr zu entblößen, was Bruhn mit einem genauen Heber über den herausstürmenden Patow an der Strafraumgrenze nutzte.
2:0 kurz vor dem Pausentee – einen besseren Zeitpunkt hätten die Gastgeber hierfür gar nicht wählen können.
Zurück aus den Kabinen, kam es in der 52. Minute zu jeweils einer guten Torchance auf beiden Seiten. Zunächst löste sich Rot-Weiß-Akteur Taser sehr gut von zwei Gegenspielern, scheiterte jedoch mit seinem Linksschuss aus spitzem Winkel an Patow; im Gegenzug musste nun Patows Gegenüber sein Können im Mann gegen Mann beweisen, als Ilias Jowan schräg aufs Tor zulief. Der Spielstand blieb jedoch der alte: 2:0.
Ebenso, als sich Bruhn sehr gut auf der linken Seite gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, seine verunglückte Flanke daraufhin knapp über das Tor schickte (56.).
Die Mega-Chance schlecht hin zum Anschlusstreffer ließ ASV-Angreifer Jowan liegen, indem er seinen harten Rechtsschuss nach einem langen Diagonalball auf die rechte Seite an die Unterkante des Querbalkens setzte.
Im Anschluss an einen Freistoß von Erdem Kilic, der noch die Latte streifte, war wieder der ASV an der Reihe, sich im Torabschluss zu inkonsequent zu zeigen. Der in der Mitte völlig unbehelligte Kohistani hatte nach einer Naderi-Flanke den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch Senol rettete auf zwar unkonventionelle, aber erfolgreiche Art und Weise im zweiten Versuch.
Nach genau 70 Spielminuten zeigte der ansonsten großzügige Schiedsrichter nach einem Handspiel im Strafraum der Gastgeber auf den Punkt. Strafstoß für den ASV Hamburg! Kapitän Najib Naderi übernahm die Verantwortung und schickte das Leder links über den Kasten. „Ein ganz schwacher Elfmeter!“, befand nicht nur sein Trainer.
Die Gäste hätten mittlerweile mindestens das 1:2 verdient, doch beste Torchancen konnten nicht genutzt werden. Auch der eingewechselte Joseph Groth reihte sich in Minute Nummer 71 nach einem starken Ballgewinn an der Strafraumgrenze mit einem Schuss ans Außennetz in die Riege der Pechvögel ein.
Den Schlusspunkt des lustigen Auslassens von Großchance beim ASV setzte schließlich Baydar, nachdem sich Jowan zunächst im Sechzehner-Getümmel durchsetzte. Senol rettete diesmal im Stolpern gegen Baydars Linksschuss aus 25 Metern.
Die sportliche Endnote blieb dann am Ende dem Team vom Rotenhäuser Damm vorbehalten.
Schöne Flanke von der rechten Seite und ein problemloses Kopfballtor vom blank stehenden Bruhn räumten in der 79. Minute jegliche Zweifel an einem Heimsieg aus. Und das gerade in der Phase, in der die Gäste nah dran waren, die Partie wieder offen zu gestalten.
Der SV RW Wilhelmsburg gewinnt also insgesamt verdient gegen einen ASV Hamburg, dem das Fehlen diverser Stammkräfte deutlich anzumerken war. „Wir waren heute wirklich mit einer Notmannschaft hier. Letztendlich waren wir nur 13 Mann, da sich noch beim Aufwärmen zwei Spieler verletzten. Trotzdem haben wir die erste Halbzeit komplett verschlafen, hatten die falsche Einstellung. Die zweite Halbzeit war dann akzeptabel. Wir haben uns einige Chancen herausgespielt, aber halt nicht genutzt. Machen wir das 1:2, läuft das hier ganz anders.“, wusste der ASV-Trainer im Anschluss an die Begegnung detailliert zu berichten. „Unser Ziel ist es aber weiterhin aufzusteigen, daran halten wir fest!“, zeigte sich der Übungsleiter dann aber wieder kämpferisch.
Auf der anderen Seite sah RWW-Verteidiger, Erdem Kilic zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten: „In der ersten Halbzeit waren wir klar besser und in der zweiten Hälfte hatte der Gegner einige Möglichkeiten, auszugleichen, aber denen fehlte halt der richtige Stürmer, der sie einfach rein macht“, befand der Akteur von der linken Seite.
Durch diesen Sieg pirscht sich sein Team langsam an die Spitzengruppe der Liga heran, während der ASV Hamburg in den Rückspiegel schauen sollte, denn alle Teams auf den folgenden Tabellenplätzen haben noch einige Nachholspiele zu bestreiten.
 
Tore: 1:0 Yalcin (27. E. Kilic), 2:0 Bruhn (45. Taser), 3:0 Bruhn (79.)

beste Spieler: Bruhn, E. Kilic – Jowan

Schiedsrichter: Lars Blunck (SC Alstertal/Langenhorn, Note 4,5)

Zuschauer: 32

besonderes Vorkommnis: N. Naderi (ASV Hamburg) schießt Strafstoß (Handspiel) über das Tor (70.).

 

Freitag, 19. November 2010

Spielbericht GW Eimsbüttel - FTSV Komet Blankenese

Sechs-Punkte-Sieg
Komet Blankenese gewinnt hart umkämpftes Verfolgerduell


Der FTSV Komet Blankenese bliebt der Spitzengruppe der Kreisliga 7 weiter auf den Fersen. Drei wichtige Zähler dafür hatte man auf einem Platz „außerhalb der Bespielbarkeit“ (o-Ton Oliver Ahlbrecht“ gegen Grün-weiß Eimsbüttel eingefahren.
Dabei machten die Gastgeber zunächst den aufgeweckteren Eindruck, untermauert durch zwei erste Torversuche Marc Güldeners (1. & 2.).
Lang ins Loch der GWE-Defensive geschickt, netzte der agile Marcel Rechmann ungeachtet der gegnerischen Abseitsproteste eiskalt zur Führung der West-Hamburger ein (7.).
Lange sollte der Vorsprung aber nicht halten, drosch der aufgerückte Joachim Görsch nach einem Dutzend an Spielminuten eine durch den Fünfer rauschende Burke-Ecke direkt unter die Latte – nicht schlecht!
Im Gegensatz zum jetzt ausgeglichenen Spielstand kippte die Angelegenheit optisch immer mehr in Richtung der Gäste, denen Michael Adelmanns Freistoß für den an Tobias Becker scheiternden Ahlbrecht die ideale Gelegenheit zum erneuten Vorsprung einbrachte. Doch das war´s noch nicht, riss Görsch den Blondschopf im Nachschuss versuch auf den Hosenboden – Strafstoß! „Ich habe ihn da klar heruntergezogen. Wenn ich das nicht mache, macht er ihn rein“, gestand Görsch, der sich hier freilich auch im Bereich einer Notbremse bewegte.
Den fälligen ruhenden Ball versenkte Rechmann kurzerhand links oben, sodass sein Kapitän wenig später gar das 1:3 aus sechs Metern auf dem Fuß hatte (Becker rettete mit gutem Reflex). Tore für Komet blieben an diesem Freitagabend einem einzigen Angreifer vorbehalten. Das dachte sich wohl auch der von Rechmann eingesetzte Tom Sandau, der vor dem Tor wieder für den nun Dreifachtorschützen querlegte. Ein herrlich herausgespielter Treffer, dem der Mann des Abends durchaus noch zwei weitere hätte hinzufügen können, wäre er jeweils nach zu kürz geklärten Hereingaben etwas treffsicherer gewesen (42. & 44.).
Mit dem zweiten Durchgang gelang es den mit dem 1:3 noch bestens bedienten Eimsbüttelern dann, die vogelwilde Defensive zu stärken und selber in Richtung Anschlusstreffer zu schreiten. Nur war Görsch bei einem Güldener-Freistoß zu überrascht (56.), während Güldener selber aus der zweiten Reihe knapp verfehlte (64.). Auch Maximilian Garbe erging es im Rahmen des besten GWE-Angriffs nicht besser, als ihn Tim Bergmann sauber im Strafraum abgrätschte. Der oftmals konfus agierende Schiedsrichter sah dies allerdings ganz anders und bescherte Alexander Eick vom Punkt den Anschlusstreffer, den auch der die Ecke ahnende Björn Struckmann nicht zu verhindern wusste (75.). Während die bereits im Hinspiel siegreichen Gäste (2:0) einzig durch einen parierten Kopfball von Bergmann gefährlich aufwarteten, suchten die Hausherren das Ausgleichsglück, das aber weder der alleingelassene Güldener mit seinem schwächeren rechten, noch Dennis Klemm per Kopf fanden.
Die Dockenhuden-Kicker überstanden auch die fünfminütige Nachspielzeit, was den zum 1:2-Strafstoß gefoulten Oliver Ahlbrecht freute: „Wir haben auf diesem schweren Geläuf vielleicht etwas glücklich aber verdient gewonnen, da wir unsere Chancen konsequenter genutzt haben. Wir haben den Kampf, den uns GWE geliefert hat, angenommen, wobei es trotzdem immer fair blieb“, resümierte Ahlbrecht, der auch klare Worte zur heutigen Schiedsrichterleistung übrighatte: „Der Schiedsrichter war heute wirklich eine glatte Sechs! Ich spiele seit mittlerweile 20 Jahren Fußball, aber so etwas ist mir noch nicht untergekommen. Er hat echt in beide Richtungen schlecht gepfiffen.“. Dieser Ansicht schloss sich Joachim Görsch auf Verliererseite an: „Das war absoluter Unfug, was dieser Klapskalli da gemacht hat!“. Doch auch die eigene Leistung missfiel dem oberligaerfahrenen Routinier: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit durch individuelle Fehler verloren, während wir Komet im zweiten Durchgang einen guten Kampf geboten haben. Besonders durch Standards, die bei diesem Schiedsrichter leicht herauszuholen waren, sind wir dann auch gefährlich geworden. Das hat uns genügend Chancen für das 3:3 gebracht Nach der Serie von vier Siegen ist das natürlich ein bitterer Zeitpunkt für diese Niederlage.“.
Besonders dürfte diese Schlappe aber Marc Güldener genervt haben, der sich auf dem Weg zum Parkplatz auch noch Spöttereien des gegnerischen Schlussmannes anhören musste. „So etwas ist absolut unsportlich!“, entrüstete sich der Verlierer des Bruderduells Marc gegen Sven.

GW Eimsbüttel: T. Becker – C. Pleus (73. Ernst), Przybylski, Brennecke, Eick – Burke (83. Harth), Görsch – Garbe (89. Frank), Ostertag, M. Güldener – Klemm, Trainer: Nico Grabarczyk

FTSV Komet Blankenese: Struckmann – Witt, Kehr, Ahlbrecht (55. Hemmen), Bergmann – L. Schmidt, Diesing, A. Schmidt, Adelmann (67. Speul) – Sandau (79. Seligmann), Rechmann, Trainer: Holger Schmidt

Tore: 0:1 Rechmann (7. Diesing), 1:1 Görsch (12. Burke), 1:2 Rechmann (18. Strafstoßtor, Görsch an Ahlbrecht), 1:3 Rechmann (40. Sandau), 2:3 Eick (75. Strafstoßtor, Bergmann an Garbe)

Schiedsrichter: Olf Vital (Lauenburger SV, Note 6)

Zuschauer: 30

Sonntag, 7. November 2010

Spielbericht HEBC - SC Egenbüttel

Reinmüller-Party: Müller macht ihn dreimal rein!
HEBC siegt mit 5:0 im Keller-krimi gegen desolate Egenbütteler

Der Tabellenletzte lebt noch! So lautet die Botschaft nach einem fulminanten 5:0-Erfolg des HEBC gegen den SC Egenbüttel, der seinerseits jegliche Formen des Abstiegskampfs vermissen ließ.
Dabei ging es für beide Mannschaften um viel.
Der HEBC, von Anfang an mit viel Aggressivität in den Zweikämpfen, näherte sich durch einen Schussversuch über das Tor von Rick Ferck aus 17 Metern erstmals dem gegnerischen Gehäuse (9.).
Dass auch der Abstiegskampf richtig ansehnlich sein kann, demonstrierten die Lilanen mit einem doppelten Doppelpassangriff über Cem Müller, der es sich aus zentraler Position nicht nehmen ließ, zum 1:0 zu veredeln.
Führung für die Hausherren, die den Widersacher weiter in dessen eigener Spielfeldhälfte gefangen hielten. Ein schöner Flankenwechsel von Kapitän Dejan Prostran auf die rechte Seite zu Christian Foerster riss die SCE-Defensive auf, die durch Foersters Zuspiel in die Mitte zum erneut aus 15 Metern erfolgreichen Müller das Nachsehen hatte (26.).
Kaum war HEBCs begeisterter Anhang mit seiner Jubelarie fertig, heiß es schon 3:0.
Wieder war es der überragende Müller mit einem Heber über den zu weit vor seinem Gehäuse postierten Patrick Marciniak (28.).
0:3 nach einer halben Stunde beim Schlusslicht der Tabelle. Klar, dass Trainer Holger Podein reagieren musste. Doch auch die Herausnahme des indisponierten Torben Behrens zu Gunsten von Dominik Lange (36.) brachte keine akute Besserung.
Stattdessen blieb der HEBC am Drücker. Per Fallrückzieher verpasste es Prostran nur knapp, sich für seine couragierte Leistung selbst zu belohnen (42.).
Fallrückzieher, Traumtore und ein Pausenstand von 3:0 – was für ein Vormittag für Prostran und Co!
Und es ging weiter: Foerster arbeitete vor, Ferck versenkte aus spitzem Winkel – 4:0 in Minute 57!
Leblos dagegen weiterhin die Darbietung der Rellinger, denen nach einer Stunde immerhin einmal ein Abschluss durch Alexander Levern (aus 20 Metern links vorbei) gelang. Es sollte eine Rarität bleiben.
Für die Schlussphase stand man dann auch noch ohne Trainer da, musste Podein seinen Platz wegen zu stürmischer Proteste gegen eine Schiedsrichterentscheidung räumen. Der eingewechselte Patrick May hatte für ein ungestümes Einsteigen gegen den Gäste-Keeper (aus Podeins Sicht) nur gelb gesehen (69.).
Von außerhalb seiner Coachingzone beobachtete der Übungsleiter, wie der ebenfalls hereingekommene Zeynel Esen den Ehrentreffer im Duell mit Sven Wolgast verpasste, ehe der letzte Treffer des Tages auf der anderen Seite fiel. Eine halbhohe Hereingabe von Sertac Akter bekam Dimitrios Papadopoulos zwar erst im zweiten Anlauf gehändelt, doch heute gelang den Eimsbüttelern alles. Per Heber setzte der „Neven Subotic vom Reinmüller“ die Kugel elegant zwischen die Pfosten (84.).
Um ein Haar hätte Akter im ersten HEBC-Erfolg nach sechs Niederlagen am Stück gar das halbe Dutzend vollgemacht, nur küsste sein gefühlvoller Heber die Latte.
Der ausgelassenen Feierstimmung tat dies allerdings keinen Abbruch, wie Innenverteidiger Enno Martini bestätigte: „Wir haben heute endlich unsere guten Ansätze aus den letzten 90 Minuten durchgesetzt, sind als ganze Truppe – vom ersten bis zum 18. Mann – aufgetreten und haben von Anfang an durch großen Druck die Verunsicherung des Gegners genutzt“, frohlockte der Mann aus der Viererkette über den enorm wichtigen Heimsieg. „So ist das halt um 10:45 Uhr auf dem Reinmüller!“, benannte Martini einen weiteren Erfolgsgrund.
„Es ist extrem wichtig, dass wir wieder einmal am Reinmüller zu Null gespielt haben!“, ergänzte Torsteher Sven Wolgast, der seinen Kasten nach langer Zeit sauber halten konnte.
Drei Punkte im kommenden Heimspiel gegen den FC Süderlebe und der Klassenerhalt rückte für den Aufsteiger wieder in Reichweite.
Ganz anders sieht die Welt dagegen beim SC Egenbüttel aus, wo man sich in nun vier Niederlagen in Folge ein Torverhältnis von 0:15 zusammensammelte.
Dementsprechend fassungslos zeigte sich Defensivmann Marion Schacht im Anschluss an die Partie: „Wir haben uns heute wirklich 90 Minuten lang wie ein Absteiger präsentiert, haben das Spiel auf dem Grandplatz nicht angenommen und sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen!“, kritisierte der 159-fache Viertligaspieler seine Farben. „Jeder Einzelne muss sich jetzt hinterfragen, ob er wirklich 100 Prozent für den Verein gibt! Wir müssen schnellstens wach werden, denn bei uns schrillen die Alarmglocken!“.
Ob dies bis zum anstehenden Gastspiel bei Teutonia 05 gelingt? Schließlich geht es wieder um 10:45 Uhr an die Pille – auf Grand!

HEBC: S. Wolgast – Prostran, Ryziotis, Martini, Petrobella – Gramsch (46. Raptis), D. Papadopoulos, Ferck, Foerster (78. Akter) – C. Müller – Ismajli (66. May), Trainer: Poen Alarcón

SC Egenbüttel: Marciniak – Behrens (36. Lange), Schacht, Czech, T. Müller – Peters, Gehlhaar (63. Esen) – Malke, Sonnenschein (75. Jürs) – Nickel, Levern, Trainer: Holger Podein

Tore: 1:0 C. Müller (19. Gramsch), 2:0 C. Müller (26. Foerster), 3:0 C. Müller (28. Ismajli), 4:0 Ferck (57. Foerster), 5:0 D. Papadopoulos (84. Akter)

Schiedsrichter: Alf Bas (Harburg Türksport)

Zuschauer: 70

besondere Vorkommnis:
-  SCE-Trainer Holger Podein wurde wegen Reklamierens aus dem Innenraum verwiesen (69.).
-  Das das Wechselkontingent des HEBC bei Cem Müllers verletzungsbedingtem Ausscheiden bereits erschöpft war, setzte die Mannschaft die Partie zu zehnt fort (83.).